Hallo Allerseits!
Es ist vollbracht. Registriert! Der erste Forumsbeitrag meines Lebens! Hurra, endlich kann ich mein rhetorisches Fahrradöl in die wild lodernden Flammen lebendiger Schlagabtausche gießen; wenn jemand fragt, „welche Streichholzlänge ihr beim Anzünden des Frühstückskochers bevorzugt“ und „wenn ja, wieviele?“...
Als „Kind des Teutoburger Waldes“ weiß ich mein Gudereit SX-
R mit seiner
Rohloffschaltung sehr zu schätzen. Alle Alpenzorristen werden mich jetzt vielleicht belächeln, aber – auch ein Mittelgebirge (das nördlichste übrigens in Germanien) kann schon ziemlich fiese Steigungen aufweisen!
Mein Gudereit hatte ich übrigens Anfang Oktober letzten Jahres auf Ebay-Kleinanzeigen entdeckt und ziemlich günstig einer netten Frau abge
knöpftkauft. Das Letztere ist für einen Fahrradkauf ja eigentlich relativ unwichtig, gewann aber an Bedeutung, als ich sie fragte, warum sie so ein schönes, gut erhaltenes und relativ neues Rad verkaufen wolle. Die Antwort war Wasser auf den Mühlen aller „Forums-Psychologen“, nämlich, daß ein hochwertiges Fahrrad eine tolle Anschaffung für Freizeit und Reise ist; daß aber die Anschaffung eines neuen hochwertigen Rades zwecks gemeinsamer (romantischer!) Ausfahrten niemals den Niedergang einer ehemals hochwertigen (?) Partnerschaft aufhalten kann!: „Ich habe mich vor kurzem von meinem Freund getrennt“... Schade für sie

– schön für mich...
Das Fahrrad war erst sechzehn Monate alt und in einem Zustand, der einem neuen, in einem Fahrradgeschäft stehendes, in nichts nachstand... Keinerlei Gebrauchsspuren trübten den glänzenden Anblick. Aufgewertet worden war das Gudereit durch einen neuen Brookssattel, einem Abus Gordo-Light, Biokork-Griffe von Ergon und einer Pitlock-Sicherung für die Sattelstütze.
Ein sicheres Indiz, daß das Rad nach einer ausgiebigen „Probefahrt“ scheinbar nie wieder bewegt worden war, zeigte sich an dem Umstand, daß die Reifen so wenig Luftmoleküle in ihrem Inneren gespeichert hatten, daß eine zweite, diese Probefahrt, ohne vorheriges Aufpumpen nicht möglich gewesen war.
Es war für
mich bestimmt..

Wer das nicht glaubt, dem sei gesagt, daß der Kaufort des Rades fast genau 15 km nördlich von Osnabrück war, das Fahrrad selbst aber von der Vorbesitzerin bei einem Fahrradhändler erworben worden war, der exakt 350 Meter von der eigenen (meiner) Haustür entfernt in Sichtweite seinen Laden hat... Dies konnte ja keinesfalls ein Nachteil sein, weil zum Kaufzeitpunkt ja immerhin noch satte acht Monate Gewährleistung offen standen...
Nach Jahren der „Planung“

will ich dieses Jahr im Sommer nun endlich meinen ungefähr sieben (!) Jahre alten Plan in die Tat umsetzen und mit dem Drahtesel von Osnabrück-West (ich wohne tatsächlich in der Weststadt :-)) nach Berlin-Ost (ehemals Ost-Berlin

:-)) reiten. Familienverbindend sozusagen möchte ich dort eine Kusine besuchen, die ich sozusagen als Folge der „zwischenzeitlichen“ Staatsgründung der „Demokratischen Repubik“

nie kennengegelernt hatte und die mich vor etwa sieben Jahren bei einer Beerdigung in Frankfurt/Oder eingeladen hatte, sie und ihren Lebensgefährten „doch mal zu besuchen“... Ein erster Versuch vor drei Jahren war gescheitert, weil sie seinerzeit im beabsichtigten Besuchszeitraum selber für längere Zeit mit dem Reisemobil unterwegs war...
Anfangs hatte ich den Mittellandkanal als Reiseroute und -trasse(!) favorisiert. Diese Wasserstraße verbindet nämlich zufällig Osnabrück mit Berlin. Symbolik pur!

Ursprünglich hatte ich dabei eine Kanufahrt(!) im Auge gehabt und mich letztendlich dann doch dazu entschieden, mit dem Fahrrad - zwar nicht auf dem Kanal, aber doch entlang auf seinen Uferwegen mein Ziel zu errreichen.
Erst um die Jahreswende dann, entschied ich mich für die „Südvariante“. Mir war so durch den Kopf gegangen, daß „eine Woche am Kanal am Kanal am Kanal“

vielleicht doch ein bißchen eintönig werden könnte. Jetzt werde ich von Osnabrück über biele Feldwege
Welche Stadt in Deutschland gibt´s nicht!?!
bei Detmold auf den Europaradweg
R1 stoßen. Diesem werde ich voraussichtlich ungefähr bis Staßfurt folgen und dann über Schönebeck - Plötzky (Freunde besuchen) hoffentlich glücklich und noch „gehfähig gesund“ nach ungefähr ein bis eineinhalb Wochen Berlin erreichen. Allerdings wird gelten: Der Weg ist das Ziel! Interessantes „am Wegesrand“ geht vor rekordverdächtiger (Best-)Zeit! Außer in Plötzky werde ich in einem meiner für diese Reise angeschafften Zelte übernachten.
Inzwischen wird ja auch wohl bei dem einen oder anderen eine Ahnung zur Gewißheit geworden sein, warum und weshalb Fahrradumbau und Reiseplanung zu dem Projekttitel „
Gudereit SX-R1“ gekommen sind. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich bei Umbau und Tourplanung zu gegebener Zeit unterstützt. Dafür werde ich auf jeden Fall zwei Fäden eröffnen. Einen technischen unter „Ausrüstung Reiserad“, die Umbau- und Aufrüstungsmaßnahmen betreffend und später einen auf dem „Treffpunkt“, auf dem ich mir vielleicht den ein oder anderen (Geheim)tip

, die Reiseroute betreffend erhoffe. Gegebenenfalls auch einen Faden unter „Ausrüstung unterwegs“, wenn sich mir noch Fragen dazu ergeben sollten.
So, das wärs erstmal!
Hannes
PS Wenn es auch noch über Vieles nachzudenken gilt aber über eins mach ich mir absolut keinen Kopp nämlich über die mitzunehmende Verpflegung ein Opa wird sich schon finden!