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#964325 - 08/09/13 08:25 AM Helfe nicht am Wegesrand?
nescioomen
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Eine provokant gewählter Betreff zu dem ich eine Geschichte erzählen will.

Ich Samstag vor 8 Tagen 50 km vor Alta und es war der letzte Tag meiner Tour.

Mir kam ein Ire namens Peter entgegen, der mir erzählte, er bräuche eine neue Kette, weil seine zu gelängt wäre. Auf der Strecke, die er vor sich hatte, gibt es meiner Kenntnis nach auf 500 km keinen Radladen.

Also gab ich ihm meine Ersatzkette und drückte ihm meinen Kettennieter in die Hand. Peter wusste mit dem Kettennieter nichts anzufangen und erzählte mir, er hätte nur einen Speichenschlüssel dabei.

Also machte ich mich selbst ans Werk und verbog beim Öffnen der Kette seit Jahren mal wieder die Spitze meines Kettennieters. Schon da dachte ich mir, was ist, wenn meine Hilfsbereitschaft Peter seine Reise ruiniert?

Ich schaffte es die Spitze des Kettennieters gerade zu biegen, ohne das diese abbrach. Ich baute die neue Kette mit einem Kettenschloß ein. Es stellte sich aber heraus, dass die Cassette so abgefahren war, dass die Kette nur noch durchrutschte.

Also machte ich die alte Kette bereit, sodass man sie mit einem Kettenschloß schließen kann. Die Kette drückte ich Peter in die Hand, damit er sie einbaue.

Letztendlich stellte sich heraus, Peter war unfähig die Kette richtig einzufädeln und das Kettenschloß zu schließen.

Was mich an der Geschichte stört, wenn ich etwas verbockt hätte, hätte ich jemand anderem die Reise "ruiniert". Aber dass die ganze Verantwortung plötzlich bei mir lag, war in der Naivität von Peter begründet.

Die wenigen Hilfefälle, die mir bei Reisen am Wegesrad begegnet sind, zeichnete aber eine ähnliche Naivität und daraus resultierende Hilflosigkeit aus.

Deswegen hat man aber plötzlich die volle Verantwortung für das Resultat seiner Hilfsbereitschaft, wenn es aus irgendeinem Grund schief geht. Man kann ja schlecht sagen: "Pech für dich, dass ich Pech hatte oder dass Du dich auf jemanden verlässt, der einfach daher kommt. Ich muss jetzt weiter. Sieh zu, wie Du klar kommst."
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#964334 - 08/09/13 08:45 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Andreas
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Hallo nescioomen,

In Antwort auf: nescioomen
Man kann ja schlecht sagen: "Pech für dich, dass ich Pech hatte oder dass Du dich auf jemanden verlässt, der einfach daher kommt. Ich muss jetzt weiter. Sieh zu, wie Du klar kommst."

Ich finde, das kann man so sagen. Wenn er vorher auch nicht weitergekommen ist, hat er keinen Nachteil. Vielleicht besser vor dem Helfen klar machen, dass etwas schief gehen kann.

Grüße
Andreas
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#964337 - 08/09/13 08:49 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
humpen
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In Antwort auf: nescioomen
Man kann ja schlecht sagen: "Pech für dich, dass ich Pech hatte oder dass Du dich auf jemanden verlässt, der einfach daher kommt. Ich muss jetzt weiter. Sieh zu, wie Du klar kommst."


Das kann man wahrlich nicht so sagen ^^, aber was man ja sagen kann ist "Ich bin selbst kein Profi, ich habe das aber schon mal gemacht. Ich kann dir nichts garantieren. Wenn du möchtest, versuche ich es." Und wenn man Zweifel hat, kann man auch immer noch sagen "Sorry, das ist mir zuviel Verantwortung/Risiko, da traue ich mich nicht ran."

Eine Ermahnung, sich mehr mit dem eigenen Gefährt zu beschäftigen, kann sich übrigens lohnen. Ich war früher auch so ein 'Peter', zum Glück hat mir dann mal ein freundlicher Mechaniker am Rheinradweg erklärt, dass so ein Antriebsstrang verschleißt und regelmäßig gewartet werden muss - ich wusste das einfach nicht, bin immer zum Händler, wenn was kaputt war, habe meinen Obulus entrichtet und mich nicht weiter damit beschäftigt, was der eigentlich gemacht hat lach

Es gibt genug 'Peters', die nach einem solchen Erlebnis anfangen, selbst Hand an ihr Rad anzulegen, dazulernen und später alleine klarkommen. Das deprimierende ist nur, dass du die nicht mehr bemerken wirst, weil die ja nicht am Wegesrand stehen und dich um Hilfe ersuchen zwinker

Für deine Hilfsbereitschaft sei dir hiermit anerkennend auf die Schulter geklopft! schmunzel

lg
humpen
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#964338 - 08/09/13 08:50 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Martina
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In Antwort auf: nescioomen

Was mich an der Geschichte stört, wenn ich etwas verbockt hätte, hätte ich jemand anderem die Reise "ruiniert".


Wieso? Du hättest ihn im geschilderten Fall doch auch nicht schlechter gestellt als ohne dein Auftauchen.

Martina
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#964344 - 08/09/13 09:00 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
JaH
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In Antwort auf: nescioomen
Aber dass die ganze Verantwortung plötzlich bei mir lag, war in der Naivität von Peter begründet.

Nö. Da lag nichts plötzlich bei Dir, bis auf ... Deine Entscheidung dich nun verantwortlich für die Unüberlegtheit anderer Menschen zu fühlen.

In Ermangelung einer neuen Kassette - was ja nun direkt klar gewesen sein muss, sobald man hört "Kette ist zu sehr gelängt -, war alles was man dem Iren helfen konnte, die Erläuterung der Sachlage und vielleicht noch nach was ER höchstselbst dann im weiteren suchen muss bzw. alle guten Wünsche für die weiteren div. hundert Kilometer, die er nun halt sehr sehr vorsichtig wird fahren müssen.

Fertig.

Anders wäre es gewesen, wenn eine akute und vielleicht sogar lebensbedrohende Notlage vorgelegen hätte. Aber das war ja nicht der Fall.
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.

Edited by JaH (08/09/13 09:01 AM)
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#964353 - 08/09/13 09:20 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Martina]
nescioomen
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In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: nescioomen

Was mich an der Geschichte stört, wenn ich etwas verbockt hätte, hätte ich jemand anderem die Reise "ruiniert".


Wieso? Du hättest ihn im geschilderten Fall doch auch nicht schlechter gestellt als ohne dein Auftauchen.

Im konkreten Fall, wenn die Kettennieterspitze beim Zurückbiegen abgebrochen wäre, was mir schon mal selbst am Sonntagnachmittag in der schwäbischen Alb passiert ist, hätte die Kette - weder die alte noch die neue - nicht mehr montiert werden können.

Dieses Mal ist gut gegangen. Aber mir ist bewußt geworden, dass man wegen Murphys Law auch ziemlich am Scheitern entlang schrammt, die ein schlechter Stellen beinhalten kann.

Edited by nescioomen (08/09/13 09:20 AM)
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#964354 - 08/09/13 09:23 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
JaH
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In Antwort auf: nescioomen
wenn die Kettennieterspitze beim Zurückbiegen abgebrochen wäre,.. hätte die Kette - weder die alte noch die neue - nicht mehr montiert werden können.

Hm, nichts zwangsläufig. In so einem Fall kann der Mensch dann direkt vor Ort lernen, wie mit dem Einsatz von ausgesuchten und evtl. noch nachbearbeitetem Gestein, Metall bearbeitet werden kann. grins
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In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#964355 - 08/09/13 09:24 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: JaH]
nescioomen
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In Antwort auf: JaH
"Kette ist zu sehr gelängt -, war alles was man dem Iren helfen konnte, die Erläuterung der Sachlage und vielleicht noch nach was ER höchstselbst dann im weiteren suchen muss bzw. alle guten Wünsche für die weiteren div. hundert Kilometer, die er nun halt sehr sehr vorsichtig wird fahren müssen.

Fertig.

Jein. Wenn mir jemand sagt, er braucht eine Kette, um sein Längungsproblem zu lösen, dann kann man auch annehmen, da weiß jemand, was er braucht und will.
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#964359 - 08/09/13 09:28 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: JaH]
nescioomen
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In Antwort auf: JaH
In Antwort auf: nescioomen
wenn die Kettennieterspitze beim Zurückbiegen abgebrochen wäre,.. hätte die Kette - weder die alte noch die neue - nicht mehr montiert werden können.

Hm, nichts zwangsläufig. In so einem Fall kann der Mensch dann direkt vor Ort lernen, wie mit dem Einsatz von ausgesuchten und evtl. noch nachbearbeitetem Gestein, Metall bearbeitet werden kann. grins


Was bei der Verlässlichkeit der Verbindung aber für mein "Opfer" bedeutet hätte, Planung zu ändern und im konkreten Fall zwei Tage zu verlieren.
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#964381 - 08/09/13 10:08 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Dergg
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Mir kam man eine Frau entgegen, der war die Kette runtergesprungen. Auf der Kette ca. 50ml Öl. "Ich erklär Ihnen gerne, wie sie die wieder draufbekommen", sage ich ihr. Sie wollte sich aber nicht die Finger schmutzig machen. Ich auch nicht und bin weitergefahren.
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#964387 - 08/09/13 10:25 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Dergg]
Margit
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In Antwort auf: Dergg
Sie wollte sich aber nicht die Finger schmutzig machen. Ich auch nicht und bin weitergefahren.
mir hättest du aber schon geholfen, habe auch immer Einmalhandschuhe dabei und so Kleinigkeiten wie Kette raufmachen oder Schlauch wechseln kann ich zwischenzeitlich. Hätte dich aber bestimmt in die nächste Eisdiele oder Biergarten eingeladen bier
Viele Grüße
Margit
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#964392 - 08/09/13 10:32 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
baltic
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Es gibt sogar Leute die sagen, es ist dein fahrrad kümmer dich selber drum. Mittlerweile denk ich auch so, Ratschläge geben kann man ja , aber wer offensichtlich lernresistent ist hat selber Schuld. Peter hätte ja zB. Sagen können:"Ich kenn mich mit nem Kettennieter nicht aus,erklär es mir bitte". Wenn jmd eine Radreise macht sollte man solch Elementare Dinge schon können, bzw vor der Reise alles in Ordnung bringen.
Im Himalaya wurde ich sehr oft von diesen Enfieldfahrenden Gestalten angehalten, die wollten Flickzeug und meine kleine Radpumpe ausgeliehen haben,Sorry Leute, aber wer so naiv ist und da oben nichtmal die Grundausrüstung dabei hat.... Im Nirgendwo helfe ich schon, aber wenn da irgendeine Infrastruktur herrscht sollen solche unbedarfte Typen nicht meine Zeit stehlen und evtl noch meine Ausrüstung aufbrauchen und im schlimmsten Fall auch noch zerstören, dann bin ich nämlich ganz schnell der Dumme.
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#964393 - 08/09/13 10:34 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Dergg]
Barfußschlumpf
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Ich helf nie.
Wer 6000-Mark-Räder kauft, kann sich selber helfen.

Aber neulich hab ich einer Krankenschwester geholfen, die ließ nicht locker. Ja, wenns denn sein muss.
Sie hatte eigentlich nichts, bisschen Gummizeugs da, bisschen Schraube locker dort, aber nach 2 Stunden wusste ich ihr ganzes vermurkstes Leben und hab einen Termin verpasst. Dafür hab ich der auch die Kette mit Maschinenfett abgeschmiert. Das können die alle nicht ausstehen.
Keine Rücknahme, keine Gewähr.
Obendrauf statt untendrunter ^_^
Enjoy your Bicycle ! tumblr • • • Enjoy your Bicycle ! classic
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#964397 - 08/09/13 10:42 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: baltic]
Margit
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in Ordnung bringen sollte man sein Rad aber nicht nur vor einer Reise, sondern es das ganze Jahr über in Schuss halten. Und wegen der "Grundausrüstung" musst du nicht so weit weg, was meinst du, wie oft ich MTB-lern und Rennradlern im näheren Umfeld schon geholfen habe? Auch in Großstadtnähe kannst du dich in der tiefsten Pampa befinden.
Viele Grüße
Margit
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#964398 - 08/09/13 10:43 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Margit]
Martina
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Wir sind vor Jahren mal von zwei MTBlern um unsere Luftpumpe gebeten und dann ziemlic blöd angemacht worden, weil sie sich nicht für ihre Autoventile eignete...

Martina
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#964421 - 08/09/13 11:59 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
JoMo
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Zitat:
Deswegen hat man aber plötzlich die volle Verantwortung für das Resultat seiner Hilfsbereitschaft


Da ist menschlich gesehen etwas dran. Wenn du diese Kiste aufmachst, kommt einiges raus, das nicht wieder hineinwill zwinker
Die Kunst besteht darin, vorher zu entscheiden.

jomo
when life gives you lemons make lemonade
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#964423 - 08/09/13 12:05 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Martina]
Margit
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einen Ventil-Adapter hab ich in meinem "Flickkasten" liegen. Nachdem ich ja schon zweimal gleichzeitig am Vorder- und Hinterrad einen Platten hatte, habe ich den zusätzlich zum Ersatzschlauch auch immer dabei. Sogar ohne Platten pumpe ich oft an der Tankstelle auf.
Viele Grüße
Margit
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#964425 - 08/09/13 12:23 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
veloträumer
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In Antwort auf: nescioomen
Die wenigen Hilfefälle, die mir bei Reisen am Wegesrad begegnet sind, zeichnete aber eine ähnliche Naivität und daraus resultierende Hilflosigkeit aus.

Deswegen hat man aber plötzlich die volle Verantwortung für das Resultat seiner Hilfsbereitschaft, wenn es aus irgendeinem Grund schief geht. Man kann ja schlecht sagen: "Pech für dich, dass ich Pech hatte oder dass Du dich auf jemanden verlässt, der einfach daher kommt. Ich muss jetzt weiter. Sieh zu, wie Du klar kommst."

Das muss man sich vorher überlegen, ob man helfen will oder nicht. Das gehört irgendwie zum Helfen dazu. Würde man in Streitsituationen helfen/eingriefen, muss man auch einkalkulieren, dass für einen selbst gefährlich werden kann.

Tatsächlich hat man immer mindestens kleine Nachteile dadurch (Zeit, Schmutz). Dass viele nicht mit elementaren Dingen am Rad klar kommen, ist mir eigentlich sehr bewusst, da ich ja schon selber nur wenige Dinge reparieren kann. Mancher Schrauber hier im Forum ist da auch ein bisschen weltfremd - es ist keineswegs so selbstverständlich, dass man mit Radtechnik zurecht kommt - Weltenbummler eingeschlossen. Ich habe sogar schon erlebt, dass in Ländern, in denen Räder allenfalls für Touristen bereit gehalten werden, manche Radladenhüter oder Radverleiher weniger vom Rad verstehen als ich selber. Kette mache ich nie selber - eben deswegen, weil dann oft eine Folgereparatur nötig ist, da die Kassette getauscht werden muss. Wieder neues Spezialwerkzeug usw. usw. Ich kann das jetzt nicht sicher sagen, aber vielleicht hätte ich die Kette gar nicht angeboten, da bei mir Kettenwechsel nahezu immer mit Kassettenwechsel einher gehen müssen (ich schaffe es einfach nicht, den richtigen Zeitpunkt zu finden) - und ich da ähnliches befürchtete hätte.

Aufpumpen muss ich auch meist selbst übernehmen, wenn ich helfen will. Mit der kleinen Leichtgewichtspumpe können die meisten gar nicht umgehen, da sie Standpumpen oder Tankstellen-Anlagen gewohnt sind. Meistens muss ich erst in der Pumpe den Ventilaufsatz umdrehen, da die meisten Autoventil haben. Jüngst habe ich das gemacht, das Ventil war aber trotzdem zu kurz - ich hatte es bereits gesehen, aber den guten Willen zufolge trotzdem ausprobiert. Oft passt auch das Minimalwerkzeug nicht - z.B. hatte mal den passenden Inbus, aber leider zu kurz für die versenkte Lenkerschraube. Auch ich selbst war davon schon betroffen, wurde mir mal vom Rennradfahrer geholfen - mittlerweile habe ich einen längeren Inbus dabei. Meistens ist auch der Werkzeuganbieter fitter und damit schneller als der Betroffene - ich helfe als auch lieber mehr schon aus Eigeninteresse, um nicht zuviel Zeit zu verlieren.

Ob ich helfen will, hängt natürlich immer von den Umständen ab. Bin ich irgendwie in Zeitnot (Zug erreichen etc.), würde ich sicherlich nicht anhalten. Meistens frage ich aber, sofern nicht schon andere zur Hilfe umherstehen oder die Reparatur schon vom Betroffenen selbst sichtbar ausgeführt wird.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#964440 - 08/09/13 01:07 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
HyS
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Hilfe im Notfall ist für mich selbstverständlich.

Es gibt aber leider einige Zeitgenossen, die nutzen Hilfsbereitschaft aus in dem sie diese mit einberechnen. Andere sind einfach zu faul sich vorher mit möglichen Problemen zu beschäftigen. In beiden Fällen sollten sie ihre dadurch entstehenden Probleme selbst ausbaden.

In deinem Fall war es nicht mal ein Notfall, da man auch mit verschlissener Kette noch 500km fahren kann (wenn auch nicht so komfortabel und evtl.. nicht in jedem Gang).

Notfall ist z.B. ein Platten und beim Aufpumpen geht die Pumpe kaputt. Verschleiß ist kein Notfall.
*****************
Freundliche Grüße
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#964474 - 08/09/13 03:26 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Peter Lpz
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Dazu fällt mir eine Begebenheit ein, die schon ein paar Jahre zurückliegt und die mich trotz ihrer Banalität geprägt hat:

Ich traf auf einer Sondierungstour zur Leuchtenburg bei Tautenburg im Wald eine ältere Dame mit einem Plattfuß am Reifen und bot ihr meine Hilfe an. Sie hätte meine Mutter sein können und ich zeigte ihr voller Stolz meinen, zugegebenermaßen mehrfach geflickten Ersatzschlauch, den ich ihr einzubauen gedachte. Nachdem ich ihr bedeutete, dass ich ihr dafür dafür 5,- Euronen für einen Neuen abzuknöpfen gedachte, bekam ich folgende Antwort: "Jetzt nutzen sie wohl meine Notlage auch noch aus"? Mein Gesichtsausdruck war bestimmt unvorteilhaft, jedenfalls klappte meine Kinnlade herab. Die Botschaft hörte ich wohl, nur die Verarbeitung im Hirn beanspruchte etwas Zeit. Meine verehrte Frau Mama hätte sich nämlich hocherfreut gezeigt, das weiß ich.

In der Folge entschuldigte ich mich mit dem Ausdruck tiefster Zerknirschung, dass ich ihre Zeit gestohlen hatte und schickte mich an, mit meinem hässlichen Schlauch das Weite zu suchen. Ich brauchte ja zum Einpacken noch etwas Zeit, die sie nutzte um mich mit unhöflichen Ausdrücken zu bedenken, nachdem mit mir zum Sachverhalt so überhaupt nicht mehr zu diskutieren war. Seither achte ich genauer darauf, ob meine Hilfe gewürdigt wird, oder ob ich Notlagen ausnutze. Ich gucke und höre mir die Vögel erst mal an, die Hilfe brauchen und entscheide anhand des ersten Eindrucks.

In Deinem Fall hätte ich gewusst, dass alte Kassette und neue Kette Ärger machen. Auch der irische Peter scheint mir ein Fall gewesen zu sein, der aus Schaden klug werden muss. Die Verantwortung lässt man in so einem Fall dort wo sie ist. Sie ist dort gut aufgehoben und trägt so zu ihrer eigenen Erhöhung bei.

Meint der Peter
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Off-topic #964477 - 08/09/13 03:47 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Barfußschlumpf]
ChrisTine
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Zitat:
Aber neulich hab ich einer Krankenschwester geholfen, die ließ nicht locker. Ja, wenns denn sein muss.
Sie hatte eigentlich nichts, bisschen Gummizeugs da, bisschen Schraube locker dort, aber nach 2 Stunden wusste ich ihr ganzes vermurkstes Leben und hab einen Termin verpasst. Dafür hab ich der auch die Kette mit Maschinenfett abgeschmiert. Das können die alle nicht ausstehen.
Keine Rücknahme, keine Gewähr.


grins
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#964621 - 08/10/13 11:59 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Margit]
SFR
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In Antwort auf: Margit
Und wegen der "Grundausrüstung" musst du nicht so weit weg, was meinst du, wie oft ich MTB-lern und Rennradlern im näheren Umfeld schon geholfen habe? Auch in Großstadtnähe kannst du dich in der tiefsten Pampa befinden.
Allerdings! Mir ist einmal auf einer kleinen RR-Tour der Schlauch geplatzt. Etwa 15km ausserhalb von Berlin, wo weit und breit nichts ist. Glück im Unglück: ich hatte grad Pause gemacht und das Rad lehnte an einem Pfahl. Bei dem Knall dachte ich zuerst, irgendwo würde geschossen. Als ich dann weiterfahren wollte merkte ich erst, dass das der Schlauch war. Flickzeug hatte ich zwar bei, aber keinen Ersatzschlauch. Und der Schlauch war definitiv nicht mehr zu retten.
Jedenfalls kam dann ein anderer Rennradler vorbei, der mir seinen Ersatzschlauch verkaufte, nachdem ich ihm die Situation erklärt hatte. Ich schätze, hätte ich nicht mal Flickzeug dabei gehabt, hätte der auch nur gelächelt und mir alles Gute für den Heimweg gewünscht. So hat er aber die Misere erkannt und mir weitergeholfen, allerdings mit dem deutlichen Hinweis, dass er das nur ungern macht, weil er selbst dann keinen Ersatz mehr hat.
Helfen ist immer eine zweischneidig Sache, aber meist überwiegt doch der positive Aspekt, sofern man sich nicht zum Dummen machen lässt. Allein die Karma-Punkte sind nicht in Gold aufzuwiegen zwinker
Gruß, Ben
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#964624 - 08/10/13 12:07 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
Thomas1976
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Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Gruß Thomas
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Off-topic #964625 - 08/10/13 12:18 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
SFR
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In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Gruß Thomas
Krasse Ansage. traurig
Gruß, Ben
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#964627 - 08/10/13 12:22 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Pedalpetter
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Ihr könnt mich jetzt einen "Deppen" nennen, aber ich helfe gerne, wenn ich kann. Ich würde sogar meinen RR-Ersatzschlauch hergeben, wenn ich absehen kann, dass ich dadurch nicht selbst in eine "unglückliche" Lage kommen kann. Sprich ich bin nicht mehr weit von zu hause entfernt. Wenn mir die "Hilfe benötigende Person" sympathisch ist, dann würde es den Schlauch sogar umsonst geben.
Helfen gibt mir ein gutes Gefühl. dafür
Gruß
Volker
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Off-topic #964630 - 08/10/13 12:24 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
Thomas1976
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Zitat:
Krasse Ansage


Nein, eine ehrliche. Warum soll ich womöglich am Ende der Dumme sein weil jemand anderes nicht für ausreichende Ersatzteilversorgung für sich gesorgt hat. Wer noch nicht einmal einen Ersatzschlauch mitnimmt, der muss nicht auf meine Hilfe hoffen.

Gruß Thomas
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#964632 - 08/10/13 12:34 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
JaH
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In Antwort auf: SFR
Helfen ist immer eine zweischneidig Sache,

Mir fehlt da ein Wort: Helfen kann eine zweischneidige Sache sein. Muss es aber nicht.
Wie man eine mögliche Hilfe bewertet, unterliegt dabei keinem allg. "Gesetz", sondern den eigenen moralischen und vielleicht auch ethischen Einstellungen.

Mir selber wurde schon einige Male geholfen und ich war jeweils auch heilfroh darüber, jene Hilfe zu erhalten und zu erfahren. Das hat durchaus prägende Wirkung.
Selber helfe ich auch, so gut ich kann. Kann aber auch sein, dass ich auch mal keine "ausufernde" Bereitschaft habe, mich auf jede mögliche Hilfestellung einzulassen. Mitunter besteht ja auch die Gefahr, dass man sich aufdrängt. Das richtige Maß an Hilfeleistung oder Hilfsbereitschaft, halte ich auch für einen beachtenswerten und des Nachdenkens werten Punkt.

Woran ich mich immer mal wieder erinnere, war, als ich Nachts durch Mainz fuhr, durch das nördliche Gewerbegebiet auf dem Weg zur letzten Rheinbrücke. Da standen am Wegesrand ein mit Tüten behangener Rollstuhl, mit einem korpulenten älteren Mann im Gras daneben und eine zierliche Frau und es gab offenbar ein Problem.
Von einem der kleinen vorderen Rollstuhlräder, war die Vollgummibereifung von der Felge gerutscht, das Rad somit blockiert und der Rollstuhl nicht mehr zu bewegen.

Der Schaden schrie eigentlich nach eine vernünftigen Werkstatt, nach kräftigem Werkzeug und einer entsprechend erfahrenen Fachkraft. Ich selber hatte nur mein übliches, auf meinen Bedarf reduziertes, kleines Werkzeug dabei. Alles viel zu schwach um damit einen Vollgummireifen auf eine enge Felge zu hebeln.
Ich war drauf und dran ihnen zu sagen, ich könne da auch nichts machen und ihnen bliebe wohl wirklich nur noch ein Taxi o.ä. als mir beim Blick in mein Werkzeug das Kettenöl auffiel! Ich ölte Felge und Reifen ordentlich ein und nun war es immerhin möglich, den Reifen soweit auf die Felge zu schieben, dass das Rad wieder funktionierte und der Rollstuhl benutzbar wurde! Puh... Ich erklärte ihnen dann noch mehrfach und eindringlich, dass das Rad so keineswegs fertig sei und das sie unbedingt jedes schräge Anfahren von Kanten aller Art vermeiden müssen, damit der Reifen, nun gut geölt, nicht wieder von der Felge schert. Und dann nächste Tage direkt ab in die Fachwerkstatt.

Dann musste noch der schwergewichtige Mann hochgehievt werden, die Frau schob den Rollstuhl unter ihn, Tüten wieder dran und sie mussten nun nicht dort auf dem Grünstreifen biwakieren.
Als Dank wurde mir zugesagt, für mich zu beten. zwinker

Seitdem weiß ich, Kettenöl dabei zu haben, ist mitunter keine so ganz schlechte Idee.
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Edited by JaH (08/10/13 12:35 PM)
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#964636 - 08/10/13 12:45 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Peter Lpz
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Ich hätte es auch etwas weniger drastisch formuliert. Man weiß ja nicht so genau, wer da unterwegs ist. Von einer Oma erwartet man gemeinhin nicht, dass sie einen Schlauch wechseln kann und da braucht sie auch keinen mitführen. Man hilft ihr trotzdem, wenn sie sich manierlich beträgt. Ich glaube, Du würdest sie auch nicht heimschieben lassen. Außerdem habe ich zumeist Flickzeug und Erstatzschlauch mit. Zur Not könnte man auch den kaputten Schlauch des Opfers vereinnahmen.

Meint der Peter
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#964638 - 08/10/13 12:48 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
HyS
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In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Auf einer Radtour habe ich auch fast nie einen Ersatzschlauch dabei. Ein irreparabler Schlauchdefekt ist schon extrem selten. In dem Sinne würde ich auch einen vorhandenen Schlauch im Notfall auf einer Radtour verkaufen. (nicht jedoch, wenn ich z.B. im isländischen Hochland unterwegs wäre).
*****************
Freundliche Grüße
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#964641 - 08/10/13 12:52 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Peter Lpz]
Thomas1976
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Ich habe mich auf den Rennrad Fahrer bezogen, der Oma würde ich auch helfen. zwinker

Wer meint, Ultra-Luff unterwegs zu sein, ist in meinen Augen selber Schuld.

Auch auf Rad reisen schleppe ich soviel an Ersatzzeug mit, dass ich mir jederzeit selber helfen kann. Auch da habe ich es schon erlebt, dass andere keinen Ersatzschlauch mit hatten.
Dafür habe ich ehrlich gesagt 0 Verständnis.

Gruß Thomas
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#964644 - 08/10/13 12:57 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: HyS]
Thomas1976
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Ein Rennradschlauch wiegt nichts und so extrem selten ist beim Rennrad so ein Defekt auch nicht. Auf der Vätternrundan habe ich schon einige Schlauch Platzer erlebt.

Mir selber ist vor 3 Wochen selber ein Schlauch geplatzt. Du kannst ein Tourenrad mit breiten Reifen nicht mit einem Rennrad vergleichen.

Gruß Thomas
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#964648 - 08/10/13 01:18 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Pedalpetter]
Falk
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Zitat:
Ich würde sogar meinen RR-Ersatzschlauch hergeben, wenn ich absehen kann, dass ich dadurch nicht selbst in eine "unglückliche" Lage kommen kann.

Ich gebe niemals und unter keinen Umständen einem Rennfahrer einen Schlauch ab.

Weniger aus Bosheit, sondern weil ich einfach keine passenden besitze. Mit Flickzeug helfe ich gerne aus und wenn der Havarist damit nicht klarkommt, auch mit handwerklicher Unterstützung. Mit dem Bordwerkzeug habe ich schon einige scheinbar hoffnungslose Fälle wieder in Fahrt gebracht. Es hängt aber immer von der Art der Störung ab. Für Teile, die ich nicht habe, führe ich auch kein Material mit.
Bei dem am Anfang geschilderten Problem mit der Kette hätte ich auch nur mit dem Weg zum nächsten Zugangspunkt des öffentlichen Verkehrs oder dem Hinweis »Fahr mit möglichst geringen Kettenzugkräften weiter« dienen können. Neue Kette auf alten Ritzeln geht nunmal nicht.
Falk, SchwLAbt
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#964659 - 08/10/13 01:58 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: HyS]
Toxxi
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In Antwort auf: HvS
Ein irreparabler Schlauchdefekt ist schon extrem selten.

Echt? verwirrt Ich habe mir mal im strömenden Regen ein Glasscherbe eingefahren. Konnte sie zwar rausziehen, aber Flicken war aufgrund der Nässe unmöglich. Ähnliche Fälle treten öfter auf, als man gemeinhin glauben mag.

Gruß
Thoralf
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#964660 - 08/10/13 01:58 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
lufi47
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Hallo Thomas,

ist es Dir nie passiert, das Du mal was vergessen hast ? Kirsten vergißt oft den Ersatzschlauch, da hat Volker mal sehr geholfen. Ich vergeß oft die Luftpumpe, habe aber immer einen Ersatzschlauch dabei. Da hat Ingo an der Müritz geholfen.
Ich will damit sagen, man ist in Gedanken und fährt los und 1000 mal passiert nix, aber dann vergißt man mal den Schlauch und schwups hat man mal nen Platten. Ich glaube nicht, das die Mehrzahl ohne Ausrüstung losfährt und hofft, das Ihnen von Dritten geholfen wird. Sie vergessen nur mal was.
Ansonsten empfinde ich das als völlig legitim sich den Ersatzschlauch oder Flickzeug bezahlen zu lassen. Oder besser ich empfinde es eher als frech, nicht nach dem Preis zu fragen wenn mir jemand hilft.

Gruß
Lutz
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#964663 - 08/10/13 02:11 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: lufi47]
Thomas1976
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Bitte nochmals durchlesen, was ich geschrieben habe. Ich habe das Wort "alleine" extra erwähnt und alleine auf dem Rennrad habe ich noch nie einen Ersatzschlauch vergessen, da dieser unter dem Sattel ist und Pumpe am Rahmen befestigt. Wenn ich in Gruppen unterwegs bin, Stimme ich mich im Vorfeld ab, wer etwas mitnimmt. Auf unserer Alpen Tour hat Andreas einen Ersatzreifen mit, welchen er sogar selber brauchte. Ich habe mir dann die Mitnahme eines 2. Reifen gespart.

Wenn mir jemand mit Ersatzmaterial aushilft, dann wird das Material selbstverständlich auch bezahlt.

Gruß Thomas
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#964668 - 08/10/13 02:17 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Fundador
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Eine ähnliche Diskussion hatten wir vor vielleicht zwei Jahren schon einmal und auch da habe ich mich gefragt, wie manch einer wohl sozialisiert worden ist, dass er seine Hilfe verweigert. Mir ist sowas fremd. <Satiremodus>Aber ich musste auch fast jeden Tag Geschichten von (internationaler) Solidarität in der Schule über mich ergehen lassen. Furchtbar dies!<Ende Satiremodus> Vielleicht bin ich deshalb nur bedingt tauglich für dieses gesellschaftliche Umfeld.

Gruß, Fundador
Ein Tag ohne Rad ist kein guter Tag
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#964676 - 08/10/13 02:23 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Toxxi]
HyS
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In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: HvS
Ein irreparabler Schlauchdefekt ist schon extrem selten.

Echt? verwirrt Ich habe mir mal im strömenden Regen ein Glasscherbe eingefahren. Konnte sie zwar rausziehen, aber Flicken war aufgrund der Nässe unmöglich. Ähnliche Fälle treten öfter auf, als man gemeinhin glauben mag.

Zumindest bei mir ist das extrem selten, da muss ich nichts glauben, das weiß ich. Kann mich nur an einen einzigen Fall erinnern mit einem Ventilabriss auf einem Alpenpfad.
Kann mir aber durchaus vorstellen, dass irreparable Defekte bei Fahrern mit Leichtgewichtsmaterial häufiger sind.
*****************
Freundliche Grüße

Edited by HvS (08/10/13 02:25 PM)
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#964680 - 08/10/13 02:30 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
iassu
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In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Tja, eine Aussage, an der sich viele reiben. Sie beruht auf zwei merkwürdigen Voraussetzungen, wie ich finde. Erstens: kommt es darauf an, ob man an seiner Notlage Schuld hat? Und wie ist diese Schuld zu definieren? Wo fängt Schuld an und wo hört sie auf? Ist irgendwer wirklich berechtigt, an andere so strenge Maßstäbe anzulegen?

Das Zweite ist, daß man sich selber nicht in dieselbe Notlage bringen will, indem man das Rettungsmittel aus der Hand gibt. Das erscheint mir recht kurzsichtig gedacht. Denn einerseits suggeriert es, daß, kaum hat man den Schlauch weggegeben, einen der eigene unflickbare Platten unausweichlich treffen muß, was einfach falsch ist. Und andererseits ist Wahrscheinlichkeitsrechnung im Leben bekanntlich unzuverlässig und niemand kann einem garantieren, daß man nicht kurz nach dem ersten Schaden einen zweiten erleiden wird, für den man dann, ebenso schuldhaft, keinen Ersatzschlauch dabei hat. Und bei einem dritten....

Also, ich würde mit dieser Schuldbegründung etwas vorsichtig sein. Es könnte sein, daß einem dieser eigene Maßstab irgendwannmal selber angelegt wird. Und wer wäre unfehlbar?
...in diesem Sinne. Andreas

Edited by iassu (08/10/13 02:31 PM)
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#964684 - 08/10/13 02:51 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: iassu]
HyS
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In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Tja, eine Aussage, an der sich viele reiben. Sie beruht auf zwei merkwürdigen Voraussetzungen, wie ich finde. Erstens: kommt es darauf an, ob man an seiner Notlage Schuld hat?

Zunächst mal sollte man zwischen einer echten Notlage und leichten Unbequemlichkeiten unterscheiden. Wenn ein Radler nach einem Sturz verletzt im Wald liegt, dann helfe ich ihm auf jeden Fall, auch wenn er den Waldpfad hätte gar nicht fahren dürfen und gerast ist wie ein Verrückter.
Wenn jemand Schaltschwierigkeiten wegen eine verschlissenen Kette hat, dann kann er die auch noch ein paar Tage länger haben, das ist kein Notfall, da ist einfach einer bequem und nutzt die Hilfsbereitschaft anderer aus.
Muss dann jeder selbst überlegen ob er sich darauf einläßt und in solchen Fällen kann man durchaus darüber nachdenken, ob der Betroffene selbst Schuld an seinem Problem hat, weil er fahrlässig und bequem handelt, oder nicht.
Solche fahrlässigen Personen sind auch gerade bei der Bergwacht sehr unbeliebt: die verhalten sich teils massivst fahrlässig und nehmen nur das Handy mit. Gibt es Probleme, dann ruft man halt jemand, der einen rettet.
*****************
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#964685 - 08/10/13 02:55 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: iassu]
Martina
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In Antwort auf: iassu

Also, ich würde mit dieser Schuldbegründung etwas vorsichtig sein. Es könnte sein, daß einem dieser eigene Maßstab irgendwannmal selber angelegt wird. Und wer wäre unfehlbar?


Sowas ähnliches hab ich mir auch gedacht. Ob ich meinen einzigen Ersatzschlauch hergeben würde kommt denke ich drauf an. Wenn ich selber quasi 'um die Ecke' wohne bzw. relativ sicher weiß, wie ich nach Hause komme, der andere aber noch ein gutes Stück zurückzulegen hat dann auf jeden Fall. Wenn wir uns beide mitten in der Pampa befinden, würde ich schon länger überlegen. Auf Reisen haben wir grundsätzlich zwei Ersatzschläuche plus Flickzeug dabei, da hätte ich keine Probleme,etwas abzugeben.


Martina
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#964701 - 08/10/13 04:17 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Fricka
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Wenn ich helfen kann, helfe ich immer. Meine Möglichkeiten sind natürlich irgendwie begrenzt. Ich bin aber auch schon mal zum nächsten Radladen geradelt und habe einen neuen Schlauch geholt. Auf Kurztouren habe ich keinen dabei zum Weggeben.

Und selber ist mir auch schon geholfen worden. Mit Platten werde ich normalerweise selbst fertig. Musste mein Rad nach einem Schlauchplatzer aber schon kilometerweit tragen bis zu einer STraße, wo ich es an eine Laterne ketten konnte, um das Auto zum Abholen zu holen. Beim "Rad ins Auto heben" hätte ich mir gerne helfen lassen. Es standen zwar viele Männer mit guten Ratschlägen um mich herum. Anfassen wollte aber niemand.

Ein anderes mal quälte ich mich in strömendem Regen mit dem Kettennieter ab und freute mich sehr über die beiden jungen Männer, die mit einem "aber da helfen wir doch gerne" neben mir bremsten. Mit vereinten Kräften klappte das dann auch.
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#964707 - 08/10/13 04:37 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: lufi47]
Andreas
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Hallo Lutz,

In Antwort auf: lufi47
Ich glaube nicht, das die Mehrzahl ohne Ausrüstung losfährt und hofft, das Ihnen von Dritten geholfen wird. Sie vergessen nur mal was.

Es gibt solche und solche. Ich behaupte, viele fahren los, ohne sich vorher zu überlegen, was passieren kann und wie man sich am besten hilft. Ob es die Mehrheit ist, das weiß ich nicht. Die hier im Forum aktiven Radfahrer entsprechen sicher nicht dem Durchschnitt.

Abgesehen davon kann auch mal ein Werkzeug ausfallen. Oder nicht so funktionieren wie gewohnt. Beim Wintertreffen habe ich gelernt, dass ich die Ventileinsätze sehr fest einschrauben muss, damit meine Pumpe (mit Aufschraub-System) nicht den Ventileinsatz herausdreht. Was zuvor mehrere Male geklappt hatte, funktionierte hier nicht, sodass ich mir eine Pumpe geliehen habe.

Grüße
Andreas

Edited by Andreas R (08/10/13 04:37 PM)
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#964732 - 08/10/13 06:12 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Peter Lpz]
Margit
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In Antwort auf: Peter Lpz
Von einer Oma erwartet man gemeinhin nicht, dass sie einen Schlauch wechseln kann und da braucht sie auch keinen mitführen. Man hilft ihr trotzdem,
das ist gut zu wissen, hoffentlich kommt im Falle eines Falles wer binnen ein paar Minuten vorbei. Ansonsten können die radelnden Omas zwischen 46 und 73, welche ich kenne, alle einen Schlauch wechseln und haben auch stets Werkzeug dabei, trotz Alzheimer und Demenz bier
Viele Grüße
Margit
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Off-topic #964733 - 08/10/13 06:20 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Margit]
Dietmar
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In Antwort auf: Margit
In Antwort auf: Peter Lpz
Von einer Oma erwartet man gemeinhin nicht, dass sie einen Schlauch wechseln kann und da braucht sie auch keinen mitführen. Man hilft ihr trotzdem,
das ist gut zu wissen, hoffentlich kommt im Falle eines Falles wer binnen ein paar Minuten vorbei. Ansonsten können die radelnden Omas zwischen 46 und 73, welche ich kenne, alle einen Schlauch wechseln und haben auch stets Werkzeug dabei, trotz Alzheimer und Demenz bier

Woran erkennt man eigentlich eine Oma? Und wird Opas nicht geholfen? Ist das Diskriminierung?

Fragen über Fragen!

Gruß Dietmar bier
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Off-topic #964735 - 08/10/13 06:27 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
trike-biker
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In Antwort auf: SFR
In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Gruß Thomas
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Nein Recht Hat Thomas
Ich hatte allerdings bei BU 24 2 x 20 Zoll + 1x 26 Zll Schläuche dabei, aber leider keinen 20 Zoll Mantel verwirrt, da half dann nur noch Michas Nähkünste weiter ( zum Glück hatte Micha Französiches Pneu Flickzeug dabei) das hielt bis Berlin bis kurz vor der Unterkunft.


Klaus

Ps. ich helf gerne, da auch ich ab und zu durch Handikapp bedingt andere Hilfe benötige,aber ich muss immer zuerst noch an mich Denken.
jetzt wieder Stadtbewohner ;-) .Wenn du unten bist, geht`s nur noch bergauf.

Liegst du schon, oder buckelst du noch !
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#964737 - 08/10/13 06:44 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: iassu]
WildeHilde26
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Danke, das trifft auch meine Einstellung zum Thema.

Ich helfe gerne, wenn es sich ergibt.

Wer nicht helfen will, muss es nicht, aber die anderen abwerten, weil sie nicht alle Fährnisse des Lebens beherrschen - ich weiß nicht. ...

JEDER macht mal nen Fehler, manche sehen sie halt blos bei den Anderen.
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#964774 - 08/10/13 08:27 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Mooney
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Einige meiner ersten Radreisen - so ca. vor einigen Jahrzehnten - führten mich nach England, und dort machte ich die Erfahrung, daß wenn ich oder wir am Wegesrand standen, um Reparaturen zu erledigen, jeder, aber auch wirklich jeder Radfahrer, der vorüberkam und uns dort sah, kurz anhielt und fragte, ob wir Hilfe benötigten. Da wir Flickzeug dabei hatten, konnten wir immer dankend ablehnen. Bis auf einmal, als wir im strömenden Regen keine Chance hatten, einen Flicken zu applizieren und zu naiv waren, einen Ersatzschlauch mitzuführen (später hatte ich dann natürlich einen dabei). Da hielt dann ein Autofahrer, der das betroffene Laufrad und mich in sein Haus fuhr, wo ich es gemütlich flicken konnte, bevor er mich wieder zu meinem Freund und den Rädern brachte.

Diese Hilfsbereitschaft hat für mich Maßstäbe gesetzt, und ich neige dazu, Radfahrer anzusprechen, wenn ich sehe, daß sie am Schieben sind, und ich gerade Flickzeug dabeihabe. Insgesamt habe ich aber sicherlich mehr Hilfe erfahren als geleistet. Vor einiger Zeit war ich mit dem Rennrad in landwirschaftlichem Ambiente unterwegs, als mich ein Platter ereilte. Ich hatte nichts dabei! Gerade hatte ich mich damit abgefunden, mich entweder abholen zu lassen oder zu Fuß zur nächtgelegenen Bahnstation durchzuschlagen, da begegnete mir ein radfahrendes Pärchen, das sich nach meinem Problem erkundigte. Sie hatten auch nichts dabei. Jedoch schickte der Mann seine Frau nach Hause, fuhr zum nächsten Fahrradladen, kaufte dort einen Schlauch (wenigstens Geld hatte ich mit), lieh sich Pumpe und Reifenheber und half mir dann, den zu großen Schlauch einzuziehen.

Nennt ihn einen Trottel mit Helfersyndrom, der mich verwöhnte, statt mich meinem wohlverdienten Schicksal zu überlassen. Ich beurteile ihn ganz anders: ein guter Mann. Einer der besten.

Zusammenfassend möchte ich sagen, daß ich hoffe, nie zu denjenigen zu gehören, die das Bedürfnis haben, andere dafür zu bestrafen, daß sie anders sind als ich.

Wolfgang
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Off-topic #964780 - 08/10/13 08:32 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: trike-biker]
Martina
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In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Gruß Thomas
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Nein Recht Hat Thomas


Ich denke es ist ein Rieseunterschied zwischen einem schlichten 'selber schuld, ich helfe aus Prinzip nicht' und 'ich helfe im Prinzip gern, aber meine eigenen Interessen gehen vor'.
Denn es sind genügend Szenarien denkbar, in denen jemand ohne Ersatzschlauch eben nicht selbst schuld ist. Er könnte ihn z.B. schon verbraucht haben, der Ersatzschlauch könnte sich seinerseits als defekt herausgestellt haben (mal ehrlich, wer von euch prüft den vor jeder Tour?), er könnte geklaut worden sein (ist mir schon passiert) etc...

Martina
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Off-topic #964781 - 08/10/13 08:34 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Dietmar]
JaH
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In Antwort auf: Dietmar
Woran erkennt man eigentlich eine Oma?

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Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#964783 - 08/10/13 08:42 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: WildeHilde26]
Klaus1
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Ich muß ein Gutmensch sein, helfe jedem zu jeder Zeit ohne nach irgend einer Schuld nachzufragen.

Für ein Radreiseforum finde ich ein leider schwaches Bild was hier von einigen so abgeliefert wird.
Grüße aus der Toscana Deutschlands

Klaus
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#964787 - 08/10/13 08:45 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Klaus1]
WildeHilde26
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Es geht um Abwertung - nicht um den Willen oder Unwillen zu helfen.

Kleiner Unterschied ...

P.S.: habe deinen Beitrag missinterpretiert - jetzt kapiert! zwinker

Edited by WildeHilde26 (08/10/13 08:48 PM)
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#964800 - 08/10/13 09:21 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: WildeHilde26]
Klaus1
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Schon klar Hilde , brauche keine Nachhielfe.
Grüße aus der Toscana Deutschlands

Klaus
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Off-topic #964817 - 08/10/13 10:48 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Martina]
Holger
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In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Gruß Thomas
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Ich denke es ist ein Rieseunterschied zwischen einem schlichten 'selber schuld, ich helfe aus Prinzip nicht' und 'ich helfe im Prinzip gern, aber meine eigenen Interessen gehen vor'.
Denn es sind genügend Szenarien denkbar, in denen jemand ohne Ersatzschlauch eben nicht selbst schuld ist. Er könnte ihn z.B. schon verbraucht haben, der Ersatzschlauch könnte sich seinerseits als defekt herausgestellt haben (mal ehrlich, wer von euch prüft den vor jeder Tour?), er könnte geklaut worden sein (ist mir schon passiert) etc...

Martina
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Und er könnte ihn einer Oma mit Reifenpanne geschenkt haben zwinker
Andererseits dürfte man das schnell herausbekommen, denn umüberhaupt festzustellen, dass jemand keinen Ersatzschlauch hat, ist ja mindestens ein Kurzgespräch nötig, beim Vorbeifahren ist das ja schlecht erkennbar.

Gruß,
Holger
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Off-topic #964821 - 08/10/13 10:59 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Holger]
Martina
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In Antwort auf: Holger

Andererseits dürfte man das schnell herausbekommen


Was wiederum voraussetzt, dass man nicht mit dem Gedanken 'selber schuld, wenn er nicht besser vorsorgt' kommentarlos weiterfährt. Andererseits gebe ich zu, dass es mich wahrscheinlich sehr große Überwindung kosten würde zuerst anzuhalten und ein Gespräch zu beginnen und dann doch ohne zu helfene weiterzufahren. Da ist es einfacher, gleich gar nicht stehen zu bleiben.

Übrigens, um wieder aufs eigentliche Thema zu kommen: einige haben ja schon erwähnt, dass sie immer fragen, ob alles ok ist, wenn jemand offensichtlich eine Panne hat oder sein Rad schiebt. Ich bin da immer etwas zwiespältig. Einerseits ist es nett. Andererseits kann es manchmal auch unsagbar nerven. Entweder weil man denkt, man weiß wie man die Panne beheben kann und sich eigentlich konzentrieren möchte, anstatt jedem, der vorbeikommt die Situation zu erklären. Andererseits wenn man bereits zu dem Ergebnis gekommen ist, dass nichts mehr zu machen ist. Da bin zumindest ich dann in der 'sprich mich jetzt bloß nicht an'-Stimmung. Ich versuche daher als derjenige, der vorbeikommt die Situation einzuschätzen. Wenn alle konzentriert arbeiten, frage ich nicht.

Martina
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#964827 - 08/11/13 01:24 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: WildeHilde26]
asfriendsrust
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In Antwort auf: WildeHilde26

Ich helfe gerne, wenn es sich ergibt.

Sehe ich eigentlich auch so.
Ich arbeite ehrenamtlich in einer Fahrradselbsthilfewerkstatt, da mache ich keinen Unterschied, ob ich den Leuten nun in der Werkstatt oder bei einer Panne im Wald helfe.
Und Prinzipienreiterei betreibe ich auch aus Prinzip nicht. Ich will doch die Leute nicht erziehen, wenn sie durch Eigenverschulden in der Pampa feststecken. Leben und leben lassen.

Auch den (einzigen) Ersatzschlauch würde ich in der Regel abgeben. Einen irreparablen Schlauchschaden hab ich im Schnitt alle 10000 km, da ist mir die Wahrscheinlichkeit, dass ich dann blöde dastehe einfach zu gering.
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#964828 - 08/11/13 04:09 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: asfriendsrust]
Thomas1976
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Da ich hier nun als "Bösmensch" dargestellt hier mal 2 Beispiele, was mir auf Radreisen widerfahren ist und wo Hilfe ausgenutzt wurde:


Kuba 2009:

Es ist kurz vor Sonnenuntergang als mir ca.20km vor Sancti Spiritus 2 Reiseradler aus Hamburg entgegen gekommen sind. Beide ohne Licht, auch Batterielicht hatten beiden nicht dabei. Da mein Reiserad mit einem SON und damals IQ fly ausgestattet war, habe ich einem der beiden mein "Notlicht", eine Akkulampe von Trelok geliehen, da man auf Kuba ja kein Batterielicht kaufen kann. Ich habe den beiden meine Adresse aufgeschrieben und mehrfach erwähnt, dass sie mir das Licht bitte nach dem Urlaub zu mir zurückschicken sollen. Bis heute ist nichts angekommen. Ein paaar Tage später ist mein SON ausgefallen und ich musste an diesem Tag ca. 10km im Dunkeln radeln bis zu meiner Unterkunft. Das ist auch noch dazugekommen.

USA 2013 - Grand Canyon

Auf dem Campground im Grand Canyon Nationalpark habe ich widerrum 2 Reiseradler aus Deutshland getroffen. Beide waren in Super_LUFF Ausrüstung unterwegs und meinten, lange und warme Klamotten braucht man nicht. Da es aber Anfang Mai am Grand Canyon Krater in der Nacht ziemlich kalt werden kann, das haben die beiden nicht bedacht, wir hatten an diesem Morgen ungefähr -2°C. Einer der beiden hatte wenigstens noch eine Regenjacke dabei, der andere anscheind gar keine warmen Klamotten. Ich habe ihm dann einen Fleecepulli geliehen, da ich selber für mich genügend warme Klamotten dabei hatte (ich wollte schon einen Tag vorher ein Paket nachhause schicken und konnte diesen Fleecepulli somit entbehren). Auch hier wieder mit dem Hinweis, mir diesen nachhause zu schicken. Auch hier ist bis heute nichts angekommen.

Somit habe ich für mich das Fazit gezogen, dass ich Leuten, welche ich nicht kenne, auch nichts mehr leihen werde und auch mit nichts mehr aushelfen werde. Und in diesen beiden Fällen sind die jeweiligen Reiseradler selber Schuld, sie haben sich nicht genügend vorbereitet auf so eine Tour. Wer meint, in Super_LUFF Ausrüstung zu reisen und noch nicht einmal warme Klamotten mitzunehmen, der soll sich gefälligst selber helfen. Ebenso der Rennradfahrer, der in der Pampa wegen Schlauchplatzer oder aufgeschlitztem Schlauch stehen bleibt und noch nicht einmal einen Ersatzschlauch mitgenommen hat. Sorry, sein Verschulden.

Ansonsten bin ich jederzeit gerne bereit und hilfsbereit anderen zu helfen. Ich unterscheide aber aufgrund meiner schlecht gemachten Erfahrungen, ob es Leute sind, welche ich kenne und mit welchen ich gemeinsam eine Tour mache oder ob ich wildfremde Radler treffe. Mir wurde bei Forumstouren auch schon das eine oder andere mal geholfen oder mit Werkzeug ausgeholfen.
Verleihen tue ich auf Rdreisen wildfremden Menschen aber nichts mehr, ich habe da genügend Ärger mit gehabt. Anscheind macht sich bei einigen Rdreisenden, welche auf Low-Budget unterwegs sind, eine gewisse "Schnorrermentalität" breit, alles muss möglichst umsonst sein und wenn Dir jemand was leiht, dann gehört es mir wirr

Dazu noch ein weiteres Beispiel, ich wurde vor ein paar Tagen per Mail von einem Reiseradler beschimpft, welcher sich über Warmshowers bei mir gemeldet hatte und für ein paar Tage eine Unterkunft bei mir gesucht hat. Ich hatte ihm dann mitgeteilt, dass eine Nacht kein Problem ist bei mir zu übernachten, da ich aber tagsüber berufstätig bin ich somit Leuten, welche ich nicht persönlich kenne, über mehrere Tage aber keine Unterkunft zur Verfügung stelle. Daraufhin wurde ich übel beschimpft. Konsequenz: Ich melde mich von warmshowers ab und Leute, welche ich nicht kenne bekommen keine Unterkunft mehr bei mir.


Wildfremde (Renn)radfahrer haben mir auch noch nie geholfen, gerade bei Rennradfahrern herscht da wohl eine gewisse Arroganz.

Gruss
Thomas

Edited by Thomas1976 (08/11/13 04:21 AM)
Edit Reason: Ergänzungen
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#964830 - 08/11/13 05:45 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
frando
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Rennradfahrer helfen deshalb nicht, weil sie einerseits in der Regel nichts dabei haben, vor allem aber, weil sie es eilig haben und von A nach B und wieder zurück hetzen müssen. Und das jedesmal möglichst ein paar Sekunden schneller.

Gruß Franz
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#964832 - 08/11/13 05:50 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Deul
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Hallo Thomas,

Zitat:
Wildfremde (Renn)radfahrer haben mir auch noch nie geholfen, gerade bei Rennradfahrern herscht da wohl eine gewisse Arroganz.


Das kenn ich, letztes Jahr habe ich auf einer RTF einem Rennradler geholfen der keine Luftpumpe dabei hatte. Ein danke war ihm wohl nicht möglich, nach der Tour beim Bier hab ich dann gehört wie er lästerte mit welchen Gepäckbergen Manche Leute auf ner RTF unterwegs waren.

Konsequenz für mich ist dass ich es mir zumindest in Deutschland bei Rennradlern überlege. Im Ausland ist mir so was noch nicht begegnet, da reagiere ich anders.

Wenn er weniger als 5 km zu laufen hat, dann sehe ich das als heilsame Erfahrung.

Detlef
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#964836 - 08/11/13 07:04 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Margit
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Zitat:
Wildfremde (Renn)radfahrer haben mir auch noch nie geholfen, gerade bei Rennradfahrern herscht da wohl eine gewisse Arroganz
seit mir ein wildfremder Rennradfahrer in der Münchner Pampa mit Flickzeug am MTB half, habe ich gelernt nebst Ersatzschlauch auch immer Flickzeug dabei zu haben. Erst meinte der wildfremde Rennradler ich soll doch den auf dem Boden liegenden Schlauch nehmen, das war jedoch der mit Loch, den ich gerade am Hinterrad gewechselt hatte.

Vor einigen Jahren versuchte ich vergeblich aus einem "Pumpbrunnen" in Andechs Wasser in meine Flasche zu bekommen. Auch hier half mir ein Rennradler. Der Hebel am Brunnen war festgeschraubt und bei ca. 38°C gab er mir aus seiner Trinkflasche Wasser ab. Seither habe ich immer genug Flüssigkeit dabei, Wasser im Sommer, heißen Tee im Winter.

Prinzipiell radle ich an herumstehenden Radlern, die hilflos in die Gegend schauen, langsam vorbei und frage "kann ich helfen?". Mit Werkzeug, Flüssigkeit und Landkarte/ Navi konnte ich schon öfter aushelfen.

Es gibt Dinge, die werde ich nie verstehen, z.B. dass ausgerechnet Deutsche stets von der Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Menschen aus den Urlaubsländern berichten aber zu Hause ...

Viele Grüße
Margit
Viele Grüße
Margit
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#964837 - 08/11/13 07:05 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Deul]
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Meine ersten längeren Reisen nach dem Abitur und während des Studiums habe ich in der Sahara unternommen. Daher stammt nun meine Sozialisation in diesen Dingen. Dort ist es absolute Pflicht, jedem unterschiedslos zu helfen, der mit einem Problem neben dem Weg steht. Und wenn er etwas braucht, was man selber gerade nicht braucht, gibt man es ihm - obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass man es selbst noch brauchen könnte, hoch ist.

Braucht man es selber auch, setzt man die Reise zusammen fort.

"Selber schuld" ist dabei überhaupt kein Thema. Speziell die Einheimischen sind häufig ohne Strümpf und Schuh unterwegs. Aber auch "Reisende", die sich wunderten, dass man dort eine Sandausrüstung braucht, haben wir getroffen.

So mache ich jetzt halt weiter.
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#964838 - 08/11/13 07:11 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
HyS
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Hi Thomas,

oft sind es gerade die hilfsbereitesten und freundlichsten, die irgendwann eine Grenze ziehen, einfach weil sie die schlechten Erfahrungen schon gemacht haben.
*****************
Freundliche Grüße
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#964840 - 08/11/13 07:15 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Margit]
Thomas1976
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Zitat:
Es gibt Dinge, die werde ich nie verstehen, z.B. dass ausgerechnet Deutsche stets von der Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Menschen aus den Urlaubsländern berichten aber zu Hause ...


Wer mich kennt, der weiß dass ich zu jederzeit hilfsbereit bin und mir auch nicht zu schade bin, mich schmutzig zu machen um andere zu helfen.

Allerdings lasse ich mich nicht verarschen und bei einigen Fällen bin ich nun einmal verarscht worden. Komischerweise auch immer von deutschen Reiseradlern im Ausland. Dann überlegt man sich 3x ob man noch Hilfe anbietet oder eher nicht. Ich habe mich dafür entschieden, zukünftig weniger Hilfe anzubieten und auch nichts mehr zu verleihen. Und wenn jemand in der Pampa mit dem Rennrad steht und keinen Ersatzschlauch oder Flickzeug mit hat, um z.B. Gewicht zu sparen (ja das sind oftmals die Gründe bei Rennradfahrern) dann hat er Pech gehabt und muss lernen bzw. schieben.


Auch den von Detlef beschriebenen Fall kenne ich, so etwas ähnliches ist mir auf einer Radsportveranstaltung auch schon mal passiert worden.

Die "Deutschen" haben nun einmal eine andere Mentalität und Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft wird längst nicht so groß geschrieben, oder sie wird ausgenutzt.
Allerdings lege ich auch in anderen Ländern wenig Wert auf Einladungen etc. Wenn Sie mir jemand anbietet, dann überleg ich 3x ob ich sie annehme und mache es von den jeweiligen Gegebenheiten abhängig. Mich von warmshower zu warmshower durchzuschlingen ist nicht meine Art und ich bezahle gerne für Unterkünfte oder ähnliches.

Ich hatte mal jemanden aus dem Radforum bei mir zu Gast, aus einer Nacht hat er sich mehrere Nächte bei mir "eingeniestet" und zum Dank mir zum Schluß noch meinen Flaschenpfand geklaut. Auch da überlegt man sich Gastfreundschaft 3x.

Hilfsbereitschaft sollte nicht so weit gehen, dass es zu einem Ausnutzen wird. Leider haben einigen diese Mentalität und sorgen somit dafür, dass selbst eigentlich sehr hilfsbereite Menschen diese verweigern.

Gruss
Thomas


Edited by Thomas1976 (08/11/13 07:23 AM)
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#964842 - 08/11/13 07:18 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Fricka]
Barfußschlumpf
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In Antwort auf: Fricka
nach dem Abitur und während des Studiums habe ich in der Sahara unternommen. Daher stammt nun meine Sozialisation in diesen Dingen. ...

So mache ich jetzt halt weiter.

Na, das ist ja eine Super-Oberschichtensozialisation, Frau Majorin mit dem stählernen Götternamen.
Von diesem hohen Ross ist gut helfen schmunzel
Sankt Martin lässt grüßen.





* Nur um gleichzuziehen:
Ich war auch nach dem Abitur in der Sahara schmunzel
Ohne Geld, aber mit Diesel-Golf. Tscheneräschn Gollf.
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#964850 - 08/11/13 07:31 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: HyS]
mstuedel
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OK, von schlechten Erfahrungen nach geleisteter Hilfsbereitschaft haben wir schon viel gelesen, was mich eigentlich genauso interessieren würde sind die positiven Erfahrungen... Meinerseits zwei solche: unterwegs durch ein grössers Militärgebiet im südlichen Kalifornien traf ich auf drei Radler, welche auf einer Tagestour waren, einer hatte einen Platten eingefahren und die andren beiden waren solidarisch am Schieben. Ich hab' angehalten und den Plattfuss geflickt. Da ich mit Reisegepäck unterwegs war, haben sie mich nach Route und nächster Unterkunft gefragt und so sind wir ins Gespräch gekommen. Alle drei waren Studenten an der UC Davis und sie haben mich zur Übernachtung in ihr Studentenheim eingeladen. Ich wurde auch gleich zum Abendessen und zu einer ausgelassenen Studentenparty mitgenommen (ich war damals noch ein wenig jünger und hab' das durchaus geschätzt).
Anderes Beispiel: Vor dem letztjährigen Forumstreffen, welches ich organisiert habe, kam die Anfrage im Radforum via PM, ob mein Übernachtungsangebot auch im Vorfeld des Treffens gälte. Nach etwas zögern hab' ich zugesagt (es ging um einen Vater mit seiner Tochter). Die beiden kamen. Die Tochter hat sich wunderbar um meine beiden kleinen Jungs gekümmert, der Vater hat mir, da ich nicht motorisiert bin, mit seinem Auto beim Transport der Tonanlage geholfen und mir ausserdem als Gastgeschenk einen Vorrat an Spezialitätenbieren mitgebracht, der beinahe ein Jahr gehalten hat.
Natürlich kam ich mir bei Hilfeleistungen auch schon ausgenutzt vor, es kommt aber oft auch etwas positives dabei zurück nach meiner Erfahrung.

Grüsse
Markus
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#964858 - 08/11/13 07:46 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Margit]
Toxxi
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In Antwort auf: Margit
Es gibt Dinge, die werde ich nie verstehen, z.B. dass ausgerechnet Deutsche stets von der Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Menschen aus den Urlaubsländern berichten aber zu Hause ...

Andererseits erzählen mir immer wieder Ausländer, wie nett und hilfsbereit die Deutschen sind. träller

Ich habe schon öfter Leuten unterwegs geholfen, auch im Ausland (Schlauch geflickt, Luft aufgepumpt, Schaltung eingestellt, Kette geölt...). Beim Ersatzschlauch kommt es drauf an. Wenn es nicht zu weit bis zur Unterkunft ist und ein neuer schnell zu beschaffen ist, dann würde ich ihn aus rausrücken. Geld würde ich dafür auch nicht nehmen. In der Pampa frage ich bei einer Panne eigentlich immer nach.

Klar ist aber auch, wenn ich eine Lampe oder einen Pullover rausrücken sollte, dann würde ich mich sehr zieren... bäh Thomas, ich glaube beinahe, das ist falsch verstandene Hilfsbereitschaft.

Im Alltag ist es ein bisschen schwierig. Wenn ich auf dem Weg zu Arbeit bin und in der Nähe einer S-Bahn-Station jemanden mit einem Platten sehe, fahre ich i.d.R. auch dran vorbei. Ich frage zwar, ob ich ihnen die Pumpe leihen kann, aber die meisten winken ab. Den Schlauch flicken tue ich denen aber in der Stadt nicht. Das wäre auch irgendwie falsch verstandene Hilfsbereitschaft. Viele Leute in Berlin legen es drauf an, nichts dabei zu haben. Würde ich jedes mal jemandem den Schlauch flicken, dann würde ich permanent zu spät zur Arbeit kommen. Ein bisschen Eigeninitiative kann hier nicht schaden.

Gruß
Thoralf
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Edited by Toxxi (08/11/13 07:52 AM)
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#964859 - 08/11/13 07:53 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: mstuedel]
Thomas1976
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Zitat:
was mich eigentlich genauso interessieren würde sind die positiven Erfahrungen...


Natürlich habe ich auch schon genügend positive Erfahrungen gemcht, leider bleiben die Negativen in Errinerung.

Mein Fazit:

- Rennradfahrer (obwohl ich selber gerne Rennrad fahre) sind eine sehr "komische" Spezie und sehr viele haben auch eine arrogante Art und Weise an sich (sobald man mit Lenkertasche fährt, wird man von diesen nicht mehr gegrüßt).

- Mit Reiseradlern aus dem Radforum habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, bis auf einen (sehr besonderen) Fall.

- Die Touren, welche im Radforum angeboten werden und wo ich bislang mitgefahren bin, waren alle super. Ebenso alle Forumstreffen, egal ob Sommer- oder Wintertreffen.

- Mit warmshowers habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht, ich hatte bislang 3 warmshower Gäste bei mir, 2 waren schon sehr komisch und hatten eine gewisse "Schnorrermentalität" an sich. Der letzte Gast vor einigen Wochen war allerdings in Ordnung. Bei warmshower habe ich eher das Gefühl, dass diese hauptsächlich von absoluten Low-Budget Radlern genutzt wird. Doof anmachen lasse ich mich allerdings nicht, nur weil ich in der Woche für kein Frühstück sorgen kann, weil ich z.B. berufstätig bin.

- Diese meiste Hilfsbereitschaft habe ich in den Urlauben z.B von Nichtreiseradlern bekommen. Nach meiner USA Tour hat sich meine Meinung gegenüber Motorradfahrern und Campingmobilfahrern sehr stark geändert. Das waren mit Abstand die interessiertesten und freundlichsten Menschen auf dieser Tour. Einige Reiserader sind z.B. mir grußlos entgegengekommen.

Die positiven Dinge überwiegen, trotzdem blieben die Negativen hängen und sorgen zumindest bei mir für ein anderes handeln. Ich überlege somit nun 3x ob ich jemanden, den ich nicht kenne helfen soll oder eher nicht. Meistens stellt man aber auch in den ersten Sätzen fest, ob jemand ernsthaft Hilfe braucht oder vielleicht zu unbequem ist. Auf jeden Fall bekommt keiner mehr z.B. Klamotten von mir, weil er nicht ausreichend warme Sachen mit hat. Dann soll er gefälligst sich welche nachkaufen, kann man überall und weltweit. Wer so fahrlässig eine Tour plant, ist in meinen Augen selber Schuld.

Gruss
Thomas
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#964862 - 08/11/13 07:56 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: mstuedel]
Toxxi
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In Antwort auf: mstuedel
...was mich eigentlich genauso interessieren würde sind die positiven Erfahrungen...

In Rumänien kurz vor der ungarischen Grenze schenkte mir jemand eine Warnweste. Ich wollte nach Ungarn und dort ist das wohl Pflicht (auch wenn kaum einer eine an hat).

Gruß
Thoralf
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Off-topic #964864 - 08/11/13 07:57 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Toxxi
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In Antwort auf: Thomas1976
Auf jeden Fall bekommt keiner mehr z.B. Klamotten von mir, weil er nicht ausreichend warme Sachen mit hat. Dann soll er gefälligst sich welche nachkaufen, kann man überall und weltweit.

Völlig korrekt!
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#964867 - 08/11/13 08:02 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
hopi
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In Antwort auf: Thomas1976
Zitat:
was mich eigentlich genauso interessieren würde sind die positiven Erfahrungen...


Natürlich habe ich auch schon genügend positive Erfahrungen gemcht, leider bleiben die Negativen in Errinerung
ich erinnere mich lieber an die positiven Erfahrungen - negative vergesse ich lieber oder verdränge diese zumindest. schmunzel
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#964874 - 08/11/13 08:21 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Barfußschlumpf
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Hallo Thomas schmunzel

deine Anforderungen an Radfahrer sind sehr hoch.
Die wenigsten erreichen ein Niveau, das dich befriedigt.

Ich selbst halte Radfahrer für etwas mittelbeschränkte Tapsel, denen man mit den weitgefassten Möglichkeiten einer humanistischen Sozialisation durchaus mal auf die Sprünge helfen kann.

Viele Radler sind aber sowas von unselbständig und linksgestrickt, da halte ich mich lieber raus. Oder aber man gerät an die o.g. gefürchteten berechnenden Schnorrer, wovon ich selbst ja einer bin.

Womit ich selbst allerdings kein Problem habe, ist in der Manier des heiligen Martin mein Hemd zu verschenken. Das mache ich gern. Sogar meine Hose gebe ich und fordere sie nicht wieder, wenn der Nackte der geziemlichen Bedeckung bedarf.
Ich mache mir nichts aus irdischen Dingen und daher fällt es mir leicht, Dinge, die für Geld zu kaufen sind, zu geben.
Dennoch besitze ich in meiner Armut immer noch viel zu viele Hemden, wie ich gerade beim Ausräumen meines Kleiderkastens feststellte. Ich beschloss daraufhin, einmal ein Seidenhemd in gold/rot changierend auf eine Radtour mitzunehmen. Wiegt fast nix und verhüllt ideal schmunzel
Mal sehen wer es braucht. Würde mich freuen.
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Edited by Barfußschlumpf (08/11/13 08:23 AM)
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#964881 - 08/11/13 08:38 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Dergg
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Deine schlechten WS-Erfahrungen kann ich so nicht teilen. Was die Berufstätigkeit betrifft - schonmal drüber nachgedacht, den Leuten einfach einen Schlüssel in die Hand zu drücken? Wenn nein, welchen Unbill erwartest Du ? Daß jemand Dein Hab und Gut auf dem Rad abtransportiert? Oder sich einen Nachschlüssel machen läßt und später die Bude ausräumt?

Ich hatte 5x Gäste und war selbst 4x Gast. Bis auf einen Gastgeber, bei dem es so dreckig war, daß man kaum wußte, wo man die Matte ausrollen sollte, wurde ich nicht enttäuscht.
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#964883 - 08/11/13 08:50 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Dergg]
Thomas1976
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Sag mal, liest Du meine Beiträge eigentlich durch wirr

Ein Gast hat mein Flaschenpfand mitgenommen, reicht das nicht an schlechten Erfahrungen? Ja, ich kann den Verlust von 2,50€ verkraften aber es geht hier ums Prinzip.

Und ich habe geschrieben, dass meine Erfahrungen mit Gästen aus dem Reiseradforum sehr gut sind und von warmshowers eher negativ. Deshalb nehme ich keine warmshowers Gäste mehr auf, weil mir diese Art von Unterkunftssuche auch nicht zusagt.

Und es ist nicht jedermanns Sache, jemanden wildfremden alleine in seiner Bude zu lassen. Vor allen Dingen nicht, wenn schon jemand es nötig hat, mein Flaschenpfand zu klauen. Leute die ich persönlich kenne, denen habe ich meine Bude schon während eines Urlaubes angeboten.

Ich nehme gerne Leute auf, erwarte aber das man sich als Gast verhält. Und die Leute, die mich kennen, können wohl eher beurteilen ob ich ein guter oder schlechter Gastgeber bin. Ich sehe mich als guten Gastgeber an.
Allerdings nehme ich für mich raus, meine Gäste aussuchen zu dürfen und nicht jeder bekommt bei mir einen Schlafpatz.
Also erzähle mir nichts, was ich zu tun habe, ob ich jemanden alleine in der Wohnung zu lassen habe oder ob ich jemanden meinen Wohnungsschlüssel zu geben habe oder nicht.
Das ist einzig alleine meine Angelegenheit.

Ich biete gerne jemanden einen Schlafplatz an, kläre aber im Vorfeld die Bedingungen ab. Wenn ich im Vorfeld schreibe, derjenige muss sich selber verpflegen, dann muss ich mich nicht doof anmachen lassen, dass es kein Frühstück gibt.

Wenn ich UMSONST einen Schlafplatz angeboten bekomme, finde ich unangemessen noch weitere Forderungen zu stellen. Wem im Vorfeld abgemachte Dinge nicht passen, der kann sich gerne ein Hotel nehmen, dort hat er eine Rund um die Uhr Versorgung.

Gruss
Thomas

Edited by Thomas1976 (08/11/13 08:58 AM)
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#964884 - 08/11/13 09:29 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Oldmarty
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Also bei mir warst jetzt der nicht Bösmensch zwinker Glaub eher das ist nur was härter rübergekommen als wie gemeint es war.

Bei deinen 2 Fällen, kann es sein das die negativen Erfahrungen was mit der Nationalität zutun hat? Mir hat eine Freundin , die im Tourismus tätigt ist und deswegen viel in der ganzen Welt beruflich unterwegs ist, gesagt, sei immer misstrauisch wenn Landleute in der Fremde Hilfe brauchen, da hat sie auch so in der Art wie du beschrieben hast, es auch erlebt. Sie hat sich angewöhnt dann, immer die Adresse aus dem Pass abzuschreiben. Die dich sich weigern, brauchen dann wohl ja auch keine.


RR kann ich selten helfen, hab ja keines selber und deswegen auch keine passenden Schläuche dabei. Sonst kommt es meistens so, bin ich mit dem 26" unterwegs, treffe ich nur 28" Pannen und wenn mit dem 28" dann nur 26". Meistens frag ich trotzdem noch wie weit es noch geht und ob man helfen kann. Da ich ungern an fremden Räder rumschraube, stehe ich helfend dabei. 5€ für den Schlauch wurde mir meistens angeboten, ab und an auch 10€. Wenn eine Pumpe gebraucht wird, dann gebe ich sie, lasse aber sie selbst pumpen. (ausser bei hilfsbedürftige Altersbedingt).
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#964887 - 08/11/13 09:41 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Barfußschlumpf]
Oldmarty
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In Antwort auf: Barfußschlumpf
Hallo Thomas schmunzel

deine Anforderungen an Radfahrer sind sehr hoch.
Die wenigsten erreichen ein Niveau, das dich befriedigt.

Ich selbst halte Radfahrer für etwas mittelbeschränkte Tapsel, denen man mit den weitgefassten Möglichkeiten einer humanistischen Sozialisation durchaus mal auf die Sprünge helfen kann.

Viele Radler sind aber sowas von unselbständig und linksgestrickt, da halte ich mich lieber raus. Oder aber man gerät an die o.g. gefürchteten berechnenden Schnorrer, wovon ich selbst ja einer bin.



das das mal vorkommt, ich stimme dir zu zwinker


und der Heilige Sankt Martin bin ich ja Namenstechnisch von der Taufe aus an.

Klamotten kann ich nicht verschenken auf einer Tour, a bewegen ich mich selbst da was am Limit und b, sind das fast nur Sachen Icebreaker und Silkbody und Sorry, da das Risiko doch was zu grosse, sie nicht wieder zu bekommen. So dicke hab ich es jetzt auch nicht.
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#964891 - 08/11/13 10:04 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Axurit
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In Antwort auf: Thomas1976
Sag mal, liest Du meine Beiträge eigentlich durch wirr

Ein Gast hat mein Flaschenpfand mitgenommen, reicht das nicht an schlechten Erfahrungen? Ja, ich kann den Verlust von 2,50€ verkraften aber es geht hier ums Prinzip.

Es ist bei WS wie bei den Pannenradlern am Wegesrand, es gibt solche und solche. Ich lehne mindestens zwei Drittel aller WS-Anfragen mit einer mehr oder weniger fadenscheinigen Ausrede ab. Grundsätzlich akzeptiere ich nur Mitglieder, die bereits ein Feedback erhalten haben, vorzugsweise als Gastgeber. Manchmal lehne ich ab, weil ich gerade mal keine Lust auf Gesellschaft am Abend habe, aber in den meisten Fällen weil mir das Profil suspekt ist oder der Ton der Anfrage nicht gefällt, z.B. eine Anfrage von einem, der "sich mal ein paar Tage bei mir ausruhen" wollte. Auch in den sich in letzter Zeit häufenden Fällen, wo jemand seit zwei Wochen auf Tour ist und sich erst vor einer Woche bei WS angemeldet hat, lehne ich ab.

Mit dieser Methode habe ich in anderthalb Jahren 10 WS-Gäste gehabt und nur gute bis sehr gute Erfahrungen gemacht.

Bei Pannenradlern am Straßenrand halte ich das übrigens ähnlich. Ich fahre langsam heran, schaue mir den oder die Kandidaten an, frage bei positiver Nasenprüfung, ob Hilfe gebraucht wird, und erwähne meinen Ersatzschlauch erst, wenn sich der positive Eindruck aus der Nähe bestätigt.

Gruß
Rainer
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Off-topic #964892 - 08/11/13 10:09 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Axurit
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In Antwort auf: Thomas1976
Vor allen Dingen nicht, wenn schon jemand es nötig hat, mein Flaschenpfand zu klauen.
Bevor du dich noch mehr echauffierst, eine kleine Frage zur Klärung des Sachverhalts: Hat er dir das bereits wieder in Bargeld gewandelte Flaschenpfand entwendet oder hat er die leeren Flaschen mitgenommen? In letzterem Fall könnte es ja sein, dass er meinte, dir damit was Gutes zu tun, vor allem, wenn er aus einem der Länder kam, wo kein Äquivalent das Wort "Flaschenpfand" unbekannt ist?
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Off-topic #964893 - 08/11/13 10:21 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Axurit]
Thomas1976
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Zitat:
Hat er dir das bereits wieder in Bargeld gewandelte Flaschenpfand entwendet oder hat er die leeren Flaschen mitgenommen?


Er hat die leeren Flaschen mitgenommen und ich vermute mal um diese in was Bares umzuwandeln. Dieser "Reiseradler" kommt aus Deutschland und wusste ganz genau was er tut, nämlich mich zu beklauen.

Ich weiß auch von anderen mitlerweile, dass sich dieser "Reiseradler" wonaders auch eingeniestet hat und daneben benommen. Insider hier wissen womöglich wen ich meine.

Gruss
Thomas
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#964897 - 08/11/13 10:32 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Axurit]
Thomas1976
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Zitat:
lehne ich ab, weil ich gerade mal keine Lust auf Gesellschaft am Abend habe, aber in den meisten Fällen weil mir das Profil suspekt ist oder der Ton der Anfrage nicht gefällt, z.B. eine Anfrage von einem, der "sich mal ein paar Tage bei mir ausruhen" wollte. Auch in den sich in letzter Zeit häufenden Fällen, wo jemand seit zwei Wochen auf Tour ist und sich erst vor einer Woche bei WS angemeldet hat, lehne ich ab.


Mir streuben sich auch immer die Nackenhaare, wenn ich hier lese, dass jemand immer wieder öffentlich mitteilt, dass er kein Geld hat, aber auf große Tour geht und sich dann über warmshoer oder andere Plattformen bei anderen "einnistet".

Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis, das ist Aunutzen anderer.

Ich hatte im letzten Sommer einen jungen Reiserdaler angesprochen, der mir auf dem Rückweg von der Arbeit mit seinem Reiseradel überholte. Ich habe mich mit ihm dann unterhalten und rausbekommen dass er noch Schüler ist und mit wenig Geld unterwegs ist. Aber überhaupt nicht aufdringlich. Ich habe ihm dann sehr spontan einen Schlafplatz angeboten, er zog aber lieber den Campingplatz vor.

Mein 3. WS Gast war absolut in Ordnung, das hat man auch schon beim ersten Kontakt gemerkt. Dieser Gast war nicht aufdringlich, konnte verstehen, dass ich in der Woche kein Frühstück anbieten möchte (weil ich früh das Haus verlasse und in der Kantine frühstücke) und hat sich auch wie ein Gast benommen. Was ich gar nicht mag, ist wenn man meine Sachen ohne zu Fragen benutzt (wie z.B. Laptop etc.). Ist leider bei einem meiner ersten beiden WS Gäste vorgekommen.

Gruss
Thomas
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Off-topic #964898 - 08/11/13 10:35 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Axurit
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In Antwort auf: Thomas1976

Er hat die leeren Flaschen mitgenommen und ich vermute mal um diese in was Bares umzuwandeln.
Ein Reiseradler, der auf seinem Gefährt leere Flaschen im Wert von 2,50€, also rund 16 Flaschen, mitnehmen kann, wäre mir auch suspekt. Das kann der doch nur, weil er weder Flickzeug noch Ersatzschlauch noch warme Kleidung dabei hat.


Edited by Axurit (08/11/13 10:37 AM)
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#964899 - 08/11/13 10:39 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: hopi]
Margit
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In Antwort auf: hopi
ich erinnere mich lieber an die positiven Erfahrungen - negative vergesse ich lieber oder verdränge diese zumindest. schmunzel
negative Erfahrungen versuche ich stets in positive Erfahrungen umzuwandeln. Getreu dem Motto: jede Münze hat zwei Seiten. Vergessen kann ich vieles nicht und verdrängen bekommt mir nicht. Irgendwann ist die "Verdrängungs-Rumpelkammer" voll und dann muss zu viel auf einmal verarbeitet werden. Aus negativen Erfahrungen habe ich im Leben übrigens am meisten gelernt, denn zweimal macht man selten den gleichen Fehler.
Viele Grüße
Margit
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#964900 - 08/11/13 10:40 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
nescioomen
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Eigentlich ging es mir darum, wie geht man mit der Verantwortung um, die durch Helfen entsteht. Nicht darum, wie schütze ich mich davor, ausgenutzt zu werden.
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#964902 - 08/11/13 10:49 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Barfußschlumpf
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Also mit der Kohle ist es bei mir so:
Ich hab zwar keine, aber für schöne Ausflüge hau ich mir zuhause eine Geldkatze voll zusammen. Bar.

Reisen in ferne Länder, über die man spricht (wer redet schon über seinen Thailand-Urlaub? oder Nordsee?), kommunizieren den hohen gesellschaftlichen Status des Reisenden und seine finanzielle Leistungsfähigkeit, erworben, wie sollte es in Amerika und in Deutschland auch anders sein, durch härteste Arbeit, bei der man sein Allerletztes gibt, vor allem das Hemd. 37,5 Stunden jede Woche ohne Unterlaß.
Da kann es natürlich nicht sein, daß Schnorrer dieses wohltarierte System unterlaufen, indem sie ohne Kohle dahin fahren, wo es teuer ist und dann kein Geld haben für Schlauch, Bett und Müsli.

Wenn ich hier aber geschrieben habe, daß ich auf einer Südlandtour 45 EUR pro Tag in die Geldkatze reintu und dann kommt ellenlang von den Profis, wie sie mit 12, 8 oder 5 Euro am Tag ein Schlemmerleben führen in Spanien oder in Amerika, ja was soll ich mir denn davon wohl so alles denken. Meine Damen, meine Herren.

Von meiner überaus praxisgerecht bestückten mobilen Reparatureinrichtung haben im Anfragefalle noch alle kostenfrei profitiert und der Mechaniker bin ich dann auch noch, ohne meinen sonst üblichen, nicht im alleruntersten Armutsbereich angesiedelten Stundensatz zu verrechnen. Weil es sonst eh nicht vorwärts geht.

Also seht euch vor, lonely Cowboys der globalen Cycling-Catwalks - nicht daß der Schlumpf um die Ecke biegt schmunzel
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Off-topic #964904 - 08/11/13 10:51 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Axurit]
Thomas1976
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Zitat:
Ein Reiseradler, der auf seinem Gefährt leere Flaschen im Wert von 2,50€, also rund 16 Flaschen, mitnehmen kann, wäre mir auch suspekt


er diese wohl eher zum nächsten Supermarkt (150m von mir entfernt) gebracht um aus Plastik Geld zu machen. Ich hatte ihn anschließend angeschrieben, was das sollte. Als Antwort habe ich bekommen: "Ich wusste doch nicht, weche von den ganzen Flaschen meine war". Ich hatte wohl aus Versehen seine Apfelschorlenflasche in meine Leerguttüte am Vorabend getan. Da r niht mehr wusste, welches seine Flasche war, hat er lieber komplett alle mitgenommen wirr

Was soll man davon halten, außer das einem die Lust auf andere Gäste vergeht. Und dann schreibt hier noch ein Forumsmitglied, dass die Gäste ja wohl alleine in meiner Wohnung bleiben können, während ich im Büro mein Geld verdienen muss, was andere mir dann in Form von Pfandflaschen klauen oder ungefragt an meinen Laptop gehen.

Ich möchte aber nochmals betonen, dass ich mit der Mehrzahl meiner Übernachtungsgäste nur gute Efahrungen hatte und ich mit denen immer viel Spaß und tolle Unterhaltungen hatte. Es waren aber hauptsächlich Mitglieder aus diesem Forum und mir vorher schon sehr sympatisch.

Ich entscheide zukünftig bei Anfragen auch danach, ob ich die Übernachtungsgäste persönlich kenne, ob sie mir über das Forum schon sympatisch sind (bei erstem persönlichen Kontakt, also wenn man sich vorher noch nicht persönlich kennt) oder wie die Kontaktanfrage ist. Wenn mir jemand schreibt, ich will mich bei Dir ein paar tage ausruhen, dann biete ich demjenigen auch keinen Schlafplatz an.

Übrigens: Ich bin bei anderen Forumsmitgliedern oder WS-Mitgliedern (bislang 1x) immer gut aufgenommen worden. Ich denke aber mal, dass ich ein relativ unkomplizierter Gast bin, keine Ansprüche stelle und mich auch mit einem Platz auf dem Boden zufrieden gebe.

Gruss
Thoma

Edited by Thomas1976 (08/11/13 10:55 AM)
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#964909 - 08/11/13 11:05 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Fricka]
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Hallo fricka,

Reisenden helfe ich gerne, kine Frage, ich selbst schon oft wenigsten angebote bekommen auch wennich sie dann nicht gebraucht habe. LUFF Sportlern auf Sportveranstanltungen eher nicht mehr. Wer so an Gewicht spart, dass er weder Luftpumpe, Flickzeug noch Ersatzschlauch mitnimmt soll halt im Pannenfall abbrechen.

In d3er Pampa weit weg von jedem Haus ist das dann allerdings auch was anderes. Hier wo man vielleicht 5 - 6 km schieben muß um zum nächsten Dorf zu kommen hat der LUFF Sportler halt pech gehabt.

Bei jemandem der schlicht und einfach hilflos ist ist es aber auch dann was anderes.

Gruß
Detlef
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#964911 - 08/11/13 11:19 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Oldmarty
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In Antwort auf: nescioomen
Eigentlich ging es mir darum, wie geht man mit der Verantwortung um, die durch Helfen entsteht. Nicht darum, wie schütze ich mich davor, ausgenutzt zu werden.



Das ist was untergegangen zwinker deswegen lass ich lieber denjenigen es selbst mache, vielleicht eine helfende Hand und wenn der/diejenige technisch noch weniger als ich begabt ist, dann packe ich auch an, aber ohne Haftung. warum auch. Werd da ja keine Hydraulikbremse entlüften oder Lager ausbauen und sonst so, wie ich es bei mir selbst machen würde, da sich wieder sicher radeln kann. Sonst sehe ich da keine Verantwortung, man kann sich ja über alles mögliche den Kopp machen.

Anders ist ja natürlich ich treffe jemanden in der Wüste und er müsste die nächsten Tage schieben und wäre verdurstet.
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#964915 - 08/11/13 11:41 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Holger
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In Antwort auf: nescioomen
Eigentlich ging es mir darum, wie geht man mit der Verantwortung um, die durch Helfen entsteht. Nicht darum, wie schütze ich mich davor, ausgenutzt zu werden.

Stimmt. Ich kann nur theoretisch Antworten und würde vor der Reperatur mündlich einen Haftungsausschluss vereinbaren (Reparatur. Aha, offensichtlich schreibe ich dieses Wort seit Jahren falsch). Theoretisch a) weil es die Frage der empfundenen Verantwortung nicht beantwortet und b) weil ich dank zweier linker Hände bei Pannen, die über Reifenwechsel oder Kette-wieder-auflegen hinausgehen, ohnehin keine Hilfe sein kann.

Gravierender ist dieses Problem bei der ersten Hilfe. Auch da kann man einiges falsch machen, man ist jedoch als Ersthelfer von der Haftung befreit, wenn ich mich nicht irre (vorsätzliche Fehler und grobe Fahrlässigkeit mal ausgeschlossen). Die Verantwortung ist sicher ungleich größer als bei Fahrradreparaturen.
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#964923 - 08/11/13 12:00 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Margit]
hopi
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ich erinnere mich lieber an die positiven Erfahrungen - negative vergesse ich lieber oder verdränge diese zumindest. schmunzel
negative Erfahrungen versuche ich stets in positive Erfahrungen umzuwandeln. Getreu dem Motto: jede Münze hat zwei Seiten.
irgendwie hast du wahrscheinlich recht, aber viele relativ belanglose negative Erfahrungen scheinen mir wenig Potential zu bieten, um diese ins Positive umzuwandeln. Wie soll ich da etwas Positives aus dem Umstand ableiten, dass jemand, dem ich vielleicht bei einer Radpanne helfe, "vergisst" einfach mal "danke" zu sagen. Oder als ich noch Mitglied bei dem ADFC-Dachgeber war mal einen "Gast" hatte, der bei seiner Abreise ungefragt seinen ganzen Müll im bereitgestellten Gästezimmer zurück gelassen hatte anstatt den Krempel mitzunehmen oder zumindest nach einem Abfallbehälter zu fragen? Ich kann da einfach nur leicht verwundert abwinken und weiter davon ausgehen, dass die meisten Menschen sich wohl anders verhalten!
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#964926 - 08/11/13 12:07 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: hopi]
Holger
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In Antwort auf: hopi
[...]Wie soll ich da etwas Positives aus dem Umstand ableiten, dass jemand, dem ich vielleicht bei einer Radpanne helfe, "vergisst" einfach mal "danke" zu sagen. [...]

Ein Beispiel, wie man das machen kann, gibst Du selbst:
In Antwort auf: hopi
[...]Ich kann da einfach nur leicht verwundert abwinken und weiter davon ausgehen, dass die meisten Menschen sich wohl anders verhalten!
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#964930 - 08/11/13 12:25 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Holger]
hopi
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In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: hopi
[...]Wie soll ich da etwas Positives aus dem Umstand ableiten, dass jemand, dem ich vielleicht bei einer Radpanne helfe, "vergisst" einfach mal "danke" zu sagen. [...]

Ein Beispiel, wie man das machen kann, gibst Du selbst:
In Antwort auf: hopi
[...]Ich kann da einfach nur leicht verwundert abwinken und weiter davon ausgehen, dass die meisten Menschen sich wohl anders verhalten!
na ja, wenn eine deratige Denkweise schon dafür stehen soll, aus negativen Erfahrungen positive zu machen, dann will ich das mal so stehen lassen schmunzel
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#964932 - 08/11/13 12:30 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Oldmarty]
nachtregen
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In Antwort auf: Oldmarty

Das ist was untergegangen zwinker deswegen lass ich lieber denjenigen es selbst mache, vielleicht eine helfende Hand

Naja, im konkreten Fall ging es um einen Kettennietendrücker, also ein Werkzeug, für dessen Benutzung man entweder ein hohes Maß an technischem Verständnis oder halt Erfahrung (= ein paar Stück davon durch Fehlbedienung geschrottet) benötigt, um es so einzusetzen, daß das Werkzeug nicht kaputt geht.
--
Stefan
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Off-topic #964933 - 08/11/13 12:34 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: hopi]
Holger
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Die Frage war ja nicht, wie man aus negativer Erfahrungen positive macht, oben fragtest Du, wie Du daraus etwas Positives ziehen kannst. Die Erfahrung mit den Leuten ist negativ, die kannst Du nicht ändern.
Ändern kann man nur, wie man damit umgeht. Es gibt ja genügend Beispiele für Manschen, die aus einem schlechten Erlebnis ableiten: Die Welt ist schlecht. Und, auch wenn es etwas abgedroschen klingt und plakativ ist, ich glaube, dass man leichter durchs Leben kommt, wenn man sich denkt: die Welt ist trotzdem gut.
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Off-topic #964985 - 08/11/13 03:56 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
SFR
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In Antwort auf: Thomas1976
Da ich hier nun als "Bösmensch" dargestellt hier mal 2 Beispiele, was mir auf Radreisen widerfahren ist und wo Hilfe ausgenutzt wurde:

[2 Beispiele kindlicher Naivität]

Somit habe ich für mich das Fazit gezogen, dass ich Leuten, welche ich nicht kenne, auch nichts mehr leihen werde und auch mit nichts mehr aushelfen werde.

Was das Verleihen von Sachen mit der Hilfsbereitschaft bei Pannen zu tun hat, verstehe ich zwar nicht, aber in diesen Beispielen trifft dich doch zumindest eine Mitschuld. Egal ob die anderen sich falsch vorbereitet haben oder nicht. Wer etwas verleiht, dazu noch in der Fremde an Fremde und sich nicht einmal die Namen und Adressen derjenigen notiert, um sie ggf selbst kontaktieren zu können, sondern auf die bedingungslose Ehrlichkeit aller Menschen vertraut, der ist einfach nur naiv oder hat die Sachen innerlich bereits abgeschrieben. Sowohl in Kuba als auch in den USA hat definitiv jeder Tourist einen Pass dabei, der ist schnell fotografiert oder abgeschrieben und das erhöht auch gleich den Druck auf den Entleiher, sich bei dir zu melden.

In Antwort auf: Thomas1976
Wer meint, in Super_LUFF Ausrüstung zu reisen und noch nicht einmal warme Klamotten mitzunehmen, der soll sich gefälligst selber helfen. Ebenso der Rennradfahrer, der in der Pampa wegen Schlauchplatzer oder aufgeschlitztem Schlauch stehen bleibt und noch nicht einmal einen Ersatzschlauch mitgenommen hat. Sorry, sein Verschulden.

Ich weiss zwar nicht was LUFF bedeutet, aber nehme mal an, es hat was mit nichts-mitnehmen zu tun. Um das nochmal klarzustellen: auf RR-Touren hatte ich immer Flickzeug, Luftpumpe und diverses Werkzeug dabei, u.a. Nietendrücker und Nippeldreher. Einen Schlauch hatte ich nie dabei und hätte ihn bis auf dieses eine mal nie gebraucht. Einen Reifenplatzer habe ich bis dahin nie erlebt, nicht mal bei anderen. Weder auf dem RR, noch auf dem MTB. Nur weil für dich irgendetwas zur Grundausrüstung gehört, sind nicht gleich alle anderen, die das nicht mitführen, schlecht vorbereitet oder Schmarotzer.

In Antwort auf: Thomas1976
Dazu noch ein weiteres Beispiel, ich wurde vor ein paar Tagen per Mail von einem Reiseradler beschimpft, welcher sich über Warmshowers bei mir gemeldet hatte und für ein paar Tage eine Unterkunft bei mir gesucht hat. Ich hatte ihm dann mitgeteilt, dass eine Nacht kein Problem ist bei mir zu übernachten, da ich aber tagsüber berufstätig bin ich somit Leuten, welche ich nicht persönlich kenne, über mehrere Tage aber keine Unterkunft zur Verfügung stelle. Daraufhin wurde ich übel beschimpft. Konsequenz: Ich melde mich von warmshowers ab und Leute, welche ich nicht kenne bekommen keine Unterkunft mehr bei mir.

Offenbar bist du schnell beleidigt und reagierst sehr empfindlich, wenn einer sich nicht so kuschlig verhält wie du es gern hättest. Sich wegen eines A...lochs gleich aus einer solchen Gemeinschaft auszuklinken halte ich für etwas übertrieben, aber es ist dein Leben, führe es so wie du es für richtig hältst. Aber lege deine Maßstäbe bitte nicht immer für alle anderen an.

In Antwort auf: Thomas1976
Wildfremde (Renn)radfahrer haben mir auch noch nie geholfen, gerade bei Rennradfahrern herscht da wohl eine gewisse Arroganz.

<Sarkasmus>Ach, du hast mal Hilfe gebraucht? Warst wohl schlecht vorbereitet?</Sarkasmus>

Im Ernst: ich will hier keinen Streit anfangen, aber manches, was ich hier gelesen habe (das betrifft nicht nur Thomas), stößt mir schon sehr sauer auf. Wenn ich mir dann manche Beispiele durchlese, drängt sich mir der Verdacht auf, dass es möglicherweise gar nicht immer um das Ausnutzen von Hilfsbereitschaft oder Schmarotzertum geht, sondern ganz einfach um unzureichende Kommunikation. Klar, wer eine Situation nur im vorbeifahren ansieht, kann sie nicht beurteilen. Egal wie umfangreich der Erfahrungsschatz ist. Wer nicht mit den hilfesuchenden Menschen redet, wird kaum erfahren, was wirklich los ist und ob da irgendeine Schuld zugewiesen werden kann. Wer seine Adresse rausgibt, sich aber nicht dafür interessiert, wer der andere ist, muss damit rechnen, dass das der letzte Kontakt war.

Ich verstehe das Problem des fragen-und-dann-nicht-helfen-wollens. Es erfordert einige mentale Stärke, jemandem klipp und klar zu sagen, dass man ihm nicht helfen möchte. Aber auch das gehört doch (um mal zum Thema zurückzukommen) zur Verantwortung. Manche Lektionen im Leben tun weh und es kann für beide Seiten schwer sein, diese Situation zu akzeptieren. Als Nicht-Helfer muss man dann darauf gefasst sein, beschimpft und beleidigt zu werden. Aber ganz ehrlich: schlimmer als das, was einem manche Autofahrer auf der Straße an den Kopf werfen, kann es nicht sein. Und die haben noch eine Tonne Stahl und zig Kilowatt Leistung zur Verfügung um Ihren "Argumenten" Nachdruck zu verleihen.

Wenn ich jemandem helfe, was bisher nicht oft vorgekommen ist, weil die meisten "Pannenradler" sich selber helfen konnten, dann mache ich auch nur das, was ich definitv beherrsche und was absolut notwendig ist. Denn einerseits will ich niemandem das Rad mehr kaputt machen als es bereits ist und ich will auch keinen Rundumsorglos-Service bieten. Denn wenn das Rad erstmal wieder störungsfrei fährt, gibt es für manche Fahrer keinen Grund mehr, sich später nochmal damit zu befassen. Bis zur nächsten Panne, wo dann vielleicht wieder ein freundlicher Helfer alles macht, was so anfällt ...

Und abschließend noch zu nicht helfenden Radlern. Was spricht dagegen, wenn man Hilfe benötigt, jemanden zu fragen? Warum sollten andere sofort anhalten und sich anbieten? Was ist das für eine Anspruchshaltung? Kaum jemand hat ein Schild um den Hals hängen auf dem "bitte helfen Sie mir" steht. Wer etwas will, muss danach fragen, das funktioniert auch bei vorbeifahrenden Rennradlern.

So, das war jetzt hoffentlich nicht zu abschweifend. Und beleidigen will ich auch niemanden; falls das ein oder andere so rüberkommen sollte, bitte ich um Entschuldigung.
Gruß, Ben
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Off-topic #965001 - 08/11/13 05:03 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
Thomas1976
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Zitat:
aber in diesen Beispielen trifft dich doch zumindest eine Mitschuld.


Habe ich etwas anders behauptet wirr Natürlich trifft mich in erster Linie eine große Mitschuld. Aber wenn ich auf Radreise bin und Gleichgesinnte unterwegs treffe, dann gehe ich von einem gewissen Respekt und Vertrauen untereinander aus. Und ich habe keinen Bock, unterwegs die NSA zu spielen. Den materiellen Verlust kann ich verschmerzen, mit der Konsequenz dass ich nichts mehr verleihe. Meine Angelegenheit ob ich mir unterwegs Adressen notiere oder nicht, Punkt. Und was soll es mir bringen, wenn ich von anderen die Adresse aufschreibe. Soll ich wegen einer 10€ Lampe deshalb mit Anzeige oder Anwalt drohen? Darauf habe ich keinen Bock, ich war einfach nur nett, das wurde ausgenutzt. Letztendlich meine Schuld.

Zitat:
ch weiss zwar nicht was LUFF bedeutet


Leicht und flott Fraktion.

Zitat:
ur weil für dich irgendetwas zur Grundausrüstung gehört, sind nicht gleich alle anderen, die das nicht mitführen, schlecht vorbereitet


Doch bist Du in meinen Augen. Ein Ersatzschlauch wiegt nichts und eine dicke Glasscherbe kann man sich immer mal reinfahren. Ein Schlauch gehört bei Rennradfahrern für mich zur Grundausstattung, gerade wenn man in die "Pampa" fährt

Zitat:
Offenbar bist du schnell beleidigt und reagierst sehr empfindlich, wenn einer sich nicht so kuschlig verhält wie du es gern hättest


Wegen so einer Lappalie beleidigt sein? Du kennst mich wirklich nicht wirr

Zitat:
Aber lege deine Maßstäbe bitte nicht immer für alle anderen an.


Habe ich das wirr Zeige mir bitte die Textpassage. Wo habe ich von mir auf andere geschlossen, wo bitte. Wen ich aufnehme und wen nicht, ist meine Angelegenheit. Auch auf welchen Plattformen ich mich regestriere oder abmelde. Kennst Du meine bisherigen Gäste oder meine Anfragen und meine Erfahrungen damit?

Ich habe hier meine Erfahrungen weitergegeben und auch mehrfach erwähnt, dass ich meistens auch mit Übernachtungsgästen gute Erfahrungen gemacht habe. Nur leider nerven mich gerade über WS in letzter Zeit einige Anfragen, wo sich tatsächlich Leute bei mir mehrere Tage einnisten wollen und Ansprüche stellen (z.B. wie, bei Dir gibt es in der Woche kein Frühstück? Wie Du hast nur ein Sofa oder Platz auf dem Boden und kein 2. Bett). Das habe ich über das Übernachtungsnetzwerk vom Reiseradforum noch nie erlebt.

Ich bin in der Regel auch ein hilfsbereiter Mensch, Leute die mich persönlich kennen wissen das auch. Allerdings gibt es auch bei mir eine Grenze der Hilfsbereitschaft. Dazu gehört Ausnutzen, schlechte Vorbereitung und Bequemlichkeit. Deshalb schaue ich mir die Leute lieber 3x an und frage nach, welchen ich helfen soll/kann. Und gerade bei Rennradfahrern habe ich in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht, Detlef hat doch das beste Beispiel gebracht.
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Off-topic #965019 - 08/11/13 05:54 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Dergg
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In Antwort auf: Thomas1976
Nur leider nerven mich gerade über WS in letzter Zeit einige Anfragen, wo sich tatsächlich Leute bei mir mehrere Tage einnisten wollen und Ansprüche stellen (z.B. wie, bei Dir gibt es in der Woche kein Frühstück? Wie Du hast nur ein Sofa oder Platz auf dem Boden und kein 2. Bett).

"Einnisten wollen" - das klingt ja als ob jeder ein übelster Schmarotzer wäre, der auch mal 2 oder 3 Nächte bleiben möchte. Ich wundere mich eher, wenn die Leute sich nicht mind. 1 Tag DD anschauen wollen.

In Antwort auf: Thomas1976
Ansprüche stellen (z.B. wie, bei Dir gibt es in der Woche kein Frühstück? Wie Du hast nur ein Sofa oder Platz auf dem Boden und kein 2. Bett).

Das wiederum habe ich mit WS-Gästen noch nie erlebt. Schreib klar ins Profil, was sie erwartet, das erspart dumme Fragen und falsche Erwartungen.

Ich finde, gerade das internationale Flair macht WS so interessant. Bisher hatte ich, 2 Franzosen auf Deutschalndtour, ein Kiwi-Pärchen und 2 Koreaner jeweils auf Europatour, einen in Deutschland aufgewachsenen Iraker, den es nach dem Abi Richtung Indien zog und 3 Brasilianer, die in Berlin wohnen und sich mal die sächsische Schweiz anschauen wollten.

Generell zeichneten sich alle Gäste freundliche, höfliche Zurückhaltung aus, teilweise haben die Leute sogar für mich was gekocht, oder wie die Kiwis, die 3 Tage da waren, zum Essen eingeladen. Das einzig etwas Unschöne fand ich war, daß die 3 Brasilianer, die spät abends ankamen, danach noch was essen gegangen sind, zwecks besserem Schlafen eine zum Sperrmüll abgestellte Matratze mitbrachten, - ich hoffe es hatten nicht zuviele der zahlreichen Neustadt-Hunde drangepinkelt. Aber das kann ich verkraften.
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Off-topic #965022 - 08/11/13 06:05 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
WildeHilde26
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Sorry Thomas, aber ich habe den Eindruck: wenn du nicht locker mit dem umgehen kannst, was passieren wird, dann biete keine Übernachtung an.

Ich habe 20 Jahre meines Lebens in WG's gewohnt. Und ja - da sind auch Dinge, die ich gerne behalten hätte Wege gegangen, die ich so nicht geplant hatte.
Und nein - ich möchte die Erlebnisse, menschlichen Erfahrungen und die vielen schönen, lustigen, dramatischen, anstrengenden, bereichernden, außergewöhlichen, menschlichen Stunden mit meinen Ex-WG-Kumpels und Freundinnen und deren Freunden nicht missen. Sie haben mich gelehrt, dass nichts planbar ist und dass Leben einfach leben ist.
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Off-topic #965023 - 08/11/13 06:10 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Dergg]
Thomas1976
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Zitat:
zwecks besserem Schlafen eine zum Sperrmüll abgestellte Matratze mitbrachten, - ich hoffe es hatten nicht zuviele der zahlreichen Neustadt-Hunde drangepinkelt.


Siehste, und darauf habe ich z.B. keinen Bock, dass eine volllgepinkelte Matratze in meine Wohnung kommt. Und in meinem Profil steht klipp und klar was einem erwartet und auch im Vorfeld teile ich das mit. Bei mir haben auch schon Forumsmitglieder 2 oder mehr Nächte übernachtet, kein Problem wenn dieses im Vorfeld geklärt wird. In der Woche z.B. habe ich aber auf Gesellschaft mehr wie eine Nacht keinen Bock. Ich bin berufstätig und bei mir klingelt morgens um 05:30Uhr der Wecker und abends habe ich auch noch Verpflichtungen oder muss was erledigen. Da möchte ich auch schon mal gerne für mich alleine sein und abschalten können.

Ein Übernachtungsnetzwerk ist für mich nicht der Ersatz für eine Dauerunterkunft und ich selber frage selten für 2 Nächte bei anderen an.

Leider gibt es bei Übernachtungsnetzwerken solche und solche, ich ziehe persönlich lieber Mitglieder aus dem Radforum vor. Ausländische Reiseradler haben sich bei mir noch nicht gemeldet.

Gruss
Thomas
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#965030 - 08/11/13 06:15 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Martina
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In Antwort auf: nescioomen
Eigentlich ging es mir darum, wie geht man mit der Verantwortung um, die durch Helfen entsteht. Nicht darum, wie schütze ich mich davor, ausgenutzt zu werden.


Ganz ehrlich, darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, was aber wohl daran lag, dass die Leute, denen wir bisher geholfen haben nur Material bzw. Werkzeug haben wollten und selbst Hand angelegt haben.

Wir haben nämlich auch mal einen Mountainbiker mit gerissener Kette getroffen, der uns fragte, ob wir zufällig einen Kettennieter haben. Wir haben ihm gesagt, dass das nur ein Notfallwerkzeug ist, aber bei uns schon gut funktioniert hat und dass wir davon ausgehen, dass er mit einer damit genieteten Kette wieder heimkommt. Ein Kettenschloss haben wir ihm auch angeboten, aber das wollte er nicht. In diesem Fall hätte es nur passieren können, dass *er* den Nieter verbiegt, er machte aber einen durchaus geübten Eindruck und schien auch einschätzen zu können, was man einer nicht 'vorschriftsgemäß' genieteten Kette zumuten kann und was nicht.

Der zweite Fall war noch kurioser und eigentlich ein klassisches Beispiel von 'selber schuld': wir saßen an einem Sonntag Nachmittag in Irland im Pub und wurden von jemand angesprochen, sie seien mit dem Boot da und seine halbwüchsige Tochter habe ihr Rad 'natürlich' bereits platt an Bord gebracht. Ob wir ihm vielleicht einen Flicken hätten. Der Flicken war nicht das Problem, allerdings wurde ihm dann auch klar, dass er ja auch die Gummilösung mitnehmen muss. Wir haben nur sehr kurz gezögert und uns dann überlegt, dass wir ja zwei Ersatzschläuche haben und dass es falls er die Gummilösung tatsächlich nicht zurückbringt es auch noch reicht, am Montag früh früh eine neue zu besorgen. Für uns war das zumindest deutlich leichter als für Leute, die mit dem Boot unterwegs sind. Wir haben sie aber selbstverständlich zurückbekommen.

Martina
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Off-topic #965031 - 08/11/13 06:18 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: WildeHilde26]
Thomas1976
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Zitat:
Sorry Thomas, aber ich habe den Eindruck: wenn du nicht locker mit dem umgehen kannst, was passieren wird, dann biete keine Übernachtung an.


Gut, dass Du mich auch so gut kennst schmunzel

Bei mir haben schon viele übernachtet und ich denke mal alle sind gut aufgenommen worden und haben sich bei mir sehr wohl gefühlt. Und gerne biete ich Übernachtungen an, aber:

1) Es gibt bei mir bestimmte Regeln in meiner Wohnung, die es gilt zu respektieren (ich bin nicht der unordentlichste Mensch)

2) Ich entscheide ob ich jemanden aufnehme, nachdem wie der erste Kontakt läuft

3) Ich kann und möchte keinen bekochen, rund um die Uhr bespaßen oder das in meiner Wohnung Selbstbedienung herrscht. Und wenn jemand ungefragt an meinen Laptop geht, dann finde ich das mehr wie Unhöflich und respektlos.

Ich bin jemand, der gerne seine Sachen auch mit anderen teilt und es ist auch kein Problem meinen PC, meine Küche oder meine Waschmaschine zu nutzen. Ich möchte aber gefragt werden, auf dem Laptop sind z.B. auch Firmendaten und persönliche Daten, welche keinem außer mir was angehen. Ich bin aber nun einmal keine WG und bei mir gibt es Regeln. Ist das zuviel verlangt von anderen?

Ich habe von über ca. 20 Übernachtungen in den letzten Jahren 2 schlechte Erfahrungen gemacht. Die allermeisten waren tolle Gäste. Die 2 schlechten Erfahrungen waren aber von WS.

Gruss
Thomas

Edited by Thomas1976 (08/11/13 06:22 PM)
Edit Reason: Ergänzungen
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Off-topic #965034 - 08/11/13 06:22 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
WildeHilde26
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Danke für deine Antwort!
Von 20 Übernachtungen 2 Gäste, die nicht soooo dolle sind - Schwamm drüber.

bei deinen Posts hatte ich eher den Eindruck, dass es unerquicklich sei, sich derartig zu engagieren.
Bitte nicht missverstehen.

Beste Grüße
Annette
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Off-topic #965044 - 08/11/13 06:47 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
SFR
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In Antwort auf: Thomas1976
Zitat:
aber in diesen Beispielen trifft dich doch zumindest eine Mitschuld.

Habe ich etwas anders behauptet wirr Natürlich trifft mich in erster Linie eine große Mitschuld. Aber wenn ich auf Radreise bin und Gleichgesinnte unterwegs treffe, dann gehe ich von einem gewissen Respekt und Vertrauen untereinander aus. Und ich habe keinen Bock, unterwegs die NSA zu spielen.

Das hat doch nichts mit Spionage zu tun. Vertrauensseligkeit ist ja in Ordnung, aber dann meckere bitte nicht lautstark herum, wenn du enttäuscht wirst. Lässt du dein Rad auch unabgeschlossen neben dem Zelt stehen, weil Camper ja so eine vetrauenswürdige Gemeinschaft sind?

In Antwort auf: Thomas1976
Meine Angelegenheit ob ich mir unterwegs Adressen notiere oder nicht, Punkt. Und was soll es mir bringen, wenn ich von anderen die Adresse aufschreibe. Soll ich wegen einer 10€ Lampe deshalb mit Anzeige oder Anwalt drohen? Darauf habe ich keinen Bock, ich war einfach nur nett, das wurde ausgenutzt. Letztendlich meine Schuld.

Richtig, deine Angelegenheit. Aber ertrage doch auch die Konsequenzen deiner Angelegenheit. Das, was dir da passiert ist, ist völlig normal. So ist das Leben, kein Grund das große Jammern anzufangen.
Mit Adresse könntest du aber mal nachhaken, was denn mit Lampe/Pulli passiert ist. Vielleicht haben die deine Adresse verloren oder (nach womöglich mehrmonatiger Tour) schlichtweg vergessen, sich bei dir zu melden. Alles menschlich und verzeihlich, Kommunikation funktioniert schönerweise in mehr als eine Richtung.

In Antwort auf: Thomas1976
Zitat:
ch weiss zwar nicht was LUFF bedeutet

Leicht und flott Fraktion.

Bin ich nie gewesen, selbst damals, als ich noch 40kg weniger auf die Waage gebracht habe.

In Antwort auf: Thomas1976
Zitat:
ur weil für dich irgendetwas zur Grundausrüstung gehört, sind nicht gleich alle anderen, die das nicht mitführen, schlecht vorbereitet

Doch bist Du in meinen Augen. Ein Ersatzschlauch wiegt nichts und eine dicke Glasscherbe kann man sich immer mal reinfahren. Ein Schlauch gehört bei Rennradfahrern für mich zur Grundausstattung, gerade wenn man in die "Pampa" fährt

Da gehen unsere Meinungen eben auseinander. Ich fand mich (und finde mich immer noch) gut vorbereitet auf eine kleine Tour im Umland. Ich sehe auch jetzt keine Notwendigkeit, einen Schlauch mitzunehmen, wenn ich Flickzeug dabei habe. Was ich bisher bei anderen erlebt habe, legt die Notwendigkeit eines Ersatzschlauchs auch nicht nahe. Diejenigen, die einen mitführen, sagten mir auf Nachfrage, dass es reine Zeitersparnis sei, bei einem Platten schnell den Schlauch zu wechseln anstatt zu flicken.

In Antwort auf: Thomas1976
Zitat:
Aber lege deine Maßstäbe bitte nicht immer für alle anderen an.

Habe ich das wirr Zeige mir bitte die Textpassage. Wo habe ich von mir auf andere geschlossen, wo bitte.

Du legst z.B. deinen Ausrüstungsmaßstab an mir an und schließt aus meinem angeblich unvollständigen Notfallset, dass ich schlecht vorbereitet war. Das ist deine subjektive Meinung, sicher kein allgemeingültiger Konsens.

In Antwort auf: Thomas1976
Wen ich aufnehme und wen nicht, ist meine Angelegenheit. Auch auf welchen Plattformen ich mich regestriere oder abmelde.

Atme mal tief durch und fahr den Puls wieder runter.
Ich will dir keine Vorschriften machen, was du wann wie zu tun hast. Ich bemerkte lediglich, dass ich die Reaktion auf einen unverschämten Menschen etwas übertrieben finde. Du hast völlig recht, ich kenne dich nicht, ich habe auch nicht alle deine Beiträge im Forum gelesen und kenne dich schon gar nicht aus anderen Foren oder Netzwerken. Meine Reaktion beruhte lediglich auf dem, was du im ursprünglich von mir beantworteten Beitrag geschrieben hattest. Und dort war die Rede von einem unverschämten Gast, aufgrund dessen du dich bei WS abgemeldet hattest. Klar ist es deine Sache, wann du wem eine Übernachtung anbietest und welche Netzwerke du nutzen möchtest, ich versuche nur zu verstehen, wie du "tickst" und was deine Motivation für diese dogmatischen Ansagen sein könnte.

In Antwort auf: Thomas1976
Ich habe hier meine Erfahrungen weitergegeben und auch mehrfach erwähnt, dass ich meistens auch mit Übernachtungsgästen gute Erfahrungen gemacht habe. Nur leider nerven mich gerade über WS in letzter Zeit einige Anfragen, wo sich tatsächlich Leute bei mir mehrere Tage einnisten wollen und Ansprüche stellen (z.B. wie, bei Dir gibt es in der Woche kein Frühstück? Wie Du hast nur ein Sofa oder Platz auf dem Boden und kein 2. Bett). Das habe ich über das Übernachtungsnetzwerk vom Reiseradforum noch nie erlebt.

Wo ist aber das Problem, solche Anfragen gleich abzulehnen? Missversteh mich jetzt bitte nicht, das ist keine Aufforderung dich wieder anzumelden. Aber wenn diese Personen schon in der Anfrage unverschämt und frech werden, dann brich den Kontakt ab und gut is. Wenn einer bereits in deiner Wohnung steht und sich dann erst als Volldepp zu erkennen gibt, ist es was anderes, aber selbst so jemanden kann man noch rausschmeissen. Wenn man das kann. Gibt ja Leute, die können das nicht und ertragen dann lieber die Speckmade. So jemand sollte dann tatsächlich von solche Netzwerken Abstand nehmen.

In Antwort auf: Thomas1976
Ich bin in der Regel auch ein hilfsbereiter Mensch, Leute die mich persönlich kennen wissen das auch. Allerdings gibt es auch bei mir eine Grenze der Hilfsbereitschaft. Dazu gehört Ausnutzen, schlechte Vorbereitung und Bequemlichkeit.
Das hast du nun eindeutig klar gemacht. Ehrlich gesagt, fällt es mir bei solchen Menschen auch leichter, Hilfe zu verweigern, aber ich würde nicht so weit gehen, Hilfe gleich konsequent zu verweigern. Menschen, die meine Hilfe dann wirklich brauchen gibt es sicher mehr als die, die nur ausnutzen wollen. Und wenn sich doch einer durchmogelt und meine Hilfe erschleicht, na und? Dann knirsche ich mal mit den Zähnen und helfe dem nächsten. zwinker
Gruß, Ben
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Off-topic #965054 - 08/11/13 07:01 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Dergg]
SFR
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In Antwort auf: Dergg
Das einzig etwas Unschöne fand ich war, daß die 3 Brasilianer, die spät abends ankamen, danach noch was essen gegangen sind, zwecks besserem Schlafen eine zum Sperrmüll abgestellte Matratze mitbrachten, - ich hoffe es hatten nicht zuviele der zahlreichen Neustadt-Hunde drangepinkelt. Aber das kann ich verkraften.
Die Matratze wäre bei mir aber auch nicht in die Wohnung gekommen. Da hätte ich klar gesagt "entweder Matratze oder meine Wohnung". Ich bin wirklich nicht der ordentlichste Mensch, aber Sperrmüll schleppt mir keiner in die Bude.
Gruß, Ben
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Off-topic #965057 - 08/11/13 07:05 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
aighes
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Thomas hat doch nirgendwo gesagt, dass es die Angelegenheit von anderen ist. Er hat nur gesagt, wie er sich verhält. Du musst dich ja nciht genauso verhalten.
Viele Grüße,
Henning

Edited by aighes (08/11/13 07:05 PM)
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Off-topic #965062 - 08/11/13 07:08 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
SFR
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In Antwort auf: Thomas1976
3) Ich kann und möchte keinen bekochen, rund um die Uhr bespaßen oder das in meiner Wohnung Selbstbedienung herrscht. Und wenn jemand ungefragt an meinen Laptop geht, dann finde ich das mehr wie Unhöflich und respektlos.
Da stimme ich völlig mit dir überein. Wer Gastfreundschaft erwartet, soll sich auch wie ein Gast benehmen und nicht wie ein Hausherr.
Gruß, Ben
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Off-topic #965063 - 08/11/13 07:09 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
Thomas1976
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Zitat:
Lässt du dein Rad auch unabgeschlossen neben dem Zelt stehen, weil Camper ja so eine vetrauenswürdige Gemeinschaft sind?


Nein ich schließe mein Rad nie ab auf dem Campingplatz oder wenn ich eine 10-stündige Wanderung mache. Selbst auf Kuba, in Peru (woh ich z.B. überfallen worden bin), in Tansania, in Jordanien habe ich mein Rad nie abgeschlossen. Und an mein Rad ist bislang noch nie jemand rangegangen. Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich allen mißtraue wirr

Zitat:
Atme mal tief durch und fahr den Puls wieder runter.


Ich bin ganz ruhig schmunzel


Zitat:
Mit Adresse könntest du aber mal nachhaken, was denn mit Lampe/Pulli passiert ist. Vielleicht haben die deine Adresse verloren oder (nach womöglich mehrmonatiger Tour) schlichtweg vergessen, sich bei dir zu melden. Alles menschlich und verzeihlich, Kommunikation funktioniert schönerweise in mehr als eine Richtung.


Richtig, ich hätte mir Adresse aufschreiben können. Habe ich nicht und will ich eigentlich auch nicht. Wenn ich mir was leihe dann gebe ich es auch zurück und das mit der verlorenen Adresse kann sein, aber in beiden Fällen? Hast du die Leute gesehen, kannst Du Dir davon ein Bild machen?
Wer allerdings auf Kuba ohne Lichtanlage unterwegs ist und vor hat eine Nachtfahrt zu machen oder in den Gran Canyon Anfang Mai keine warmen Klamotten mitnimmt, der ist nun einmal schlecht vorbereitet. Wenn ich so egoistisch wäre wie Du behauptest, hätte ich denen nichts geliehen und den Nachtfahrern auf Kuba ihr Schicksal überlassen und den anderen am Grand Canyon erfrieren lassen. Habe ich aber nicht.


Zitat:
Das, was dir da passiert ist, ist völlig normal. So ist das Leben, kein Grund das große Jammern anzufangen.


Ach, jammern hört ich bei mir anders an.

Zitat:
Und dort war die Rede von einem unverschämten Gast, aufgrund dessen du dich bei WS abgemeldet hattest.


Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich mich dort schon abgemeldet habe? Liest Du eigentlich meine Beiträge wirr

Ich habe lediglich meine Erfahrungen weitergegeben und dass ich mit Übernachtungsgästen aus dem Radforum viel bessere Erfahrungen gemacht habe wie mit Übernachtungsgästen von WS.
Deshalb ziehe ich lieber Übernachtungsgäste aus dem Radforum vor, die meisten kenne ich auch persönlich.

Aber lassen wir die Diskussion.Unere meinungen gehen da zuweit auseinander und ich habe ehrlich gesagt keine Lust mich mit Dir anzulegen.

Ich bin hier raus!
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Off-topic #965064 - 08/11/13 07:10 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
Dergg
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Ich habe schon geschlafen - wie gesagt, die Leute waren sehr spät dran - hatten sich ein bißchen überschätzt, kamen erst um 21h30 und sind dann gegen 23.00h noch was essen gegangen. Da mir es zu spät war, habe ich ihnen den Schlüssel in die Hand gedrückt.

Nachtrag: Sie haben sie natürlich wieder mitgenommen... - ich werds überleben, Dreck reinigt :-)

Edited by Dergg (08/11/13 07:12 PM)
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Off-topic #965068 - 08/11/13 07:13 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: aighes]
SFR
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In Antwort auf: aighes
Thomas hat doch nirgendwo gesagt, dass es die Angelegenheit von anderen ist. Er hat nur gesagt, wie er sich verhält. Du musst dich ja nciht genauso verhalten.
Das verstehe ich jetzt nicht.
Thomas hat mich direkt angegriffen und mir unterschwellig Schmarotzertum und falsche Vorbereitung vorgeworfen. Dagegen wehre ich mich. Was er macht, ist seine Angelegenheit und das will ich ihm auch nicht wegnehmen, aber dogmatische Aussagen, was in eine Werkzeugtasche gehört, nur weil er es hineinpackt, nerven mich einfach.
Gruß, Ben
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Off-topic #965080 - 08/11/13 07:27 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
Barfußschlumpf
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Ihr greift euch an, dabei sagt ihr gar nix zum Thema.
Thomas ist halt etwas etepetete, aber hat doch gern Gesellschaft.
Ich z.B. bin ungesellig, aber nicht so kleinlich. Dafür kann ich die meisten anderen Menschen eh nicht ausstehen. Sie können mir gestohlen bleiben.
Seid also Philantropen, wenn ihr Gesellschaft haben möchtet.

Gefragt war die Philosophie des Helfens.
Hafte ich für meine Hilfe, wenn ich helfe?
Ist es unmoralisch, Hilfe wegen der Haftung kategorisch abzulehnen?

Hier die Antwort:
Ja.
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Off-topic #965081 - 08/11/13 07:27 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
aighes
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Wo ist es denn ein Angriff auf dich, wenn er sagt, dass er Radlern, die keinen Ersatzschlauch haben, keinen abgibt? Wenn du keinen mitnimmst ist das doch deine Sache und die Konsequenzen musst du tragen. Wenn du keinen Schlauch bekommst, musst du halt schieben oder warten.

Was ich komisch finde: Du nimmst keinen Schlauch mit, findest aber merkwürdig, dass andere ihren Schlauch nicht abgeben würden. Du könntest noch nichtmal im Ernstfall entscheiden, ob du einen Schlauch abgibst.
Viele Grüße,
Henning
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Off-topic #965084 - 08/11/13 07:29 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
SFR
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In Antwort auf: Thomas1976
Richtig, ich hätte mir Adresse aufschreiben können. Habe ich nicht und will ich eigentlich auch nicht. Wenn ich mir was leihe dann gebe ich es auch zurück und das mit der verlorenen Adresse kann sein, aber in beiden Fällen?

Es mag tausend Gründe geben, die allesamt nicht auf schlechte Menschen schließen lassen. Was genau passiert ist, wissen nur die Betroffenen selbst.

In Antwort auf: Thomas1976
Wer allerdings auf Kuba ohne Lichtanlage unterwegs ist und vor hat eine Nachtfahrt zu machen oder in den Gran Canyon Anfang Mai keine warmen Klamotten mitnimmt, der ist nun einmal schlecht vorbereitet. Wenn ich so egoistisch wäre wie Du behauptest, hätte ich denen nichts geliehen und den Nachtfahrern auf Kuba ihr Schicksal überlassen und den anderen am Grand Canyon erfrieren lassen. Habe ich aber nicht.

Wenn ich dich nicht völlig falsch verstanden habe, hast du u.a. aufgrund dieser Erlebnisse beschlossen, niemandem mehr helfen zu wollen. Das war mein Kritikpunkt.

In Antwort auf: Thomas1976
Zitat:
Und dort war die Rede von einem unverschämten Gast, aufgrund dessen du dich bei WS abgemeldet hattest.

Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich mich dort schon abgemeldet habe? Liest Du eigentlich meine Beiträge wirr

Hab die nochmal nachgelesen und dich wohl tatsächlich falsch verstanden. Ich bitte um Entschuldigung. Von einer Abmeldung war nie dir Rede, lediglich von einer Bevorzugung von Gästen aus dem Radforum.

In Antwort auf: Thomas1976
Aber lassen wir die Diskussion.Unere meinungen gehen da zuweit auseinander und ich habe ehrlich gesagt keine Lust mich mit Dir anzulegen.

Ich will mich ganz sicher nicht mit dir anlegen, dafür bist du offenbar ein viel zu netter Kerl. Aber auch nette Kerle haben manchmal Ecken und Kanten, die ich nicht verstehe schmunzel
Gruß, Ben
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Off-topic #965088 - 08/11/13 07:34 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
Thomas1976
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Zitat:
Ich will mich ganz sicher nicht mit dir anlegen, dafür bist du offenbar ein viel zu netter Kerl. Aber auch nette Kerle haben manchmal Ecken und Kanten, die ich nicht verstehe schmunzel


Ich doch auch nicht schmunzel Ich wollte Dir ja auch kein Schmarotzertum unterstellen, in keinster Weise. Wenn das falsch rübergekommen ist, so bitte ich um Entschuldigung.

Ich wollte damit nur ausdrücken, dass wenn ich helfe, ich es

1) von der jeweiligen Situation abhängig mache

2) schon zukünftig darauf achte, ob jemand aus Bequemlichkeit Hilfe anfordert oder tatsächlich welche benötigt.

Und das ist dann auch wieder ON-Topic schmunzel

Gruss
Thomas
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#965089 - 08/11/13 07:36 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: aighes]
Rennrädle
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ich muss Aighes und Thomas1976 recht geben, denn wir waren in Norwegen in genau der gleichen Situation:

Mitten auf dem Rallarvegen, mitten in der Pampa aber nicht weit weg eines Bahnhofes, waren zwei junge Männer aus D, der eine hat versucht einen Flicken in der Nähe des Ventils zu flicken.

Wir fragen immer, ob alles klar ist oder ob noch etwas benötigt wird.

Er hat erzählt, dass sein Schlauch mit Autoventil auch kaputt ist und er jetzt nur noch welche mit dem fanz. Ventil bekommen hat und die dauernd auch am Ventil kaputt gehen. Er meinte notfalls muss er eben nach Finse laufen.

Obwohl mir klar war, dass das mit dem Flicken da nichts wird, haben wir ihm unseren einzigen Ersatzschlauch auch nicht gegeben und ich habe es ihm auch gesagt.

Erstens hätte sein Kumpel irgendwo hinfahren können und zweitens wollte ich gerade wegen den schwierigen Wegbedingungen unsere Tour auch nicht gefährden.

Später haben wir sie nochmals in Finse getroffen und ich habe ihnen gesagt, dass sie dafür sorgen müssen, dass das deutlich schlankere Ventil vermutlich zuviel Spiel in der Bohrung hat und daher kaputt geht.

Gruß Renata
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Off-topic #965091 - 08/11/13 07:39 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: aighes]
SFR
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In Antwort auf: aighes
Wo ist es denn ein Angriff auf dich, wenn er sagt, dass er Radlern, die keinen Ersatzschlauch haben, keinen abgibt?

Nich das ist ein Angriff, sondern seine Unterstellung, ich wäre quasi schlampig losgefahren. Darf ich nochmals drauf hinweisen, dass ich immer Flickzeug dabei habe? Und dieses Flickzeug hat bisher immer gereicht.

In Antwort auf: aighes
Was ich komisch finde: Du nimmst keinen Schlauch mit, findest aber merkwürdig, dass andere ihren Schlauch nicht abgeben würden. Du könntest noch nichtmal im Ernstfall entscheiden, ob du einen Schlauch abgibst.
Faszinierend welche magischen Kräfte ein "Schlauch" offenbar ausübt. Wer keinen hat ist arm dran und wer einen hat, darf gnädig entscheiden, wer ihn einsetzen darf. Mir ist das sowas von wurst, wem ich mein Flickzeug gebe, ob derjenige selbst welches dabei hat oder nicht. Wenn er es braucht und ich hab welches, warum nicht abgeben? Ich kann meine Risiken abschätzen und wenn es Pech hagelt, dann kann ich sowieso nichts dagegen machen. Es ist doch völlig egal, ob ich alle Flicken aufbrauche oder alle Ersatzschläuche wenn ich trotzdem am Ende nach Hause schieben muss.
Gruß, Ben
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Off-topic #965095 - 08/11/13 07:44 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
SFR
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In Antwort auf: Thomas1976
Ich wollte Dir ja auch kein Schmarotzertum unterstellen, in keinster Weise. Wenn das falsch rübergekommen ist, so bitte ich um Entschuldigung.

Kein Problem, manchmal wird etwas falsch verstanden und das Drama geht erst richtig los.

In Antwort auf: Thomas1976
Ich wollte damit nur ausdrücken, dass wenn ich helfe, ich es

1) von der jeweiligen Situation abhängig mache

2) schon zukünftig darauf achte, ob jemand aus Bequemlichkeit Hilfe anfordert oder tatsächlich welche benötigt.

Also wenn das dein gesamter Konsens ist, dann hätten wir uns hier ein halbes Dutzend Beiträge sparen können zwinker
Gruß, Ben
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#965098 - 08/11/13 07:55 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Rennrädle]
Martina
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i
Obwohl mir klar war, dass das mit dem Flicken da nichts wird, haben wir ihm unseren einzigen Ersatzschlauch auch nicht gegeben und ich habe es ihm auch gesagt.


Den hätte ich ihm allerdings auch nicht gegeben. Aber die Ventildurchmesser-Reduzierhülse, die sich in unserem Werkzeug befindet, hätte ich wohl rausgerückt. Oder ich hätte geschaut, ob mein Ersatzschlauch eine Mutter mit 'Stufe' hat.

Martina
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#965341 - 08/12/13 09:19 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
goerdy
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Moin,

also ich versuche immer zu helfen, sei es bei ner Radpanne, nem Mensch mit Handycap der ein Problem hat, dem Nachbarn oder Wildfremden bei irgendwas.
Ich erwarte dabei keine Gegenleistung, hoffe aber, das wenn ich in einer "Notlage" bin auch mir jemand hilft.

Wenn ich meinen Reifen hergebe und mir dann kurz drauf mein Reifen platzt (habe gerade knapp 4tkm one auch nur eine Panne hinter mir, ist also recht unwahrscheinlich) dann hilft mir vielleicht auch jemand, wenn nicht komme ich auch zurecht.

Mir ist dabei egal ob der/die jenige Pech hatte oder unvorbereitet war, ich würde ihn/sie einfach darauf hinweisen das man schon vorbereitet sein sollte.

Wenn wir alle etwas solidarischer währen, weniger an den eigenen Profit und mehr an das Gemeinwohl denken würden... aber das geht wohl zuweit.

Ich bin auch in einer HiOrg aktiv, verbringa viel Zeit damit mich darauf vorzubereiten anderen zu helfen (musste aber glücklicherweise noch nicht in einen ernsten Einsatz). Das macht spaß (also ist das nicht ganz selbstlos schmunzel ) aber leider fehlt uns wie den meisten HiOrgs der Nachwuchs. Vielleicht entwickeln wir uns noch mehr zu einer egoistischen Gesellschaft. Das währe sehr schade. Denn nur gemeinsam sind wir stark.

Beste Grüße

Philipp
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Zweiradmechanikermeister a.D.
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#965343 - 08/12/13 09:25 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: goerdy]
Barfußschlumpf
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Ich bin deiner Meinung.
Habe oben notiert, es sei unmoralisch, Hilfe aus Gründen einer möglichen späteren Haftung abzulehnen.
Schon das Schema ist falsch.
Obendrauf statt untendrunter ^_^
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#965383 - 08/13/13 07:37 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: goerdy]
nescioomen
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Hilfe ist in Verbindung mit Infrastruktur zu sehen. In D ist deine Haltung praktikabler als in meinem Beispiel in der Finnmark. Wenn man in D wohin fahren müsste, um das Problem zu lösen, dann sind es wenige Kilometer, in der Finnmark, wenn es blöd läuft 100 Kilometer.

Je nach Infrastruktur kann, wenn es blöd läuft, für den Helfenden und für den Hilfsbedürftigen, ziemliche Kosten bis Reiseabbruch bedeuten. Deswegen muss man sich wesentlich genuer überlegen, wie und ob man hilft.
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#965422 - 08/13/13 09:49 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
JaH
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In Antwort auf: nescioomen
Je nach Infrastruktur kann, wenn es blöd läuft, für den Helfenden und für den Hilfsbedürftigen, ziemliche Kosten bis Reiseabbruch bedeuten. Deswegen muss man sich wesentlich genuer überlegen, wie und ob man hilft.

Jo. Und deswegen muss halt selber entschieden werden, was einem wichtig, oder gar wichtiger ist: Helfen oder sein eigenes Ding unbedingt durchbringen.
Und damit wäre ich wieder bei dem, was ich ganz zu Anfang meinte: Es ist eines jeden eigene Entscheidung und damit auch Sache ob hierbei ein Zwang vorliegt.
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In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.

Edited by JaH (08/13/13 09:49 AM)
Edit Reason: +Absatz
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#965450 - 08/13/13 11:32 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: JaH]
Falk
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Ich vermute mal, hier ist vieles Theorie. Wenn ich jemanden mit einer Störung am Straßenrand stehen sehe, frage ich normalerweise immer, ob ich helfen kann. Wird wohl den Meisten so gehen.
Falk, SchwLAbt
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#965480 - 08/13/13 01:05 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Falk]
grenzenlos
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In Antwort auf: Falk
Ich vermute mal, hier ist vieles Theorie. Wenn ich jemanden mit einer Störung am Straßenrand stehen sehe, frage ich normalerweise immer, ob ich helfen kann. Wird wohl den Meisten so gehen.


Geht mir auch so. Habe selbst schon Hilfe gebraucht. Spätestens dann muss dies eigentlich prägen.
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#965517 - 08/13/13 03:56 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Martina]
Rennrädle
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Obwohl mir klar war, dass das mit dem Flicken da nichts wird, haben wir ihm unseren einzigen Ersatzschlauch auch nicht gegeben und ich habe es ihm auch gesagt.


Den hätte ich ihm allerdings auch nicht gegeben. Aber die Ventildurchmesser-Reduzierhülse, die sich in unserem Werkzeug befindet, hätte ich wohl rausgerückt. Oder ich hätte geschaut, ob mein Ersatzschlauch eine Mutter mit 'Stufe' hat.

Martina




klar, so eine Reduzierhülse hätte ich ihm auch gegeben, hatte aber selber keine. Dieser Vorfall hat mir auch gezeigt, dass ich diese Reduzierhülse zukünftig in meinem Reparaturset dabei haben werde.

Rennrädle
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#965520 - 08/13/13 04:02 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: JaH]
Rennrädle
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Jo. Und deswegen muss halt selber entschieden werden, was einem wichtig, oder gar wichtiger ist: Helfen oder sein eigenes Ding unbedingt durchbringen.


Eben auch situationsbedingt. Wir haben angehalten und gefragt, ob sie Hilfe brauchen. In meinem Fall hatte der junge Kerl max. 7km zum Schieben, bis er einen neuen Schlauch bekommen hat.

Wir hätten u.U. wegen übelster Piste später fast 70km gehabt, um irgendwo etwas zu bekommen und vorallem selber enorme Schwierigkeiten gehabt, einen passenden Ersatzschlauch zu bekommen.
Da wägt man ab und entscheidet. Ein Ding unbedingt durchbringen - damit hatte das nichts zu tun.

Rennrädle
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#965543 - 08/13/13 04:38 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Rennrädle]
JaH
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In Antwort auf: JaH

Jo. Und deswegen muss halt selber entschieden werden, was einem wichtig, oder gar wichtiger ist: Helfen oder sein eigenes Ding unbedingt durchbringen.
... Ein Ding unbedingt durchbringen - damit hatte das nichts zu tun.

Du hast mich da auch mal wieder falsch verstanden bzw. den Teil mit "Helfen oder .." falsch interpretiert.
Mit dem entweder man hilft, meine ich nicht ein "man hilft, oder hilft gar nicht (also läßt es ganz)", sondern ich meine mit Helfen den eben situativ bedingten Entscheidungs(findungs)prozess, bei dem man eben selber auch abwägen (können) muss, was nun geht oder eben zu riskant ist.

Die Bereitschaft jemandem zu helfen, bedeutet ja nicht automatisch, DASS man da auch helfen kann. Aber es ist eben schon ein fundamentaler Unterschied, ob man generell bereit dazu ist, oder ob man von vornherein sagt oder sich denkt "LmaA, ist doch nicht mein Problem" (überspitzt formuliert).
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#965578 - 08/13/13 06:19 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: goerdy]
aighes
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In Antwort auf: goerdy
Wenn ich meinen Reifen hergebe und mir dann kurz drauf mein Reifen platzt (habe gerade knapp 4tkm one auch nur eine Panne hinter mir, ist also recht unwahrscheinlich) dann hilft mir vielleicht auch jemand, wenn nicht komme ich auch zurecht.


In meinen Augen ist das recht einfach gesagt. Vor allem in einsamen Gegenden mit wenig Radfahrern kann das dann für den Helfenden, der später ein abgegebenes Ersatzteil selber brauchen würde, bedeuten, dass es mitten im Nichts etwas länger fest sitzt.

Folgen könnten dann sein: Flug/Zug verpassen, Teil der Reise anderweitig überbrücken, etc.

Auch wenn ich in solch einer Gegend ein Ersatzteil abgeben würde, würde die Reise im Anschluss anders aussehen. Einsame Pisten wären dann eher tabu.
Viele Grüße,
Henning
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Off-topic #965604 - 08/13/13 07:11 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Rennrädle]
Martina
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In Antwort auf: Rennrädle
Dieser Vorfall hat mir auch gezeigt, dass ich diese Reduzierhülse zukünftig in meinem Reparaturset dabei haben werde.



Bei uns war es umgekehrt. Nachdem es uns zweimal passiert ist, dass wir einen Schlauch unrettbar zerstört haben und potenzielle Helfer bzw. der Dorfladen nur Schläuche mit dickem Ventil hatten sind wir auf Felgen mit großem Loch und Reduzierhülse umgestiegen.


Martina
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#965689 - 08/13/13 10:07 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
cprima
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Luke Perry-Gore auf CGOAB hat mich verleitet, über die Hälfte von
http://www.advrider.com/forums/showpost.php?p=11644471&postcount=105
zu lesen.

Berichte unglaublicher Hilfsbereitschaft am Rande der Zivilisation.

Als ein Mechaniker mit Schutzgas eine Aluhalterung kaputt gemacht hat, musste ich an diesen Thread denken.
War aber kein Problem, die haben einen anderen Weg gefunden.

Nur zu lesen, wie sich diese Menschen verhalten, hat mich tief beeindruckt.
Es zu erleben muss umso bewegender sein!
BG,
Christian
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#965783 - 08/14/13 11:00 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: JaH]
Rennrädle
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Hallo Jochen, dann sind wir wieder auf der gleichen Wellenlänge schmunzel Rennrädle
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#965926 - 08/14/13 06:06 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Faltradl
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Mir fällt auf, das so fürchterlich viel daran aufgehängt wird, ob man auch mit seinem mitgeführten Ersatzschlauch aushelfen würde. Was soll das zum Kuckuck? Das ist doch mal wieder eines dieser an den Haaren herbeigezogenen Scheinargumente. Wenn man einen Ersatzschlauch dabei hat, dann ist es einer, der genau zum eigenen Fahrrad passt. Auch im Zeitalter der sogenannten Gruppenschläuche ist die Wahrscheinlichkeit hoch das der nicht beim zu helfenden passt.

Oder führt hier jemand eine Auswahl der gängigen Schlauchtypen mit? Ein ja dürfte nur von manchen Radtourenleitern kommen, die aus Erfahrung eine größere Ersatzteilauswahl auf von ihnen geführten Touren mitnehmen.
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#965947 - 08/14/13 06:43 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Faltradl]
aighes
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Wenn man mal bei den normalen Rädern bleibt, sind es 4 Typen an Schläuchen, mit einer Reduzierhülse reduziert sich die Vielfalt auf 2. Wenn man vorher die Teilnehmer kennt, wie bspw. bei BU24 kann man sich natürlich absprechen. Ansonsten geht es bei solch einer Reparatur ja auch nicht unbedingt um eine Lösung für die Ewigkeit, sondern eher darum, die Tour zu Ende fahren zu können. zwinker
Viele Grüße,
Henning
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#965956 - 08/14/13 06:57 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: aighes]
JaH
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In Antwort auf: aighes
Wenn man mal bei den normalen Rädern bleibt, sind es 4 Typen an Schläuchen, mit einer Reduzierhülse reduziert sich die Vielfalt auf 2.

Wohl kaum. Einen schlanken Schlauch, der für 32er Reifen gedacht ist, der vielleicht noch für 37er einsetzbar wäre, den packt man nicht in 50er Reifen. Und wer großvolumige Reifen fährt und hierfür entsprechende Ersatzschläuche mitführt, kann einem schmal bereiften nu gar nicht mehr aushelfen, es sei denn man möchte ein Rad schiebbar halten.
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In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.

Edited by JaH (08/14/13 06:58 PM)
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#966001 - 08/15/13 01:55 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Faltradl]
asfriendsrust
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In Antwort auf: Faltradl
Mir fällt auf, das so fürchterlich viel daran aufgehängt wird, ob man auch mit seinem mitgeführten Ersatzschlauch aushelfen würde. Was soll das zum Kuckuck? Das ist doch mal wieder eines dieser an den Haaren herbeigezogenen Scheinargumente. Wenn man einen Ersatzschlauch dabei hat, dann ist es einer, der genau zum eigenen Fahrrad passt. Auch im Zeitalter der sogenannten Gruppenschläuche ist die Wahrscheinlichkeit hoch das der nicht beim zu helfenden passt.

Oder führt hier jemand eine Auswahl der gängigen Schlauchtypen mit? Ein ja dürfte nur von manchen Radtourenleitern kommen, die aus Erfahrung eine größere Ersatzteilauswahl auf von ihnen geführten Touren mitnehmen.


Ein zum Teil berechtigter Einwand. Wobei ich mal behaupte, dass man mit einem normalen 28'' Schlauch mit normalem Ventil etwa 50% der Radler helfen kann. Die Reduzierhülse brauchts für den "Notfall" nicht.

Wobei dein Beitrag für die eigentliche Diskussion keinerlei Rolle spielt. Dass man einem Gestrandeten nicht hilft wenn man mangels Technik nciht helfen kann, versteht sich ja von selbst..
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Off-topic #966066 - 08/15/13 08:49 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: asfriendsrust]
olafs-traveltip
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Welches Ventil ist den normal?
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Off-topic #966071 - 08/15/13 09:03 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: olafs-traveltip]
asfriendsrust
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ui, jetzt hab ich mich aber in die Nesseln gesetzt. Dunlopventile haben einen größeren Durchmesser als die Sclaverandventile. Sei's drum, die Aussage bleibt die gleiche.

Edited by asfriendsrust (08/15/13 09:05 AM)
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Off-topic #966078 - 08/15/13 09:31 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: asfriendsrust]
Holger
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Dunlopventil.[…]

Ist das wirklich das "normale"? Ich benutze schon seit sehr langem keine Dunlopventile mehr, fast ausschließlich Sclaverandventile. Bin hauptsächlich in Frankreich und der Schweiz unterwegs, vor allem in Frankreich gibt's mW kaum Dunlopventile.
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#966079 - 08/15/13 09:32 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: asfriendsrust]
Holger
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In Antwort auf: asfriendsrust
[…]Wobei dein Beitrag für die eigentliche Diskussion keinerlei Rolle spielt. Dass man einem Gestrandeten nicht hilft wenn man mangels Technik nciht helfen kann, versteht sich ja von selbst..

Sehe ich genauso. Man kann sich ja einfach ein "passenden" dazudenken, also, wenn man einen "passenden" Ersatzschlauch mitführt. Die Diskussion wäre dieselbe.
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#966089 - 08/15/13 09:58 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Gepäcktour
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Hallo,
mir geht es so: ich bin grundsätzlich bereit zu helfen, schaue, oder frage eigentlich immer, ob Hilfe benötigt wird.
Je nach Situation muss ich dann entscheiden, ob ich das Problem überhaupt lösen kann und will.
Die Bereitschaft, auf Andere Acht zu geben, in Kontakt zu treten und wenn nötig zu helfen, ist meine Grundhaltung.
Nebenbei mache ich mit fremden Menschen gute wie schlechte Erfahrungen. Die schlechten versuche ich nicht weiter an mich herankommen zu lassen. Die guten Erfahrungen sind klar in der Überzahl und bereichern mein Leben.
Mir ist von anderen, fremden Leuten schon oft geholfen worden. Das waren meistens Kleinigkeiten; größere technische Katastrophen am Wegesrand hatte ich bisher nicht.
-Doch, einmal in Italien nach einem Unfall mit einem Auto, das mir die Vorfahrt genommen hatte: Das Vorderrad war total verformt. Mehrere Passanten boten ungefragt Hilfe an, versuchten die Felge wieder in Form zu bringen. Dann wurde ich zu einem "mecanico" geleitet, der es schaffte, dass das Vorderrad sich wenigstens zwischen der Gabel drehen konnte. Eine Bezahlung lehnte er kategorisch ab, das hätte wohl seine Ehre verletzt.
Grüße,
Thomas
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Off-topic #966105 - 08/15/13 10:19 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Holger]
asfriendsrust
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Dunlopventil.[…]

Ist das wirklich das "normale"? Ich benutze schon seit sehr langem keine Dunlopventile mehr, fast ausschließlich Sclaverandventile. Bin hauptsächlich in Frankreich und der Schweiz unterwegs, vor allem in Frankreich gibt's mW kaum Dunlopventile.


Ja, gut möglich,dass sich die umgangssprachliche Bezeichnung da im Lauf der nächsten Jahre ändern wird. Aktuell, auch laut wikipedia ist das aber noch die gängige Bezeichnung.
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Off-topic #966107 - 08/15/13 10:25 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: asfriendsrust]
Holger
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Dunlopventil.[…]

Ist das wirklich das "normale"? Ich benutze schon seit sehr langem keine Dunlopventile mehr, fast ausschließlich Sclaverandventile. Bin hauptsächlich in Frankreich und der Schweiz unterwegs, vor allem in Frankreich gibt's mW kaum Dunlopventile.


Ja, gut möglich,dass sich die umgangssprachliche Bezeichnung da im Lauf der nächsten Jahre ändern wird. Aktuell, auch laut wikipedia ist das aber noch die gängige Bezeichnung.

Ich meine ja nicht die Bezeichnung, sondern tatsächlich die Art. In dem Artikel sind ja drei Ventile genannt, ich kann mir nicht vorstellen, dass sich deren umgangssprachliche Bezeichnung großartig ändern wird. Warum sollten sie das tun?
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Off-topic #966139 - 08/15/13 11:47 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: asfriendsrust]
sugu
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In Antwort auf: asfriendsrust
Dunlopventil.
ui, jetzt hab ich mich aber in die Nesseln gesetzt. Dunlopventile haben einen größeren Durchmesser als die Sclaverandventile. Sei's drum, die Aussage bleibt die gleiche.


Interessant, so bis in die 1970er wurde werbewirksam zwischen "Blitzventil" und den "normalen" Schlauchventilen unterschieden.
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Off-topic #966218 - 08/15/13 03:54 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: asfriendsrust]
Falk
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Zitat:
Dunlopventil.

Wenn Du die Gesamtmenge »deutsche Fahrräder« annimmst, dann könnte das sogar noch hinkommen. Gehst du aber von »luftbereiften Straßenfahrzeugen« aus, dann dürften Schraderventile bei weit über 90% liegen. Mir fällt weder ein Vorteil dieser Bauart ein noch ein wirklich plausibler Grund für ihren Einsatz. Das Einzige, was irgendwie nachvollziehbar ist, ist »Das ham wir schon immer so gemacht«, zusammen mit »Meine Luftpumpe passt auf nichts anderes«.
Nur, um anderen helfen zu können diese Überwurfventile zu beschaffen, halte ich für ziemlich daneben. Das Universalventil, dass seit Jahren durch das Indernetz geistert und in jeden Schaft passen soll, ist eben wegen dem Überwurf kein bisschen besser. Der Schaftdurchmesser ist mit Schraderventilen identisch. Wie viele Hunde müssen denn noch zur Jagd getragen werden?

Schaftadapter bei Sclaverandventilen sind nur was fürs Auge. Damit steht der Ventilschaft in der 8,5mm-Bohrung schön gerade. Bei den allermeisten Hohlkammerfelgen ist die innere Bohrung ohnehin 8,5mm groß. Führung besteht dort damit nicht.
Falk, SchwLAbt
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#966224 - 08/15/13 04:05 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Falk]
Toxxi
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In Antwort auf: Falk
Ich vermute mal, hier ist vieles Theorie. Wenn ich jemanden mit einer Störung am Straßenrand stehen sehe, frage ich normalerweise immer, ob ich helfen kann. Wird wohl den Meisten so gehen.

Jein, ich verweise noch mal auf den Beitrag hier:

In Antwort auf: Toxxi
Im Alltag ist es ein bisschen schwierig. Wenn ich auf dem Weg zu Arbeit bin und in der Nähe einer S-Bahn-Station jemanden mit einem Platten sehe, fahre ich i.d.R. auch dran vorbei. Ich frage zwar, ob ich ihnen die Pumpe leihen kann, aber die meisten winken ab. Den Schlauch flicken tue ich denen aber in der Stadt nicht. Das wäre auch irgendwie falsch verstandene Hilfsbereitschaft. Viele Leute in Berlin legen es drauf an, nichts dabei zu haben. Würde ich jedes mal jemandem den Schlauch flicken, dann würde ich permanent zu spät zur Arbeit kommen. Ein bisschen Eigeninitiative kann hier nicht schaden.


Hilfst Du in der Stadt wirklich jedem mit einem Platten? verwirrt Das würde mich jetzt interessieren.

Dass ich ein bisschen außerhalb jemanden Hilfe anbiete, der offensichtlich ein Problem hatr, ist selbstverständlich. schmunzel

Gruß
Thoralf
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#966226 - 08/15/13 04:08 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Rennrädle]
Toxxi
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In Antwort auf: Rennrädle
...dass sie dafür sorgen müssen, dass das deutlich schlankere Ventil vermutlich zuviel Spiel in der Bohrung hat und daher kaputt geht.

Dass das Ventil mehr Spiel hat steht außer Frage. Aber sollte das ursächlich fürs Kapputtgehen sein? verwirrt Ich sehe da keinen offensichtlichen Zusammenhang. Ich würde eher auf einen Grat in der Bohrung und fehlende Verstärkung des Schlauches am Ventilansatz tippen.

Ich fahre übrigens immer ohne die Rändelmutter, die ist an keinem meiner Räder drauf.

Gruß
Thoralf
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#966235 - 08/15/13 04:24 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Toxxi]
Rennrädle
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ob das tatsächlich dann die Ursache war, kann ich nicht sagen war aber in dem Moment am schlüssigsten. Denn sie hatten irgendwie schon den 3. kaputten Schlauch (ganz knapp am Ventil kaputt) mit dem dünnen französischen Ventil in einer Felge mit einer Bohrung für ein Autoventil.

Und das in Verbindung mit schwieriger Schotterstrecke war für mich der Grund, sie darauf hinzuweisen. Auf den Grat angesprochen meinten sie, dass das ok sei.

Gruß Renata
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#966284 - 08/16/13 08:50 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Rennrädle]
Falk
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Sehr unwahrscheinlich. Ich habe in einem parallelen Faden schon gestern geschrieben, dass bei den meisten Hohlkammerfelgen die Bohrung im Felgenbett in der Regel 8,5mm groß ist. Nur die im Innenrand ist gelegentlich kleiner.

@toxxi, in der Stadt ist technische Hilfe bei einer Fahrradstörung kaum nötig und auf den Arbeitsweg habe ich auch andere Probleme. Es ist in der Regel kein Problem, sein Wrack bis zur Straßen- oder S-Bahn zu schieben. Musste ich auch schon machen. Die Hilfe betrifft vor allen Freizeit- und Urlaubsfahrten etwas weiter weg vom Schuss.
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Edited by Falk (08/16/13 08:54 AM)
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#966309 - 08/16/13 09:32 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Falk]
Rennrädle
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Falk woher soll ich denn wissen was für Ventildurchmesser deren Felgen hatten? Ne Schieblehre auf dem Rallarvegen habe ich nun gewiß nicht dabei.

xmal Schlauch kaputt direkt neben dem Ventil. Franz Ventil in Bohrung für Autoventil = Spiel und Rest ist doch egal. Wenn der Tip geholfen hat dann ists gut, wenn nicht kann ich auch nichts machen.

Renata
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#966311 - 08/16/13 09:34 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Falk]
lufi47
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Hallo,

man sieht doch ob es sich um "Eingeborene" handelt oder Reisende. Bei Reisenden halte ich an und sage der nächste Radshop ist da oder da. Oder ich kann helfen.

Gruß

Lutz
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#966314 - 08/16/13 09:39 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Rennrädle]
Falk
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Du brauchst doch keine Schieblehre für den Unterschied. Den sehe sogar ich – und ich kann mich gut mit »schlecht sehen« rausreden.
Aufgefallen ist mir die größere innere Bohrung auch erst, nachdem ich Felgen beschaffen musste, die es nur mit engem Loch gibt. Der dünne Schaft wird vom Reifendruck in die weite Bohrung gedrückt, die enge, die man im Betrieb sieht, spielt für den Ventilschaft und den Übergang zum Schlauch keine wesentliche Rolle.
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Off-topic #966332 - 08/16/13 10:56 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Holger]
soma
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In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: asfriendsrust
Dunlopventil.[…]

Ist das wirklich das "normale"? Ich benutze schon seit sehr langem keine Dunlopventile mehr, fast ausschließlich Sclaverandventile. Bin hauptsächlich in Frankreich und der Schweiz unterwegs, vor allem in Frankreich gibt's mW kaum Dunlopventile.

Ich fahre mit Auto-Ventilen, da ich dann ohne Ventiladaptergefummel an der Tankstelle nachzupumpen kann (natürlich nach Anfrage).
Als Ersatz habe ich zwei Schläuche mit Sclaverandventil dabei, um evtl. auch Anderen halfen zu können. Mit Sclaverandventil in großen Felgenbohrungen hatte ich noch nie Probleme; auch ohne Reduzierhülse.
************************************************
'Liegedreirad-Cruisen' ist super, ich komm dabei ausgeschlafen an
soma

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#966629 - 08/17/13 06:43 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Mooney]
RobRoll
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In Antwort auf: Mooney
Einige meiner ersten Radreisen - so ca. vor einigen Jahrzehnten - führten mich nach England, und dort machte ich die Erfahrung, daß wenn ich oder wir am Wegesrand standen, um Reparaturen zu erledigen, jeder, aber auch wirklich jeder Radfahrer, der vorüberkam und uns dort sah, kurz anhielt und fragte, ob wir Hilfe benötigten. Da wir Flickzeug dabei hatten, konnten wir immer dankend ablehnen. Bis auf einmal, als wir im strömenden Regen keine Chance hatten, einen Flicken zu applizieren und zu naiv waren, einen Ersatzschlauch mitzuführen (später hatte ich dann natürlich einen dabei). Da hielt dann ein Autofahrer, der das betroffene Laufrad und mich in sein Haus fuhr, wo ich es gemütlich flicken konnte, bevor er mich wieder zu meinem Freund und den Rädern brachte.

Diese Hilfsbereitschaft hat für mich Maßstäbe gesetzt, und ich neige dazu, Radfahrer anzusprechen, wenn ich sehe, daß sie am Schieben sind, und ich gerade Flickzeug dabeihabe. Insgesamt habe ich aber sicherlich mehr Hilfe erfahren als geleistet. Vor einiger Zeit war ich mit dem Rennrad in landwirschaftlichem Ambiente unterwegs, als mich ein Platter ereilte. Ich hatte nichts dabei! Gerade hatte ich mich damit abgefunden, mich entweder abholen zu lassen oder zu Fuß zur nächtgelegenen Bahnstation durchzuschlagen, da begegnete mir ein radfahrendes Pärchen, das sich nach meinem Problem erkundigte. Sie hatten auch nichts dabei. Jedoch schickte der Mann seine Frau nach Hause, fuhr zum nächsten Fahrradladen, kaufte dort einen Schlauch (wenigstens Geld hatte ich mit), lieh sich Pumpe und Reifenheber und half mir dann, den zu großen Schlauch einzuziehen.

Nennt ihn einen Trottel mit Helfersyndrom, der mich verwöhnte, statt mich meinem wohlverdienten Schicksal zu überlassen. Ich beurteile ihn ganz anders: ein guter Mann. Einer der besten.

Zusammenfassend möchte ich sagen, daß ich hoffe, nie zu denjenigen zu gehören, die das Bedürfnis haben, andere dafür zu bestrafen, daß sie anders sind als ich.

Wolfgang

bravo
Hole im Leben mehr Luft und gebe dafür weniger Gas. (Harry Ramelli)
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#966658 - 08/18/13 12:37 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Mooney]
Vinz
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In Antwort auf: Mooney
Einige meiner ersten Radreisen - so ca. vor einigen Jahrzehnten - führten mich nach England, und dort machte ich die Erfahrung, daß wenn ich oder wir am Wegesrand standen, um Reparaturen zu erledigen, jeder, aber auch wirklich jeder Radfahrer, der vorüberkam und uns dort sah, kurz anhielt und fragte, ob wir Hilfe benötigten. Da wir Flickzeug dabei hatten, konnten wir immer dankend ablehnen. Bis auf einmal, als wir im strömenden Regen keine Chance hatten, einen Flicken zu applizieren und zu naiv waren, einen Ersatzschlauch mitzuführen (später hatte ich dann natürlich einen dabei). Da hielt dann ein Autofahrer, der das betroffene Laufrad und mich in sein Haus fuhr, wo ich es gemütlich flicken konnte, bevor er mich wieder zu meinem Freund und den Rädern brachte.

Diese Hilfsbereitschaft hat für mich Maßstäbe gesetzt, und ich neige dazu, Radfahrer anzusprechen, wenn ich sehe, daß sie am Schieben sind, und ich gerade Flickzeug dabeihabe. Insgesamt habe ich aber sicherlich mehr Hilfe erfahren als geleistet. Vor einiger Zeit war ich mit dem Rennrad in landwirschaftlichem Ambiente unterwegs, als mich ein Platter ereilte. Ich hatte nichts dabei! Gerade hatte ich mich damit abgefunden, mich entweder abholen zu lassen oder zu Fuß zur nächtgelegenen Bahnstation durchzuschlagen, da begegnete mir ein radfahrendes Pärchen, das sich nach meinem Problem erkundigte. Sie hatten auch nichts dabei. Jedoch schickte der Mann seine Frau nach Hause, fuhr zum nächsten Fahrradladen, kaufte dort einen Schlauch (wenigstens Geld hatte ich mit), lieh sich Pumpe und Reifenheber und half mir dann, den zu großen Schlauch einzuziehen.

Nennt ihn einen Trottel mit Helfersyndrom, der mich verwöhnte, statt mich meinem wohlverdienten Schicksal zu überlassen. Ich beurteile ihn ganz anders: ein guter Mann. Einer der besten.

Zusammenfassend möchte ich sagen, daß ich hoffe, nie zu denjenigen zu gehören, die das Bedürfnis haben, andere dafür zu bestrafen, daß sie anders sind als ich.

Wolfgang


Auch von mir: bravo
Liebe Grüße Vinz
Schwerlast
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#1013899 - 02/09/14 08:12 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Mooney]
Margit
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In Antwort auf: Mooney
und ich neige dazu, Radfahrer anzusprechen
mach ich auch immer zwinker Bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein war ja gestern wieder mal alles was krabbeln kann an der frischen Luft. Ein junger Mann stand gelangweilt neben seinem neuen Crossrad und hatte einen Platten. Streusplit liegt ja noch auf (fast) allen Radwegen. Hätte gerne geholfen, aber er hatte schon seine Frau telefonisch verständigt, dass sie ihn mit dem Auto abholt. Jedenfalls hatten wir ein interessantes Gespräch, Montag kauft er sich Ersatzschlauch und Flickzeug sowie eine Pumpe mit welcher er verschiedene Ventile aufpumpen kann. Dafür hat er mir ein paar Einstellungen an meinem Smarthphone verändert.
Viele Grüße
Margit
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#1013917 - 02/09/14 10:45 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Margit]
irg
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Ich auch. Außer, meine Frau hindert mich daran. Das hat aber vielleicht auch damit zu tun, dass mir dann meistens gleich noch andere Geschichten, die überprüft oder repariert werden sollten, auffallen. Da fürchtet sie, dass ich gleich weiter bastle, dabei kann ich gut nein sagen. Und sie hats ja leicht. Meistens hat sie ihren Privat-Reparierer mit, da braucht sie kaum externe Hilfe.

In Griechenland habe ich einmal einem Deutschen auf Tour geholfen. Der konnte in der Ebene kaum mehr und bergauf gar nicht mehr fahren, weil das Tretlager gestreikt hat. Mit dem Werkzeug eines griechischen Fahrrad- und Mopedbastlers habe ich ihm das Lager zerlegt und repariert, ein Lagerkäfig war zerbrochen. An das Gesicht des verhinderten Radlers kann ich mich heute noch erinnern. Der ist mit jedem Teil, das ich demontiert hatte, immer blasser geworden. Am Schluss hatten wir Mühe, dem Werkstatteigner Drachmen für ca. 1 Euro geben zu dürfen, für einen neuen Keil, ein paar gebrauchte Kugerln und etwas Fett, sowie fürs geborgte Werkzeug.

lg! georg
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