In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: buche
du bist 20 Jahre nicht gefahrn, und hast dann in einem Jahr 3 verschiedene Räder aufgetan, gefühlt hunderte verschiedene Sättel, Vorbauten und Lenker getestet. Das ist definitiv viel zu wenig gefahren, als dass sich dein Körper überhaupt auf das Rad einstellen konnte.

Danke Erik, genau das schoss mir auch durch den Kopf. Bei mir reichte schon eine längere Krankheit und in der Folge ein Jahr sehr wenig Rad fahren, um ein über 100.000 km bewährtes Rad als nicht mehr bequem zu empfinden.

Zitat
Wenn du nur nicht bequem sitzt und nach einer Tagestour einfach froh bist, aus dem Sattel zu kommen, dann muss das durchaus nicht am Rad liegen. Du könntest einfach mal jede Woche 5x 20-30km in der Gegend herumfahren (ohne dein Rad ständig grundlegend zu verändern!), und in einem halben Jahr mal schauen, welche Probleme noch übriggeblieben sind.

Ob es wirklich fünfmal in der Woche sein muss, weiß ich nicht, aber die grundsätzliche Strategie 'häufiger, aber dafür kürzer' bringt dich garantiert weiter als Gewaltaktionen.

Was Bikefitting und ähnliches angeht: ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass viele Anbieter und Experten zu theoretisch und zu wenig individuell an die Sache rangehen. Ihr primäres Ziel scheint zu sein, eine abstrakt als optimal erkannte Sitzposition zu erreichen. Ob sie sich auch für dich gut anfühlt, scheint weniger eine Rolle zu spielen, statt dessen wird man dich natürlich auch darauf hinweisen, dass du dich erst daran gewöhnen musst. Was siehe oben nicht falsch ist und durchaus dauern kann. Von einem wirklich guten Bikefitter würde ich allerdings erwarten, dass er einem glaubt, dass man sich an bestimmte Dinge eben nicht gewöhnt hat und daraus Alternativen entwickelt. D.h. das Fitting müsste ein Prozess und keine einmalige Session sein. Was wiederum den Preis in die Höhe triebe und damit für dich erst recht nicht in Frage kommt. Ich würde daher an deiner Stelle die von Erik vorgeschlagene Methode probieren.

Wie schon gesagt - ich glaube mir fehlt eben die schon mal "erfahrene, gefühlt optimale" Sitzposition - einfach, weil ich sie nicht kenne/noch nie hatte oder mich einfach nicht daran erinnern kann.
In Jugendtagen zuerst auf meinem 10 Gang Rennrad und danach auf meinen ersten 90er MTBs war die "richtige" Postion einfach die, die man hatte, bzw, die der Rahmen und der Aufbau vorgegeben hat. Da gabs noch keine Gedanken zum Thema Ergonomie - und der Körper machte sowieso alles mit schmunzel Nur bin ich damals aber auch keine längeren Touren mit einem Systemgewicht von ca. 90kg gefahren.
Und mir kommen gefühlt 90% der "Bikefitter" so vor, als würden sie gerade auf den "trendigen" Zug aufspringen, um damit mit verunsicherten Radfahrern gutes Geld zu machen. Sie "plappern" oft 1:1 alles nach, was gerade so "angesagt" ist. Und da kann ich mir das Geld dafür auch beruhigt sparen. Auch wenn Julianes manchmal fast schon "militärische" Ausführungen ihrer als optimal bezeichneten Sitzposition kontrovers betrachtet werden, sind sie für mich großteils ergonomisch nachvollziehbar (ich war ja lange im Leistungssport) - aber jetzt suche ich eben die "Mitte" - aus ergonomisch richtig und "reisemäsig" bequem.