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#964644 - 08/10/13 12:57 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: HyS]
Thomas1976
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Ein Rennradschlauch wiegt nichts und so extrem selten ist beim Rennrad so ein Defekt auch nicht. Auf der Vätternrundan habe ich schon einige Schlauch Platzer erlebt.

Mir selber ist vor 3 Wochen selber ein Schlauch geplatzt. Du kannst ein Tourenrad mit breiten Reifen nicht mit einem Rennrad vergleichen.

Gruß Thomas
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#964648 - 08/10/13 01:18 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Pedalpetter]
Falk
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Zitat:
Ich würde sogar meinen RR-Ersatzschlauch hergeben, wenn ich absehen kann, dass ich dadurch nicht selbst in eine "unglückliche" Lage kommen kann.

Ich gebe niemals und unter keinen Umständen einem Rennfahrer einen Schlauch ab.

Weniger aus Bosheit, sondern weil ich einfach keine passenden besitze. Mit Flickzeug helfe ich gerne aus und wenn der Havarist damit nicht klarkommt, auch mit handwerklicher Unterstützung. Mit dem Bordwerkzeug habe ich schon einige scheinbar hoffnungslose Fälle wieder in Fahrt gebracht. Es hängt aber immer von der Art der Störung ab. Für Teile, die ich nicht habe, führe ich auch kein Material mit.
Bei dem am Anfang geschilderten Problem mit der Kette hätte ich auch nur mit dem Weg zum nächsten Zugangspunkt des öffentlichen Verkehrs oder dem Hinweis »Fahr mit möglichst geringen Kettenzugkräften weiter« dienen können. Neue Kette auf alten Ritzeln geht nunmal nicht.
Falk, SchwLAbt
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#964659 - 08/10/13 01:58 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: HyS]
Toxxi
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In Antwort auf: HvS
Ein irreparabler Schlauchdefekt ist schon extrem selten.

Echt? verwirrt Ich habe mir mal im strömenden Regen ein Glasscherbe eingefahren. Konnte sie zwar rausziehen, aber Flicken war aufgrund der Nässe unmöglich. Ähnliche Fälle treten öfter auf, als man gemeinhin glauben mag.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#964660 - 08/10/13 01:58 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
lufi47
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Hallo Thomas,

ist es Dir nie passiert, das Du mal was vergessen hast ? Kirsten vergißt oft den Ersatzschlauch, da hat Volker mal sehr geholfen. Ich vergeß oft die Luftpumpe, habe aber immer einen Ersatzschlauch dabei. Da hat Ingo an der Müritz geholfen.
Ich will damit sagen, man ist in Gedanken und fährt los und 1000 mal passiert nix, aber dann vergißt man mal den Schlauch und schwups hat man mal nen Platten. Ich glaube nicht, das die Mehrzahl ohne Ausrüstung losfährt und hofft, das Ihnen von Dritten geholfen wird. Sie vergessen nur mal was.
Ansonsten empfinde ich das als völlig legitim sich den Ersatzschlauch oder Flickzeug bezahlen zu lassen. Oder besser ich empfinde es eher als frech, nicht nach dem Preis zu fragen wenn mir jemand hilft.

Gruß
Lutz
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#964663 - 08/10/13 02:11 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: lufi47]
Thomas1976
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Bitte nochmals durchlesen, was ich geschrieben habe. Ich habe das Wort "alleine" extra erwähnt und alleine auf dem Rennrad habe ich noch nie einen Ersatzschlauch vergessen, da dieser unter dem Sattel ist und Pumpe am Rahmen befestigt. Wenn ich in Gruppen unterwegs bin, Stimme ich mich im Vorfeld ab, wer etwas mitnimmt. Auf unserer Alpen Tour hat Andreas einen Ersatzreifen mit, welchen er sogar selber brauchte. Ich habe mir dann die Mitnahme eines 2. Reifen gespart.

Wenn mir jemand mit Ersatzmaterial aushilft, dann wird das Material selbstverständlich auch bezahlt.

Gruß Thomas
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#964668 - 08/10/13 02:17 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Fundador
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Eine ähnliche Diskussion hatten wir vor vielleicht zwei Jahren schon einmal und auch da habe ich mich gefragt, wie manch einer wohl sozialisiert worden ist, dass er seine Hilfe verweigert. Mir ist sowas fremd. <Satiremodus>Aber ich musste auch fast jeden Tag Geschichten von (internationaler) Solidarität in der Schule über mich ergehen lassen. Furchtbar dies!<Ende Satiremodus> Vielleicht bin ich deshalb nur bedingt tauglich für dieses gesellschaftliche Umfeld.

Gruß, Fundador
Ein Tag ohne Rad ist kein guter Tag
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#964676 - 08/10/13 02:23 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Toxxi]
HyS
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In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: HvS
Ein irreparabler Schlauchdefekt ist schon extrem selten.

Echt? verwirrt Ich habe mir mal im strömenden Regen ein Glasscherbe eingefahren. Konnte sie zwar rausziehen, aber Flicken war aufgrund der Nässe unmöglich. Ähnliche Fälle treten öfter auf, als man gemeinhin glauben mag.

Zumindest bei mir ist das extrem selten, da muss ich nichts glauben, das weiß ich. Kann mich nur an einen einzigen Fall erinnern mit einem Ventilabriss auf einem Alpenpfad.
Kann mir aber durchaus vorstellen, dass irreparable Defekte bei Fahrern mit Leichtgewichtsmaterial häufiger sind.
*****************
Freundliche Grüße

Edited by HvS (08/10/13 02:25 PM)
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#964680 - 08/10/13 02:30 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
iassu
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In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Tja, eine Aussage, an der sich viele reiben. Sie beruht auf zwei merkwürdigen Voraussetzungen, wie ich finde. Erstens: kommt es darauf an, ob man an seiner Notlage Schuld hat? Und wie ist diese Schuld zu definieren? Wo fängt Schuld an und wo hört sie auf? Ist irgendwer wirklich berechtigt, an andere so strenge Maßstäbe anzulegen?

Das Zweite ist, daß man sich selber nicht in dieselbe Notlage bringen will, indem man das Rettungsmittel aus der Hand gibt. Das erscheint mir recht kurzsichtig gedacht. Denn einerseits suggeriert es, daß, kaum hat man den Schlauch weggegeben, einen der eigene unflickbare Platten unausweichlich treffen muß, was einfach falsch ist. Und andererseits ist Wahrscheinlichkeitsrechnung im Leben bekanntlich unzuverlässig und niemand kann einem garantieren, daß man nicht kurz nach dem ersten Schaden einen zweiten erleiden wird, für den man dann, ebenso schuldhaft, keinen Ersatzschlauch dabei hat. Und bei einem dritten....

Also, ich würde mit dieser Schuldbegründung etwas vorsichtig sein. Es könnte sein, daß einem dieser eigene Maßstab irgendwannmal selber angelegt wird. Und wer wäre unfehlbar?
...in diesem Sinne. Andreas

Edited by iassu (08/10/13 02:31 PM)
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#964684 - 08/10/13 02:51 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: iassu]
HyS
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In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Tja, eine Aussage, an der sich viele reiben. Sie beruht auf zwei merkwürdigen Voraussetzungen, wie ich finde. Erstens: kommt es darauf an, ob man an seiner Notlage Schuld hat?

Zunächst mal sollte man zwischen einer echten Notlage und leichten Unbequemlichkeiten unterscheiden. Wenn ein Radler nach einem Sturz verletzt im Wald liegt, dann helfe ich ihm auf jeden Fall, auch wenn er den Waldpfad hätte gar nicht fahren dürfen und gerast ist wie ein Verrückter.
Wenn jemand Schaltschwierigkeiten wegen eine verschlissenen Kette hat, dann kann er die auch noch ein paar Tage länger haben, das ist kein Notfall, da ist einfach einer bequem und nutzt die Hilfsbereitschaft anderer aus.
Muss dann jeder selbst überlegen ob er sich darauf einläßt und in solchen Fällen kann man durchaus darüber nachdenken, ob der Betroffene selbst Schuld an seinem Problem hat, weil er fahrlässig und bequem handelt, oder nicht.
Solche fahrlässigen Personen sind auch gerade bei der Bergwacht sehr unbeliebt: die verhalten sich teils massivst fahrlässig und nehmen nur das Handy mit. Gibt es Probleme, dann ruft man halt jemand, der einen rettet.
*****************
Freundliche Grüße
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#964685 - 08/10/13 02:55 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: iassu]
Martina
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In Antwort auf: iassu

Also, ich würde mit dieser Schuldbegründung etwas vorsichtig sein. Es könnte sein, daß einem dieser eigene Maßstab irgendwannmal selber angelegt wird. Und wer wäre unfehlbar?


Sowas ähnliches hab ich mir auch gedacht. Ob ich meinen einzigen Ersatzschlauch hergeben würde kommt denke ich drauf an. Wenn ich selber quasi 'um die Ecke' wohne bzw. relativ sicher weiß, wie ich nach Hause komme, der andere aber noch ein gutes Stück zurückzulegen hat dann auf jeden Fall. Wenn wir uns beide mitten in der Pampa befinden, würde ich schon länger überlegen. Auf Reisen haben wir grundsätzlich zwei Ersatzschläuche plus Flickzeug dabei, da hätte ich keine Probleme,etwas abzugeben.


Martina
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#964701 - 08/10/13 04:17 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Fricka
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Wenn ich helfen kann, helfe ich immer. Meine Möglichkeiten sind natürlich irgendwie begrenzt. Ich bin aber auch schon mal zum nächsten Radladen geradelt und habe einen neuen Schlauch geholt. Auf Kurztouren habe ich keinen dabei zum Weggeben.

Und selber ist mir auch schon geholfen worden. Mit Platten werde ich normalerweise selbst fertig. Musste mein Rad nach einem Schlauchplatzer aber schon kilometerweit tragen bis zu einer STraße, wo ich es an eine Laterne ketten konnte, um das Auto zum Abholen zu holen. Beim "Rad ins Auto heben" hätte ich mir gerne helfen lassen. Es standen zwar viele Männer mit guten Ratschlägen um mich herum. Anfassen wollte aber niemand.

Ein anderes mal quälte ich mich in strömendem Regen mit dem Kettennieter ab und freute mich sehr über die beiden jungen Männer, die mit einem "aber da helfen wir doch gerne" neben mir bremsten. Mit vereinten Kräften klappte das dann auch.
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#964707 - 08/10/13 04:37 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: lufi47]
Andreas
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Hallo Lutz,

In Antwort auf: lufi47
Ich glaube nicht, das die Mehrzahl ohne Ausrüstung losfährt und hofft, das Ihnen von Dritten geholfen wird. Sie vergessen nur mal was.

Es gibt solche und solche. Ich behaupte, viele fahren los, ohne sich vorher zu überlegen, was passieren kann und wie man sich am besten hilft. Ob es die Mehrheit ist, das weiß ich nicht. Die hier im Forum aktiven Radfahrer entsprechen sicher nicht dem Durchschnitt.

Abgesehen davon kann auch mal ein Werkzeug ausfallen. Oder nicht so funktionieren wie gewohnt. Beim Wintertreffen habe ich gelernt, dass ich die Ventileinsätze sehr fest einschrauben muss, damit meine Pumpe (mit Aufschraub-System) nicht den Ventileinsatz herausdreht. Was zuvor mehrere Male geklappt hatte, funktionierte hier nicht, sodass ich mir eine Pumpe geliehen habe.

Grüße
Andreas

Edited by Andreas R (08/10/13 04:37 PM)
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#964732 - 08/10/13 06:12 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Peter Lpz]
Margit
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In Antwort auf: Peter Lpz
Von einer Oma erwartet man gemeinhin nicht, dass sie einen Schlauch wechseln kann und da braucht sie auch keinen mitführen. Man hilft ihr trotzdem,
das ist gut zu wissen, hoffentlich kommt im Falle eines Falles wer binnen ein paar Minuten vorbei. Ansonsten können die radelnden Omas zwischen 46 und 73, welche ich kenne, alle einen Schlauch wechseln und haben auch stets Werkzeug dabei, trotz Alzheimer und Demenz bier
Viele Grüße
Margit
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Off-topic #964733 - 08/10/13 06:20 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Margit]
Dietmar
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In Antwort auf: Margit
In Antwort auf: Peter Lpz
Von einer Oma erwartet man gemeinhin nicht, dass sie einen Schlauch wechseln kann und da braucht sie auch keinen mitführen. Man hilft ihr trotzdem,
das ist gut zu wissen, hoffentlich kommt im Falle eines Falles wer binnen ein paar Minuten vorbei. Ansonsten können die radelnden Omas zwischen 46 und 73, welche ich kenne, alle einen Schlauch wechseln und haben auch stets Werkzeug dabei, trotz Alzheimer und Demenz bier

Woran erkennt man eigentlich eine Oma? Und wird Opas nicht geholfen? Ist das Diskriminierung?

Fragen über Fragen!

Gruß Dietmar bier
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Off-topic #964735 - 08/10/13 06:27 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: SFR]
trike-biker
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In Antwort auf: SFR
In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Gruß Thomas
Krasse Ansage. traurig


Nein Recht Hat Thomas
Ich hatte allerdings bei BU 24 2 x 20 Zoll + 1x 26 Zll Schläuche dabei, aber leider keinen 20 Zoll Mantel verwirrt, da half dann nur noch Michas Nähkünste weiter ( zum Glück hatte Micha Französiches Pneu Flickzeug dabei) das hielt bis Berlin bis kurz vor der Unterkunft.


Klaus

Ps. ich helf gerne, da auch ich ab und zu durch Handikapp bedingt andere Hilfe benötige,aber ich muss immer zuerst noch an mich Denken.
jetzt wieder Stadtbewohner ;-) .Wenn du unten bist, geht`s nur noch bergauf.

Liegst du schon, oder buckelst du noch !
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#964737 - 08/10/13 06:44 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: iassu]
WildeHilde26
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Danke, das trifft auch meine Einstellung zum Thema.

Ich helfe gerne, wenn es sich ergibt.

Wer nicht helfen will, muss es nicht, aber die anderen abwerten, weil sie nicht alle Fährnisse des Lebens beherrschen - ich weiß nicht. ...

JEDER macht mal nen Fehler, manche sehen sie halt blos bei den Anderen.
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#964774 - 08/10/13 08:27 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: ]
Mooney
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Einige meiner ersten Radreisen - so ca. vor einigen Jahrzehnten - führten mich nach England, und dort machte ich die Erfahrung, daß wenn ich oder wir am Wegesrand standen, um Reparaturen zu erledigen, jeder, aber auch wirklich jeder Radfahrer, der vorüberkam und uns dort sah, kurz anhielt und fragte, ob wir Hilfe benötigten. Da wir Flickzeug dabei hatten, konnten wir immer dankend ablehnen. Bis auf einmal, als wir im strömenden Regen keine Chance hatten, einen Flicken zu applizieren und zu naiv waren, einen Ersatzschlauch mitzuführen (später hatte ich dann natürlich einen dabei). Da hielt dann ein Autofahrer, der das betroffene Laufrad und mich in sein Haus fuhr, wo ich es gemütlich flicken konnte, bevor er mich wieder zu meinem Freund und den Rädern brachte.

Diese Hilfsbereitschaft hat für mich Maßstäbe gesetzt, und ich neige dazu, Radfahrer anzusprechen, wenn ich sehe, daß sie am Schieben sind, und ich gerade Flickzeug dabeihabe. Insgesamt habe ich aber sicherlich mehr Hilfe erfahren als geleistet. Vor einiger Zeit war ich mit dem Rennrad in landwirschaftlichem Ambiente unterwegs, als mich ein Platter ereilte. Ich hatte nichts dabei! Gerade hatte ich mich damit abgefunden, mich entweder abholen zu lassen oder zu Fuß zur nächtgelegenen Bahnstation durchzuschlagen, da begegnete mir ein radfahrendes Pärchen, das sich nach meinem Problem erkundigte. Sie hatten auch nichts dabei. Jedoch schickte der Mann seine Frau nach Hause, fuhr zum nächsten Fahrradladen, kaufte dort einen Schlauch (wenigstens Geld hatte ich mit), lieh sich Pumpe und Reifenheber und half mir dann, den zu großen Schlauch einzuziehen.

Nennt ihn einen Trottel mit Helfersyndrom, der mich verwöhnte, statt mich meinem wohlverdienten Schicksal zu überlassen. Ich beurteile ihn ganz anders: ein guter Mann. Einer der besten.

Zusammenfassend möchte ich sagen, daß ich hoffe, nie zu denjenigen zu gehören, die das Bedürfnis haben, andere dafür zu bestrafen, daß sie anders sind als ich.

Wolfgang
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Off-topic #964780 - 08/10/13 08:32 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: trike-biker]
Martina
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In Antwort auf: trike-biker
In Antwort auf: SFR
In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Gruß Thomas
Krasse Ansage. traurig


Nein Recht Hat Thomas


Ich denke es ist ein Rieseunterschied zwischen einem schlichten 'selber schuld, ich helfe aus Prinzip nicht' und 'ich helfe im Prinzip gern, aber meine eigenen Interessen gehen vor'.
Denn es sind genügend Szenarien denkbar, in denen jemand ohne Ersatzschlauch eben nicht selbst schuld ist. Er könnte ihn z.B. schon verbraucht haben, der Ersatzschlauch könnte sich seinerseits als defekt herausgestellt haben (mal ehrlich, wer von euch prüft den vor jeder Tour?), er könnte geklaut worden sein (ist mir schon passiert) etc...

Martina
Martina
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Off-topic #964781 - 08/10/13 08:34 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Dietmar]
JaH
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In Antwort auf: Dietmar
Woran erkennt man eigentlich eine Oma?

Am Kittel. träller
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#964783 - 08/10/13 08:42 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: WildeHilde26]
Klaus1
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Underway in Germany

Ich muß ein Gutmensch sein, helfe jedem zu jeder Zeit ohne nach irgend einer Schuld nachzufragen.

Für ein Radreiseforum finde ich ein leider schwaches Bild was hier von einigen so abgeliefert wird.
Grüße aus der Toscana Deutschlands

Klaus
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#964787 - 08/10/13 08:45 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Klaus1]
WildeHilde26
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Es geht um Abwertung - nicht um den Willen oder Unwillen zu helfen.

Kleiner Unterschied ...

P.S.: habe deinen Beitrag missinterpretiert - jetzt kapiert! zwinker

Edited by WildeHilde26 (08/10/13 08:48 PM)
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#964800 - 08/10/13 09:21 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: WildeHilde26]
Klaus1
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Underway in Germany

Schon klar Hilde , brauche keine Nachhielfe.
Grüße aus der Toscana Deutschlands

Klaus
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Off-topic #964817 - 08/10/13 10:48 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Martina]
Holger
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In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: trike-biker
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In Antwort auf: Thomas1976
Wer auf einer Fahrradtour alleine kein Ersatzschlauch dabei hat, ist in meinen Augen selber Schuld und braucht nicht auf Hilfe anderer warten.
Ich hätte meinen einzigen Ersatzschlauch jedenfalls nicht abgegeben.

Gruß Thomas
Krasse Ansage. traurig


Nein Recht Hat Thomas


Ich denke es ist ein Rieseunterschied zwischen einem schlichten 'selber schuld, ich helfe aus Prinzip nicht' und 'ich helfe im Prinzip gern, aber meine eigenen Interessen gehen vor'.
Denn es sind genügend Szenarien denkbar, in denen jemand ohne Ersatzschlauch eben nicht selbst schuld ist. Er könnte ihn z.B. schon verbraucht haben, der Ersatzschlauch könnte sich seinerseits als defekt herausgestellt haben (mal ehrlich, wer von euch prüft den vor jeder Tour?), er könnte geklaut worden sein (ist mir schon passiert) etc...

Martina
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Und er könnte ihn einer Oma mit Reifenpanne geschenkt haben zwinker
Andererseits dürfte man das schnell herausbekommen, denn umüberhaupt festzustellen, dass jemand keinen Ersatzschlauch hat, ist ja mindestens ein Kurzgespräch nötig, beim Vorbeifahren ist das ja schlecht erkennbar.

Gruß,
Holger
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Off-topic #964821 - 08/10/13 10:59 PM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Holger]
Martina
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In Antwort auf: Holger

Andererseits dürfte man das schnell herausbekommen


Was wiederum voraussetzt, dass man nicht mit dem Gedanken 'selber schuld, wenn er nicht besser vorsorgt' kommentarlos weiterfährt. Andererseits gebe ich zu, dass es mich wahrscheinlich sehr große Überwindung kosten würde zuerst anzuhalten und ein Gespräch zu beginnen und dann doch ohne zu helfene weiterzufahren. Da ist es einfacher, gleich gar nicht stehen zu bleiben.

Übrigens, um wieder aufs eigentliche Thema zu kommen: einige haben ja schon erwähnt, dass sie immer fragen, ob alles ok ist, wenn jemand offensichtlich eine Panne hat oder sein Rad schiebt. Ich bin da immer etwas zwiespältig. Einerseits ist es nett. Andererseits kann es manchmal auch unsagbar nerven. Entweder weil man denkt, man weiß wie man die Panne beheben kann und sich eigentlich konzentrieren möchte, anstatt jedem, der vorbeikommt die Situation zu erklären. Andererseits wenn man bereits zu dem Ergebnis gekommen ist, dass nichts mehr zu machen ist. Da bin zumindest ich dann in der 'sprich mich jetzt bloß nicht an'-Stimmung. Ich versuche daher als derjenige, der vorbeikommt die Situation einzuschätzen. Wenn alle konzentriert arbeiten, frage ich nicht.

Martina
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#964827 - 08/11/13 01:24 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: WildeHilde26]
asfriendsrust
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In Antwort auf: WildeHilde26

Ich helfe gerne, wenn es sich ergibt.

Sehe ich eigentlich auch so.
Ich arbeite ehrenamtlich in einer Fahrradselbsthilfewerkstatt, da mache ich keinen Unterschied, ob ich den Leuten nun in der Werkstatt oder bei einer Panne im Wald helfe.
Und Prinzipienreiterei betreibe ich auch aus Prinzip nicht. Ich will doch die Leute nicht erziehen, wenn sie durch Eigenverschulden in der Pampa feststecken. Leben und leben lassen.

Auch den (einzigen) Ersatzschlauch würde ich in der Regel abgeben. Einen irreparablen Schlauchschaden hab ich im Schnitt alle 10000 km, da ist mir die Wahrscheinlichkeit, dass ich dann blöde dastehe einfach zu gering.
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#964828 - 08/11/13 04:09 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: asfriendsrust]
Thomas1976
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Da ich hier nun als "Bösmensch" dargestellt hier mal 2 Beispiele, was mir auf Radreisen widerfahren ist und wo Hilfe ausgenutzt wurde:


Kuba 2009:

Es ist kurz vor Sonnenuntergang als mir ca.20km vor Sancti Spiritus 2 Reiseradler aus Hamburg entgegen gekommen sind. Beide ohne Licht, auch Batterielicht hatten beiden nicht dabei. Da mein Reiserad mit einem SON und damals IQ fly ausgestattet war, habe ich einem der beiden mein "Notlicht", eine Akkulampe von Trelok geliehen, da man auf Kuba ja kein Batterielicht kaufen kann. Ich habe den beiden meine Adresse aufgeschrieben und mehrfach erwähnt, dass sie mir das Licht bitte nach dem Urlaub zu mir zurückschicken sollen. Bis heute ist nichts angekommen. Ein paaar Tage später ist mein SON ausgefallen und ich musste an diesem Tag ca. 10km im Dunkeln radeln bis zu meiner Unterkunft. Das ist auch noch dazugekommen.

USA 2013 - Grand Canyon

Auf dem Campground im Grand Canyon Nationalpark habe ich widerrum 2 Reiseradler aus Deutshland getroffen. Beide waren in Super_LUFF Ausrüstung unterwegs und meinten, lange und warme Klamotten braucht man nicht. Da es aber Anfang Mai am Grand Canyon Krater in der Nacht ziemlich kalt werden kann, das haben die beiden nicht bedacht, wir hatten an diesem Morgen ungefähr -2°C. Einer der beiden hatte wenigstens noch eine Regenjacke dabei, der andere anscheind gar keine warmen Klamotten. Ich habe ihm dann einen Fleecepulli geliehen, da ich selber für mich genügend warme Klamotten dabei hatte (ich wollte schon einen Tag vorher ein Paket nachhause schicken und konnte diesen Fleecepulli somit entbehren). Auch hier wieder mit dem Hinweis, mir diesen nachhause zu schicken. Auch hier ist bis heute nichts angekommen.

Somit habe ich für mich das Fazit gezogen, dass ich Leuten, welche ich nicht kenne, auch nichts mehr leihen werde und auch mit nichts mehr aushelfen werde. Und in diesen beiden Fällen sind die jeweiligen Reiseradler selber Schuld, sie haben sich nicht genügend vorbereitet auf so eine Tour. Wer meint, in Super_LUFF Ausrüstung zu reisen und noch nicht einmal warme Klamotten mitzunehmen, der soll sich gefälligst selber helfen. Ebenso der Rennradfahrer, der in der Pampa wegen Schlauchplatzer oder aufgeschlitztem Schlauch stehen bleibt und noch nicht einmal einen Ersatzschlauch mitgenommen hat. Sorry, sein Verschulden.

Ansonsten bin ich jederzeit gerne bereit und hilfsbereit anderen zu helfen. Ich unterscheide aber aufgrund meiner schlecht gemachten Erfahrungen, ob es Leute sind, welche ich kenne und mit welchen ich gemeinsam eine Tour mache oder ob ich wildfremde Radler treffe. Mir wurde bei Forumstouren auch schon das eine oder andere mal geholfen oder mit Werkzeug ausgeholfen.
Verleihen tue ich auf Rdreisen wildfremden Menschen aber nichts mehr, ich habe da genügend Ärger mit gehabt. Anscheind macht sich bei einigen Rdreisenden, welche auf Low-Budget unterwegs sind, eine gewisse "Schnorrermentalität" breit, alles muss möglichst umsonst sein und wenn Dir jemand was leiht, dann gehört es mir wirr

Dazu noch ein weiteres Beispiel, ich wurde vor ein paar Tagen per Mail von einem Reiseradler beschimpft, welcher sich über Warmshowers bei mir gemeldet hatte und für ein paar Tage eine Unterkunft bei mir gesucht hat. Ich hatte ihm dann mitgeteilt, dass eine Nacht kein Problem ist bei mir zu übernachten, da ich aber tagsüber berufstätig bin ich somit Leuten, welche ich nicht persönlich kenne, über mehrere Tage aber keine Unterkunft zur Verfügung stelle. Daraufhin wurde ich übel beschimpft. Konsequenz: Ich melde mich von warmshowers ab und Leute, welche ich nicht kenne bekommen keine Unterkunft mehr bei mir.


Wildfremde (Renn)radfahrer haben mir auch noch nie geholfen, gerade bei Rennradfahrern herscht da wohl eine gewisse Arroganz.

Gruss
Thomas

Edited by Thomas1976 (08/11/13 04:21 AM)
Edit Reason: Ergänzungen
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#964830 - 08/11/13 05:45 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
frando
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Rennradfahrer helfen deshalb nicht, weil sie einerseits in der Regel nichts dabei haben, vor allem aber, weil sie es eilig haben und von A nach B und wieder zurück hetzen müssen. Und das jedesmal möglichst ein paar Sekunden schneller.

Gruß Franz
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#964832 - 08/11/13 05:50 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Deul
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Hallo Thomas,

Zitat:
Wildfremde (Renn)radfahrer haben mir auch noch nie geholfen, gerade bei Rennradfahrern herscht da wohl eine gewisse Arroganz.


Das kenn ich, letztes Jahr habe ich auf einer RTF einem Rennradler geholfen der keine Luftpumpe dabei hatte. Ein danke war ihm wohl nicht möglich, nach der Tour beim Bier hab ich dann gehört wie er lästerte mit welchen Gepäckbergen Manche Leute auf ner RTF unterwegs waren.

Konsequenz für mich ist dass ich es mir zumindest in Deutschland bei Rennradlern überlege. Im Ausland ist mir so was noch nicht begegnet, da reagiere ich anders.

Wenn er weniger als 5 km zu laufen hat, dann sehe ich das als heilsame Erfahrung.

Detlef
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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#964836 - 08/11/13 07:04 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Thomas1976]
Margit
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Zitat:
Wildfremde (Renn)radfahrer haben mir auch noch nie geholfen, gerade bei Rennradfahrern herscht da wohl eine gewisse Arroganz
seit mir ein wildfremder Rennradfahrer in der Münchner Pampa mit Flickzeug am MTB half, habe ich gelernt nebst Ersatzschlauch auch immer Flickzeug dabei zu haben. Erst meinte der wildfremde Rennradler ich soll doch den auf dem Boden liegenden Schlauch nehmen, das war jedoch der mit Loch, den ich gerade am Hinterrad gewechselt hatte.

Vor einigen Jahren versuchte ich vergeblich aus einem "Pumpbrunnen" in Andechs Wasser in meine Flasche zu bekommen. Auch hier half mir ein Rennradler. Der Hebel am Brunnen war festgeschraubt und bei ca. 38°C gab er mir aus seiner Trinkflasche Wasser ab. Seither habe ich immer genug Flüssigkeit dabei, Wasser im Sommer, heißen Tee im Winter.

Prinzipiell radle ich an herumstehenden Radlern, die hilflos in die Gegend schauen, langsam vorbei und frage "kann ich helfen?". Mit Werkzeug, Flüssigkeit und Landkarte/ Navi konnte ich schon öfter aushelfen.

Es gibt Dinge, die werde ich nie verstehen, z.B. dass ausgerechnet Deutsche stets von der Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Menschen aus den Urlaubsländern berichten aber zu Hause ...

Viele Grüße
Margit
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Margit
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#964837 - 08/11/13 07:05 AM Re: Helfe nicht am Wegesrand? [Re: Deul]
Fricka
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Meine ersten längeren Reisen nach dem Abitur und während des Studiums habe ich in der Sahara unternommen. Daher stammt nun meine Sozialisation in diesen Dingen. Dort ist es absolute Pflicht, jedem unterschiedslos zu helfen, der mit einem Problem neben dem Weg steht. Und wenn er etwas braucht, was man selber gerade nicht braucht, gibt man es ihm - obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass man es selbst noch brauchen könnte, hoch ist.

Braucht man es selber auch, setzt man die Reise zusammen fort.

"Selber schuld" ist dabei überhaupt kein Thema. Speziell die Einheimischen sind häufig ohne Strümpf und Schuh unterwegs. Aber auch "Reisende", die sich wunderten, dass man dort eine Sandausrüstung braucht, haben wir getroffen.

So mache ich jetzt halt weiter.
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