Hallo,

zum Thema Fahrradticket kann ich eine kleine Geschichte aus meinem letzten Urlaub zum Besten geben:
Von Niebüll aus wollte ich samstags nach Hamburg fahren, um dort meinen Nachtzug nach Karlsruhe zu erreichen. Ich habe mich wie ein braver Kunde hinten angestellt und mein Anliegen vorgetragen. Mir wurde dann gesagt, dass ich am Besten für mich ein SH-Ticket nebst Radkarte erstehen solle, denn dass wäre in Verbindung mit einer Radkarte die günsigste Möglichkeit. Anschließend solle ich mich auf Gleis 3(?) einfinden und den dort wartenden Zug besteigen.
Also raus an den Automaten, SH-Ticket rausgelassen, Radticket rausgelassen (1 Radticket, da ich den Yak nicht als eigenes Rad empfand).
Dann ab zum Gleis. Auf dem Weg spricht mich dann eine nette weibliche Reisende an, ob ich auf dem Weg nach Hamburg wäre. Auf mein Bejahen, sagt sie "Prima, dann fahren wir zusammen auf ein Wochendeticket, das wird extra billig". Tada, leider habe ich schon das bescheuerte SH-Ticket in den Fingern, das teurer war, als wenn ich mir das Wochenende-Ticket gekauft hätte. Also Geld verplempert die nette Reisbegleitung vergrault.
Am Gleis erzählt mir die Mitarbeiterin der Bahn, dass der Zug relativ gut mit Personen und Rädern gefüllt sei und eigentlich nur mit Reservierung noch ein Platz zu bekommen wäre. Die netten Jugendlichen im Zug haben aber ein bißchen Platz für mich und meinen Kram geschaffen und so klappte es (vorerst).
Dann kommt die Kontrolleuse zu mir und schaut meine Tickets an. Erstens war das SH-Ticket für diesen Zug (empfohlen s.o.) nicht gültig, wird aber im Allgemeinen toleriert. Was dagegen garnicht toleriert wird, ist das Radticket für die SH-Karte in diesem Zug. Auf die Beschreibung der Beratung hin und wegen meiner offensichtlich mangelhaften Orts- und Gegebenheitskenntnis ließ sie mir das alles durchgehen.
Die Krone des Tages (OK, da konnte die Bahn dann mal nichts dafür) war, dass ich ungefähr eine Stunde vor Abfahrt des Nachtzuges in Hamburg den Bahnhof für 2 Stunden verlassen durfte, weil irgendwelche Stinker eine Bombendrohung abgelassen haben. Dadurch verzögerte sich meine Abreise erheblich und mein gebuchter Zug startete ohne Radbteil. Mein Geraffel fand aber in einem Crewabteil einen Platz. Das einzig ärgerliche war das Kind mit der Magenverstimmung im Abteil und die nervigen badischen Dummköpfe, die den Nachtzug ohne Ticket oder Reservierung geentert hatten und dann die ganze Nacht Rabatz geschlagen haben, weil sie keinen Platz gefunden haben. An Stelle des Zugführers hätte ich sie rausgeschmissen....

Spaß hat's gemacht und ich war eigentlich auch nicht sauer, sondern habe mich nur einmal mehr bestätigt gefühlt, dass ein guter Teil der Menschheit bescheuert ist.

MfG, Daniel.