3 Bar erscheinen mir bei 90 kg zuwenig, da Dein Rad vollgefedert ist, kannst Du problemlos höheren Luftdruck ohne Komforteinbußen fahren.
Ohne Komforteinbusse vielleicht - aber ich erhöhe den Rollwiederstand, wenn ich zu hohen Luftdruck fahre!
Möglicherweise verwechselst Du jetzt etwas? Der Rollwiderstand sinkt generell mit höherem Reifendruck, Zitat der
Schwalbe Technik Info: "
Je höher der Luftdruck, umso geringer ist die Verformung und damit der Rollwiderstand. (...) Breite Reifen rollen leichter als schmale! Diese Aussage trifft häufig auf Skepsis, doch bei gleichem Luftdruck federt der schmale Reifen tiefer ein und muß somit mehr Materialverformung überwinden." Du siehst anhand dieses Textes, warum der Vergleich zwischen MTB und Reiserad hinkt.
Wie schon angemerkt: meine 40mm breiten Marathon Cross fahre ich mit 5.5/6.0 Bar, meine 50mm breiten Big Apple mit 3.7/4.3 Bar. Ich habe recht viel mit dem Druck experimentiert und bin ziemlich sicher, daß Deine Marathon bei nur 3 Bar kräftig walken und erheblich höheren Rollwiderstand bieten. Habe soeben mal spaßeshalber meine 40mm Marathon Cross auf 3 Bar eingestellt und eine kurze Proberunde gefahren: der Reifen verbreitert sich deutlich wo er auf der Straße liegt und "klebt", ich komme nicht voran. Okay: ich wiege 5 kg mehr als Du, aber ob das so viel ausmacht?
Natürlich geht nichts über eigene Erfahrungen, ich empfehle Dir eine Probefahrt mit den Marathons auf 5.0/5.5 Bar. Kostet Dich nichts außer einigen Pumpbewegungen und Du kannst es leicht wieder ändern.
Wenn ich ein Bahnrennen fahren würde, dann könnte ich die Reifen unbekümmert aufpumpen. Da aber reale Strassen durchaus jede Menge Unebenheiten aufweisen, Schotterwege sowieso, dann optimiere ich meinen Rollwiederstand dadurch, dass ich den Luftdruck so anpasse, dass die kleinen Unebenheiten vom Reifen aufgenommen werden können.
Du hast für Dein MTB Bike sicherlich recht, aber ich glaube daß Du im Falle Deines R&M (Marathon) hier einem Irrtum unterliegst. Aber wie gesagt: Versuch macht kluch, probier einfach mal den hohen Druck. Ich fahre das Alltagsrad hauptsächlich abseits der Straße, auf divseren Schotter- und Waldwegen die alles andere als eben sind.
HIER sind einige Bilder meines Arbeitsweges, speziell
DIESES Teilstück wird man kaum als "eben" bezeichnen können

Das ist günstiger als das ganze Fahrrad über jeden Kiesel anzuheben und auch günstiger als die Federung zu akivieren.
Das MTB und das Reiserad sind schwer vergleichbar, schon aufgrund der völlig verschiedenen Reifen. Ich glaube daß Du für MTB völlig recht hast (mir fehlt die MTB Erfahrung), aber dem Marathon des Reiserades tust Du mit nur 3.0 Bar keinen Gefallen, jedenfalls nicht mit 90 kg Fahrer. Ich vermute daß Du den Marathon in der 37 mm Breite fährst (es gibt ihn mittlerweile bis 50 mm Breite).
Zum Thema Wippen bzw. Drehmoment Einleitung kann ich leider nichts sagen.