Hallo Hartwig,
da Maik mir mit seinen ausführlichen Erläuterungen zuvorgekommen ist, nur einige Ergänzungen:
Vierkant und Octalink sind zwei grundverschiedene Verbindungsarten. Octalink kommt von octa = acht und link = Verbindung
Ein Octalink-Innenlager hat eine Innenverzahnung; zur Montage verwende ich ein Shimano TL UN72 - in Verbindung mit einem 32er Ringschlüssel. Man muss beim Arbeiten etwas aufpassen, dass das Werkzeug nicht abrutscht und dabei die Innenverzahnung beschädigt.
Die Hollowtech-Lager haben eine Außenverzahnung; ich arbeite mit dem von Maik gezeigten ParkTool -Schlüssel BBT-9.
Vierkant-Konus-Innenlager nennst Du veraltet; das ist durchaus korrekt, wenn man unter veraltet versteht, dass sie heute bei neuen Rädern kaum noch verwendet werden. Veraltet heisst aber nicht, dass sie nichts taugen. Wenn ich heute ein Rad für eine Weltreise zusammenbauen müsste, würde ich ein veraltetes Vierkant-Konus-Innenlager und entsprechende Kurbeln montieren; natürlich welche aus hochwertigen Serien wie z. B. Dura Ace.
Die Kugeln werden übrigens üblicherweise in Kugelringen eingebaut, sodass die von die beschriebenen Probleme bei der Montage nicht existieren. Auch das Einsetzen von losen Kugeln ist unproblematisch; man muss nur zuvor eine ordentliche Packung Fett in die Lagerschalen geben, dann bleiben auch lose Kugeln haften. Losen Kugeln haben den Vorteil, dass man dann eine mehr unterbringen kann als in einem Kugelring.
Ich habe übrigens Vierkant-Konus-Innenlager in meinen Rädern, die schon seit den 80er Jahren völlig problemlos laufen. Ob meine Octalink- und die Hollowtech-Lager in 10 Jahren noch intakt sind??? Da habe ich doch seeeehr große Zweifel.
Lothar