Es hat sich bei mir absolut gar nicht bewährt, auf kleineren Bahnhöfen umzusteigen,
Bei uns schon. Vielleicht hatten wir ja immer Glück.
Also ich will ja niemanden zu nichts überreden

Aber ich fahre für meine Begriffe ziemlich oft kreuz und quer durch Deutschland und manchmal die Nachbarländer mit der Bahn, sowohl dienstlich als auch privat, und habe wenn möglich das Rad dabei...
Die Argumente für Umstiege auf kleinen Bahnhöfen sind alle schön und richtig, wenn nichts schief geht. Da hat man tatsächlich einen Komfortgewinn durch leerere Bahnsteige oder kürzere Wege beim Umstieg. Dummerweise geht seit ungefähr 5 Jahren dauernd etwas schief. Siehe mein lustiges Zugfinder-Beispiel mit dem ICE 500 von Berlin nach Nürnberg, der im Juli bei 22 Fahrten genau 5x pünktlich war, aber im Gegensatz zum Juni immerhin jedesmal sein Ziel erreicht hat (das ist für diese Strecke irgendwie symptomatisch, ich bin seit Jahren nicht mehr pünlich nach München gekommen).
Mir sind auch noch seltsamere Dinge untergekommen. In Braunschweig nach einem Schneesturm gehört "tut uns leid, wir wissen auch nicht wie Sie in Richtung Osten weiterkommen" (wär ich man in Hannover umgestiegen, dann hätte ich über Stendal...). In einen uralten Ersatz-ICE eingestiegen, wo man ein Abteil einfach als Fahrradabteil umfunktioniert und die Räder zwischen die Sitze gestopft hat. Merkwürdige Baustellenumleitungen, bei denen der Zug, in den man umsteigen möchte, plötzlich in Fulda vor einem fährt und erst im Frankfurt ein freies Gleis hat, um so lange zu warten, dass wir den einholen. Güterzüge mit Kohle oder Öl, die auf einmal Vorrang haben und hinter denen sich alles staut. ICE, die über den Güterbahnhof Frankfurt oder über Regionalbahnstrecken in der Rhön umgeleitet werden und darum Haltestellen auslassen. Ein ICE ohne Fahrradmitnahme als Ersatz für einen Regionalexpress, bei dem sich der Zugbegleiter überreden lässt, mein Rad als Traglast zu akzeptieren wenn ich die Räder rausnehme. Von einem 30 Minuten verspäteten Zug in einen umgestiegen, der wegen eigener dreistündiger Verspätung gerade recht kam und völlig leer war. Wenn etwas ungeplanntes passiert, möchte ich ganz sicher nicht auf einem kleinen, im Streckennetz untergeordneten Bahnhof in der Pampa darauf warten, dass sich die Situation beruhigt und auch mal ein Zug für mich hält.
LG Erik (Hamburg Damtor, Berlin Südkreuz oder Dresden-Neustadt meine ich nicht, weil man da bereits unmittelbar in Reichweite des Bahnknotens ist)