In Antwort auf: Henki

In Antwort auf: trubby

Die, die auf's Auto angewiesen sind, tun mir allerdigs leid.

...
ab wann ist man denn auf's Auto angewiesen? ...

Gruß
Henning


Hallo Henninger,

Es gibt sicherlich unzählige Situationen, in denen ein Arbeitnehmer zum Pendeln gezwungen ist. Er wird versetzt, die Firma zieht um, er muß sich einen neuen Job suchen, er hat keinen festen Arbeitsplatz, er ist als "Springer" eingesetzt, usw.
Es ist nicht immer möglich/sinnvoll, die komplette Familie nachzuziehen, weil
  • die Partnerin auch berufstätig ist
  • die Kinder nicht aus ihrem sozialen umfeld gerissen werden sollen
  • Eltern o. Großeltern betreut werden müssen
  • ein Umzug viel Geld kostet
  • die Dauer der Beschäftigung ungewiss ist

Urbaner Wohnraum ist i.d.R. recht begrenzt - die meisten Arbeitsplätze befinden sich jedoch in Städten.

Du siehst, es gibt einen haufen Gründe, pendeln "zu müssen". Und ich finde es durchaus nicht "grausam", wenn der Staat Pendler unterstützt.
Ich fände es allerdings viel sinnvoller, wenn diese Unterstützung in der Form sein würde, daß der öffentliche Nah- und Fernverkehr besser ausgebaut wird.
Aber der drang nach einem individuellen "All-Round-Mobil" ist wohl eine Art Urtrieb. Und z.Zt. befriedig das Auto wohl bei den allermeisten Menschen diesen Trieb. Mit Logik läßt sich daran wohl auch nicht allzuviel ändern, denn selbst einsichtige Diskussionsgegner beenden die diskussion dann oft mit "aber was soll man denn sonst machen" (sinngemäß).

Maßnahmen, um unsere Mobilitätsstrucktur zu ändern, sind langwierig und werden wohl erst dann verfolgt werden, wenn das Auto nicht mehr finanziert werden kann.

Jene Pendler, die selbstverschuldet ihr Häuschen irgendwo auf der grünen Wiese gebaut haben, weil's dort billiger ist, und jetzt jammern, weil der Spritt zu teuer ist und sie sowieso jeden Tag 2 Stunden im Stau stehen, tun mir übrigens auch nicht leid !

Wie gesagt, ich hab mir meinen Wohnort bewußt zum Arbeitsort ausgesucht, obwohl die Miete dann natürlich etwas höher ist. Dafü spare ich ja an den Fahrtkosten und hab unterm Strich immer noch einen Gewinn. und 11km zur Arbeit lassen mich immer noch halbwegs im grünen wohnen und bequem zur Arbeit radeln schmunzel

Grüße,
André