Nachdem ich mit meinem letzten Brooks nicht zufrieden war (die Reklamation läuft noch) bin ich auf der Suche nach einem anderen Hersteller.

Glücklicherweise haben sich in den letzten Jahren einige Alternativen aufgetan.

Über den Selle An-Atomica liest man viel gutes. Allerdings ist der Preis doch recht "gewöhnungsbedürftig". Alternativ habe ich mir denn auch die Sättel von Gyes (die unter verschiedenen Labels vertrieben werden) etwas näher angeschaut. Bisher bin ich am Randonneur einen 17cm breiten B17 gefahren und damit gut zurechtgekommen. Ich meine, dass ich mit 11,5cm Sitzknochenabstand aber auch mit 150mm noch gut bedient wäre.

Daher wären diese beiden Modelle für mich recht interessant: Gyes G1 bzw. Gyes G5

Leider habe ich nicht allzuviele Erfahrungsberichte mit beiden Sätteln finden können. Wie sind diese denn hinsichtlich Verarbeitung, Haltbarkeit und vor allem Fahrbarkeit auf langen Strecken (mit rel. sportlicher Sitzposition) einzuschätzen? Und bringt die Aussparung beim G5 wirklich so viel? Beim An-Atomica überschlagen sich ja die Erfahrungsberichte vor Lob vor allem im Hinblick auf eine sehr kurze Einfahrzeit und Komforts aufgrund der Aussparung.

Viele Grüße,
Hendrik

Ein bisschen über die Sättel findest du von Harald: Re: aktuelle (Sport)Ledersättel (Ausrüstung Reiserad) oder direkt in seinem Blog, wobei die Modellbezeichnungen etwas abweichen, sein Modell 3 von VeloOrange entspricht dem G1.
Der Selle-Anatomica fährt sich super, doch bin ich nicht der einzige der sich wieder davon verabschiedet hat da der Sattel sich immer wieder längt, man nach 2 Jahren nicht mehr nachspannen und ihn entsorgen kann. Und das für den Preis.

Der G5 hat einen Bruder namens G6 mit gleicher Form und Abmessung, Metall-Unterbau aus rostfreiem Edelstahl, aber ohne den ausgestanzten Bereich in der Satteldecke. Den habe ich seit der vergangenen Woche am neuen Randonneur montiert. Bei der großflächigen Ausstanzung hätte ich Bedenken, wie ein so präparierter Sattel die Belastung wegsteckt bzw. dass er sich recht fix unerwünscht stark verformen könnte.

Die Fahreigenschaften des G6 kann ich nach der kurzen Zeit noch nicht abschließend bewerten, die ersten Kilometer waren vom Sitzgefühl her hart (halt noch neu), aber völlig o. k., auch im Vergleich den Brooks-Teilen (Colt, Flyer) an meinen anderen Rädern.

Bernd

Harald ist kurz davor, noch einen aktualisierten Testbericht zu veröffentlichen. Link folgt, sobald es soweit ist. Der G1 ist allerdings nicht identisch mit dem Model 3 (oder irgend einem anderen VO-Sattel): der G1 ist seitlich geschnürt.

Schönen Gruß,
Harald.

Hey,
ich fahre nun seit ca. 20.000km das Gyes G1 und am zweiten Bike seit ca. 15.000km ein Gyes G2. Ich muss sagen, echt super....bis vor 6 Jahren hatte ich immer Brooks Sattel an meinen Bikes (Swallow und Conquest bzw.B17) aber seitdem ich Gyes entdeckt habe, wird in nächster Zeit nichts anderes gekauft.
Das Leder ist dicker als bei Brooks und passt sich trotzdem schneller an.
Ich brauchte noch nicht viel nachspannen. Risse sind auch kaum zu erkennen. Bei allen Brooks waren leider sehr schnell Längsrisse entstanden.
Das G1 war anfangs hellgrün und das G2 hellblau. Inzwischen haben beide etwas Farbe verloren und haben einen minimalen grauen touch...

Ich kann jedem Gyes Sattel empfehlen.
Für beide zusammen hatte ich damals 180 € inkl. Versand bezahlt. Ein Brooks Swallow sollte zur gleichen Zeit 200€ kosten.

Hallo, eine Frage:

bei den Brooks-Sätteln ist, wie ich irgendwo aufgeschnappt habe, der Durchmesser der Untergestellstreben zu klein, so daß die Klemmung in der Sattelstütze nicht ausreichend stramm ist und der Sattel trotz fest angezogener Klemmschrauben nach hinten rutscht. Auch ich habe mit meinem Brooks B17 diesen Ärger und noch keine dauerhaft funktionierende Lösung gefunden.

Die Gyes-Sättel interessieren mich auch. Kann jemand etwas dazu sagen, ob der Klemmbereich der Untergestelldrähte bei diesen Sätteln maßhaltig ist? Ich würde dann den G7 als Alternative zum Brooks B68 einmal ausprobieren wollen.

Grüße, Klaus

Hast du Montagepaste verwendet? Bei mir rutschen die Brookssättel übrigens nicht (2-Schraubklemmung).

Hallo Klaus,
vielleicht einfach mal ne andere Sattelstütze probieren. Mein B17 rutscht kein bisschen, ich hab ne Thomson Sattelstütze (zwei Schrauben zur stufenlosen Neigungseinstellung).

Viel Erfolg!
Thomas

Ja, Montagepaste hatte ich schon ausprobiert, leider erfolglos. (Feder)Sattelstütze ist bei mir die Thudbuster LT, die wollte ich eigentlich behalten. Da sie Versatz nach hinten aufweist, steht der Sattel zum Ausgleich weit vorne - umso störender ist es, wenn er innerhalb weniger Kilometer immer ganz nach hinten wandert.

Grüße, Klaus

Ansonsten einfach ein paar Lagen Isolierband um die Stellen der Sattelstreben rumwickeln, an die die Sattelstütze ansetzt. Wär ja schade, wenn Du wegen dem Rutschproblem nen gut eingesessenen Brooks nicht verwendet könntest.

Alles Gute,
Thomas

Hallo Klaus,
das Gestell von Gyes G1 und G2 ist stabiler als bei Swallow und B17. Bei Be17 ist mir wegen dem gleichen Problem schonmal das Gestell gebrochen.
MfG
Mb

Hallo,

die Isolierbandmethode hat bei mir auch nicht funktioniert, ich bin schon so weit gegangen, 400er Sandpapier dazwischenzulegen. War besser, aber auch nicht dauerhaft bremsend. Ich würde jetzt noch versuchen, zwei Lagen Sandpapier Rücken an Rücken zu verkleben (somit also auf beiden Seiten rauh) und dazwischenzulegen, fürchte aber, daß diese Einlage dann zu dick wird. Ärgerliche Sache ...

Grüße, Klaus

Hast Du mal versucht, Metall statt Schleifpapier beizulegen? Das berühmte Büchsenblech wäre doch einen Versuch wert – und gelegentlich mal Fisch soll sogar gesund sein.
Ich kann allerdings nicht sagen, aus welchem Material dein Sattelgestell besteht. Elementbildung sollte man vermeiden, sofern überhaupt möglich.

Hallo Falk,

danke für den Tip - das habe ich noch nicht versucht. Was die Elementbildung betrifft, so feucht wird's da wohl nicht, und wenn, dann wäre in diesem Falle das Festgammeln noch gar nicht mal so unerwünscht... Probier' ich aus.

Grüße, Klaus

Sattelgestell ist aus Edelstahl 1.4521
LG