Nachdem es mehrere Jahre in den Nahen und Mittleren Osten ging sollte es diesmal Indien sein. Für uns ein völlig neues Land und auch in erstmaliger Besetzung als Vater und Sohn. Am 24. September ging es mit dem Flieger von Berlin nach Delhi. Von dort weiter mit dem Bus nach Shimla.
Hier angekommen brauchten wir ersteinmal eine Mütze Schlaf und nahmen uns ein kleines Hotel. Am nächsten Tag ging es dann richtig los. Zuerst führte unser Weg durch die Vorgebirge des Himalaja in Richtung Manali. Es war heiß und schwül, die Vegetation erinnerte teilweise an tropische Regenwälder, in den Bäumen tobten die Affen und bunte Vögel schwirrten umher. Für die ca. 300 km brauchten wir 3 Tage.
Ab Manali ,welches auf 2000m Höhe liegt, ging es dann richtig in die Berge. Zuerst mussten wir über den Paß Rothang La (knapp 4000m Höhe). Die Straße ist häufig asphaltiert aber auch stark befahren. Wir hatten Glück mit dem Wetter und sind recht locker bis auf 3400m Höhe gefahren. Hier haben wir übernachtet.
Am nächsten Tag dann die letzten 600 Hm bis zum Paß. Oben angekommen wundern wir uns über das rege Treiben. In warme Schneeanzüge verpackt spielt die indische Mittelklasse im Restschnee – wir sind noch mit kurzen Klamotten unterwegs.
Die anschließende Abfahrt ist mühsam – der Straßenbelag fehlt oder ist ganz und gar weg und man muß sehr konzentriert sein. Trotz Hydrauligbremsen schmerzen die Hände vom Bremsen.
Im Tal angekommen (noch immer auf 3400m Höhe) bogen wir nach Osten ins Chandra – valley ein. Ab jetzt und für die nächsten ca. 300 km war Pistenfahren auf etwa 4000m Höhe angesagt. Für uns beide eine neue Erfahrung. Wir mussten lernen uns auf den Rhythmus einzulassen den der Untergrund und die dünne Höhenluft zulassen. Es war eine wunderbare und einsame Strecke durch die fantastische Hochgebirgswelt. Berge mit einer Höhe von 5000 – 7000m Höhe säumten unseren Weg.
Wir mussten noch den ca. 4600m hohen Paß Kunzum La überqueren. Das war durchaus eine gewisse Herausforderung. Wir versuchten wenigstens 100 Höhenmeter am Stück zu fahren aber selbst das schafften wir am Ende nicht mehr.
Schließlich erreichten wir aber überglücklich den Paß und waren mächtig stolz. So hoch waren wir mit Rädern noch nie.
Nun ging es weiter durch traumhafte Spitti – valley in Richtung Kaza. Dieses Tal ist nun auch wieder etwas besiedelt und der Einfluß des Buddhismus ist allerorts sichtbar. Die Menschen sind sehr freundlich und aufgeschlossen.
In Kaza mussten wir uns ein Permit für die Weiterreise in Richtung Nako besorgen. Es war problemlos zu bekommen – aber einen Reisetag sollte man dafür schon einplanen. Nach insgesamt 14 Tagen, 900 km, und ca. 13000 Höhenmetern waren wir zurück in Shimla. Wir führen wieder mit dem Bus nach Dehli wo wir uns noch 2 Tage umgesehen haben. Auch dieser kurze Stadtaufenthalt war sehr lohnend.
Hier gibt es ein kleines Filmchen der Tour: Indien 2012 Wer konkrete Fragen zu der Tour hat kann sich sehr gerne an mich wenden. Liebe Grüße von uns an alle Leser. Christian und Philipp
Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derjenigen, die die Welt nicht angeschaut haben (Humboldt)
Nachdem es mehrere Jahre in den Nahen und Mittleren Osten ging sollte es diesmal Indien sein.
Eine tolle Tour und viele beeindruckende Photos. Erinnert mich ein bisschen ans Altiplano. Macht jedenfalls mächtig Lust! Wie alt ist Dein Sohn? Ich hoffe, dass mein Kleiner in dem Alter doch wieder etwas Lust auf Radreisen hat ...
Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Das ist schon eine tolle Tour. Was mir sympatisch ist - die Runde entspricht ungefähr dem, was für uns auch realistisch wäre.
Wie war Eure Erfahrung mit den Enheimischen? Wir haben immer etwas Angst vor steinewerfenden Kindern oder andere unangenehme Erfahrungen.Oder ist dies im norden Indiens anders oder haben wir gar eine falsche Vorstellung?
Wie war es mit der Verpflegung? Hattet Ihr Eure ruhe wenn ihr am Straßenrrad gezeltet habt?
Hallo Panta-rhei, schön daß Dir mein kleiner Bericht gefällt. Mein Sohn ist 24 Jahre alt. Ich bin 48 Jahre. Normalerweise unternehmen wir unsere Touren schon eine Weile getrennt (ich brauche es nicht ganz so knackig wie er in seinem jungen Alter). Diesmal ist aber der Reisepartner meines Sohnes abgesprungen und ich bin eingesprungen. Und es war für uns beide Super. LG Christian
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Hallo Rennrädle, also unsere Erfahrung mit den Einheimischen war nur positiv. Wir wurden nie belästigt und hatten in den Bergen immer unsere Ruhe. Sofern in tieferen Lagen die Bevölkerungsdichte anstieg haben wir in kleinen Hotels übernachtet (ca.4€/Nacht für 2Personen). Steinewerfende Kinder , wie wir es auch aus anderen Ländern kennen gab es nicht - im Gegenteil, die Kinder waren sehr fröhlich und aufgeschlossen aber nicht aufdringlich. In den Bergen macht es sich ganz gut etwas Nahrung dabeizuhaben - ansonsten bekommt man jeden Tag auch hier etwas zukaufen aber eben im Prinzip nur Kekse und Chips. Also ich kann die Runde ohne Abstriche empfehlen. Liebe Grüße Christian
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Vielen Dank für deinen Bericht, Christian. Schön Euch als Vater und Sohn gemeinsam auf einer Reise zu sehen. Immer wieder faszinierend ist es für mich wie der Mensch solche kargen Länder siedeln kann. Sehr anschaulich wie mühsam die Querung des Pass für Euch war.
Hallo Rennrädle, den aufgezeichneten Track findest Du hier: die Route Reisezeit : 24.Sept. - 16 Oktober / Wetter: trocken, in den Niederungen heiß und feucht, in den Bergen am Tage ca. 10 Grad und nachts leichter Frost. Gruß Christian
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Einfach toll gemacht. Das macht echt Freude und weckt tatsächlich so … fiebrig … träumerische ... Ideen. Herzlichen Dank und herzlichen Glückwunsch dem Vater und dem Sohn, zur Tour und zur Präsentation. Für mich ist das sehr beeindruckend und inspirierend.
Danke für den Bericht! Du hast geschrieben das man täglich Chips und Kekse kaufen konnte, wie sah es aber mit besseren Lebensmittel aus? Für wie viele Tage musstet ihr in die Berge Essen mitnehmen?
Ich wollte im September 2009 auf meiner Tour Srinagar-Leh-Shimla auch über das Spitital fahren. Der Kunzumpass am Anfang war aber völlig zugeschneit und kann auch nicht geräumt werden, niemand ist mehr durchgekommen und so bin ich über den Rothangpasse nach Manali. Dies nur als Info für alle die die Route nachfahren möchten. Man muss evtl. flexibel sein.
Da habt ihr beiden ja was ganz wunderbares auf die Beine gestellt. Neben den stimmungsvollen Bildern und einem perfekten Film gefällt mir die Geschichte von Vater und Sohn. Da beneide ich euch wirklich drum, weil ich die Gelegenheit eines gemeinsamen Urlaubes nach meiner Kinderzeit nicht wahrgenommen habe. Wenn ich das jetzt von euch lese, dann vermisse ich wirklich etwas sehr Wertvolles.
Hallo Peter2, wir hatten Essen für 6-8 Tage dabei, natürlich nur Minimalprogramm aus Instandnudeln , Kartoffelpüree und Tütensuppen, das restliche Essen trugen wir um die Hüften. Also nochmal im Ernst, vorausgesetzt das Wetter hält einen nicht fest, genügt es Essen für 3 oder maximal 4 Tage dabei zu haben. In Kaza läßt sich dann alles wieder nachkaufen. LG Christian
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Auch von mir ein dickes Kompliment! Ein wirklich schöner Bericht. - Noch eine Standardfrage: Wie siehts mit den Hunden aus? Hattet Ihr da irgendwelche Probleme? Der Bustransfer vom Flughafen zum Startpunkt scheint ja reibunslos geklappt zu haben. Habt ihr die Räder gut mitbekommen / einfach aufs Dach schnallen lassen?
Hallo Gereon, wir sind von hier mit dem Bus gefahren. Täglich nach Shimla um 20.30Uhr - Preis 8€ + 4€ (Rad)- Fahrräder unten in den Bus rein!Alles Problemlos! Wir hatten in Indien keinerlei Probleme mit Hunden! LG Christian
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Hallo Christian und Philipp, ganz, ganz tolle Bilder und auch der Film. Toll, wenn Vater und Sohn sowas zusammen fahren können. Für meinen Vater (69J.) würde solch eine Indien-Tour sicher zu anstrengend werden. Aber das heisst nicht, dass er gar nicht mehr fahren kann. Letztes Jahr ist er 6 Wochen an Rhein und Donau bis Budapest gefahren und nächstes Jahr solls mehrere Wochen durch Frankreich gehen. Und das immer mit Zelt.
Ich wünsche noch viele, vllt. auch gemeinsame Touren.
Hallo Andi, ist ja wirklich witzig das Du uns hier wiedererkannt hast. Ich erinnere mich gut an Euch. Ich glaube Ihr hattet erzählt, das Ihr den berühmten Manali - Leh - Highway gefahren seit. Gibt darüber auch einen Reisebericht? Vielleicht habt Ihr ja Lust einen zu schreiben? Würde mich schon sehr interessieren. Übrigens, der unbeleuchtete und unbelüftete Tunnel war echt ätzend - zumal wir den auch noch bergauf fahren mußten. Eure Vorwarnung war also sehr angemessen. LG Christian
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Hi Christian, Reisebericht gibts leider noch keinen aber ich bin dabei, vielleicht stell ich bald mal ein paar Fotos rein . Wir sind von Leh mit nem kurzen Abstecher ins Nubratal dann nach Manali geradelt.
bin von eurem Reisebericht sehr beeindruckt und motiviert, dort auch mal eine Tour zu fahren. Ist das auch im Juli möglich? Oder ist da Regenzeit? Jedenfalls haben mir die Bilder sehr gut gefallen.
Hallo Nils, freut mich wenn Dir unser kleiner Reisebreicht gefallen hat. Ich denke man kann die Runde auch im Juli fahren - es ist allerdings noch Regenzeit. Die Gegend hinter dem Rothang Paß also Chandra - und Spitivalley gelten als sehr trocken und somit sollte es gehen. Aber wie es in den Bergen und in diesen Höhen so ist - nichts ist sicher. Ich denke die günstigere Zeit sollte so Mitte August bis Mitte September sein.Wenn Du noch weiter Infos brauchst (Bus von Delhi -Shimla ....) kannst Du Dich gerne an mich wenden. Dir alles Gute - Gruß Christian
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