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#976466 - 09/21/13 11:23 AM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: derSammy]
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... Meines Wissens spielt der Faradysche-Käfig-Effekt bei einem Haus schon eine Rolle. ...
... Und ja, das Gestänge ist unten nicht geschlossen - aber dies könnte man ja nachholen. Bei vielen Zelten verlaufen ja eh Gurte unter dem Zelt (die die Stangen spannen), da könnte man ja einen Leiter einarbeiten. ...
Faradayscher Käfig
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#976782 - 09/23/13 12:02 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: derSammy]
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4) Nicht selten ist man beim Zelten ja auf einem Campingplatz. Ist da das Verhalten anders? Geht da wer (selbst nachts) in die Waschräume, etc.? Ja, falls möglich. Ist aber jetzt eher wegen der Regenmenge. Zuweilen steht dann das Wasser und das Zelt ist dann irgendwo nicht mehr dicht. Bei stehendem Wasser kann es auch sehr gefährlich werden, wie ein Blitzunfall auf einem Camping letztes Jahr belegte. Ist aber doch selten, eher kam es vor, dass ich morgens zum Einpacken des Zeltes in die Waschräume bin (weil es weiterregnete). In einigen Fällen bin ich auch vorsorglich in Festunterkünfte, wenn die Nacht ziemlich übles Wetter erwarten ließ. Auch da ging es nicht immer um Gewitter, sondern zuweilen um Regen/Dauerregen. Ebenso habe ich in einigen Fällen mein Zelt nicht in der Wildnis aufgestellt, sondern Unterstände gesucht, sofern es sonst keine geeignete Alternative gab. Entsprechendes findest du in der Suchfunktion unter dem Stichwort "Schmarotzer".
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#976791 - 09/23/13 12:32 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: Oldmarty]
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Bei einem Metallgestänge vermute ich, dass sich der Blitz auf die einzelnen Stangen aufteilt: Bei Fieberglas sieht man schön, dass er über eine Stange abgeleitet wird. Für die Person darin stellt sich, wenn der Blitz nicht auf sie überspringt, dann das Problem der Schrittspannung: Am Fieberglasstangenende ist die Spannung hoch, an den anderen Enden des Zeltes gering, also fließt ggf. Strom durch den Zeltinsassen. Leitet aber das Gestänge, so kann bei wesentlich geringerem Widerstand Strom über das Gestänge in die anderen Ecken des Zeltes fließen und es wird so nicht zu einem Stromfluss durch den menschlichen Körper kommen. Du weisst schon das wir hier von einen Blitz reden und nicht von einen Nabendynamo? Dem wird es egal sein, ob das ein dünnes Aluröhrchen ist oder eines aus Plaste. Ein Käfig ist es auch nicht. Wenn du da im Zelt bist und ein Blitz schlägt dann ist es so, als wenn du auf der Wiese hocken würdest der Blitz schlägt ein ohne Zelt. Da ja auch was unten fehlt zum vollständigen Käfig, ist das sowieso nicht zu vergleichen. Und? Das Ohmsche Gesetz gilt trotzdem noch, egal wie hoch die Spannung ist. Ich kann Sammy nur zustimmen und vermute aus genau diesem Grund, dass ein Zelt einen gewissen Schutz bietet.
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#976799 - 09/23/13 12:43 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: Mike42]
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Ist gewisser in diesem Zusammenhang eine homöopathische Vokabel?
Wenn du nicht am Donnerschlag stirbst, dann gewiss an der "Elektrik", wenn dich ein Blitz direkt im Zelt beglückt, was niemandem zu wünschen ist.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (09/23/13 12:43 PM) |
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#976800 - 09/23/13 12:46 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: Mike42]
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Vermutungen über Vermutungen...! Hat schon jemand einen Blitzeinschlag im Zelt live miterlebt? Wenn ja und überlebt, er möge bitte darüber berichten.
Gruß Tom
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Edited by Tom11 (09/23/13 12:52 PM) |
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#976802 - 09/23/13 01:10 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: Mike42]
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Und? Das Ohmsche Gesetz gilt trotzdem noch, egal wie hoch die Spannung ist. Ich kann Sammy nur zustimmen und vermute aus genau diesem Grund, dass ein Zelt einen gewissen Schutz bietet.
Vielleicht solltest du dich mal als Versuchsobjekt zur Verfügung stellen Hinterher kannst du uns dann berichten - oder aber eher nicht
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#976815 - 09/23/13 02:41 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: inga-pauli]
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Was sollen diese persönlichen Anfeindungen? Den Versuch kannst du auch in einem Hochspannungslabor machen (obgleich die Spannung da niedriger sein wird) - es ist dabei nicht nötig eine lebende Person in das Zelt mit Alugestänge zu legen.
@iassu: Wie hoch die "homöopatische" Dosis ist, möchte ich ja gerade wissen! So extrem mehr Material (im Durchmesser) haben die A-,B- und C- Säule eines PkW auch nicht gerade - und da sind alle von der Unbedenklichkeit überzeugt. Wie sieht es eigentlich mit einem Cabrio (mit geschlossenem Verdeck) aus? Da ist dann über dem Kopf auch nicht so viel anderes Material wie beim Zelt mit Alustangen.
Ich weiß schlicht nicht was dabei raus kommt, stelle nur fest, dass der Vergleich mit dem Zelt mit Fieberglasgestänge hinkt!
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#976817 - 09/23/13 02:44 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: derSammy]
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Was sollen diese persönlichen Anfeindungen? Oh je - du warst doch gar nicht angesprochen! Eine persönliche Anfeindung konnte ich darin nicht erkennen - aber wenn jemand es so partout besser wissen will .....
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Edited by inga-pauli (09/23/13 02:45 PM) |
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#976825 - 09/23/13 03:13 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: inga-pauli]
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Mir wurde hier auch schon mal vorgeschlagen, ich könne mich doch als Versuchskaninchen hergeben. Ich denke alle wissen um die Gefahren von Hochspannung und wollen dies sicher nicht selbst ausprobieren! Aber die Frage wird doch erlaubt sein, ob und ggf. welchen Schutz ein Zelt mit Alugestänge (und ggf. leitenden Verbindungen zwischen den Zelteckpunkten) bieten kann.
Vielleicht richte ich diese Frage mal an die Leute vom Hochspannungslabor der Uni - wäre doch mal was für die nächste "lange Nacht der Wissenschaften".
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#976828 - 09/23/13 03:30 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: derSammy]
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...ja, mach das bitte. Alles andere hier ist doch nur rein spekulativ. Und die, welches das schon mal live erlebt haben, antworten leider nicht (mehr)!
Gruß Tom
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#976831 - 09/23/13 03:37 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: Tom11]
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Was aber auch daran liegen könnte, das Blitzeinschläge in Zelte seeeeeeehhhhhhhhr selten sind.
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#976900 - 09/23/13 08:18 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: Mike42]
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Das Ohmsche Gesetz gilt trotzdem noch, egal wie hoch die Spannung ist. Nein, natürlich nicht. Erst letzte Woche wurde es im Parlament mit einer hauchünnen Mehrheit gekippt. Widerstand ist jetzt verfassungsfeindlich.
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#976905 - 09/23/13 08:24 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: Falk]
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Na bloß gut, dass die FDP rausgewählt wurde, wenn sie sogar diesen Unsinn verzapft hat !
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#976926 - 09/23/13 09:27 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: derSammy]
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Hallo Sammy! Hast du schon mal die allwissende Glaskugel dazu befragt? Wenn ja, hast du bestimmt auch den Versuch vom WDR dazu gefunden, bzw. das Thema im ODS-Forum? Es gibt auch in verschieden Fachforen und Blitzschutzseiten dazu entsprechende Diskussionen bzw. Beiträge. Zur allgemeinen Thematik bieten die diversen BS-Schutzartikelhersteller recht gute Materialien zum Download an. Was die Blitzeinschlagsdichte usw. angeht, dazu gibt es den Blids-Dienst von Siemens.
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Schönen Gruß Markus Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann! | |
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#976928 - 09/23/13 09:34 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: Mike42]
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Das Ohmsche Gesetz gilt trotzdem noch, egal wie hoch die Spannung ist. Stimmt. Bei so gewaltigen Strömen kann ich mir auch vorstellen, dass die geringe Induktivität (Richtungswechsel des Stroms von maximal 90° bei Kuppelzelten) ausreicht, um die Entladung vielleicht doch den Weg durch den unter dem First hockenden Zelter wählen zu lassen. Alles nur Mutmassung und ich möchte das weder selbst ausprobieren noch nach wenigen Laborversuchen ein allgemeingültiges Gesetz aufstellen müssen. Was jedoch ziemlich klar ist: Bei Firstzelten würde ich an exponierter Lage bei Gewitter alle senkrechten Stangen auf den Boden legen.
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Reiseblog: 2019 und 2017 Frankreich, 2016 Nordamerika, 2015 Neuseeland & Australien, 2014 Dubai->Schweiz, 2013 Schweiz->Nordkap->Schweiz | |
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#976933 - 09/23/13 10:00 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: veloeler]
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*Klugscheißmodus an* Anmerkung zum ansonsten guten Bericht vom WDR: Es wird behauptet, dass ein großer Mensch durch den Spannungsabfall entlang der Erdoberfläche gefährdeter wäre. Das is imho großteils Quatsch. Die Spannungsdifferenz pro Körperlänge und damit der Strom bleibt ja gleich. (einzig die Übergangswiderstände werden nicht mitskaliert) *Klugscheißmodus aus*
Und in der Praxis würde ich mir neben Häusern, Bäumen oder an einem Hang wenig Sorgen machen. Die üblichen Kuppezelte sind ja weder sonderlich hoch noch spitz. (Stichwort "Elmsfeuer")
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#976942 - 09/23/13 10:40 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: AlexGraz]
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Und in der Praxis würde ich mir neben Häusern, Bäumen oder an einem Hang wenig Sorgen machen. Die üblichen Kuppezelte sind ja weder sonderlich hoch noch spitz. (Stichwort "Elmsfeuer") Oder vielleicht doch. Ein Blitz kann ja überschlagen und wird nicht notwendigerweise seine ganze Energie in gerader Linie von der Einschlagspitze zum Boden hin verteilen. Die Bäume in der Nähe sollten also nicht zu nah sein, zumal es auch nicht der Strom sein muss, der zum Tode führt, sondern ggf. der Astbruch als Folge des Blitzeinschlags. Ich war bei einem Gewitter mal im Wald, irgendwo zwischen Bäumen und ein paar hundert Meter weiter hat ein Blitz einen Baum zersägt. Man weiß eben nicht, welcher Baum erwählt wird. In dem Fall hatte ich wohl Glück. Auf der Hotelwiese im Hinterland des Lago Maggiore hätte ein solcher Baumeinschlag mich auch erschlagen können - selbst wenn ich nicht direkt unterm Baum war. Ungefährlich war das sicher nicht trotz Baum und Haus drumrum. Im Haus hatte es während der Nacht mehrfach die Sicherung raus gehauen - allein am Vormittag, als ich noch warten musste, zweimal. Sorgen macht man sich da schon - wohl nicht ganz unberechtigt. Naturgewalten zu unterschätzen ist ja ein moderner Volkssport geworden (Stichwort Lawinenopfer).
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#976943 - 09/23/13 11:11 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: cyclist]
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Hallo Sammy! Hast du schon mal die allwissende Glaskugel dazu befragt? Wenn ja, hast du bestimmt auch den Versuch vom WDR dazu gefunden, bzw. das Thema im ODS-Forum? Es gibt auch in verschieden Fachforen und Blitzschutzseiten dazu entsprechende Diskussionen bzw. Beiträge. Zur allgemeinen Thematik bieten die diversen BS-Schutzartikelhersteller recht gute Materialien zum Download an. Was die Blitzeinschlagsdichte usw. angeht, dazu gibt es den Blids-Dienst von Siemens. Hallo Cyclist, nicht nur obgrund der Tatsache, dass ich begeisterter Kopfballgucker bin, kenne ich den Beitrag im WDR - habe ihn sogar selbst schon verlinkt und mich mehrfach drauf bezogen. Egal. Den Faden im ODS-Forum hab ich gelesen. War ganz interessant. Gelernt habe ich vor allem, penibel darauf zu achten, keinerlei Metall bei Gewitter am Körper zu haben - vor allem keine Ketten. Ist naheliegend, aber kann man mal betonen. Ich bin allerdings immer noch hin und her gerissen, ob ein Zelt mit Alugestänge einen gewissen Schutz bieten kann, interessant ist die Seite von VDE, zu der ich über deinen BLIDS-Link gefunden habe. Da heißt es, "Zelte ohne Metallgestänge" böten nicht mehr Schutz als garnichts - interessant, dass man diese Einschränkung macht! Ich verstehe ja die Argumente, dass sowohl die fehlende Erdung des Zeltes im Boden als auch die Tatsache, dass es am Boden keinen Leiter gibt, gegen das Prinzip des Faradyschen Käfigs sprechen. Allerdings kann man beide Probleme angehen: Das Gestänge kann man mit den Heringen elektrisch verbinden und zwischen den typischerweise 4 Eckpunkten eines Zeltes kann man elektrische Verbindungen herstellen. Wie groß man diese dimensionieren müsste, um auch nur einen potentiellen Schutz zu haben, vermag ich allerdings nicht abzuschätzen. Ach ja, das Einwickeln in die Rettungsdecke ist wohl ne Schnapsidee: Wenn darüber Strom fließt, dann verdampft die augenblicklich und die dabei frei werdende Hitze führt sicher zu derben Verbrennungen. Das Zeltgestänge und Halskette sollte man ja genausowenig am Körper haben.
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#976948 - 09/24/13 05:57 AM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: derSammy]
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Seufz. Irgendwie entgleitet die Diskussion dem eigentlichen Thema. Ich kann mich dunkel erinnern, (vor Monaten???) dazu geschrieben zu haben.
Die Diskussion über den Fahradayschen Käfig mit und ohne leitenden Zeltstangen kommt mir eher als Streit um des Kaisers Bart vor. Dabei ist es ganz einfach: Bei einem direkten oder sehr nahen Blitzeinschlag wird ein Zelt gar nicht schützen können, da die Strommenge einfach zu hoch ist. (Wieweit das ein Auto schaffen könnte, ist für mich auch nicht sicher.) Ein Zelt wird also allenfalls eine eventuelle Schrittspannung vermindern können. Das abhängig vom Abstand zum Einschlagsort und der Menge des fließenden Stroms. Blitz ist ja nicht gleich Blitz, dazu lässt sich, soweit ich mich erinnern kann, laut Fachleuten auch ganz und gar nicht immer nur ein Ort für den Stromaustritt lokalisieren. Ein Metallgestänge dürfte mit etwas Glück wenigstens einen Teil des fließenden Stroms vom Körper abziehen und daher die Risiken vermindern. Aber auch Fiberglasgestänge oder Kohlefasergestänge helfen indirekt: Wer trocken in einem Zelt hockt, am besten mit kleiner Oberfläche, also eher eingerollt und sonst möglichst gut isoliert auf Liegematte und/oder anderen Dingen, bekommt weit weniger Schrittspannung ab als jemand, der im Freien im strömenden Regen steht. Entsprechend steigen die Überlebenschancen.
Allgemein zu Blitzeinschlägen und Schrittspannungen: Ich habe weder einen direkten Blitzeinschlag, noch Schrittspannungen selbst genossen, Gott sei Dank. Ein Freund wurde mit seiner Seilschaft an der Kleinen Zinne von Schrittspannung durchflossen, das blieb glücklicherweise folgenlos, sie waren offenbar vom Ort des Blitzaustrittes weit genug entfernt. Etwas bedenklich finde ich die Ansicht, Blitze würden nur an besonders exponierten Stellen einschlagen. Die Beobachtung von Blitzspuren im Gelände zeigt, dass an exponierten Orten das Risiko eines Blitzeinschlages weit höher ist als anderswo. Es gibt aber auch mehr als heftige Blitzspuren irgendwo im Gelände, wo sich weit und breit kein Grund ablesen lässt. Die Suche nach einem halbwegs blitzsicheren Ort für das Zelt ist also vernünftig und anzuraten, einen wirklich "blitzsicheren" Ort gibt es ohne Blitzableiter nicht, außer, man schafft es, ziemlich weit in eine Höhle zu kommen.
Gegen Blitzschlag hilft also am meisten vorausschauendes Verhalten in der Natur. Wer das Wetter zu mindestens im "Hinterkopf" behält und eventuelle Umplanungen überlegt, kann vielen Risiken ausweichen. Natürlich geht das nicht immer, es macht auch nicht immer Sinn. Wer allen Risiken möglichst vollkommen ausweicht riskiert vor allem, an krankhafter Angst im Bett zu sterben. Ich musste auch manchmal Gewitter im Zelt überstehen (manchmal auch ohne Zelt) und es sei dahin gestellt, ob ich nicht manchen hätte ausweichen können. Schließlich möchte ich auch etwas erleben und nicht immer nur im Wohnzimmer hocken.
lg! georg
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#976952 - 09/24/13 06:11 AM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: Tom11]
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Hallo! Vermutungen über Vermutungen...! Hat schon jemand einen Blitzeinschlag im Zelt live miterlebt? Mit einem Blitzeinschlag im Zelt kann ich nicht dienen, allerdings haben wir auf der diesjährigen Sommertour in Reit im Winkl ein Hagelgewitter im Zelt abgewettert. Das ist auch eine Erfahrung, wenn taubeneigroße Hagelkörner wie Geschosse auf das Außenzelt einschlagen. Durch die Elastizität des Materials ist kein Durchschlag erfolgt, lediglich eine Zeltstange hat einen Treffer abbekommen und musste den Rest des Urlaubs durch ein Alurohr aus dem Baumarkt als Reparaturhülse geschient werden. Nachdem das schwere Hagelgewitter Ende Juli in unserer Region schwerste Verwüstungen angerichtet hat (etliche Personen wohnen noch jetzt bei Verwandten oder Bekannten, da das eigene Haus derzeit unbewohnbar ist) ist unser Bedarf an Hagelgewittern bis auf weiteres gedeckt. Gruß LUTZ
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#977061 - 09/24/13 12:59 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: irg]
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Anmerkung eins: Blitze selbst entstehen durch eine Spannungsdifferenz zwischen Erdboden und elektrisch aufgeladener Luftmasse (Höhengewitter mal außen vor gelassen). Wo ein Blitz einschlägt, hängt also erst einmal davon ab, wie das Gewitter verläuft (die Aufladung der Luftmasse geschieht grob gesagt durch Reibung der Luftmassen aneinander) und nicht zuletzt davon, wie der Erdboden beschaffen ist. Und zwar nicht die Oberfläche, sondern die geologische Struktur.
Anmerkung zwei: Blitze starten im Boden und ziehen dann Richtung Himmel.
Das ist beides vielleicht nur von akademischem Interesse, aber wenn man die Auslösung und die Richtung im Hinterkopf behält, kann es mögicherweise helfen, die Gefahr besser einzuschätzen.
Frage: könnte man nicht einfach einen Blitzableiter selbst installieren? Ganz banal stelle ich mir einen eisernen Hering vor, eine lange, senkrecht aufgestellte Alu- oder Metallstange und das ganze in "ausreichender" Entfernung vom Zelt. Könnte das helfen? Im Grunde hat man das Equipment sowieso dabei und müsste nur die Stange irgendwie in den Boden rammen. Wenn dann das eigene Zelt nicht mit Heringen abgespannt ist, wäre der Weg durch das Zelt vielleicht uninteresssanter für einen Blitz.
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#977063 - 09/24/13 01:34 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: SFR]
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Wenn er in "ausreichender" Entfernung zum Zelt steht, findest du genauso sicher nen Blitz, dem der Umweg zu beschwerlich ist wie Leute, die wegen drei vier Schritt Ersparnis durch die Wiese trampeln.
ciao, Christian
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#977064 - 09/24/13 01:48 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: Spargel]
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Wenn er in "ausreichender" Entfernung zum Zelt steht, findest du genauso sicher nen Blitz, dem der Umweg zu beschwerlich ist wie Leute, die wegen drei vier Schritt Ersparnis durch die Wiese trampeln.
ciao, Christian Jein. Ausreichend heißt hier: so weit weg, dass der Blitzableiter noch eine Option ist und für den Camper ungefährlicher, als der Weg direkt durch das Zelt. Jeder Meter zählt! Und wenn der Blitzableiter ordentlich in der Erde steckt und schön leitendes Metall beinhaltet, ist er wesentlich attraktiver als ein blödes Zeltgestänge und ein Häufchen Wasser-Kohlenstoff-Mischung. Bei Trockengewitter kann auch ein Bewässern des Blitzableiters und der Erde helfen.
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#977065 - 09/24/13 01:50 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: SFR]
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Frage: könnte man nicht einfach einen Blitzableiter selbst installieren? Ganz banal stelle ich mir einen eisernen Hering vor, eine lange, senkrecht aufgestellte Alu- oder Metallstange und das ganze in "ausreichender" Entfernung vom Zelt. Könnte das helfen? Im Grunde hat man das Equipment sowieso dabei und müsste nur die Stange irgendwie in den Boden rammen. Wenn dann das eigene Zelt nicht mit Heringen abgespannt ist, wäre der Weg durch das Zelt vielleicht uninteresssanter für einen Blitz. Ganz banal: Wenn man eine Metallstange als Blitzableiter sowieso dabei hat, dann dürfte es auch an einer Bohrmaschine nicht mangeln. Spannend wird es, wenn die Stange zum Flugobjekt wird und ob man statt im Blitzschlag zu verkohlen zum Fleischspieß für den nächsten Abend hergerichtet wird. Übrigens: Wenn du Heringe zum Abspannen brauchst, dann sicherlich beim Gewitter. Gewitter sind gerne von Sturm und Starkregen begleitet. Unter den bisherig vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen fehlt noch das Beten. Eine Bibel hat ja wohl auch jeder Reiseradler dabei.
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#977067 - 09/24/13 02:09 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: veloträumer]
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Frage: könnte man nicht einfach einen Blitzableiter selbst installieren? Ganz banal stelle ich mir einen eisernen Hering vor, eine lange, senkrecht aufgestellte Alu- oder Metallstange und das ganze in "ausreichender" Entfernung vom Zelt. Könnte das helfen? Im Grunde hat man das Equipment sowieso dabei und müsste nur die Stange irgendwie in den Boden rammen. Wenn dann das eigene Zelt nicht mit Heringen abgespannt ist, wäre der Weg durch das Zelt vielleicht uninteresssanter für einen Blitz. Ganz banal: Wenn man eine Metallstange als Blitzableiter sowieso dabei hat, dann dürfte es auch an einer Bohrmaschine nicht mangeln. Ein Zeltgestänge aus Metall (wobei ich hier Alu auch als Metall bezeichne) dürfte doch beim Zelt dabei sein bzw. kann man mit einpacken. Die "Stange" muss ja keine 10 Meter hochragen, doppelte Zelthöhe sollte reichen. Spannend wird es, wenn die Stange zum Flugobjekt wird und ob man statt im Blitzschlag zu verkohlen zum Fleischspieß für den nächsten Abend hergerichtet wird. Das kann dir immer und mit allen Gegenständen passieren. Übrigens: Wenn du Heringe zum Abspannen brauchst, dann sicherlich beim Gewitter. Gewitter sind gerne von Sturm und Starkregen begleitet. Gegen Starkregen sollte das Zelt in sich abgespannt sein. Gegen Sturm hilft es eher, das Systemgewicht hoch zu halten. Mit Mensch und Gepäck im Bauch fliegt das Zelt eher nicht davon. Wenn doch, hätten Heringe auch nicht viel retten können. Aber das geht jetzt wieder vom Thema weg.
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#977078 - 09/24/13 02:47 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: SFR]
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Hallo!
Wenn ich denke, welchen Aufwand es dargestellt hat, den Erdungsdraht für den Blitzableiter einzubuddeln, gehe ich nicht davon aus, dass das mit einem mobilen Blitzableiter gehen wird, Es sei denn, der versierte Reiseradler (die versierte Reiseradlerin machts natürlich genauso) schleppt Krampen und Spaten mit sich, dazu viele Meter Aludraht, wenn ich mich richtig erinnere mit 8 oder 10mm Durchmesser. Das macht keinen besonders schlanken Auftritt.
lg! georg
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#977080 - 09/24/13 03:07 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: irg]
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Wenn ich denke, welchen Aufwand es dargestellt hat, den Erdungsdraht für den Blitzableiter einzubuddeln, gehe ich nicht davon aus, dass das mit einem mobilen Blitzableiter gehen wird, Es sei denn, der versierte Reiseradler (die versierte Reiseradlerin machts natürlich genauso) schleppt Krampen und Spaten mit sich, dazu viele Meter Aludraht, wenn ich mich richtig erinnere mit 8 oder 10mm Durchmesser. Das macht keinen besonders schlanken Auftritt. Jetzt behalte bitte mal die Verhältnisse im Auge: es geht nicht um einen professionell installierten, dauerhaften, möglicherweise Werte im 100k€-Bereich schützenden, versicherungsrechtlich akzeptablen Vollschutz, sondern darum, die Gefahr unterwegs möglichst weit zu minimieren (damit will ich kein Leben in Geld gegenrechnen!). Wenn "irgendetwas" mein Risiko, von einem Blitz betroffen zu sein, verringern kann, warum soll ich es nicht machen? Alles ist eine Frage der Abwägung. Vertraue ich dem Gestänge im Zelt in dem ich selbst sitze, oder eher einem mehr oder weniger sauber aufgestellten Blitzableiter 5 Meter weiter weg? Kommt halt drauf an ... Und in Bezug auf andere Ansätze, die z.B. versuchen, aus dem Zelt einen Faraday'schen Käfig zu basteln, sehe ich meinen Ansatz gar nicht so abwegig. Denn ganz ehrlich: wenn der Blitz im Zelt einschlägt, ist es relativ egal, wie viel Aufwand du dort betrieben hast: die Chance das unbeschadet zu überstehen ist seeeehr gering. Also sollte man doch versuchen, den Blitz gleich woanders hin zu lotsen. Bäume, Senken, Gebäude etc zu nutzen, läuft auf das gleiche hinaus wie ein Blitzableiter: man reduziert die Wahrscheinlichkeit, selbst zum bevorzugten Weg für den Spannungsausgleich zu werden.
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#977081 - 09/24/13 03:08 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: veloträumer]
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Unter den bisherig vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen fehlt noch das Beten. Eine Bibel hat ja wohl auch jeder Reiseradler dabei. Und vorsichtshalber noch Medaillen der Schutzpatron-innen Barbara , Vitus , Bernhard - und natürlich für alle Fälle darf natürlich der heilige Christopherus auch nicht fehlen!
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#977083 - 09/24/13 03:15 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: SFR]
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Dann machst du lieber eine etwas dickere Alu-Beschichtung in die Matte, schließt sie vorne und hinten an das Zeltgestänge an und solltest auch einen guten Schutz haben.
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#977085 - 09/24/13 03:25 PM
Re: Radreisen und Gewitter
[Re: inga-pauli]
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Moin Ingrid, spezielle Christophoros Plaketten fürs Fahrrad bekommst Du hier in Buchhandlungen und vielen Fahrradgeschäften in verschiedenen Ausführungen... Gruß aus Münster, HeinzH.
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Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen... |
Edited by HeinzH. (09/24/13 03:28 PM) |
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