Hallo zusammen
Braucht eine Radfahrerin, die lt. Profil 5 TKM im Jahr fährt, Edelprodukte wie SON und Rohloff, insbesondere unter Kosten-Nutzen Gesichtspunkten?
Nein! Natürlich nicht!
Eine Problematik an (fachspezifischen) Internetforen ist einfach, dass sich dort viele Freaks tummeln, die schon so weit in die Materie eingedrungen sind, dass sie oftmals keinen Sinn für den Alltagsbedarf mehr haben. Ich erlebe das recht oft in einem Musikerforum, wo Anfängern eingeredet wird, dass nur die teuersten Musikinstrumente, also die Profi-Klasse, tauglich sind und alles, was nicht ab der oberen Mittelklasse anfängt, könne man sofort vergessen. Sowas ist absoluter Quatsch und geht einfach an der Realität vorbei! Natürlich ist es so, dass man persönliche Vorlieben entwickelt und auch die Ausrüstung optimiert, je intensiver man sich mit etwas beschäftigt, aber das geschieht doch eh von ganz alleine und als Anfänger kann man sowieso nicht voraussehen, in welche Richtung man sich entwickelt - wenn man mir vor 10 Jahren gesagt hätte, mit was ich heute durch die Gegend gurke, dann hätte ich auch nur verständnislos den Kopf geschüttelt!
Gerade beim Radfahren und Radreisen in unseren Breiten kommt man mit 08/15 Ausrüstung und Ausstattung meist prima zurecht und es muss wirklich nicht sein, dass man ein Vermögen für High-End-Produkte ausgibt. Wenn man in weniger zivilisierte Gegenden reist, dann tut man das doch eh nicht als Anfänger, sondern hat schon ein paar Radreisen in heimischen Gefilden absolviert und kann auf gewisse Erfahrungen zurückgreifen.
Ich find's halt einfach mit Kanonen auf Spatzen geschossen, wenn man zum Beispiel noch unsicheren Anfängern das Gefühl vermittelt, ohne eine Rohloff könne man das Radreisen als solches vergessen! Was tut denn das Gros der Radreisenden? Der grösste Prozentsatz ist doch mit Kettenschaltungen unterwegs! Also wird das doch auch funktionieren, oder? Bin ich denn ein Einzelfall, weil ich seit mehr als drei Jahrzehnten Kettenschaltungen fahre und NOCH NIE!!! Probleme damit hatte? Das - wie gesagt - nur als Beispiel!
Und in diesem Sinne mag ich auch Theodor Recht geben, wenn er der Meinung ist, man solle erstmal Radfahren lernen, bevor man sich zuviel Gedanken über die Ausstattung der Räder macht.
Ich würde noch einen Punkt hinzufügen und zwar den, dass man sich selbst genügend Zeit geben sollte, um herauszufinden, was einem wirklich taugt und was unnötiges Brimborium ist.
Noch was: ich bereue es nicht, meinen Werdegang mit einem 800,- DM Trekkingbike begonnen zu haben! Wenn ich mich damals schon hier hätte tummeln können, hätte ich das Projekt "ich-brauch-ein-neues-Rad-nur-was-für-eins" gar nicht erst in Angriff genommen - man muss aufpassen, dass man hier nicht verwirrt und frustriert wird!
Gruss
Martin