Die Berliner machen ja regelmäßig einmal im Jahr den Radweg Berlin-Usedom in 24h (300km). Mit meiner Tandembegleitung sind wir als längstes bis dahin mal so 125km an einem Tag gefahren gefahren - und haben diese Tour auch ohne weitere gesonderte Vorbereitung durchgestanden. Also alles machbar, mit deinen Voraussetzungen, selbst an einem Tag.
Meine Empfehlungen:
- Wundermittelchen und Sondernahrung brauchst du nicht. Wenn du z.B. mit Krämpfen in der Vergangenheit Probleme hattest, ist Magnesium sicher nicht verkehrt, aber nicht zwingend nötig. Proteinriegel mögen für den Muskelaufbau (sprich Training) sinnvoll sein, aber hast du wirklich Trainingserfolge im Sinn?
- Lange Etappen fährt man vor allem über viel Fahrtzeit zusammen, nicht über hohes Tempo. Also zeitig aufstehen, lange fahren. Und dabei nicht verausgaben. Und bewusste Pausen machen, diese aber keinesfalls zu sehr ausdehnen.
- Erfahrungsgemäß schaffen viele Leute problemlos so 70-80kg am Tag, auch mehrere Tage in Folge. Wenn du die 300km auf 4 Tage verteilst, sehe ich gar kein Problem. 3 Tage sind selbstredend auch machbar, aber da liegt der Fokus dann wie bereits erwähnt stärker auf "viel Sattelzeit pro Tag".
- Natürlich ist Schieben keine Schande und wenn die Übersetzung kein ausreichend gemütliches Tempo hergibt, gehts je nach Steigung halt auch gar nicht ohne. Ich würde dennoch anpeilen durchzufahren. Weil das einerseits deutlich schneller ist, und weil sich andererseits an den Langsamfahrstellen das Gesamttempo entscheidet, nicht an den Stellen, wo man sich mit hohem Streckentempo auspowert. Oder anders ausgedrückt: Die Zeit, die du an einem Anstieg liegen lässt, holst du auch mit einer rasenden Abfahrt nicht wieder auf. Lieber bergauf mal anstrengen, als dort "bummeln" und woanders versuchen das zu kompensieren.