Hallo,

wir haben auch dieses Jahr die Karwoche wieder für eine erste mehrtägige Tour in Italien genutzt. Nachdem wir letztes Jahr von Sillian/Osttirol nach Ravenna geradelt sind, war die Tour für dieses Jahr naheliegend: von Ravenna nach Rom. Das bedeutete zwar eine lange Anreise mit Regionalzügen, aber eine schöne Rad-Tour und dann eine relativ einfache Rückreise mit dem Nachtzug.

Vorweg die einzelnen Etappen:

Palmsonntag 2012: von Ravenna nach Süden, an Cesená vorbei in den Apennin nach Bagno di Romagna (87 km, 823 Höhenmeter)

Montag: von Bagno di Romagna über den Apennin-Hauptkamm und über Sansepolcro, Cittá di Castello und Umbértide nach Perugia (123 km, 1.219 Hm)

Dienstag: von Perugia über Asissi und Montefalco nach Spoleto (81 km, 954 Hm)

Mittwoch: von Spoleto ins Tal der Nera und nach Terni; von dort weiter in die Sabiner Berge bis Poggio Mirteto (105 km, 1.273 Hm)

Donnerstag: von Poggio Mirteto nach Rom und dort zu einigen Sehenswürdigkeiten (80 km, 633 Hm).
Abends Heimfahrt mit dem Nachtzug nach München und morgens mit Regionalexpress heim ins Salzburger Land.

Die Strecke ab Perugia orientiert sich dabei weitgehend am RadReiseBuch München – Rom von Kay Wewior (Verlag PaRADiseGuide). Alle Etappen hatte ich auf Gpsies ausgearbeitet und auf mein Garmin Oregon übertragen, so auch die vorgebuchten Hotels und grob eine Rundfahrt durch Rom. So hatten wir keinerlei Orientierungsprobleme.

Diese Radreise beginnt mit einer langen Zugsfahrt in Innichen und mehrmaligem Umsteigen, bis wir abends in Ravenna ankommen.



Im grandiosen Ambiente der Basilika San Vitale hören wir ein schönes Osterkonzert.


 
Erster Tag auf dem Rad: von Ravenna nach Süden, an Cesená vorbei in den Apennin nach Bagno di Romagna.
Am Sonntag morgen starten wir, wo wir ein Jahr früher unsere Ostertour beendet haben.

Zielfoto 2011


Startfoto 2012


Der Morgen in Ravenna beginnt trüb und es liegt ein Hauch von Regen in der Luft; der Wind bläst stürmisch aus Ost / Südost.
Wir starten unsere Tour schnurstracks Richtung Süden und haben in der Ebene ordentlich mit dem Wind zu kämpfen.



Für Palmsonntag vormittag ist relativ viel Verkehr, trotz der parallel führenden Schnellstraße. So schauen wir, dass wir rasch in die Berge kommen.
Hinter Cesená werden die ersten Hügel des Apennin sichtbar.




Wie könnte es anders sein: Palmsonntag ist Pantani-Tag:


Außerdem ist Giorno del Cinquecento:


Hinter Mercato Saraceno wird es angenehm ruhig, der Wind lässt nach, die Sonne kommt langsam durch und der Anstieg durch die schöne und menschenleere Landschaft wird allmählich zum Genuss.




Nach 87 km und 820 Höhenmetern lassen wir es gut sein und übernachten in einem ruhigen Kurort.


Tagesschau erster Tag:
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Zweiter Tag (von Bagno di Romagna über den Apennin-Hauptkamm und über Sansepolcro, Cittá di Castello und Umbértide nach Perugia):



Bei strahlendem Sonnenschein starten wir in die Scheitelstrecke unserer Apennin-Querung. In der ersten Stunde auf der Straße sehen wir exakt ein (1) Kraftfahrzeug, den Linienbus, der hier verkehrt. Auf den ersten Blick liegen zwischen Bagno di Romagna und der Passhöhe nur 400 Höhenmeter, aber ein ordentliches Gegengefälle lässt die Höhenmeteranzahl ordentlich steigen.









Nach der Passhöhe wartet eine herrliche Abfahrt




Bald haben wir die Regionengrenze zwischen der Emilia-Romagna und der Toskana erreicht.




Die Straße wir immer abenteuerlicher, hier ist offenbar schon lange nicht mehr ausgebessert worden. Unten sehen wir dann eine Absperrung „strada chiusa“.






Bei Pieve di Santo Stéfano kommen wir wieder in die Zivilisation und sehen den Tiber als kleines Flüsschen, dem wir nun lange folgen werden.




Vor Sansepolcro ist der Tiber gestaut, wir folgen der schönen Landschaft








Hinter Sansepolcro verlassen wir die Toskana wieder; Cittá di Castello liegt bereits in Umbrien. Hier erleben wir viel Verkehr, viel Lärm und viel Müll an den Straßen. Bei Umbértide wird es wieder etwas ruhiger und wir haben wieder schöne ruhige Blicke in die umbrische Landschaft.

Frühlingsfarben Umbriens: sattes wiesengrün und umbrabraun.








Unsere Vorstellung, dass man Perugia, die Hauptstadt Umbriens, auf einem Hügel von weitem sehen könnte, bewahrheitet sich leider nicht. Irgendwann beginnt der steile Anstieg und irgendwann ist man oben. Ein Passant ruft uns aufmunternd zu: „ é dura la salita“. Womit er zweifellos recht hat. Vor allem, wenn man an diesem Tag bereits an die 120 km hinter sich hat.




Vom Hotel weg führen Rolltreppen (!)hinauf ins Zentrum und wir haben noch einen schönen Abend im Kern der alten Stadt. Palazzo die Priori:



Tagesschau zweiter Tag:
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Dritter Tag (von Perugia über Asissi und Montefalco nach Spoleto).

Der Dienstag beginnt regnerisch und trüb. Wir warten einen letzten Regenschauer ab, rauschen hinunter in die Ebene und machen uns auf den Weg ins nahe Assisi.



Für den Aufstieg zum Heiligen Franziskus nehmen wir die Büßerhaltung ein, schöne Blicke in die Landschaft entschädigen uns für die Schieberei.




Basilika des Hl. Franziskus:




Hinter Bevagna wartet ein ausgesprochen schöner Anstieg nach Montefalco:




Kaum Verkehr, wunderschöne Ausblicke und herrliche Farben:




Trotz Verkehrsschild wagen wir den Aufstieg heute ohne Ketten:




Fortsetzung folgt

Wein und Oliven:




Montefalco:


In den Etruskischen Städten ist alles steil, außer dem Stadtplatz:




Die Anfahrt nach Spoleto ist dann wieder verkehrsreich und laut:


Tagesschau dritter Tag:
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Vierter Tag (von Spoleto ins Tal der Nera und nach Terni; von dort weiter in die Sabiner Berge bis Poggio Mirteto).

Auch der vierte Tag beginnt mit einem Anstieg:






Die Passhöhe ins Valnerina ist erreicht und wir haben eine wunderschöne Abfahrt ins Tal:










Castell San Felice im Valnerina:


Lange Kilometer gegen den Wind im malerischen Valnerina






Kurz vor Terni die beeindruckenden Cascate delle Marmore, die einem die Frage aufdrängen: wo kommt in dieser trockenen Gegend plötzlich so viel Wasser her?


Hinter Terni wartet wieder ein schöner Anstieg auf uns:




Die Provinzgrenze ist hier auch Regionengrenze: Umbrien - Latium:


Latium erwartet uns mit einem (Überraschung!!) Anstieg:




In einem kleinen Dorf in den Bergen:






Die Sabiner Berge sind erreicht:


Castiglione:






Casperia:


Poggio Catino; kurz später, in Poggio Mirteto übernachten wir.


Tagesschau vierter Tag:
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Fünfter Tag (von Poggio Mirteto nach Rom und dort zu einigen Sehenswürdigkeiten):

Nach einer rasanten Abfahrt überqueren wir den Tiber, der uns heute nicht zum Baden einlädt.




Von weiter oben sieht er appetitlicher aus:


Für eine längere Strecke müssen wir auf die verkehrsreiche Via Tiberina (laut, verkehrsreich, und auch von Liebesdienerinnen gut belebt)


Bei Labara beginnt der Tiber-Radweg und bringt uns mitten in die Stadt:






An der Piazza del Popolo, dem klassischen Einfahrtstor in Roms Norden, verlassen wir den Radweg und feiern unsere Ankunft:


Wenig später sind wir bereits im Vatikan:


Bei unserer Ankunft lässt Petrus sofort die Sonne auf seinen Platz scheinen - nett von ihm.


Danach machen wir uns einen gemütlichen Nachmittag in der Altstadt und drehen noch eine Runde durch das Zentrum. Engelsburg und Engelsbrücke:




Fortsetzung folgt

Piazza Navona und Panteon:




Vittorio Emanuele, Forum Romanum und Kolosseum und Spanische Treppe:
[img]https://lh5.googleusercontent.com/-5fjkz0aIy44/T4J9KpJoIfI/AAAAAAAAPzg/nYWYhocYzHA/s600/rad%2520ravenna%2520rom%2520-%2520509.JPG [/img]





Tagesschau fünfter Tag:
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Schön war’s.

Hallo Hans,

ich bin begeistert! Das fahr ich nach - irgendwann. LG Roldi

Hallo Hans,

da haste doch richtig Glück mit dem Wetter gehabt, während wir den Schneestürmen in McPomm getrotzt haben.

Wie immer schön, Deine Berichte zu lesen. Einiges kam mir ja sehr bekannt vor, aber mit anderen Augen gesehen und fotografiert ist immer wieder interessant.

Beste Grüße auch an die vorausfahrende Dame in Rotweiß/Schwarzweiß

von Dietmar

Hallo Hans,

schöner Bericht, danke!
Vor drei Jahren sind wir Ostern aus Umbrien vor Schneefall bzw. wolkenbruchartigen Regenfällen und Kälte geflohen. Zum Glück waren wir mit dem Auto dort und hatten die Räder auf dem Heckträger.

Gruß
Helmut

Hallo Hans,

na, das nenn ich mal einen geglückten Start in den Frühling. Auch ich möchte mich für diesen schönen Bericht bedanken.
Bist ja Deiner Gefährtin immer schön hinterher gefahren

Hallo Hans,

bin Dir sofort mit dem Finger auf der Landkarte nachgereist - vielen Dank für den schönen Bericht.

Gruß
Barbara

Schöne Tour! Schöne Fotos!

Erhlich gesagt wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, in dem Tal den Appenin zu queren, wo parallel die große SS 3 verläuft. War das nicht irgendwie störend?

Mit was hast Du die Fotos gemacht? Ich frage, da die Fotos auf picasa sehr genau mit den entsprechenden GPS-Daten verknüpft sind.

Gerhard

Hallo

Ein toller Bericht super Bilder.

Gruss David

Hallo Dietmar,

ja, wir hatten wieder österliches Wetterglück und sehr schöne Radtage in Italien. Danke nochmals für deine vorbereitende Unterstützung bei der Planung ...

... und beste Grüße - auch von meiner Vorhut.

Hans

Hallo Stefan,

ja, sie hat viele Ausbruchsversuche gemacht, hat es aber letztlich nicht geschafft, mir zu entkommen.

Hans

Hallo Barbara,

danke auch dir für die freundliche Rückmeldung.

Hans

Hai Hansflo,
ich bin ja ein wenig neidisch - so ein Wetter hätte wir letztes Jahr Anfang März gerne auch gehabt.
Schöne Eindrucke
Gruß Nat

Hallo Gerhard,

die SS3/E45 war zwar immer irgendwie da, über weite Strecken aber außer Sicht- und Hörweite; wirklich störend war sie kaum einmal. Insgesamt sehe ich die parallel laufende Autobahn eher positiv, sie hält den Verkehr auf der strada provinciale in sehr engem Rahmen. Die Abfahrt vom Apennin war geradezu genial in dieser Verlassenheit, die wir selber so nicht erwartet hatten. Um die Städte herum (etwa Sansepolcro, Cittá di Castello) war aber immer relativ viel Verkehr.

Ich fotografiere mit einer Panasonic Lumix TZ 10; die speichert die GPS-Daten der Aufnahme gleich ab. Das funktioniert recht gut und problemlos.

Hans

Hallo Roldi,

danke für die Rückmeldung. Wenn du wirklich nachfahren möchtest, empfehle ich dir aber auch einen Start in Sillian/Österreich bzw. Toblach/Südtirol. Dann hast du volle Tausend schöne Radkilometer bis Rom vor dir.

Hans

Hallo Nat,

ja, wir hatten Wetterglück; schade, dass es bei euch nicht so geklappt hat. Gibt es weitere Bilder oder einen Reisebericht von eurer Tour?

Hans

Hallo hans,
Bericht gibts keinen, weil die Tour im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist. Es hat eine Woche lang gekübelt was die Wolken hergaben (und das war einiges). Bilder gibts hier .
Aber ein andermal könnts vielleicht was werden...
LG Nat

Okay Hans, mein Neid über die sichtbar wärmeren Temperaturen ist dir sicher, während ich an den Ostertagen mehr "nordisches Survivaltraining" gemacht habe. Bin aber doch etwas verwundert, dass die Laubbaumknospung nicht wirklich weiter fortgeschritten gewesen ist als bei uns in der Karwoche (niedrige Lagen an Neckar bzw. Oberrheingraben) - oder täusche ich mich?
Danke jedenfalls für deine schnelle Berichterstattung mit den aktuellen, Lust machenden Urlaubsbildern - ich brauche für sowas mindestens Monate oder auch länger.

Hallo Hans,

schöne Tour mit schönen Bildern. Wollte bei uns würde es demnächst auch mal etwas wärmer. Aber es bleibt wohl erst mal kühl.

Wenn ich mich noch recht entsinne, dann sind wir vor einigen Jahren mal die E45 mit dem Auto von Assisi kommend gefahren. Die Straße (wie in Italien üblich bestehend aus Beton-Fertigteilen) war damals in einem desolaten Zustand und der starke Verkehr (inklusive Lkw) wurde auf einer weiten Strecke (im Bereich des Passes) über die parallel verlaufende Nebenstraße geleitet. Wenn ich Deine Fotos sehe, dann kommen mir allerdings Zweifel (wegen der Breite der Straße).

Ward Ihr in Spoleto nicht im historischen Zentrum oder warum gibt es von dort keine Fotos?

Grüße
Peter

Hallo Matthias,

die Laubbaumknospung war nicht spezielles Forschungsgebiet meiner Reise, aber vielleicht können ein paar Eindrücke weiterhelfen: im Bozner Becken und im Trentino standen die Apfelbäume am Beginn der Blüte, Kirschbäume in Vollblüte. Apfelbäume habe ich dann im Apennin und in Umbrien nicht mehr gesehen, aber die Vegetation (Kirschbäume, Laubbäume, Hasel, Gräser, Wintergetreide) war in Summe (in den Seehöhen von etwa 200, 300 m) doch gefühlte drei Wochen weiter als hier in der Gegend von Salzburg. Klimatische Gunstlagen wie Oberrhein sind uns da aber sicher deutlich voraus.

In der Nähe von Rom (Seehöhe etwa 50 m) habe ich dann auch schon erste Holunderblüten gesehen, die bei uns erst in der zweiten Maihälfte oder Anfang Juni kommen.

Schöne Grüße, Hans

Hallo Peter,

danke für deinen Kommentar. Die Straßennummern der Scheitelstrecke unserer Apenninquerung waren SP137 (Emilia-Romagna) und SP77 (Toskana); ich denke, dass auch die SP77 vor längerer Zeit eine durchaus kfz-fahrbare Straße war. Jetzt scheint sie langsam zuzuwachsen und sieht deswegen stellenweise so schmal und einspurig aus.

Wenn man von der Toskana aus anfährt, ist nach dem letzten Dorf eine Leitplanke mit einem Schild "strada chiusa" zur Hälfte über die Straße gelegt. Sie scheint nicht mehr gewartet zu werden. Abbrüche, Felsstürze, Risse und Frostaufbrüche machten unsere Fahrt ein wenig abenteuerlich und in zehn Jahren wird der Abschnitt wohl unfahrbar sein. Entweder vermurt oder von Vegetation überwuchert.

In Spoleto waren wir am Abend noch auf eine Runde und Essen im Zentrum; jetzt tut es mir leid, dass ich keine Fotos mehr gemacht habe. Das kommt davon, wenn man von niederen Instinkten getrieben durch die Stadt streunt und nur mehr Augen für die Speisekarten hat.

Schöne Grüße, Hans

Hallo Nat,

auweh, da habt Ihr wirklich Wetterpech gehabt. Sind aber trotzdem viele sehr schöne Bilder geworden.

Hans

Hallo Hans,
du schaffst es immer wieder, einem so richtig schön Gusto zu machen... Eine tolle Gegend in den schönsten Frühlingsfarben
Bei den Wasserfällen von Terni habt ihr wohl das richtige Timing gehabt, das Schauspiel ist nämlich bestenfalls dreimal am Tag zu bewundern, wenn die Schleusen des oberhalb liegenden Stausees für kurze Zeit geöffnet werden...
schöne Grüsse,
Peter

Hallo Chris,

danke, und ja, mit den Wasserfällen hatten wir offenbar Glück. Falls dein (oder deines Bruders) Gusto groß genug ist, liefere ich wieder gerne den Track dazu.

Nachbarschaftliche Grüße, Hans

Ein Traum!

... ich sehe schon, nächstes Jahr muss ich doch endlich die dritte und letzte Etappe in meinem persönlichen "Kampf um Rom" in Anspruch nehmen

Italia, Italia ...

*träum*

LG, Ally

Hallo Allyana,

offenbar hast du bereits zwei Träume Richtung Rom verwirklicht. Gibt es auch Bilder oder Berichte davon? Wär interessant für unsereiner.

LG, Hans

Huhu Hans,

Bilder davon gibt's an sich massenhaft, allerdings habe ich keinen Account für irgendwelche Internet-Photoalben, und das braucht man ja hier irgendwie, um Bilder einzustellen.

Die Erlebnisse auch mal noch in Worte zu fassen, habe ich mir schon mehrfach fest vorgenommen, bislang aber noch nicht hinbekommen.
Wenn ich das mal noch schaffe, werde ich euch hier im Forum aber natürlich daran teilhaben lassen!

Prinzipiell bestanden die beiden Traumetappen aus den beiden Teilstrecken
* Gunzenhausen-Verona an Pfingsten 2010
** Verona-Siena an Ostern 2011

Die Lücke Siena-Rom möchte bei Gelegenheit noch geschlossen werden, mal sehen.

Und vielleicht klappt's ja nochmal irgendwann mit einem Bericht...

LG, Ally

Ein toller Bericht mit super Fotos. Klasse.
Es macht mich ganz heiß auf die tour von München nach Rom,, die ich mit meinem 12 jährigen Sohn in angriff nehmen möchte. Wir werden mit Campingausrüstung unterwegs sein.
Ich bin sehr gespannt: Hitze? verkehr? We finden? Wie sind die Campingplätze? Wie sind die Bäckerreien in Italien.. Alles Fragen die mich beschäftigen.
gruß
Christoph aus der Nähe Hamburg

Hallo Christoph,

danke für die Rückmeldung. Bin nicht sicher, ob das jetzt ernsthafte oder nur rhetorische Fragen sind. Das München-Rom RadReiseBuch von Kai Wewior kennst du bereits, oder? Das wär eine gute Vorbereitung und Reisebegleitung in einem.

Hans

Hi
ich meinte ales ernst..
Ich bin schon gespannt, wie ich mit der hitze zurecht kommen werde und wann die "passende" zeit zum radfahren ist. Ich kann es mir so schlecht vorstellen, dass man um 6 uhr losfährt, bis Mittags und dann erst ab 15 uhr wieder fährt.. gegen Mitternacht wegen der hitze erst einschlafen kann.

Nun, ich bin schon erfahren in radtouren, aber werden wir den weg so ohne weiteres nach dem buch (und weiterer Karte) finden?-- bestimmt gehts ...- wie lesbar wird die italienische Schreibweise für mich sein?

Ich liebe Bäckereien um Pause zu machen.. Wie wird das in Italien sein?? Ich war da noch nie..

Klar ist der Standard der Campingplätze sehr verschieden,, und Luxus erwarte ich auch nicht, aber eine warme Dusche wäre schon gut.. werden wir die vorfinden? werden wir für ein Zelt platz finden?

Also eigentlich keine rethorischen Fragen.. :-) das Buch Münche Rom habe ich und werd es mitnehmen (evtl. ein paar seiten rausnehmen wegen Gewicht)-- achja und wie werden wir als Hamburger mit dem gebirge klar kommen??

Haben wir die Zeit/Ruhe um einmal in der Woche einen freien Tag zu machen?...
Gruß
Christoph

Italien ist ein europäisches Land etwa auf dem wirtschaftlichen Niveau von Deutschland. Entsprechend exotisch oder auch nicht exotisch ist das Land. Das gilt auch für das Alltagsleben. In Oberbayern ist es für einen Hamburger sicherlicher exotischer als in Mailand.

Hitze ist im Sommer in den Ebenen ein Problem - eher bis 17 Uhr als bis 15 Uhr. In den Bergen (Appenin, Alpen) ist das weniger ein Problem, der Appenin ist zudem erstaunlich waldreich bis weit in den Süden. Wird es in den Tiefebenen schwül-heiß, kann man auch mal eine ganze Nacht nicht schlafen. Manche Hotelgäste wickeln sich daher mit feuchten Betttüchern ein.

Die italienische Schreibweise ist lateinisch - die deutsche auch. Wenn du in Deutschland Probleme hast mit der Schrift, dann auch in Italien. Sonst nicht.

Bäckereien: Meistens kauft man in Bäckereien und setzt sich zum Kaffee in eine Bar und verspeist das Mitgebrachte. Viele Bars haben aber auch süße Stücke (Croissants oder so). Ein ausgiebiges Frühstück nach deutscher Bergmannsart musst du dir über einen Supermarkt zusammenstellen. Aus den Bäckereien duftet es ab etwa 2 Uhr nachts - mehr als in Deutschland, weil noch weniger "Systembäcker". Mittlerweile gibt es auch häufig ordentliches Baguette, klassiches ital. Weißbrot/Brötchen ist aber gewöhnungsbedürftig. Mittlerweile gibt es außerdem fast überall gute herzhafte Brotsorten, die nicht selten besser gebacken sind als in Deutschland.

Campingplätze sind in Italien oft sehr professionell, luxuriös und mit viel Brimborium (für Bambini etc.), deswegen auch teuer - insgesamt deutlich seltener als in Frankreich - in Touristengegenden zuweilen ein Überangebot, in anderen ländlichen Gebieten manchmal gar nichts. Und: Sogar in Italien kennt man warmes Wasser!

Hamburger kommen im Gebirge sehr gut zurecht, wenn sie Berge mögen. Sonst nicht.

Ob ihr Zeit für eine Ruhetag habt? - Ist die Frage ernst gemeint? - Dann rate ich dir dringend, mal dir selbst eine ernste Antwort zu geben.

Hallo Christoph,

nun, an sich solltest du mit Buch und 200.000-er Straßenkarte (für Italien empfehle ich die Karten vom TCI – Touring Club Italiano) gut zurechtkommen. Noch einfacher hast du es unterwegs, wenn du GPS-unterstützt fährst, aber das braucht auch einige Vorbereitung – und für GPS-Neulinge einige Einarbeitung.

Was meinst du denn mit „italienischer Schreibweise“? Abgesehen von Florenz (Firenze) und Rom (Roma) gibt es wenige Orte, die auf Italiens Straßenschildern anders heißen als im Deutschen.

In Italiens Bäckereien (meist Panificio genannt) kauft man Brot und Gebäck und Punkt. Zum Pausieren geht man in eine der unzähligen Bars, die es auch in den kleinsten Orten gibt. Dort werden neben Kaffee, Getränken und kleinem Gebäck ("dolci" oder "paste", also süß) häufig auch belegte Brote (Panini, Tramezzini, usw.) angeboten. Falls in der Vitrine nichts zu sehen ist, einfach fragen; die Dinger werden meist auf Anfrage frisch zubereitet, auf Wunsch auch häufig getoastet.

Wie ihr als Hamburger mit dem Gebirge klar kommt, kann ich beim besten Willen nicht einschätzen. Vielleicht sind Bergetappen für euch nicht viel anders als ein strammer Gegenwind für uns. Die Frage nach der Muße für einen freien Tag pro Woche kann ich euch ebenfalls nur zurückgeben: wenn Ihr euch die Zeit nehmt, dann werdet ihr Zeit dafür haben.

Hans

PS: achja, zu meinem Vorredner noch: Mitgebrachtes Essen in einer Bar zu verspeisen, erscheint mir unangebracht. Auf diese Idee wär' ich noch nicht gekommen.

hallo Veloträumer und Hansflo...
danke euch für die Beiträge.. ich glaub ein paar italienische Brocken (wie Hansflo sie geschrieben hat) sollte ich noch lernen.. :-)

Danke für die Campingplatzeinschätzung.

Da ich bisher eher DK und GB befahren habe ist es für mich spannend(exotisch) eine so lange "Mittagspause" (12-17.00) zu machen.

Tja die GPS Unterstützung.. ich habe ein Smartphone mit OSmand Italien, aber ob es zuverlässig die Route anzeigen wird? Ich habe keinen Nabendynamo, von daher muss ich schauen wie es mit dem aufladen wird. Ich lasse das Gerät lieber aussen vor, habe ich mir gedacht, bevor ich mich auf der tour dann von der Technik nerven lasse.. Spannend fände ich es schon auszuprobieren.

- Bei den Orten ging es mit tatsächlich um die "ital. Schreibweise".
- Ich glaueb wir werden die Berge schon schaffen.. vermutlich den Brenner besser als nachhher die Toskana... Nur, da ich unheimlich schlecht einschätzen aknn, wieviel km wird dort schaffen ist eben auch die Frage, wieviel Tage uns "zum Erholen/Pause machen" belieb. Es bleiben 26 volle Tage (also plus An und Abreisetag).. Die Tour wird im Buch in 20 Etappen geteilt.. wenn wir dann noch drei Tage für Rom haben wollen, kann man schon drei Ruhetage einlegen.. wenn man die Entfernungen so schafft und die Campingplätze in etwa so einen Platz frei haben..
Danke euch für eure Beiträge!
Gerne auch mehr zum Thema GPS:.. Ich denke mit einem "passenden" Track, wird das weg finden einfacher (Wobei wenn Buch und GPS sich widersprechen, wie dann entscheiden?... Nun ja..)

Vielen Dank
Gruß
Christoph

Hallo Christoph,

wenn Ihr 26 Tage Zeit habt, dann sollten die gewünschten gelegentlichen radlosen Tage locker möglich sein. Die 20 Touren im Buch sind ja nicht als Tagesetappen zu verstehen; da sind oft genug locker zwei davon an einem Tag möglich.

Und ja, ein paar Brocken Italienisch wären nicht schlecht.

Das Smartphone macht aus meiner Sicht wenig Sinn. Entweder fährst du mit Karte oder mit Navi. Das Navi (Smartphone) nur gelegentlich einzuschalten, dürfte eher verwirren als helfen.

Hans

Du hast noch nie erlebt, dass es in der Bar nichts zu beißen gibt und dein Wunsch danach mit der Bemerkung quittiert wird: Neben an (oder gegenüber oder...) gibt es eine Bäckerei? - Kommt nicht nur in Italien, sondern bspw. auch in Spanien, Frankreich, Slowenien oder Kroatien vor und ist dann auch üblich. Leider ist das nicht immer vorher für den Fremden erkennbar und die Cafés haben in den letzten Jahren zudem aufgerüstet. Gibt es nur ein Croissant, ist es auch recht und billig, sein Frühstück als Radler mit Käse und anderem aufzurüsten. Manche Etikette gilt nicht überall und manche Etikette, die gilt, ist nicht unbedingt das Maß aller Dinge. In einem Wiener Kaffeehaus darfst du mit einem Kaffee gerne den ganzen Tag sitzen - in einem deutschen Cafe sieht man das weniger gerne.

Wenn das in einer Bar angeboten wird, ist das natürlich in Ordnung, aber ich würde das nicht einem Italien-Neuling als generellen Rat mitgeben. Das könnte durchaus für Ärger und Verwirrung sorgen.

Hans

HAllo,
ich bin nun gespannt in rd 10 Tagen geht es los.
Ich habe mich für ein kleines Zelt entschieden, weil dies 2kg spart und ich denke, wir werden uns sehr viel draussen aufhalten. Gerade weil es so heiß ist. Für DK etc würd ich wegen des Regens anders entscheiden, aber ich denke, das Zelt wird ausschließlich als Schlafstätte, nicht als Aufenthalt gebraucht..

Italientisch habe ich noch nicht gelernt. Eine nette Idee, die ich gesehen habe, war mit Hilfe von Bildern sich zu verständigen also ein Bild von einem Zelt zeigen und mit Händen und Füssen fuchteln, dann wird man die Frage wo ist der zeltplatz evtl. hinbekommen. --

Um zu sehen, wie die Lebensmittel dort wohl sind, habe ich mir ein paar Supermarktseiten angeschaut.

Die Ausrüstungsgegenstände liegen gedanklich schon alle da...
Digicam.. da habe ich eine kleine, mit 5mio pixeln, 4*opt. zoom und eine fast Spiegelreflex mit 10fach Zoom und 12 Mio pix. Da bin ich noch unsicher.. Die große ist so groß bis ich die rausgepult habe,, hab ich keine Lust mehr ein Bild zu machen...?_! Ich habe sowieso Sorge zu wenig zu knipsen.. Wie macht ihr das? Immer das Zelt/Fahrrad??
Nun ja und über die Zeltplatzpreise mache ich mir Sorge,, aber nun gut.. ich glaube günstiger als Zeltplatz geht eben nicht und Urlaub kostet ein wenig.. Erfreut bin ich wie günstig die Bahnfahrten sind.

Naja und dann bin ich gespannt, ob ich es hinbekomme, mir die Zeit für Besichtigungen zu nehmen.,. die Zeit in der Mittagshitze aPause zu machen.. Ich hoffe da oftmals Wasser zum baden (grade für meinen Sohn) zu finden.. (In Bayern sind wir an vielen Freibädren vorbeigekommen) Wird hier wohl nicht so sein.
(Vielleicht doch einen Abstecher an der Adria entlang???
Ich werde zwar das Handy mitnehmen aber hauptsächlich das Festnetz vor Ort zum tel. nutzen. Internet nehm ich nicht mit. (evtl. Skype über free w lan auf dem campingplatz..)
Danke fürs lesen
Christoph

Hallo Christoph,

auch ohne Italienisch wirst du irgendwie und gut durchkommen; die Menschen sind im allgemeinen sehr hilfsbereit.

Die Freibad-Dichte ist in Italien leider bei weitem nicht so hoch wie in Bayern. Was du wissen solltest, in Italiens Freibädern herrscht Badehaubenpflicht. Die gibt es meist an der Kassa zu kaufen und nennt sich „cuffia“.

Telefonieren an öffentlichen Stellen in Italien war früher einmal ein eigenes Kapitel mit „gettoni“. Ich habe keine Ahnung, wie das heute funktioniert und ich wüsste schon gar nicht mehr, wie in Italien eine Telefonzelle aussieht. Früher ist in jeder Bar ein öffentlicher Apparat gehängt, heutzutage gibt es das kaum mehr. Ich denke, dass die EU inzwischen für halbwegs akzeptable Roaminggebühren gesorgt hat. Kurze Telefonate (etwa ins nächste Hotel) mache ich immer mit dem Handy; lange Telefonate gibt es bei mir nicht.

Das mit der Kamera musst du wohl selber wissen, aber ich meine: eine tolle Kamera, die du wegen Unhandlichkeit nicht benützt, ist unnötiges Gewicht. Ich habe meine (Kompakt-) Kamera an der Lenkertasche und kann sie während der Fahrt ganz locker herausnehmen und einhändig bedienen. Wenn ich für jedes Foto anhalten würde, müssten wir unsere Tagesetappen halbieren.

Ich wünsche euch einen guten Start,

Hans

Hallo,
eine Rückmeldung nach vollbrachter Fahrt:
DAnke dir Hansfloh, deine Tipps waren Gold wert.
Alles hat hervorragend geklappt und wir waren früher als geplant in Rom.
Bei Interesse an Details bitte ich, mich anzumailen.
Ich bin nach dem München Rom Buch gefahren und hatte an den beiden letzten Tagen Probleme mit Campingplätzen (zu finden).
Smartphone war als Kartenreserve dabei und das war auch gut.

Es war eine tole afhrt, die ich nicht missen möchte.
Gruß
Chris

Hallo Chris,

danke für die Rückmeldung. Freut mich sehr, dass offenbar alles gut geklappt hat. Wie hat es dem zwölfjährigen Sohn gefallen?

Schön wär' ein Reisebericht.

Hans