Das sind ja gleich mehrere Themen.
Mag sein, aber der "Auslöser" war ja ein gemeinsamer.
Eine neu gekaufte Scheibenbremse hat üblicherweise Leitungslängen von 1 m vorne und 1,7 m hinten. [...] Also das nicht zu kürzen ist eigentlich kaum sachlich begründbar.
Schon klar, aber das mache ich zuhause, oder, wenn ich die Bremse unterwegs kaufe, dann sollte das der Verkäufer der Bremse für mich tun können. Und wenn alle Stränge reißen: Eine zu lange Hydraulikleitung hat faktisch keinen Einfluss auf die Funktion, ganz im Gegensatz zu mechanischen Brems- oder gar Schaltzügen.
Die im Wiki geschilderten Arbeiten beziehen sich auf die heimische Werkstatt. Allerdings: wer das dort mal absolviert hat, macht das locker auch am Straßenrand. [...] Und ja: ich habe auf Reise dabei: Ersatzleitung, Spritze, Öl, Trichterset, Kleinzeuchs und natürlich Ersatzbeläge.
Die Werkstatttipps sind gut und richtig. Ich war nur verwundert ob der Tatsache, dass du wirklich das ganze Service-Werkzeug mitführst. Bisher war die Zurückhaltung hier im Forum diesbezüglich ja recht groß, kann sein, dass das in meinem langen Beitrag unterging. Daher noch mal etwas deutlicher:
Wer nimmt noch Werkzeug zum Entlüften und Kürzen der hydraulischen Bremse mit auf Tour? Ersatzbeläge - ok, die hab ich auch dabei, wenn die verbauten nicht gerade frisch sind.
Ersatzbremszüge hat man im anderen Fall auch dabei, wenn man keine Außenhülle mitschleppt, dann ist das schon eh nicht vergleichbar.
Den Plural kannst du streichen, ich nehme maximal einen langen Bremszug mit (für hinten, da Tandem). Und ja, das ist briefumschlagkompatibel.

Eine scharfe Zange, die unterwegs zufriedenstellend ablängen kann, darf auch nicht aus dem Puppenstubenbederf aquiriert werden, dann braucht man noch, will man es richtig machen, eine Feile, die das Drahtspiralende glättet, usw. Das Einzige, was unterwegs zu beachten ist, ist, daß man vom Opinel, bevor man die Leitungen kürzt, die Marmeladenreste vom Frühstück abwischen sollte.
Mir ist das schlicht zu viel Werkzeug für in meinen Augen sehr unwahrscheinliche Defekte. Aber vielleicht irre ich da? Das Opinel ist auch dabei, richtig, aber ne Feile habe ich genausowenig dabei wie ne Bowdenzugzange. Ein mit Kabelbindern zusammengehaltenes Bowdenzugschleifchen gewinnt keinen Schönheitspreis, reicht aber, um Funktion zu garantieren. Ablängen kann man dann da, wo es sich anbietet oder eben allerspätestens zuhause.
Die Alternative mit den Cantisockeln dünkt mir keinesfalls zuende gedacht. Entweder findet das alles in der Prärie, Pampa, den russischen Weiten statt, dann hat man eh keinen Sofortzugriff auf Infrastruktur. Will man dann im Ernst dafür einen Satz V-Bremsen nebst Leitungen und Griffen und all dem Zeuchs einfach mal so dabei haben? Dann würde auch ich von Geraffel reden.
Wenn man es mitführt, dann kann man es auch gleich montieren. Das funktioniert bei unserem Tandem mit den vier Bremsen von Haus aus so. Ansonsten ist die Idee der vorhandenen Sockel natürlich, dass man beim Baumarkt um die Ecke oder dem kubanischen Fahrradbastler vielleicht keine Scheibenbremse, wohl aber funktionierende V-Bremsen oder Cantileverbremsen bekommen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass es im Notfall nicht möglich ist mit einer Bremse bis zur nächsten Radservicestation zu kommen, halte ich für ausgesprochen gering. Und wenn, dann ist eben mal etwas Schieben angezeigt. Oder die Mitnahme in anderen Verkehrsmitteln.
Was das Entlüften betrifft: Ist sowas mal "spontan" nötig? Nach meiner Einschätzung passiert sowas schleichend. Und auch der Austausch von DOT, welches Wasser aufgenommen hat, ist ja nichts, was unplanbar über einen kommt.
Leichtbau hat an einem Scheibenbremslaufrad am bepackten Reiserad in der Tat nichts zu suchen.
Uff, die alte Diskussion SchwLAbt gegen Luff wollte ich nicht aufmachen, aber auch due weißt, dass man das anders einschätzen kann.
Eine recht selbstbewußt angespannte 5mm Achse ist das Minimum, wenn sie aus Stahl ist und anständige Enden besitzt, Pitlock taugt in dieser Beziehung nach meiner Erfahrung schon mal nix. Man merkt das beim Bremsen und auch zB im Wiegetritt und bei anderen hohen Belastungen, wenn die Schnellspanner zu nachgiebig sind. Eine Steckachse ist da schon eine andere Hausnummer.
Hm, am Tandem ist mir trotz 203er Scheiben und Wiegetritt noch kein Problem mit den Pitlock-Achsen aufgefallen. Die Titanachsen an meinem Crosser verfügen über keinen Schnellspanner, sondern Inbusschrauben und die werden genau nach Vorgabe auf 7Nm angezogen. Probleme gab es auch da bisher nicht. Ist das nur das Glück des Leichtsinnigen, oder wie sehen es die anderen? Weder von Pitlock noch von dem Spannachshersteller sind mir Warnungen/Ausschlüsse bzgl. Scheibenbremseinsatz bekannt.
Zum Einbremsen: ich habe soeben neue Bremsscheiben (Tektro) mit neuen Saint-Bremsen mit neuen Metallbelägen verheiratet. Nach 10 kurzen und festen Zugriffen ist die Leistung da. 200 Hm Abfahrt bei 10% Gefälle reichen da dicke aus. Resinbeläge mögen da länger brauchen.
Da sind wir uns ja weitgehend einig. Falks pragmatische Position finde ich einleuchtend: Etwas mehr Umsicht in der Einfahrphase sollte genügen. Wer sofort die volle Bremsleistung braucht, kann den Zirkus mit einer Dauerbremsabfahrt oder den Sprint-Verzögerungsrennen machen. Ansonsten reicht halt auch normaler Fahrbetrieb.
Kolbenmobilisierung sehe ich kaum als Thema für hydraulische Scheiben bremsen moderner Bauart, auch wenn garantiert gleich jemand aufsteht und seine diesbezüglichen Erlebnisse schildert. Ich habe den Eindruck, daß das eher ein Alterungsproblem von HSxyz Bremsen ist.
Bist du bisher Zwei- oder Vierkolbenbremsen gefahren? Bei meinen CodeRs ist es sowohl vorn als auch hinten ab und an ein Thema, dass sich die vier Kolben pro Zange nicht ganz einig sind, wer "voran" geht und wer "stecken bleibt". Da ist eine Mobilisierung schon ab und an angezeigt. Kann aber auch daran liegen, dass die verbauten Kolben/Dichtungen nicht mehr ganz in Ordnung sind. Die neuen liegen bereits da, aber nach noch nicht einmal 10Mm wollte ich da noch nicht unbedingt wechseln. Mobilisieren hat bisher immer für den nächsten Urlaub gereicht.