Du hast recht, ich habe es nicht genau nach Anleitung gemacht. Für mich klingt es nach allem, was ich aus dem KfZ-Bereich weiß, unsinnig, das belastete Altöl zu verdünnen.
Dort wird im übrigfen weder bei Getrieben noch Motoren im Normalfall gespült.
Das (heiße) Öl hält den Abrieb in der Schwebe (was ja beim Rohlofföl auch wohl so war, sonst wäre es nicht so dunkel gewesen).
Rohloff beschreibt Wartungsarbeiten eigentlich immer recht schön auf der Homepage. Der Ölwechsel wird z. B.
HIER gezeigt. Man sieht, dass das Öl von vorneherein bereits eine dunkle Färbung hat.
Im KFZ-Bereich wird ja keine Spülung vorgenommen, so dass Du von dort weder das Verdünnen des Altöls noch das Einfüllen von Spülöl nach Ablassen des Altöls kennen solltest. Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei der Rohloff-Schaltung auch ein Spülen nach Ablassen des Altöls möglich wäre. Für diese Vorgehensweise würde sprechen, dass nach Ablassen des Altöls der schlimmste "Schmodder" bereits entfernt worden wäre und die Spülung noch den letzten Rest mitnehmen würde. Es gibt aber zwei Argumente, die gegen diese Vorgehensweise sprechen:
- Durch die Hinzufügung von Spülöl wird das Ölvolumen in der Nabe vergrößert und es kann dadurch effektiver gespült werden. Alternativ müsste man nach dem Ablassen des Altöls z. B. die doppelte Menge Spülöl einfüllen, was weniger wirtschaftlich und ökologisch wäre.
- Es würde ein weiterer Auffangbehälter gebraucht. Bei der jetzigen Methode kommt man mit den beiden Fläschchen aus. Das Spülölfläschchen dient zugleich als Auffangbehälter für das verschmutzte Öl + Spülöl nach der Reinigung.
Besonders kritisch ist die Sache sowieso nicht. Es handelt sich hier ja nicht um einen Hochleistungsmotor mit großen Umdrehungszahlen und hohen Temperaturen. Dort ist der Verschleiß ein kritischerer Punkt. Wie bekannt ist, überlebt die Rohloff-Nabe auch "Trockenläufe" über mehrere tausend Kilometer. Dennoch kann die gute Pflege natürlich nicht schaden und auch ich führe meinen Ölwechsel durch.
P.S. Und da ist natürlich noch Falks Argument. Ein Verdünnen des Öls hilft dabei, das Altöl besser aus der Nabe zu entfernen. Man könnte zwar trotzdem zuerst versuchen, so viel als möglich Altöl abzusaugen, aber große Vorteile hätte das wohl nicht.