Hallo

ich bin gerade dabei Kosten für die Mitte Juni startende
Radreise zu überschlagen.

Route:
Freiburg-->Südkarpaten-->Moldavien-->Istanbul-->(evtl.Türkei Westküste)

Zeit:
3 Monate

Wir sind zu zweit und schlafen soweit möglich im Zelt (auch eher beim Bauer
/ netten Leuten auf der Wiese als auf dem Campingplatz)
Wir kochen selber mit Gas und Benzin und kaufen frisch vor Ort ein.
Ne Pizza sowie ein frisches kaltes Bier sollte aber auf jeden Fall
auch mal gehen können.

Was meint Ihr, mit wieviel Kosten kann man rechnen, wenn man das genaze eher
low Budget angeht? Flug von Istanbul zurück wird nicht miteinberechnet.

Gruss,
Mo

Hallo
Ich würde für drei Monate 900-1200 euro brauchen in Europa.
lg Heinz

Für Lebensmittel kannst du in der Türkei grob deutsche Preise annehmen. Transport kommt etwas günstiger. Zeltplätze bekommt man für 20TL pro Zelt was etwas mehr als 10€ sind. Mit € kommt man aber nicht sehr weit.

so um die 1000€ haben wir uns auch vorgestellt.
was aber eig. schon sehr wenig ist. 300€ pro Monat pro Nase...
Alles schwer abzuschätzen. Daher sollten wir uns noch ein abrufbares
Polster auf der Bank behalten denke ich.

Never. Wie willst Du das denn machen??? Drei Monate jeden Tag auf den Rad, , Kilometer runterreissen - sprich körperlich arbeiten und Abends für 10 Eur Discounterfood kaufen um zu regenerieren? Keine Ersatzteile, keine Telefonkosten, keine Fähren, keine Duschen, keine Waschmaschine, kein Internet? Träum weiter ;-) Einmal auf einen Campingplatz und die zehn Euro pro Tag sind weg. Die Pizza in Osteuropa wird auch mit Öl aus dem nahen Osten gebacken, was glaubst Du eigentlich wohin Du fährst? In die dritte Welt, wo man mit Glasperlen zahlt an statt mit Cash? 300 Eur entspricht Hartz4, davon kann man nicht leben.

Mmh, das ist sicher nicht jedermanns Ding und verlangt Verzicht so mancher liebgewonnenen Gewohnheiten und Bequemlicheiten. Ich gebe Dir Recht, ungeplante Transportmittelkosten, Ersatzteile (sofern nicht selber dabei), Medikamente (ebd.) etc. sind zu zahlen und somit
zu berücksichtigen. Und ja, ich weiss das ich nicht in die sog. dritte Welt fahre und die Dinge auch im Balkan ihren Preis haben. Ob "man" mit Hartz IV in Deutschland leben kann kann, ist eine andere Frage. Im Moment habe ich als Bachelorstudent auch nicht mehr und komme hin. Auf dem Rad, mit Zelt und frischen Obst und der Bereitschaft sich diesen reduzierten finanziellen Umständen anzupassen. würde ich 300€ p.N. nicht als unmöglich bezeichnen. Ahso, und neben Wildcampen wird auch Couchgesurft :-)

Mit 300 € pro Monat kannst du hinkommen. Ein paar Rücklagen für außerplanmäßige Vorkomnisse (Arzt, Ersatzteile, Transport) sollten aber verfügbar sein.

Selbst komme ich als Wildzelter und Selbstkocher gut mit weniger als 10 € pro Tag aus, ein oder zwei Feierabendbier mit eingeschlossen.

Überlege dir realistisch, mit welchen Kosten du unterwegs rechnen musst und in welche Dinge du Geld investieren möchtest. Bei mir ist dies in erster Linie Essen. Grundnahrungsmittel wie Brot, Reis oder Nudeln kosten kaum etwas, machen satt und spenden Energie. Wieviel Luxus/Geld du dir für deren Verfeinerung gönnen möchtest kannst du selbst entscheiden, teuer muss dies auch nicht sein.

Osteuropa ist auch bei sonstigen Ausgaben billig: Museen, Transport, Internetcafes kosten kaum etwas, auch ein Restaurantbesuch ist da mal drin.

Für das Umtauschen einer gebrochenen Felge habe ich in Oderhellen in Siebenbürgen 2010 inkl. neuer, hochwertiger Felge, einiger neien Speichen und dem Umspeichen knapp 25 € bezahlt.

Auf der Route wo du unterwegs sein willst solltest für "zwei" Personen mal 20 € pro Tag kalkulieren. Egal ob du diese jetzt brauchst oder nicht. Nur 10 € für zwei Personen pro Tag für alles halte ich zu knapp. Somit wärst du bei drei Monaten bei ca. 1800 € für zwei Personen.
Kosten für eventuelle Pannen kannst im Vorfeld schlecht planen. Solltest halt sehen das du mit technisch einwandfreier Ausrüstung los fährst, dann sollte wenig passieren.

Hi Aighes,



??? Wo hast Du eingekauft? Und was? Brot, Gemüse und Obst sind vieeel billiger. Wenn man natuerlich Weisswürste und Biomüsli sucht ...

Mit Landesüblichem Futter werden die beiden wenig ausgeben, je weiter sie nach Osten kommen ...

3-600E/Person + Monat

Bye

Dieser Vergleich hinkt denke ich. Ich bin als Studentin auch mit weniger als dem Hartz4-Satz gut hingekommen, aber als Student kann man sehr sicher sein, dass das Ganze ein vorübergehender Zustand ist. Man braucht z.B. wenn man vorher halbwegs ausgestattet ist während des Studiums kaum bis keine neuen Klamotten zu kaufen (bei meinem Mann ging ein Gutteil der ersten Gehälter nach dem Studium für eine neue Klamottengrundausstattung drauf...), ist im Normalfall noch über die Eltern in allen möglichen Versicherungen abgesichert, wird sich keinen kompletten Haushalt aufbauen (welcher Student hat z.B. eine eigene Waschmaschine?) etc. Ein Hartz4-Empfänger wird insbesondere wenn er damit rechnen muss, dass dieser Zustand länger andauert irgendwann all diese Dinge brauchen.

Ähnlich sehe ich den Budgetbedarf auf Reisen. Für eine begrenzte Zeit kann man viele Dinge einsparen, auf die man auf Dauer nicht verzichten kann bzw. möchte. Und es macht auch einen Unterschied, ob man den 'Normalbedarf' kalkuliert und im Notfall (Arztkosten) eventuell doch auf kurzfristige Unterstützung z.B. durch die Eltern oder eigene sowieso vorhandene Rücklagen setzen kann oder ob man eine solide Vollkostenrechnung durchführt, in der für alle Eventualitäten Rücklagen enthalten sind. Andererseits sollte man sich auch darüber im klaren sein, dass man wenn man jeden Tag irgendwo anders ist nicht immer die Chance und eventuell auch nicht die Lust hat, die billigsten Einkaufsquellen zu finden. Wenn ich auf Radreisen so richtig Hunger habe, möchte ich meistens sofort etwas, auch wenn ich über den Preis erstmal schlucke...Von daher würde ich nicht zu optimistische Preise für den täglichen Bedarf ansetzen.

Einen konkrete Preisangabe kann ich als klassischer Komforturlauber leider auch nicht machen.

Martina

Wir haben in normalen Straßenläden/Supermärkten eingekauft. Obst war günstiger (wird man aber nur begrenzt satt von), das Ekmek sogar deutlich günstiger. Allerdings muss auf das Brot auch etwas drauf Marmelade (eklig süß), Schokocreme, Wurst und Käse waren von den Kosten her teurer bzw. gleichteuer als hier im Discounter. Cola & Co war auch teurer bzw. ähnlich teuer wie Süßgetränke im hiesigen Discounter.

Kein Wunder, Wurst und Schinken sind zwischen östlichem Balkan und nahem Osten generell keine gute Idee, da aus religiösen Gründen exotisch und teuer. Man denkt da nicht unbedingt sofort dran.

Ich sag ja auch nicht, dass wir günstig gelebt haben. Ich halte 300€ in der Türkei bei primär wildem Camping und dem Auslassen einiger kultureller Einrichtungen für realistisch.

Wir haben knapp 500€ in 5 Wochen verbraucht. Da waren aber 50€ Übernachtungen in Pensionen, 65€ Kultur und knapp 50€ Transport im Land drin.

@TomvomMain
es ging um ca. 10€ p.Person p.Tag = 300€ p.Person im Monat.
ja, die Ausrüstung ist tadellos, ein von mir aufgebautes Intec M02
(vom Radhändler gecheckt) und ein nagelneues T700. Der Rest der Ausrüstung
ist ebenfalls sehr vertrauesnerweckend.

@panta-rhei
Ich habe das gleiche gehört, und wie gesagt es geht um lokales und
eher simples Futter + selber zubereiten.

@Martina
Das stimmt, der Studentenstatus ist vorübergehend und, wenn man sich als Optimist bezeichnet, auch mit einer Erwartung an finanziell bessere Zeiten danach verknüpft. Wenn dazu kommt dass man Lebensqualität auch abeits von kostspieligem Konsum definieren und ein bisschen haushalten kann, dann lebt es sich mit aktuell 320€ (zum Leben) ganz OK :-)
Das ist natürlich nicht übertragbar und stark vom eigenem Bedürfnisbefriedigungsverhalten (?!) abhängig. Pauschalisieren geht da gar nicht. Zur Einschätzung meiner Situation ist dies aber Hilfreich und sicherlich bestärkend, dass ich/wir mit gleichviel Geld in VIEL billigeren Ländern, auf ähnlichem Niveau gut leben können.

@ aighes & falk
Brot, Gemüse, Obst,Reis, Nudeln + ab und zu mal ein Fleich für mich und Tofu/Saitan :-) für die Lady hält den Körper schon in Schwung. Dazu mal ein Bier oder auch mal ein Schnäppes ist für die Moral und die Kalorien gut.


Zusammenfassend würde ich sagen es ist möglich in diesem finanziellen Rahmen diese Reise zu fahren. Sinvoll ist auf jeden Fall eine Puffer anzulegen für unerwarted auftretende Situationen.

Um dein Vertrauen zu erschüttern, der Begriff Wannenkurve sagt dir was?

Viele Grüße
Stephan

Hallo,

das sollte schon funktionieren, wir haben letztes Jahr in Norwegen ca. 285 € pro Person in 26 Tagen benötigt. (Knapp 330 € pro Person und Monat) Hier ist alles (Fähre, Bahn, Eintritte) außer An - und Abreise eingerechnet, so wie es hier auch verlangt ist. 3x Camping und 1x Hütte. Gefastet haben wir auch nicht, sodass wir an manchen Tagen sicherlich auch einen Kalorienüberschuss hatten.

Mfg Sebastian

Das nenne ich sportlich :-) Und dazu noch in Norwegen!