Hallo nochmals,
diese Probleme mit der Bildbearbeitung hatte ich anfangs auch. Da glaubte ich, jedes bearbeitete Bild zwei oder drei oder vier mal speichern zu müssen um nur ja das Original zu erhalten und die Bearbeitung 1 und die Bearbeitung 2 sauber zu dokumentieren. Die Erfahrung hat mich eines besseren belehrt: Nie wieder habe ich ein Originalbild gebraucht, sondern immer nur das bearbeitete gute Endergebnis herausgeholt und gezeigt. Lockerlassen vom Wahn des dokumentierten Originals heißt die Devise.
Wofür ich die vielen Bilder brauche? Damit ich mir schlussendlich die besten heraussuchen kann!! Ein Beispiel? Im Yellowstone-Nationalpark hab ich an den ersten dürren Bison meines Lebens einen ganzen 36-er Film verknipst. Kein einziges Bild dieser Kuh hat es in meine Präsentation geschafft. Die Bilder waren gut und gut belichtet, aber wenige Stunden nach meiner Erstbegegnung habe ich ganze Bison-Herden unmittelbar vor die Linse bekommen.
Deine Feststellung, dass du alle Dias richtig belichtest, muss ich wohl glauben, meine Dias waren es bei weitem nicht. Gerade Umkehrfilme halte ich in diesem Punkt für problematisch, weil sie sehr eng in der Belichtungstoleranz sind. Insbesondere bei schwierigeren Motiven (Wüste, Schnee, Mittagszeit, Dämmerung, ...) hatte ich oft genug Probleme und mich im Nachhinein über die magere Ausbeute geärgert. Erst seit ich mit Polfilter fotografierte, war ich halbwegs zufrieden.
Wenn du auf meinen Vorschlag „Belichtungsreihe“ mit „Stativ“ antwortest, dann hast du ziemlich sicher das Wort Belichtungsreihe nicht verstanden.
Zu Deinem Test des Dia-Findens trete ich gerne an und gebe dir sogar fünf Minuten Vorsprung. Meine eigene Diasammlung (5.000 Bilder) habe ich übrigens vor einem Jahr digitalisiert und dank Fehlerkorrektur und Bildbearbeitung auch die 20 Jahre alten verblassten Bilder auf einen halbwegs guten Stand gebracht.
Ja, ich bleibe dabei: ewige Haltbarkeit ohne Qualitätsverlust. Natürlich muss man etwas tun und sich alle zehn bis 15 Jahre einmal kümmern und die Bilder auf die nächste bzw. übernächste Datenträgergeneration bringen. Diesen Aufwand halte ich für vertretbar.
Warum es so wenige Papierausdrucke von Digitalbildern gibt? HvS hat es hervorragend erklärt - vielen Dank. Ich selber lasse gelegentlich Papierabzüge meiner digitalen Bilder machen: einfach, günstig und in sehr guter Qualität. Kein Vergleich mit einem Papierabzug von einem Dia.
Bilder am PC betrachten - warum denn nicht? Für mich und meine Familie und vielleicht einen Freund oder die Nachbarin ist das kein schlechter Vorgang; mein Arbeitszimmer ist groß und gut eingerichtet und es gibt vier vollwertige Sitzplätze. Für eine größere Runde heißt es ab ins Wohnzimmer. Dort, wo wir früher eine Leinwand für die Dias aufgestellt haben, steht seit neuestem ein LCD-Fernsehgerät mit 40 Zoll Bildschirm. Ich erklär dir jetzt lieber nicht, wie einfach da die Handhabung ist und wie schön die Bilder kommen. Stell dir vor: keine Leinwand aufstellen oder ausziehen, keinen Diaprojektor aufstellen und anstecken, keine Angst, dass jemand über das Kabel stolpert, kein Gebläsesurren, das Wohnzimmers muss nicht verdunkelt werden, keine Verwerfungen durch die heiße Lampe, kein Nachbessern der Schärfe, ...
Zu guter Letzt: dieses Mail ist ausdrücklich kein Bekehrungsversuch, sondern nur ein Eingehen auf deine Feststellungen und Fragen. Weiterhin viel Spaß beim Filmeinlegen y que te vaya bien en America del Sur wünscht
Hans