Hi,
ich plane im nächsten Juni eine Reise durch die Champagne und dann weiter in die Picardie, Strasbourg, Reims, (Paris), Lille.
Paris kommt als Zwischenziel nur in Frage, wenn ich eine Durchquerung entlang der Seine machen kann, "Einfahrt" nach Paris wäre dann über die Marne, also im Süd-Osten, dann die Straße parallel zur Seine bis La Defense, von dort entweder direkt Richtung Amiens oder die Seine entlang weiter bis Rouen. Die Reise ist noch komplett offen gestaltet. Mich interessiert, ob jemand von der Marne kommend die Seine entlang gefahren ist und wie die Straßen- und Verkehrsverhältnisse dort sind. Ach ja, Start der "Stadttour" soll gaaanz früh morgens mit Sonnenaufgang sein.
Die Einfahrt über den Canal de l`Ourcq ist mir bekannt, kommt aber nicht in Frage.

Hallo Olaf,

ich bin schon mehrfach durch Paris geradelt und muss sagen, dass das deutlich besser geht als man es sich so vorstellt. Mit dem Motorrad fand ichs immer viel viel stressiger!

Einzig die Fahrt durch manche Banlieues fanden wir damals mit 17 Jahren etwas gruselig. Bei meinen letzten Touren (mittlerweile wohne ich nicht mehr auf dem Land, bin älter und aus dem Ruhrgebiet und co. doch einiges gewohnt) war das für mich auch alleine nicht mehr schlimm.

Sehenswerte Routen durch die Stadt gibt es übrigens viele

Schau mal im Wiki unter Paris und Île de France. An der Marne entlang und an der Seine bis Notre-Dame geht ganz gut, siehe die Routenbeschreibung+Track auf o.g. Seite.

Von der Stadtmitte nach La Défense ist die Seine aber nicht gerade der kürzeste Weg, da macht der Fluss riesige Schleifen. Es gibt keine sonderlich ruhige Route Richtung Norden und Westen, nimm einfach eine möglichst gerade Straße, dann kannst Du Dich auch nicht verirren und bist möglichst schnell raus. Auch auf den großen Straßen kann man hier relativ stressfrei fahren.

Richtung Rouen halte ich landschaftlich und kulturell für interessanter als Richtung Amiens. Wenn es aber trotzdem Amiens sein soll und La Défense kein Muss ist, würde ich erwägen, Paris über den Canal de l'Ourcq Richtung Nordosten zu verlassen.

Viele Grüße,
Stefan

Hallo Mirko,
danke für Deine Unterstützung
Paris ist mir nicht neu, bin bereits 4x dort gewesen, allerdings nicht als Radfahrer. Die alten Monumente werden sich seit meinem letzten Besuch in 1990 nicht wesentlich verändert haben und Besichtigungen, Sightseeing usw. kommen mit dem Rad eh nicht in Frage. Daher kam mir der Gedanke, Paris nur entlang der Seine (Südseite, Einbahnstraße) durchqueren zu wollen, da doch wesentliche Sehenswürdigkeiten entlang dem Fluß liegen.

Ich bin mal mit dem Auto morgens um 4:30 am Arc de Triomphe angekommen und war mit vielleicht drei Taxis alleine unterwegs, das war genial und ziemlich einsam. Allerdings sind die Taxis schnell aus dem Kreisverkehr gefahren, während wir noch fünf Runden extra gedreht haben Mein Plan ist, wenn Paris, dann Übernachtung im Vorort, z.B. Champigny und in aller Herrgottsfrühe losfahren und mit viel Zeit die Seine entlanggondeln.

Hallo Stefan,
Deine Tour durch die Champagne und dann entlang dem Canal de L`Ourcq hatte ich bereits gefunden, die Route entlang der Seine bis Notre Dame noch nicht. Besten Dank dafür.

Wie der Verlauf der Tour und die Zeit so mitspielt, möchte ich mich in Meaux entscheiden, wie es weitergeht. Entweder gen Norden nach Compiègne oder die Marne und Seine entlang. Ich bin da frei und entscheide mich kurzfristig. Aber den Canal zu nutzen, um hauptsächlich in die City von Paris zu gelanden, werde ich wohl nicht tun.
Die große Schleife der Seine um den Bois de Boulogne muß ich nicht mitnehmen, entweder kürze ich durch diesen ab oder fahre die Av. de la Grande Armee ab Arc d.Tr. bis La Defense.
La Defense kenne ich bislang noch nicht, bin aber durch den Reisebericht vom 2blattfahrer angefixt und die Architektur und das Viertel möchte ich schon gerne sehen.

Falls Paris / Seine, dann auf jeden Fall bis Giverny um die Gärten von Monet zu sehen. Amiens sehr gerne (die Kathedrale kenne ich bereits) aber Lille ist für mich Pflicht und vielleicht Endstation, falls die Zeit dort um ist.

Ich bin mal vom Grande Arche in La Défense bis kurz vor der Place Étoile gefahren. Die Gegenrichtung, und zwar vom Louvre an, halte ich ebenso für ein einmaliges Stadterlebnis (bekanntlich verwaltungsmäßig mehrere Städte). Das letzte Stück vor dem Grand Arche kann man übrigens nicht radeln; großer Fußgängerbereich mit Treppen. Also besser auf einer Stadtrundfahrt ohne Reisgepäck.

Gruß
Ulrich

Hallo Ulrich,
danke für den Beitrag. Das bestärkt mich in meinem Vorhaben, das Richtige zu tun.
Ich habe mal bei Google Street View geschaut. Wie bist Du Richtung La Defense über die Seine gefahren? Auf dem Gehweg entlang der 8-spurigen N13 oder gibt es eine andere Möglichkeit?

Ich bin ganz normal auf der Fahrbahn geradelt. Acht Spuren bedeutet ja nicht, dass gerast würde wie auf einer Autobahn. Dafür gibt es viel zu viele Ampeln, die sich nicht in beiden Richtungen zu grünen Wellen koordinieren lassen. Radwege gibt es zumindest innerhalb der Stadt Paris auf dieser Achse bisher wohl nicht, siehe hier.
Zur aktuellen Verkehrssituation hoffe ich auf StefanS.

Gruß
Ulrich

Ich bin die Brücke noch nie selbst gefahren (nicht meine Gegend). Es ist aber weder die Brücke als Kraftfahrstraße gekennzeichnet noch der Bürgersteig zur Rechten als Radweg. Also wird man wohl ganz normal auf der Straße radeln. Andererseits scheint es vom breiten Gehweg eine Rampe hinauf zur Promenade von La Défense zu geben, ich nehme an, da will Olaf hin.

Viele Grüße,
Stefan

O Lala,
die Seite und die Übersichtskarte sind gold wert!

Radfahren in Paris ist generell recht unproblematisch, da würde ich mir nicht zu viele Gedanken machen. Ich war dort schon mehrfach mit dem Rad, allein zweimal von der Gare de l'Est zur Gare d'Austerlitz. Es gibt viele Radwege, und Radfahrer sind im Stadtbild auch keine exotische Erscheinung (mehr? Ob das vor 10 oder 20 Jahren anders war, weiß ich nicht, mag sein...)

Konkret zu Deiner geplanten Route: Ich bin diesen Sommer als Beginn meiner Radtour Paris-Barcelona vom Eifelturm bis Melun (ca. 50 km Luftlinie südöstlich von Paris) entlang der Seine gefahren. Jedenfalls bis zur Marne-Mündung (gegenüber von Ivry-sur-Seine)(ich bin entlang des Südufers - "Rive gauche" - gefahren) gab es praktisch durchgehend Radwege. Also kein Problem, ich fand die Strecke schön oder jedenfalls interessant. Irgendwann gab es auch einen schönen Radweg direkt am Seineufer abseits der Straße, aber ich weiß nicht mehr, ob das nicht schon oberhalb der Marne-Mündung war. Wie es westlich des Eifelturms aussieht, weiß ich nicht, aber, wie gesagt, Radfahren ist in Paris unproblematisch, ich würde mir da keine großen Gedanken machen, sondern einfach der Seine folgen. Ich vermute, daß das in den westlichen Außenbezirken ähnlich gut geht wie in den östlichen.

Warum soll der Start der Paris-Durchquerung möglichst frühmorgens sein? Wenn es darum gehen sollte, den Straßenverkehr tagsüber zu vermeiden: Das wäre unnötig, man kann in Paris auch bei hellichtem Tag prima radfahren

Bei dem Rest stimme ich Dir zu, was die Radwege angeht allerdings nicht. Zumindest meine Erfahrung von vor 3 und 4 Jahren, wo ich Sprachkurs in Paris machte und jeweils 4 Wochen in der Stadt hauptsächlich mit dem Rad unterwegs war. Meiner Erfahrung nach halten sich die Radwege glücklicherweise in Grenzen, entlang der Seine und der Marne außerhalb von Paris mag es welche geben, den am Canal de l'Ourcq fand ich großartig. Aber in der Stadt sind es nicht allzuviele, sie wären auch nicht nötig. Man kann häufig die Busspuren auch mit dem Rad benutzen, die sind meines Wissens mit der Einrichtung von velib eigens dafür verbreitert worden. Mit dem Radaufkommen hast Du recht, das liegt zu einem großen Teil eben an diesem velib-Leihradsystem, dazu gibt es einen Artikel im Wiki von StefanS.

Ansonsten fand auch in das Radfahren in Paris nicht sehr stressig. Wenn man keinen totalen Horror vor Radfahren in der Stadt hat, ist es kein Problem. Da muss man auch nicht unbedingt der Seine folgen, sondern kann sich auch ein paar Sehenswürdigkeiten "an den Weg legen".

Viele Grüße,
Holger

@Tom und Holger,
danke für Eure Infos. Ich denke, nun haben sich meine Fragen geklärt. Als ich 1990 das letzte Mal in Paris war, gab es praktisch nur Autoverkehr in einer total verdreckten stadt, aber auch das soll sich geändert haben.
Warum ich möglichst frühmorgens fahren möchte: Ich plane keine Übernachtung in der Innenstadt, habe keine Probleme damit um 5 Uhr aufzustehen, liebe es in den beginnenden Tag hineinzufahren und doch recht viel Zeit bei der Durchquerung zu haben.