Hallo Leute ! Gab ja schon einen Sri-Lanka Thread hier aber ich denke nach neuen Infos erkundigen schadet nicht. Ich fliege im Feb. für 4 Wochen hin - höchstwahrscheinlich mit dem ReiseMTB und Minimalgepäck - d.h. ich werde Asphaltstraßen so gut es geht meiden. Mit Gepäck ein Stück fahren, dann Quartier suchen und ein paar Tagestouren unternehmen und dann wieder weiter.

Besonders interessieren würde mich

1) Aufbewahrungsmöglichkeit für den Radkarton (am Flughafen oder besser für die erste und letzte Nacht ein Hotel buchen und den Karton dort lassen)?
2) WLAN (Cafes, Hotels) dort mittlerweile üblich oder Smartphone zu Hause lassen ?
3) brauchbares Kartenmaterial vor Ort erhältlich ? Garmin mitnehmen ist wohl überflüssig, oder ?
4) einfache Ersatzteile (Reifen, Schläuche) für 26" erhältlich ?
5) wie schauts im Norden aus ? noch Minengefahr ? (ich will ja nicht auf den Hauptstraßen fahren)
6) Malaria-Prophylaxe notwendig bzw. Standby-Medikamente vor Ort erhältlich ? (ich will eigentlich nicht wie vor 2 Jahren in Kambodscha/Laos jeden Tag Malerone schlucken)

Für darüber hinaus gehende Hinweise und Tips bin ich natürlich auch dankbar.

gute Fahrt wünscht Gerold

Bin zwar das letzte Mal in Sri Lanka gewesen vor etwa 15 Jahren, aber das spielt bei ein paar Deiner Fragen keine Rolle.

1. Ich glaube nicht dass Dir irgendjemand ein Karton am Flughafen aufbewahrt. So wie Du schon gesagt hast, such dir eine Unterkunft und lege den Karton dort hin, das geht immer und überall.
2.also W-Lan das glaub ich nun bestimmt nicht.
3. Lieber Karte daheim kaufen
4.Du fährst 4 Wochen, wenn Du einen ersatzreifen+flicken dabei hast sollte das reichen und Sri Lanka ist ein Radfahrerland, das kriegst Du bestimmt.
5.Auswaertiges Amt fragen
6. fit-for-travel.de fragen

Hallo Gerold,

war zwar selbst noch nie in Sri Lanka, aber für dieses Land gibts hier im Forum einen absoluten Spezialisten: uwee! Der hat unter anderem die Sri-Lanka-Seiten für den Fahrrad Weltführer geschrieben und auf seiner Seite www.laufsportreisen.de jede Menge Infos auch für Radtourer inkl. Etappenvorschlägen. Er ist grade in China unterwegs, am besten schickst du ihm 'ne PN.

Happy trails, Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Danke für die Hinweise - besonders der link zu den laufsportseiten ist sehr informativ. Falls noch wer was weiß...

Gruß Gerold

Hallo Gerold,
liebe Grüße aus China.
Solltest Du noch spezielle Fragen haben kontaktiere mich ruhig.
Ich habe eine zeitlang auf in Sri Lanka gelebt, war auch später fast jedes Jahr dort und kenne eigentlich jeden Straßenbaum beim Vornamen.
Ausser den Minen ist der Norden deprimierend und gehörte schon vor dem Krieg nicht zu den Highlights.
Die Leute mochte ich, die Gegend nicht.
Die Ostküste ist super, aber z.T. noch Minengefahr.
Die Locals sagen Dir wo.
Radkarton nehmen wir nie und wirst Du auch nirgends lagern können.
Ich würde sagen entweder unverpackt oder per Folie.
Grüße
Uwe

So - kurz nach meiner Rückkehr ein paar aktuelle Informationen :

- nach dem Flug bietet sich Negombo als erste Übernachtungsstation an - die Fahrt dorthin mit dem Tuc-Tuc (das noch verpackte Rad kommt auf das Dach, ist kein Problem) kostet 800-1000 Rupien (nicht mehr zahlen, den nächsten fragen). Radkarton bleibt dann (allenfalls gegen geringes Entgeld) im 1. Guesthouse.

- unbedingt das MTB mitnehmen. Es gibt zwar ein paar RR-taugliche gut asphaltierte Straßen (meistens die "A"-Straßen mit einstelliger Nummer) und ich hab auch (Reise)RR-Fahrer gesehen aber auf diesen Straßen ist fast immer abartig viel Verkehr und das Radeln macht keinen Spass. Interessant ist das Radeln auf den (gegen Norden zu immer öfter unasphaltierten) Nebenstraßen und da ist ein MTB mit zumindest 2,1er Reifen die beste Wahl. Mitnahme von Ersatzreifen und Schläuchen ist entbehrlich, die gibts in jedem größeren Dorf.

- ein Problem ist das Finden der richtigen Route. Außerhalb großer Ortschaften gibt es kaum je Wegweiser und auch keine Ortstafeln. Sowohl die in Wien gekaufte Karte vom Reise-Verlag als auch ein vor Ort erstandener (unhandlicher) Autoatlas waren fehlerhaft - wenn man noch die nur selten zuverlässigen Auskünfte der Locals berücksichtigt waren der kleinste gemeinsame Nenner der drei Info-Quellen zusammen meist richtig. Ein Verständnis für das Suchen von unasphaltierten Strecken ist nicht vorhanden, wenn man nicht immer wieder nur nach dem nächsten Ort fragt wird man sofort auf die Hauptstraßen geschickt.

- mit persönlich haben die Strecken von Puttalam durch den Nationalpark nach Mannar, dann durch das ehemalige Bürgerkriegsgebiet nach Vavounia, das gesamte Hochland sowie die Südküste vom Yale-Park bis Galle am besten gefallen. Die Westküste mit den Touristengebieten am wenigsten, hier war der stärkste Verkehr und auch der meiste Asphalt.

- WLAN setzt sich immer mehr durch und viele Guesthouses bieten es an, mit meinem Smartphone konnte ich oft Berichte und Bilder schicken. Telefonieren (auch nach Europa) ist ziemlich billig - daher ein entsperrtes Gerät mitnehmen. In manchen Gegenden empfiehlt sich eine telef. Vorausreservierung des Quartiers.

- gesundheitlich hatte ich keine Probleme. In den ersten 10 Tagen war ich etwas vorsichtiger mit dem Essen, zum Schluß habe ich alles gegessen, auch Eis und Salat - kein Problem.

- die Leute sind (bis auf die Touristengebiete, aber auch dort kein Vergleich zur zB marokkanischen Lästigkeit) fast schon zu freundlich - auf den abgelegenen Strecken ist das Radeln ein ewiger Grüß-Corso. Kurzes Abstellen des Rades auch überhaupt kein Problem - vor den Sehenswürdigkeiten findet sich immer jemand der darauf aufpasst (allenfalls gegen ein paar Rupien, aber selbst die musste ich nur 1 x zahlen).

- und das vielleicht noch als Tip (ich hab das Hinweisschild erst beim Heimflug entdeckt) : direkt auf dem Flughafen bietet die Gesundheitsbehörde Anti-Malaria-Mittel gratis an ! Mein teures Standby-Medikament war daher überflüssig...

- der Februar war klimatisch eine gute Wahl - es hat insgessamt vier Tage gegeben an denen es geregnet hat. Je ein Nachmittag, die Nacht und der darauffolgende Vormittag war Dauerregen (in Kandy). Sonst nur 2 x kurzer Schauer (der aber reicht, die Straßen unter Wasser zu setzen). Apropos Wasser : letzteres ist flächendeckend auch im allerkleinsten Kaff erhältlich.

Ein Reisebericht folgt noch irgendwann (bin schon ein paar Berichte im Rückstand).

gute Fahrt wünscht Gerold

Hallo,

ich war von Dez. 2011 - März 2012 mit dem Rad in Sri Lanka unterwegs. Mehr darüber hier:
velo-traveller.de

Liebe Grüße

Danke für den Bericht!
Wir waren 2009 knapp 4 Wochen auf der üblichen Touriroute unterwegs.
Unsere Erfahrungen decken sich mit den deinen. Besonders der Verkehr
war oft haarsträubend trotz Helm... Stinkende Busse rasen auf zu kleinen
Straßen aufeinander zu, um im letzten Moment wie sich abstoßende Magnete
noch gerade so aneinander vorbeizuschieben. Wenn möglich, sollte man die
weniger befahrenen Nebenstrecken benutzen.

Einfache Unterkünfte gibt es als Guesthouses vom Staat, hier empfielt sich
das vorbuchen. Besonders hervorzuheben ist in Kandy das Hotel Villa Rosa
welches von Volker, einem deutschen geführt wird. Für uns war es nach der
Hälfte der Tour eine Oase der Ruhe um weitere Kräfte für die Tour nach Nuwara
Elia zu sammeln.

LG
Andreas