Hallo,

ich fahre nun schon seit längerem einen gebraucht erworbenen Brooks Sattel, der entsprechend bereits eingefahren war. Leider werde ich auch nach mehreren 100km nicht warm mit ihm. Soll heißen, es sitzt sich sehr unbequem, besonders auf der rechten Gesäßseite. Das liegt daran, dass der Sattel auf der linken Seite doch stark eingesessen und deformiert ist.

Nun bin ich unsicher, ob ich es nochmal mit einem gebrauchten Brooks versuchen soll (um Geld zu sparen) oder ob gebraucht und Brooks sich einfach ausschließen und man diesen Sattel nur neu kaufen kann.

Wie sind eure Erfahrungen?

Mein Brooks sieht uebrigens so aus:

Das erforderliche "Einreiten" von einem BROOKS dürfte sich wohl auf einen neuen beziehen!

Einmal eingeritten hat er wohl Probleme sich mit nem neuen Hintern anzufreunden.

Also, kauf Dir einen neuen; gibts doch bei Brügelmann schon für < 60€.

Hallo,

ein Brooks-Sattel ist kein Wundermittel. Auch ich hatte Probleme damit und bin anschließend wieder zum Selle SMP Strike TRP gewechselt. Der sieht zwar gewöhnungsbedürftig aus, für mein Gesäß gibt's allerdings nichts besseres. Davon gibt es auch noch hochwertigere, leichtere Varianten wie den Selle SMP Pro, der aber gleich unverschämt viel teurer ist. Er soll sich aber ebenfalls für längere Ausfahrten eignen.
Beim Sattel ist es aber wie bei Schuhen - die muss man einfach probieren, bis man bequeme findet.

Gruß

Muß nicht am Sattel selbst liegen, vielleicht passt bei Dir einfach die Sattelform, bzw. -breite nicht zum Popo!?

Gruß, Rob.

Evtl. ist dir ja der Sattel einfach zu schmal, sieht fast aus als ob du auf dem Metallgestell sitzt. Hast du mal deinen Sitzknochenabstand gemessen? Mit dem Team Pro kam ich nicht zurecht, auf dem breiteren B17 sitzt ich 300Km ohne Probleme.

Wenn die Abdrücke dort von seinen Gesäßknochen stammen, dann sieht das nicht "fast" so aus.

Zur ursprünglichen Frage: Meinen B17 habe ich gebraucht gekauft und er passt mir nun trotzdem.

Auch ich bin mit meinem gebrauchten brooks sehr zufrieden. Der war schon relativ breitgesessen. Ich hab ihn in der Mitte zusammengebunden. Jetzt passt er prima. Deiner sieht mir im hinteren Bereich schon etwas arg (und ungleichmäßig) besessen aus.

Habe keine Probleme mit gebrauchten Brooks. Allerdings waren die meist noch sehr neu (diverse Flyer und Flyer S aged) oder so herrlich weich (B67 aged) dass es egal war. Ich schau halt, dass ich Sättel bekommen die noch nicht richtig eingeritten waren. Von 10 Brooksanfängern geben doch mindestens die Hälfte vorzeitig auf.

Dein Sattel sieht aus wie der harte Hund Colt der sich eher langsam einreiten lässt. Und Leder als Naturprodukt wird auch nicht immer identisch sein.

Der kann nie bequem für Dich werden, da der Sattel zu schmal ist und Du mit den Sitzhöckern bereits auf dem Metallgestell sitzt. Nimm mindestens einen B17 Standard (kein Narrow!!!).

Vielen herzlichen Dank für eure Antworten!

Das hat mir die Entscheidung wirklich erleichtert, den alten Brooks loszuwerden.

Laut euren Meinungen ist also der B17 Standard ganz gut. Den gibt es bei Brügelmann fuer aktuell 61,90 EUR. Daneben habe ich noch den Selle Italia X2 Trans Am Sattel - Auslaufmodell für 19,90 EUR gefunden. Was haltet ihr von dem?

Ich bin bei Brooks nun doch etwas skeptisch. Vielleicht habe ich ja nicht mal für den B17 den passenden Popo.

Hallo,
vielleicht hilft Dir folgender Text weiter: Klick. Mir selbst passt der B17 sehr gut - allerdings erst, nachdem ich mir ne Sattelstütze angeschafft hatte, deren Neigungseinstellung stufenlos möglich ist. Hab das Gefühl, dass eine sehr genaue Einstellung der Sattelneigung über Lust und Frust entscheidet, zumindest in der Anfangsphase also beim erst wenig eingefahrenen B17.

Alles Gute,
Thomas

Ich würde mir auch einen neuen kaufen. Ein gebrauchter passt selten wirklich. Da gehört schon Glück dazu.
Eigentlich wäre eine Anprobe Ideal. Wenn dies möglich wäre, wäre es natürlich für die Entscheidung ideal.

Hier wird aber viel Werbung für Brügelmann gemacht. Warum eigentlich? Der Preis kann es nicht sein, das geht anderswo immer günstiger.

Ich bin auch mit einem gebrauchten brooks ´reingefallen. Oft werden 2 Arten von Sätteln weiterverhökert. Zum einen die stark eingesessenen, die selbst für den Erstfahrer mittlerweile unbequem sind und die eigentlich reif für die Tonne sind. Oder die Brooks der Methusalem-Chuck-Norris-Variante. Da ist eine alte Kuh verbaut, deren Leder etwa über die Nachgiebigkeit eines Betonrohres verfügt. Der Sattel wird sich nicht anpassen. Nie. Und Dir schon gar nicht. Wenn sich einer anpasst, dann Du.

Da hilft nur Neukauf und hoffen, dass man nicht die o.a. edition erwischt. Und dann brauchts Geduld und längere Touren. Abhängig davon, wie schwer man ist, in welcher Haltung man drauf hockt und wie sehr man schwitzt.

Das Resultat kann aber ein außergewöhnlich bequemer Sattel sein, der zudem im Sommer viel angenehmer zu fahren ist als die Plaste-Dinger.

Du solltest mal ernsthaft zunächst Deinen Sitzknochenabstand messen. Sitzknochenabstand + 3 - 4 cm = tatsächliche Sattelbreite.
Der von Dir oben im Bild dargestellte verbrauchte Brooks (Team Pro oder Colt??) hat eine nutzbare Sitzbreite von ca. 10 - 11 cm (bei tatsächlicher Breite von ca. 15 cm), der Rest ist harter Sattelrahmen aus Stahl. Der verlinkte X2-Trans-Am hat m. E. auch nur ca. 10 - cm nutzbare Breite (bei tatsächlicher Breite von ca. 14 cm), der Rest ist nach außen abfallender Rand.
Wenn Du mehr wie 11 cm Sitzknochenabstand hast, sind beide Sättel Müll: Bei Deinem jetzigen Brooks hockst Du dann auf dem Stahlgestell, beim X2 sitzt Du auf der Außenschräge, was zu einem erhöhten Druck im Dammbereich führt und u. U. zu erheblichen Schmerzen im Hüft-/Kreuzbeinbereich, da die Sitzhöcker / das Becken über dem Rand "aufgespreizt" werden.

Weitere Fragestellung: Bist Du eher Sitzknochensitzer oder Dammsitzer?
Entgegen der landläufigen Meinung kann ein Dammsitzer nämlich auch Stunden im Sattel verbringen ohne eingeschlafene Weichteile und Schmerzen. Die Sitzknochen liegen dann eher nur "locker" mit auf, die Hauptlast leigt im Dammbereich.
Bei mir ist das so. Ich komme mit keinem Lochsattel, Stufensattel oder ähnlichen dammentlastenden Sätteln klar. Da ist nach max. 30 Min Schluß mit lustig, dann ist alles ab den Sitzknochen nach vorne bis zum Bauchnabel taub.

Auf schmalen Normalsätteln wie den Brooks Team Pro oder B17 narrow, komme ich dagegen bestens klar (bei ca. 8,5 - 9 cm Sitzknochenabstand).

Matthias

Nach den seitlichen Löchern zu urteilen hatte der Vorbesitzer den Sattel unten zusammengeschnürt. Einige machen das.
Dadurch hat sich die Mitte stark nach oben gewölbt.
Entspanne noch mal das Gestell.
Pinsele den Sattel von unten dünn mit Brooks Lederfett ein und lege ihn für eine halbe Stunde bei 50C° in die Bäckröhre.
Das Gestell danach nicht stark spannen.
Dann versuche noch mal dein Glück.

Nee, das ist bei dem Teil vergeudete Zeit und Energie.

Mein gebraucht gekaufter Brooks Swift sieht genauso aus und ich sitze sehr unbequem darauf. Habe ihn nicht lange benutzt. Er war ein Fehlkauf, aber zum Glück nicht teuer.

Gruß
Helmut

Man kann auch am falschen Ende sparen bzw. geizig sein. Und rechne mal nach. Für zweimal gebraucht gekauft dürfte es das Teil auch in neu geben.

Wie schon jemand schrieb. Der Weg zum persönlich passenden Sattel kann lang sein. Auch mit gut gemeinten Empfehlungen lässt es sich selten abkürzen. D.h. man muss Zeit und Geld investieren. Wozu dann den Weg noch zusätzlich mit vergurkten Gebrauchten verlängern?

Danke dir!

Du hast natürlich Recht.

Ich habe mir testweise von einem Freund einen gebrauchten, über Jahre im Keller liegenden B66 ausleihen können, welcher ja relativ breit ist. Bei diesem habe ich auch feststellen müssen, dass er unbequem war.

Kann jetzt natürlich sein, dass er eingefahren war, auch wenn man ihm das nicht angesehen hat.

Oder er war schlichtweg zu breit. Das würde ja dann direkt für den B17 sprechen.

Wie auch immer, ich glaube, ich muss mich vorher nochmal intensiv mit Damm und Sitzbeinhöckern beschäftigen.

Das kann ich so nicht bestätigen! Ich hab jahrelang am MTB einen gebraucht erworbenen Professional gefahren, der war voll i.O. Allerdings ist mein erster B17 mittlerweile so durch, dass er nicht mehr wirklich bequem ist. Ich könnte mir vorstellen dass das Hinterteil des TE mit dem gekauften Sattelmodell nicht zurecht kommt. Das war bei mir auch so. B17 super - B17 Narrow ging gar nicht.

Man kann durchaus gebrauchte Brooks kaufen, aber wenn der Vorbesitzer aufgrund anatomischer Besonderheiten den Sattel derart massiv einseitig geprägt hat, dann ist es eigentlich ein Unding so einen Sattel überhaupt zu verkaufen, außer er hat explizit darauf hingewiesen oder es war auf dem Foto gut zu erkennen. Dann sollte man ihn natürlich nicht kaufen.

Tja das war so eine Sache mit dem Kauf.

Habe den Sattel unterwegs auf einer Tour an der spanisch-französischen Grenze gekauft. Bei dem Preis von 20 EUR war ich so überglücklich, dass ich den Sattel nicht genauer begutachtet hatte, bzw. mir der krasse Linksdrall nicht aufgefallen ist.

Hätte mich aber auch schon allein wegen des Preises stutzig machen sollen. 20 EUR für einen Brooks wären ja schon ein gutes Schnäpchen.

Das zweite Problem bei solchen Sätteln ist: sie brechen meist, da sie stark einseitig belastet werden.

Genau das ist bei meinem passiert!

Er ist genau dort gebrochen, wo das Gestell der Sattelstütze den Sattel greift. Habe ihn dann zwar nochmal schweißen lassen, doch half das im Endeffekt nichts, da er an der selben Stelle wieder porös wurde.