Hallo,

mich würde interessieren, wie lange normalerweise ein Tretlager bei neuen Fahrrädern funktionieren sollte, bzw. was es da für Erfahrungen gibt.
Ich habe ein E-Rad, mit dem ich knapp 5000km gefahren bin. Jetzt fing es beim Treten an zu ruckeln. Der Händler meinte, ohne es weiter genauer anzuschauen, dass es ausgewechselt werden müsse, und das das nicht auf Garantie läuft, da es ein Abnutzungsgegenstand sei, oder so ähnlich. Was wirklich defekt ist, weiß ich nicht.
Kann das bereits nach knapp 5000km und knapp 2 Jahren als eine normale Abnützung gelten?
Von der Herstellerfirma habe ich telefonisch erfahren, dass der Händler nicht mehr mit denen zusammenarbeitet.

Mit fragenden Grüßen - Naturi

Hatte bei Fitnessbike (kein Steckdosenmofa) nach ähnlicher Laufleistung defektes Tretlager. Ob das "normal" ist, weiß ich nicht; bei vorherigen Rädern hatten Tretlager länger gehalten. Fand das auch nicht gut, habe aber die nicht allzu teure Reparatur bezahlt.
Karl

Hallo Naturi,

5000 km und zwei Jahre sind definitiv viel zu wenig. Bei normaler Beanspruchung und Pflege würde ich immer das dreifache veranschlagen.

Willi

Kommt drauf an. Dass das komplette Tretlager ausgwechselt werden muss, ist m.E. Unsinn. In der Regel sind die Lagerschalen bzw. die Lagerpatrone locker oder verschlissen.

Gruß
Thoralf

Leider aber sind Tretlager heute auch so verbaut, dass man sie nicht mehr reparieren sondern meist wirklich nur noch auswechseln kann.
Der Vorteil ist, dass diese Industrielager eigentlich länger halten sollen, aber dann halt weggeschmissen werden können.
Konenlager dagegen sind unter Umständen anfälliger da sie keine feste Einheit bilden aber dafür kann man sie "einfach" reparieren.

Abgesehen davon ist das Tretlager schon das am meissten ebanspruchte Teil, wie das bei einem E-Bike ist weiß ich allerdings garnicht

Wenn es ein Tretlager moderner Bauweise und ordentlicher Qualität ist, sollte es viel länger halten.
Ich hab ein XT-Octalink-Lager, das deutlich über 100'000 km in Benutzung ist und immer noch einwandfrei ist. Eines der wenigen Teile an dem Rad, das noch nicht getauscht wurde.
Ein Ultegra HT-II-Lager an einem anderen Rad hat über 50'000 km hinter sich gebracht, ebenfalls bis zum Ende (durch einen Unfall) ohne Beanstandungen.

Wenn es ein HT II Lager ist und der Händler tauscht, dann achte wenigstens drauf, daß der Rahmen richtig gefräst ist, bzw daß er das nachträglich macht und anschließend beim Einbau die linke Kurbel nicht festknallt(!), sonst wird das nie was mit höherer Laufleistung. Wenn er auch die Kurbeln tauschen will, dann muß er extrem gute Gründe vorweisen können.

Meine HT2 hat 17.500km gehalten. Dann waren die Lager und leider auch dass Innengewinde im Rahmen hin,nachdem sich die Verschraubung auf der Kettenblattseite etwas gelockert hatte. Gefahren wurde es bei jedem Wetter und fast immer auf dem großen Kettenblatt. Irgendeine Wartung hatte ich dem Lager allerdings auch nicht angedeihen lassen...

rainer*

N'abend.

Also ohne zu wissen, um was für ein Lager es sich handelt ist das natürlich alles Kaffeesatzleserei, aber es ist nicht so ungewöhnlich, dass ein Innenlager nach 5tkm defekt ist. Es gibt eine Unmenge an einfachen Lagern, die nicht länger halten. Dein Händler hat auch Recht, wenn er darauf hinweist, dass ein Lager als Verschleissteil nicht der 2-Jahres Garantie unterliegt.
Lass ein neues hochwertiges Innenlager einbauen und achte drauf, dass bei aussenliegenden Lagern wie HT2 der Rahmen ordentlich gefräst ist.

Also ich glaube, dass das mit den Tretlagern ein wenig lockerer gesehen werden kann. Die einzigen Tretlager, die mir bislang kaputtgegangen sind, waren solche, die frei zugängliche Lager hatten. Die Industrielager sind vollständig gekapselt und ich habe noch nie über 15 Euro für so ein Lager ausgegeben. Mit meinem Alltagsrad fahre ich etliche tausend Kilometer jedes Jahr. Ich bin sicher, dass das billige Shimano-Industrielager, welches dort verbaut ist, schon etwa 50.000 Kilometer auf dem Buckel hat. Da wackelt bislang noch nichts und es dreht leicht und präzise. Für was sollte ich also mehr Geld ausgeben?

Bei einer Bekannten sollte das Lager bereits nach nicht einmal zwei Jahren ausgetauscht werden, da der Antrieb wackelte. Ich habe das Lager danach für sie angezogen - es war nämlich einfach nicht fest genug eingeschraubt worden - und sie hat eine Menge Geld gespart. Weniger für ein neues Lager, sondern viel mehr für die Arbeitskosten, die ihr berechnet worden wären.

Daher sollte man immer überprüfen, ob das Lager nicht nur ungenügend eingeschraubt worden ist.

Also mein Lager war nach 10.000 Kilometern hinüber. Definitiv. Und die Kurbel gleich mit, weil sich die Achse eingeschliffen hat und ich nicht rechtzeitig wechseln konnte (da unterwegs, ohne Radladen in der Nähe).
Nachdem ich mich informiert hatte ist das wohl weniger die Ausnahme, sondern ich fand viele Menschen, deren Lager ähnliche Laufleistungen erreichten.
Ich hätte mir aber schon etwas mehr gewünscht.
Wenn man solche Lager bevorzugt sollte man schon drauf achten, dass sie ordentlich eingebaut werden, sonst reduziert sich die Lebensdauer weiter.
Wenn man mit etwas mehr Gewicht leben kann gibt es aber auch Alternative Systeme.

Grüße

Florian

Nach meiner Erfahrung gibt es bei HT II drei Regeln, die berücksichtigt werden sollten:
Rahmen sauber fräsen, Lagerschalen sorgfältig einschrauben und dann sehr fest anziehen, linke Kurbel mit der Rändelmutter nur anliegend aufsetzen, keinesfalls festknallen, funktioniert wie ein Steuersatz(!).

Hallo,

ich danke euch für die vielen Antworten!
Inzwischen hat sich das Problem ganz leicht gelöst. Bei einer sehr kurzen Reparatur war es nun möglich, es zu reparieren und doch kein tausch nötig.

Danke mit Grüßen aus der Steiermark- Naturi

Es wäre interessant zu wissen, wie denn die kurze Reparatur ausgesehen hat. Wurde das Lager lediglich wieder festgezogen? Wie ich schon geschrieben habe, wäre das meine Vermutung. Dies gilt zumindest für gekapselte Industrielager, bei denen nach den wenigen Kilometern eigentlich sonst nicht viel passieren kann.