Diesen Beitrag habe ich bereits in meinem Blog veröffentlicht, da es aber sicherlich auch den einen oder anderen hier interessieren könnte, stelle ich den Beitrag nochmal separat rein - vielleicht hilft es bei der Entscheidungsfindung zu einer "Steckdose auf dem Rad".
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Bereits kurz nach dem Kauf des Liegerads trat ein Problem auf, was immer mehr technikbegeisterte Radfahrer - auch die Aufrechtsitzer - ins Grübeln bringt: "
Wie lade ich meine Technik unterwegs auf?" - sei es ein Handy, Smartphone, GPS oder Akkus für diese oder jene Geräte.
Idee und UmsetzungDie Lösungen sind mannigfaltig, von "
bloß keine Technik mitnehmen!", über "
wird schon noch ein bisschen halten der Akku!" bis hin zu Solarpaneele für unterwegs. Auch ich habe lange überlegt und mich am Ende für ein
Zzing entschieden. Dabei handelt es sich um ein kompaktes Gehäuse mit Ladeelektronik und eingebautem Akkublock, welcher über den Dynamo auflädt und eine konstante Spannung am USB-Anschluß herausführt, so dass auch längere Stops den Ladevorgang nicht unterbrechen. Meine Wahl viel auf die leistungsstärkere 'Smartphone-Edition' mit 2700mAh-Akkublock. Standard wären 2000mAh, doch der kleine Aufpreis war es mir wert und so sind nun genug Reserven für unterwegs vorhanden.
Installation des HaltersDer schwierigste Teil stand mir nun bevor: "
Wohin damit?" - es sollte in Reichweite sein, dass ich es ein- und ausschalten kann, ohne Verrenkungen zu machen. Da das Zzing nicht 100%ig wasserdicht ist, sollte es im Falle eines Falles nicht ganz schutzlos ausgeliefert sein - also so angebracht werden, dass die 'offenen Stellen' nach unten zeigen. Somit kam der Halter am Ende an den Platz, wo sich bislang die Smartphone-Halterung befand: Im sitzenden Zustand etwa auf Höhe der Oberschenkel zwischen den Beinen. Hier noch ein Vorher-Foto:
Im Lieferumfang befand sich neben dem Gerät noch der
KlickFix-Halter, einige Kabelbinder, das Material für die elektrische Verbindung und eine Anleitung. Der Halter dient zum schnellen Abnehmen und Aufsetzen des Gerätes.
Dazu habe ich einen Streifen Isolierband um das Rohr gewickelt, um es vor Beschädigungen und Scheuerstellen zu schützen - der mitgelieferte Gummistreifen ist leider nur für dünne Rohre geeignet. Auf den Metallstreifen, der am Ende alles hält, habe ich als Gummi-Ersatz und Anti-Rutsch-Material Schrumpfschlauch drübergestülpt und geschrumpft. Danach konnte bereits alles festgespannt und der eigentliche Halter angeschraubt werden. Fertig!
Elektrische VerkabelungDa bekanntlich ein
SON (Schmidt's Original Nabendynamo) seine Dienste an meinem Liegerad verrichtet, musste die Verkabelung irgendwie an das gute Stück gebracht werden. Die Anleitung liest sich auch toll vom Zzing und es sind sogar Schrumpfschläuche und Quetschverbinder im Lieferumfang, aber verstanden habe ich es nicht, wo es angebracht werden soll.
Dankenswerterweise haben
Busch & Müller an der Frontbeleuchtung noch zwei Anschlüsse übrig gelassen, an welchem man wohl ein zweites Paar Adern für die hintere Beleuchtung anbringen kann. Ohne wirklich zu wissen ob es geht habe ich testweise per Flugverdrahtung das Zzing angeschlossen und ich war erstaunt, als es anfing zu laden - gleichzeitig mit Licht! Jede bisherige Lösung sagt, dass ENTWEDER das Licht ODER der Spannungswandler betrieben werden kann. Auch in der Anleitung des Zzing steht, dass es nur geladen wird, wenn die Beleuchtung ausgeschaltet ist.
Die Praxis wird zeigen, ob ich einen Denkfehler gemacht oder einfach eine 'Lücke' gefunden habe, um es doch irgendwie zu realisieren. Aus Ermangelung der passenden Steckverbindung habe ich die Adern des Kabels abisoliert und direkt an die Beleuchtung gelötet. Noch etwas Schrumpfschlauch und schon war auch dieser Teil erledigt.
Smartphone-HalterungDa nun der Platz für das Smartphone verbaut war, musste ich mir etwas anderes überlegen. Schnell war auch hier eine Lösung gefunden: Mittels Klebepad und einer Universalhalterung habe ich letztere einfach auf die Oberseite des Zzing geklebt, so dass daraus am Ende eine Einheit wurde.
Das USB-Kabel wurde provisorisch mit Kabelbindern versehen (nichts hält so lange wie ein Provisorium!) und dadurch auf die notwendige Länge gebracht. Dieses werde ich bezeiten gegen ein passendes kurzes Kabel austauschen.
InbetriebnahmeNun konnte es endlich losgehen. Nach dem Anschluss an die Beleuchtung musste nur noch das Kabel in Richtung Zzing verlegt und angeschlossen werden. Auf dem zweiten Foto von oben seht ihr den Klinkenstecker bereits lustig hinter dem Halter hervorgucken.
Nur noch ins Zzing stecken und...Abfahrt! Es schien auch alles soweit richtig angeschlossen zu sein, da nach wenigen Metern bereits die Ladelampe leuchtete und dem ganzen Leben einhauchte. Auf dem folgenden Foto kann man rechts unten am Gerät den Klinkenstecker sehen, welcher nach vorne zur Beleuchtung geht.
FazitWas soll ich sagen?! Ich bin begeistert! Wie bereits erwähnt wird die Praxis zeigen, ob diese nicht ganz gewollte Lösung mit parallelem Betrieb von Aufladung und Beleuchtung funktioniert, aber im Moment bin ich guter Dinge.
Es sieht natürlich etwas klobig aus, doch dafür kommt das Smartphone etwas weiter nach oben und lässt sich im Stand auch besser bedienen. Zum Abnehmen wird nur das Ladekabel getrennt und der komplette 'Block' kann mitgenommen oder verstaut werden. Das überflüssige Ladekabel kann ich dann in den Halter stecken, damit es nicht herumbaumelt.
Somit steht nun langen Touren, sogar mehrtägigen, nichts mehr im Wege, sofern man diese gerne mit voll-geladenem Smartphone zur Navigation oder Routenplanung geplant hat. Ich bleibe am Ball und werde berichten, wie sich das Ding ähhh... Zzing macht.
Der Preis von 109 Euro ist happig, aber man bekommt als Gegenwert die Möglichkeit die Energie des Nabendynamos abzuzapfen und diese für mitgenommene Technik einzusetzen.
Hier das aktuelle Nachher-Foto: