Zum Radreisen bin ich gekommen, da ich immer gerne Rad gefahren bin. Bereits in unserer Abi-Zeitung wurden zu meiner Person vermerkt, dass ich (wohl als einziger unseres Jahrgangs) immer mit dem Fahrrad zur Schule gekommen bin - und meine Heimatstadt ist nicht so flach wie mein jetziger Wohnort. Bereits bevor ich die Schule beendet hatte, war ich etliche Male mit dem Fahrrad zum Bauernhof meiner Verwandten gefahren, was ca. 180 km einfache Fahrt ("Tagestour") bedeutete. Meine erste "größere Radreise" habe ich dann mit Freunden zur Bundeswehrzeit gemacht. Von Deutschland ging es an die italienische Mittelmeerküste. Entlang der Côte d’Azur war das nächste Ziel die Pyrenäen, dann ging es an die atlantische Küste in Frankreich und schließlich nach Paris.
Mangels finanzieller Grundausstattung wurden die Übernachtungen mit oder (meist) ohne Zelt wild getätigt. Kurz vor dem Splügenpass wählten wir z. B. - da es regnete - eine seitlich offene Lagerhalle eines Steinmetzbetriebs und machten es uns dort zwischen den Grabsteinen bequem. In Monaco kletterten wir über die Mauer eines Gartens, der zu einer Villa direkt an der Küste gehörte. Diese schien zu dem Zeitpunkt unbewohnt zu sein (wahrscheinlich ein Feriendomizil). Heute würde ich mich das nicht mehr trauen
. In La Grand-Motte legten wir uns zwischen die Büsche in einem Park. Gegen 6 Uhr morgens wurden wir durch Wasser von allen Seiten geweckt und das bei blauem Himmel - der Park hatte ein automatisches Bewässerungssystem ...
. Die Schlafsäcke, die sowieso schon bleischwer waren, wogen danach eine gefühlte Tonne. Bei Temperaturen um die 40 Grad trockneten sie zum Glück recht schnell wieder.
Von den drei Freunden, mit denen ich damals unterwegs war, fährt noch einer regelmäßig größere Touren - allerdings eher mit sportlichen Ambitionen (MTB ...).
Ich habe seit meiner Kindheit eigentlich nie aufgehört, Fahrrad zu fahren
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