Wer einmal mit Leuten gesprochen hat, die in den Rücknahmeabteilungen von Sport Scheck, Otto, Mediamarkt und co. arbeitet, der wird es nicht glauben, wie dreist manche Kunden sind.
Man kann jetzt darüber streiten, ob das Huhn zuerst da war oder das Ei.
Wenn ich jedenfalls daran zurückdenke, wie man sich vor dreißig, vierzig Jahren vom Handel verarschen lassen musste, dann grauts mir heute noch. Zum Beispiel mein erster Kassettenrecorder vom Schickedanz Gustav. Nach vierzehn Tagen das erste mal kaputt, zwei Monate in Reparatur, danach nach drei Tagen wieder im Eimer, wiederum zwei Monate in Reparatur und - noch nicht genug - das Ganze noch ein weiteres Mal. Erst als mein Großvater im Quelle-Shop mit geschwollener Halsader die Beauftragung eines Advokaten angekündigt hat, gabs aus "reiner Kulanz" ein neues Gerät.
Der örtliche Rundfunkfachhändler mit "Markenware" von Schaub-Lorenz, Saba oder Telefunken war übrigens keinen Deut besser. Meinem Freund H. wurde - ebenfalls nach mehreren Reparaturversuchen bei einem nagelneuen Kofferradio (Graetz, mit grüner "Europawelle-Saar"-Taste) erklärt, eine Geldrückgabe sei kategorisch ausgeschlossen, weil der Betrag schon "von der Buchhaltung eingebucht" worden und damit keine Rückzahlung möglich sei.
Bernd