Wir überlegen ob wir den Elberadweg im nächsten Jahr bereisen sollen. In welcher Richtung sollte er denn befahren werden ( Wind, Steigung, etc.) Für Tips jeglicher Art sind wir sehr dankbar.
Grüße

Karsten

In Mitteleuropa fließen Flüsse üblicherweise die Berge hinab, also von oben nach unten. Flussabwärts wird es tendenziell eher runter gehen, flussaufwärts eher nach oben.

Ihr müsstet einfach entscheiden, ob Ihr lieber Berge sehen wollte oder Flachland. Im unteren Bereich fährt man viele hundert Kilometer auf dem Elbedeich, und der Wind fegt drüber. Je näher man der deutsch-tschechischen Grenze kommt, desto bergiger wird es. Der schönste Bereich ist vermutlich das Stück zwischen Heidenau und Litomerice. Allerdings sehen das viele andere genauso, und deshalb ist es da eher voll.

Generell weist der Elbe-Radweg aber sowieso relativ weniger Steigungen auf, weil es selten aus dem Tal hinausführt.

Gruß
Thoralf

Also es hängt an der Jahreszeit. Bis ca Mai hat man Ostwinde, dann Richtung Hamburg radeln.Ab Mai hat man Westwinde, dann Richtung Prag radeln. Die Steigungen unterwegs sind bis auf das hohe Elbufer bei Hitzacker fast völlig flach.


Gruß
Lutz

Moin
Wenn man auf der anderen Elbseite fährt sind die Steigungen bei Hitzacker gut zu sehen, braucht aber nicht dort hochfahren. In dem Bereich zwischen Dömitz und Boizenburg sind die Steigungen noch flacher.

ergänzen möchte ich diese Aussage noch mit dem Teilstück zwischen Pirna und Bad Schandau, wo es auch einige Kilometer entlang des Elbsandsteingebirges Auf und Ab geht. Die "Hügel" sind meiner Ansicht nach aber auch für Untrainierte gut zu schaffen!

Ich würde wieder von der Mündung Richtung Quelle fahren. Ich denke, dass ihr während Eurer Tour auch Sehenswürdigkeiten und sehenswerte Städte anschauen wollt. Da solltet ihr einplanen, dass das Fortkommen wegen "geballter" Kultur ab Wittenberg flußaufwärts etwas länger dauert.

LG Theo

Fahrt Elbaufwärts, da hat man tendenziell eher Rückenwind. Die "Steigungen" sind in der Tat vernachlässigbar. Außerdem finde ich es hübscher, die bergigeren Teile gegen Ende der Tour, quasi als Ziel, anzuvisieren.
Hab mal gehört, dass die Route grob zwischen Hamburg und Magdeburg ziemlich öde sein soll, teils sehr weit von der Elbe weg und wenig zu sehen. Für Meissen, Dresden, sächsische Schweiz bis hinter die tschechische Grenze gibt es eine klare Empfehlung von mir, das lohnt sich!

In Tschechien wird es nochmal überraschend hügelig: Zwischen Usti und Teresienstadt geht es nochmal ganz schön hoch und runter (sind wir im September erst gefahren).

Beim Moldauradweg (falls der nach Prag mit eingeplant ist) aufpassen: Da gibt es eine Passage kurz vor Prag die nicht ausgeschildert war und fürs Tandem absolut ungeeignet war, wir mussten einige km schieben! Wer Single Trails mag, fühlt sich da vielleicht wohl, mir war 20cm Rangierraum zwischen Steilwand und Kante zum Fluss runter auf verwurzelten Pfaden zu eng!

Ich würde das sogar von dem Stück zwischen der Elbmündung und Magdeburg behaupten.
Einzig den Abschnitt von Boizenburg bis Dömitz finde ich schön. Ist aber mit Sicherheit reine Geschmackssache.

Die Strecke von Lauenburg bis Bleckede würde ich unbedingt auf der westlichen Seite befahren (auf der östlichen Seite bis Boizenburg ist die Strecke nicht schön und viel auf der Straße) - in Bleckede dann mit der Fähre rüber auf die östliche Seite. Da kann man immer die Elbtalauen sehen - und die sind bestimmt nicht langweilig! Die Landschaft ist sehr entspannend und in ihrer Art einmalig!

Da ich Hamburgerin bin, würde ich die Tour von Nord nach Süd machen, weil in diese Richtung die Chance, Rückenwind zu haben größer ist und weil ich dann in den Urlaub "reinfahren" würde - das mag für Flachlandliebhaber andersrum reizvoller sein.

Ich hätte noch die Bikeline-Elberadweg-Tourenbücher gegen Porto zu verschenken. - sind aber von 2006 (gerne PN an mich).

das ist ungerecht vor Magdeburg hast Du Havelberg mit dem Dom, Tangermünde die Geburtsstadt von Feodora und wunderschöne Elbauen vor Dömitz.
Aber natürlich alles Geschmackszache.

Gruß
Lutz

Ja, so ist es. Das Leben ist ungerecht.
Aber mal im Ernst. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin versuche ich Städte zu meiden, oder fahre so schnell wie es geht durch. Egal wer dort geboren wurde. Städte besuche ich lieber mit dem Auto (bis an den Stadtrand und dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln). Ich besichtige dann sogar Gotteshäuser und Museen.
Somit gebe ich dir Recht, das es in den Städten dort etwas zu sehen ist.
Dass es vor Dömitz schön ist, habe ich doch geschrieben. Den Rest von der Gegend finde ich aber schon recht eintönig. Nicht nur im November.

Dann muss ich a) einen anderen Elbradweg gefahren sein und b) einen anderen Geschmack haben. Auf dem nördlichen Elbufer fährt man von Brunsbüttel bis Hamburg sehr schön und sehr, sehr häufig mit Sicht auf den Fluss. Der Abschnitt Hamburg bis Dömitz hat auch mir wenig gefallen, weil zwischen Radweg und Fluss fast immer ein Deich ist. Weiter flussaufwärts gibt es dann aber auch schon vor Magdeburg wieder "Flussfeeling" und sehr schöne Abschnitte, wie z.B. der um Havelberg,

Viel wichtiger als die Frage, ob man Richtung Osten oder Westen fährt (ist sowieso eine Windlotterie), finde die Frage nach der richtigen Elbseite. Es gibt auf dem größten Teil entlang der Elbe in Deutschland auf beiden Seiten je einen ausgeschilderten Elbradweg und auf vielen Abschnitten macht es einen starken Unterschied, ob rechts oder links des Flusses. Tipps dazu gibt's z.B. hier im Forum und in den erwähnten bikeline-Büchern.

Gruß
Uli

Zwischen Bleckede und Dömitz fährt man auf dem Deich!

Ansonsten finde ich die Landschaft zwischen Dömitz und Magdeburg auch einmalig schön (wie oben schon erwähnt).
Wenn man keine Städte angucken will, kann man doch weiterfahren!

Ja wirklich, 100Hm auf 500km von Dresden nach Hamburg, macht ein mittleres Gefälle von unglaublichen 0.02%.

Es wird wohl der andere Geschmack sein. Gerade das Stück von der Kanalfähre bis Glückstadt finde ich schon sehr, öde. Ab Glückstadt sind ab Oktober bis einschließlich April die Sperrwerke dicht und im Sommer liegt am Elberadweg die Schei… von den Schafen. Mag aber auch daran liegen, dass ich mich, obwohl aus Schleswig-Holstein kommend, überhaupt nicht mit dem flachen Land an der Westküste anfreunden kann. Der Bürgermeister vom Nachbardorf kann mir beim Essen auf den Teller sehen. Ich bin da vielleicht sehr voreingenommen. Wohl auch, weil ich genau weiß, das die Ostküste sehr viel abwechslungsreicher und landschaftlich schöner ist.
Nun sind wir wieder bei der Geschmackssache.
Ich will ja auch niemand seinen Flußradweg ausreden. Wem es gefällt, der wird einen schönen Urlaub haben. Persönlich gefällt mir die Landschaft an dem Elbabschnitt nicht sehr gut.

Wenn du besagte 0,02% Steigung messen kannst vielleicht. Ansonsten fließen Flüsse nur im Gebirge Berge hinab, danach sind sie ohne Übertreibung tellerflach, selbst wenn sie sich später durch ein Gebirge (Elbe: Elbsandsteingebirge, Rhein: Rheinisches Schiefergebirge,...) durchschlängeln. Die Frage nach der vorherrschenden Windrichtung ist daher ganz berechtigt - die hat einen wesentlich größeren Einfluss auf den Ennergiebedarf flussauf- oder -abwärts.

Von mir ein klares Votum für aufwärts:
Wir sind die Elbe zwei mal mit Kanus gefahren und hatten immer Gegenwind.
Deswegen sind wir in diesem Sommer mit den Rädern "bergauf" von Tangermünde bis Bad Schandau gefahren und hatten keine Windprobleme.

Horst

Hallo zusammen,

ich bin die Elbe an verschiedenen Wochenenden von Hamburg bis Prag abgefahren bin inzwischen ein Vertreter der "Lotterie"-These. Entweder wehte gar kein Wind oder er kam entgegen, egal in welche Richtung ich gefahren bin. Landschaftlich fand ich den Teil Hamburg - Magdeburg superschön. Er bietet keine Highlights wie das Elbsandsteingebirge, ist aber landschaftlich sehr stimmig, vor allem wenn man zeltet :-)

Ich würd die Reiserichtung stark von den Rahmenbedingungen der An-/Abreise abhängig machen. Nach Prag kann man z.B. schön mit dem Nachtzug fahren und am Morgen entspannt starten

bist Du des Wahnsinns?

:job

Hallo Karsten,

wir sind vor Jahr(zehnt)en im Juli den Weserradweg gefahren. Damals habe wir dieselbe Überlegung angestellt und sind deswegen auch von der Mündung (Bremerhaven) aus aufwärts gefahren. Das hatte für uns dann zusätzlich noch den Vorteil, dass wir die Route zu Hause beenden konnten und deswegen zeitlich unabhängig waren.

Gruß
Klaus

Öde kann man so nicht sagen. Vor 2 Jahren bin ich von Magdeburg bis Dömitiz auf dem Deich mit Gegenwind gefahren, fand ich sowas von schrecklich. Wollte ich nie wieder machen. Aber dieses Jahr habe ich mich mit einem Freund ein langes WE im März in Cumlosen eingenistet und von dort Tagestouren gemacht. Überschwämmte Elbwiesen, Windstille, Gänse soweit man sehen konnte und Sonnenschein.
Ich würde aber auch Elbaufwärts fahren und im Elbsandsteingebirge 2 Tage die Nationalparkroute fahren. Ein guter Startpunkt kann Bad Schandau sein. Ich habe es genossen vom Flachland in die Berge zu fahren, die Landschaft wurde immer interessanter.