Ich stimme Dir unbesehen zu - aber: Sonderkonfigurationen erfordern manchmal Sonderlösungen. Und die gipfeln ggf. auch mal in einem Kompromiss.
Die modernen Shimano-Schaltungen funktionieren top - wenn man sie in der Variante fährt, die Shimano vorgesehen hat und auf die sie abgestimmt sind. Jede signifikante Abweichung von der Hersteller-Konfiguration kann zu Funktionseinbußen führen, die man dann ggf. mit entsprechendem Bastelgeschick noch hinnehmbar gestalten kann. Oder man sucht dann nach alternativen Lösungen. Die Daumenhebel haben Nachteile, das ist unbestritten. Sie können aber auch nachhaltig Schaltungsprobleme lösen. Das muss jeder am Ende für sich selber abwägen.
Ich habe das Schalten noch in den 1960-ern mit Friktion und ohne Schalthilfen gelernt - also quasi "Experte für Kettensalat" - und habe jede Verbesserung in der Schaltungstechnik als Segen empfunden. Nur mittlerweile geht mir die Kompromisslosigkeit der angebotenen Ausstattungen etwas zu weit, vor allem, wenn man mit RR-Hebelage fahren will. Shimano hat 3-fach-STI nur noch in den Billig-Gruppen im Angebot - und selbst da sind sie mir zu teuer. Da ich keine Rennen gewinnen will/muss, ist mir die Zehntelsekunde, die ich mit Daumies am RR verliere, herzlich egal. Dafür kann ich alle Kurbeln, Kettenblätter und Umwerfer wild miteinander kombinieren. Der linke Hebel packt alles. Und im Defektfall funktioniert auch der rechte Daumenhebel immer noch auf Friktion, das schafft kein noch so toller Klickerhebel oder Drehgriff.

Matthias