Hallo,
ich möchte von München nach Bibione an der Adria fahren. Ich habe zwei Routen rausgeschrieben, die beide etwa 590km lang sind. Welche ist besser? Ich möchte möglichst auf Straßen fahren und habe wenig Erfahrung bei der Routenplanung...

Route 1 folgt der Bavariva-Tyrolensis, führt über den Brennerpass und folgt dann der Etsch:
München-Bad Tölz-Lengries-Innsbruck-Brenner(1374m)-Sterzing-Brixen-Bozen-Vigo di Fassa-Belluno-Portogruaro-Latisana-Bibione

Route 2 folgt dem Isar-Radweg soweit möglich und dann der Claudia-Augusta:
München-Murnau-Garmisch-Ehrwald-Fernpass(1210m)-Imst-Nauders-Reschenpass(1507m)-Meran-Bozen-Vigo di Fassa-Belluno-Portogruaro-Latisana-Bibione

Route 2 ist wohl schöner zu fahren ist, aber bei Route 1 könnte man den hohen Reschenpass umfahren. Man muss wohl nicht direkt über den Brenner fahren, sondern über "Eisack-Radweg" oder über die "Römerstraße". Ich möchte möglichst alles selbst fahren und auf Bus&Bahn verzichten.

Was meint Ihr?

Danke

Ich war schon ein paar mal von München nach Bibione unterwegs. Der schnellste Weg ist meiner Meinung nach über den Brennerpass. So schlimm vom Verkehr her finde ich den auch nicht. Ich fahre meist über Bruneck, sind dann ca. 500km.

Landschaftlich schöner ist aber der Reschenpass. Ist auch weniger Verkehr. Vermutlich wohl ein paar Höhenmeter mehr. Aber Reschenpass und Brenner gehören zu den einfachen Alpenpässen.

Wenn du Zeit hast und auch was sehen willst, fahre über den Reschenpass.

Den Reschenpass wirst du subjektiv nicht höher als den Brenner empfinden, eher sogar niedriger, da die Ausgangshöhe eine andere ist. Die Straße von Martinsbruck (Martina) auf die Norberthöhe führt wunderschön gleichmäßig sanft ansteigend (geschätzt etwa 7 Prozent) auf die Höhe, von dort 100 Hm nach Nauders hinunter und dann nochmals leicht ansteigend zum Reschenpass.

Vom Inntal zum Brenner sind es immerhin 800 Hm, wenn man die Römerstraße über Ampass, Lans, Patsch und Ellbögen fährt kommen noch etwa 150 Höhenmeter Höhenverlust auf der landschaftlich aber schöneren Strecke dazu. Im Prinzip spricht aber auch nichts gegen den Brenner.

Hallo,

eine dritte Möglichkeit wäre: von München nach Salzburg, dann auf dem neuen Alpe-Adria-Radweg via Villach und Pontebba nach Udine und dann weiter nach Bibione. Den Alpenhauptkamm durchquerst du dabei via ÖBB-Tauernschleuse.

Hans

Wahrscheinlich ist der Reschenpass die bessere Wahl...

Was meint Ihr zu der Strecke in Italien? Ich möchte der Etsch folgen und habe die Wahl, ob ich dem (gut ausgeschilderten) Etsch-Radweg schon in Bozen verlasse oder erst in Trient.

Route 1 (240km): Bozen-Vigo di Fassa-Falcade-Agordo-Belluno-Conegliano-Portogruaro-Latisana-Bibione

Route 2 (285km): Bozen-Trient-Thiene-Castelfranco-Treviso-San Dona di Piave-Bibione

Welche Route ist besser? Gibt es in der Gegend ausgeschilderte Radwege?

Vielen Dank, Philipp

Hallo,
auch wenn meine letzten Alpentouren schon etliche Jahre her sind, stimme ich meinen Vorrednern zu und rate zum Reschenpass. Auf der Brennerroute ist doch sehr viel Autoverkehr.

Der Reschenpass (von der Nordseite her) war der leichteste Übergang, den ich je in den Alpen gefahren bin. Außerdem ist dort deutlich weniger Verkehr.

Für die Route 2 bietet sich ab Trient das Valsugana an. Dort hast Du einen ausgeschilderten Radweg bis Bassano del Grappa. Von dort Anschluss nach Castelfranco....
Danach dürften sich keine ausgeschilderten Radwege mehr finden.
Toni

Leider vermute ich bei beiden sehr viel Verkehr. Vielleicht ist die Variante 2 besser, da hat es viele schöne Flecken, und mehr Seitenstraßen... Mal abgesehen von den Passstraßen. Aber selbst da könnte ich mir vorstellen, dass sich off-road (teilweise) was finden lässt.

Wie heißt der Radweg nach Bassano del Grappa? Die Claudia Augusta nimmt wohl einen ähnlichen Weg, führt aber über Feltre aus den Dolomiten heraus.

Danke für den Tipp

der nennt sich Valsugana Radweg oder ciclopista della Valsugana und geht tatsächlich bis Bassano del Grappa.

Hans

Der könnte auch als Brenta-Radweg durchgehen, da er ja entlang der (des?) Brenta geht.

Toni

Noch ein Tipp zur Schlussetappe Portogruaro-Bibione: Portogruaro südöstlich verlassen und der SP70 Toresella-Guissago folgen, zuletzt südlich bis Lugugnana. Ab hier ziemlich genau 2 km der SP42 nordöstlich folgen. Jetzt biegt rechts eine kleine Straße-via Musili ab, die als Radroute (braune Schilder-das erste steht direkt am Anfang am linken Straßenrand) markiert ist. Diese Route führt (mit einigem Zick-Zack) mit Hauptrichtung Süd bis zur Kanalbrücke vor Bibione. Von der Beschilderung darf man sich allerdings nicht verwirren lassen.
Eine Alternative führt über Latisana. Dort den Tagliamento überqueren und nach Süden, soweit möglich immer am Damm halten. Wenn man sich von den Verbotsschildern nicht beirren lässt, kann man verkehrsarm bzw. autofrei bis Bevazzana kommen, wo man den Tagliamento wieder überquert.

Toni

Stimmt! Die Route bin ich erst letzten Urlaub gefahren. Sehr schöne Route, aber schlecht beschildert.

Noch eine Frage: Weiß vielleicht jemand, wie man sich bei Google Maps ein Höhenprofil anzeigen lassen kann? Ich kriege das nicht hin...

Gibt es bei der von Dir genannten Route 1 von Bozen nach Vigo einen Radweg?
Fährt man danach über Falcade - Argordo - Belluno auf der normalen Autostraße?

Günter

Keine Ahnung, ich komme nur auf die Route, weil sie kürzer ist. Vielleicht ist sie aber auch hügliger und damit anstrengender zu fahren. Man müßte sich das Höhenprofil ansehen.

Ich dachte auch eher an die Strecke Bozen - Auer (etwas südl. von Bozen). Von dort soll es
eine ehemalige Bahnstrecke nach Cavalese bis Predazzo geben. Konkrete Erfahrungen habe ich
dazu allerdings bisher nicht gelesen.
Die Strecke Bozen - Karerpaß - Vigo ist sicherlich landschaftlich sehr reizvoll,
teiweise richtig schluchtig, aber auch nicht wenig Autoverkehr und stellenweise eng und sehr
kurvig. Mit dem Auto war das sehr interessant, aber mit Rad wäre mir das zu stressig
(ist aber sicherlich subjektiv sehr unterschiedlich)?

Günter