Hallo Markus,
Ich glaube eher, daß für niedrigen Verschleiß die Ritzelqualität wesentlich entscheidender ist als die Kettenqualität
wie so oft im Leben könnte ja die Wahrheit auch in der Mitte liegen. Vor meinem Kettentest war ich ja auch der Meinung, jede beliebige Kette in ganz ähnlicher Zeit totzufahren.
Campa verwendete Bor zum Härten, Shimano vorwiegend Nickel, bei Regina wird Carbide genannt, bei Marchisio Silizium. Auch Einhärtetiefe und Randhärte sind je nach Qualität sehr unterschiedlich (was die Materialanalyse bei gebrauchten Ritzeln womöglich in Frage stellt ?).
Es wird immer interessanter. Oberflächliche Anreicherung mit Bor ist ein Verfahren, das ich schon immer mal selber probieren wollte, muss ich dann gleich mal alte Ostbücher wälzen.
Die Nickelgeschichte von Shimano passt in mein Bild dieser Firma- Nickel bringt als galvanische oder chemische Schicht vor allem Korrosionsschutz trotz der sehr hohen Härte (wenn das Grundmaterial nicht fest genug ist bringen dünne Schichten nicht viel- jedenfalls meine Meinung).
Carbide dürfte das normale Aufkohlen / Randschichthärten sein, immer bewährt und wirksam gegen Verschleiss. Oder meinen die jetzt doch was anderes?
Silizium sagt mir im Moment erstmal nichts... ich les aber sowieso nachher nochmal nach
Da bei verschlissenen Ritzeln immer auch unverschlissene Bereiche da sind kann man sicher trotzdem viel rauskriegen, vermutlich werden auch immer nicht nur die Zähne behandelt sein (wäre zwar möglich aber auch recht aufwändig- auch sowas kriegt man raus).
Also wenn es wirklich Ritzel mit z.B. Oberflächenhärtung so ab etwa 0.1mm Härtetiefe gibt wäre meine Anfangsvermutung definitiv falsch. Galvanische Schichten oder andere Dünnschichten ohne stabiles Untermaterial empfinde ich persönlich eher als Blendwerk. Dieselben auf stabilem Untergrund sind natürlich anders zu bewerten....
Falls Du diese alte Tour finden solltest- die dort ermittelten Dinge sind hochinteressant
Grüsse von
Jens.