Hallo Thomas,
mit der Höhe kommt jeder unterschiedlich klar. Bei meiner ersten Südamerikatour bin ich in Arica (N-Chile, am Meer) gestartet, Richtung Bolivien sind es knapp 200 km bis zum Grenzpass (Tambo Quermado, gut 4600 m).
Die ersten 3500 Höhenmeter in 2 Tagen waren kein Problem, danach hat sich die Höhe schon bemerkbar gemacht. Bei Anstrengung rast der Puls und die Luft wird knapp. So auf 4500 m hatte mein Mitfahrer so große Problem, dass wir zwei Pausetage in Paracinota eingelegt haben. Er ist danach mit dem Bus weiter nach La Paz.
Ich bin dann mit dem Rad weiter, nach dem Tambo Quermato geht aus ständig auf knapp 4000m übers Antiplano, dort hatte ich dann keine Höhenprobleme mehr.
Nach zwei Monaten - fast ausschließlich in dieser Höhe- hatte ich keine Problem mehr auf 5000 m zu Übernachten oder 6000m hohe Berge mit schnellen Schritt zu besteigen.
Aus dieser Erfahrung heraus werde ich bei meiner nächsten Tour anfangs so ab 3000 m versuchen maximal 500 Höhenmeter am Tag zu steigen, wobei nicht die maximale Höhe sondern die Orte der Übernachtung entscheidet sind.
Aber wie bereits gesagt jeder reagiert unterschiedlich und Erfahrungen anderer lassen sich nicht übertragen.
Vielleicht noch ein paart Tipps:
In der Höhe hast Du einen größeren Flüssigkeitsbedarf, verspürst aber keinen gesteigerten Durst - auf ausreichendes Trinken achten!
In der Höhe regenerierst Du langsamer - vor allem wenn Du noch nicht akklimatisiert bist. Also immer langsam angehen und Überanstrengung vermeiden. Wenn Du dich einmal überanstrengst, dann vermindert sich die Leistungsfähigkeit für mehrere Tage!
Vermeide Übernachtungen auf der Passhöhe. Versuche zu Anfang Pässe so zu Planen, dass Du auf noch möglichst geringer Höhe vor der Passhöhe übernachtest und nach dem Pass noch einige Hundert Höhenmeter abfahren kannst.
Viel Spaß
Wolfgang