Mittwoch
Gemona del Friuli - Tröpolach
130 Kilometer
1.200 HöhenmeterSo langsam habe ich mich an das Zigeunerleben (politisch korrekt? Sinti/Roma-Leben?) gewöhnt und finde immer mehr Gefallen daran. Das ist Freiheit.

Das Tal wird enger, es sind wieder Berge zu sehen und meine Laune steigt ungemein. Keine Ahnung warum da so ist, aber es ist so. Nachdem es gestern Abend noch etwas geregnet hat ist es heute schon wieder schön.

Venzone

Venzone

Tunnel der alten Bahntrasse

Ehemaliger Bahnhof Chiusaforte, heute ein Radlertreff mit Café/Bar.

Auf dem Bahntrassen-Radweg. Der ist schon toll angelegt.

Diese Brücke finde ich einfach extrem cool.
Etwa 5 Kilometer vor Pontebba ist der Radweg gesperrt und man muss mit der Straße vorliebnehmen. Scheint etwas Längerfristiges zu sein. Das ist aber kein Problem, weil sich der Verkehr jetzt in Grenzen hält; da oben wäre es halt schöner. In Pontebba geht es wieder auf dem Radweg weiter. Ich hatte den ganzen Tag schon Gegenwind, nun aber wird er immer stärker.

Seitental bei Pontebba

Bei Moggio

Alpe-Adria-Radweg. Hatte ich die Tage zuvor kaum Radler und überhaupt keine Reise-Radler gesehen, kommen mir seit Grado umso mehr entgegen, viele auch mit E-Bikes. Ich bin der Einzige, der in Süd-Nord-Richtung unterwegs ist. Warum komme ich mir nur manchmal wie ein Außenseiter vor?


Alpe-Adria-Radweg. Sehr gepflegt und gut beschildert; absolut zu empfehlen.

Zählstelle von Süden

Zählstelle von Norden
Gezählt wird nur in Nord-Süd-Richtung. Ich bin mir jetzt sicher, dass der Alpe-Adria-Radweg ein Einbahn-Radweg ist. Ich war also 200 Kilometer in falscher Fahrtrichtung unterwegs (Außenseiter!) und bin nun ein berüchtigter Radweg-Geisterfahrer.

Ausblick kurz vor der österreichischen Grenze

Ausblick kurz vor der österreichischen Grenze
Zweimal das gleiche Bild? Mitnichten. Das erste Bild zeigt mein „richtiges“ Rennrad und stammt aus dem Juli 2019. Für ein paar Kilometer befinde ich mich auf derselben Strecke wie damals (Allgäu – Piran); allerdings in anderer Fahrtrichtung. Damals waren wir in der Gruppe unterwegs. Ich bedanke mich hiermit noch für die Tipps, die ich dafür hier erhalten hatte; leider haben wir davon relativ wenig umgesetzt. Vielleicht schreibe ich darüber demnächst auch noch einen kleinen Reisebericht.

Ausblick kurz vor der österreichischen Grenze

Was soll das???
Österreich empfängt mich gleich mal mit kreativer Streckenführung. Ich gebe allerdings demütig zu, dass nicht die Österreicher schuld waren, sondern meine Navigation.

An der Gail
Da ich noch etwas einkaufen möchte, verlasse ich den Gailtalradweg und fahre über den Presseggersee nach Hermagor.
Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung zu meiner Unterkunft in Tröpolach. Hier sind einige Hotels/Gasthöfe, trotzdem ist es sehr ruhig. Der Ort scheint sich mehr auf den Wintersport zu konzentrieren, obwohl er eigentlich ziemlich niedrig liegt.

Der Skiraum ist mit E-Bikes belegt, also darf mein Rad mit aufs Zimmer. Abendessen gibt es in meinem Gasthof; sonst hat sowieso nichts geöffnet hier.