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#732472 - 06/18/11 03:21 PM
Grundsätzliches zur Italienreise
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Servus alle miteinander!
Ich bin erst frisch im Forum angemeldet, bin aber schon seit einiger Zeit Mitleser.
Da ich auch nach durforsten von den Suche-Ergebnis-Listen noch einige Fragen offen sind stelle ich diese einfach mal.
Also, ich plane von Ulm aus über den Via Claudia Augusta nach Venedig zu radeln und von dort aus richtung Süden an der Ostküste entlang, soweit wie ich komme oder lust habe. Der Rückweg sollte dann wieder an der Westküste nach Hause führen. Für das ganze habe ich ca 6 Wochen Zeit. Ich will die ganze Zeit im Zelt übernachten und Essen nach möglichkeit und lust selbst kochen.
Nun habe ich ein paar teils Länderspezifische-, teils allgemeine Fragen:
-in Italien ist es ja mit Radwegen ziemlich schlecht bestellt, wie findet man denn relativ Verkehrsberuhigte Straßen vor Ort?
-Wildcampen wird ja ziemlich stark bekämpft. Hab ihr denn erfahrungen wie Anwohner reagieren wenn man fragt ob man bei ihnem im Garten nächtigen darf?
-Wieviele Trinkwasservorräte sind empfehlenswert für diese Reise? Reichen 2 Trinkflaschen oder soll noch ein Wassersack mit?
-Habt ihr mir eventuell noch empfehlenswerte Strecken oder Teilabschnitte die Landschaftliche und Straßentechnisch empfehlenswert sind.
Ansonsten bin ich für jede weiter Info oder Anregung dankbar
Tim
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#732525 - 06/18/11 06:46 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: DmiT]
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Da ich sehr oft in Italien radle, kann ich dir ein paar Fragen beantworten.
Auf ev. vorhandene Radwege würde ich überhaupt keine Rücksicht nehmen. Kauf dir vor Ort die Karten des ital. Automobilclubs (das sind die besten) und such die einfach eine nette Strecke auf Nebenstraßen zusammen. Aber auch wenn du Hauptstraßen fahren willst (oder musst) ist das keine Katastrophe - die "SS"-Straßen haben fast alle einen ca. 1 m breiten Seitenstreifen und außerdem sind die ital. Autofahrer um einiges rücksichtsvoller als wir es hier gewöhnt sind.
Zum´Thema Campen kann ich wenig sagen (hab erst eine Reise mit Zelt in Italien gemacht) - an der Küste wirst du mit dem Ansinnen im Garten von Privathäusern zu campen wohl wenig Erfolg haben, im Landesinneren ist es sicher sehr gut möglich (leider sind die ital. CP so ziemlich die teuersten in Europa).
Wasser ist überhaupt kein Problem - das Leitungswasser ist trinkbar (auch wenn es nicht immer gut schmeckt), du bekommst wirklich überall Wasser zu kaufen und wirst in den Bergen unterwegs immer wieder auf gefasste Quellen treffen - erkennbar auch an den vielen Italienern die sie per Auto anfahren um dort ein dutzend oder mehr Flaschen anzufüllen.
Im Prinzip ist eine Radreise in Italien easy - ein paar Wörter Italienisch sind hilfreich (du wirst selbst auf Teenager treffen, die wenn überhaupt fürchterlich schlecht Englisch sprechen - Fremdsprachen sind nicht so wirklich die Stärke der Italiener...)
gute Fahrt wünscht Gerold
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#732565 - 06/18/11 09:49 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: DmiT]
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In 6 Wochen kommst du mit Zelt nicht um Italien rundherum sondern allenfalls halbgeschnitten rundherum. Da Berge vorkommen, kann das Querschneiden Italiens schon mal einige Tage dauern (Lastenradler). Im ferragosto (italienische Hochsaison) ohne Budget an der Küste zu urlauben ist auch wagemutig. An der nördlichen Adria kosten dann Zeltplätze, wenn überhaupt noch welche an ertragsschwache Einzelreisende vergeben werden, bis zu 30 EUR für eine Person. Ist die teuerste Zeltinggegend Italiens. In der Nebensaison (bassa stagione, jetzt nicht) kann man es für 10 Eier haben (nicht überall). Das Sonstige ist auch teuer. Also bedenke, was du tust! Baden kann man in der Hochsaison an der Adria eh nicht. Allein ein tauglicher Strandplatz kann nochmal 10-20 EUR kosten - täglich! Baden geht besser an den Toscanastränden auf der anderen Seite. Da gibt es südlich Livorno auch große mietfreie Strände, die gut sind und auch schön. Zum Verkehr hier eine übersichtshafte Zusammenstellung.Ohne Verkehr wird es nicht gehen. Beim Wasser muß man bedenken, daß die Wasserläden für gewöhnlich von ca. 12.30 bis ca. 16.00 Uhr geschlossen haben. Wasserflaschen bekommt man dann gegen einen geringen Mehrpreis in der 'Bar', die mittags immer offen hat, weil dann da alle sind. Sie ist entgegen der deutschen Bedeutung des Worts weniger eine Absturzstation des Alkoholismus, als eine Art Café, Imbissbude und Kiosk. Sonntagvormittag haben viele Läden offen, um Wasser zu verkaufen. Nachmittags ist dann wieder die Bar an der Reihe. Öffentliche Trinkwasserbrunnen mit Hahnen kenne ich für I fast nur aus den Alpen. Manchmal findet man im Gebirge öffentliche Brunnen, an denen Einheimische Kanister füllen. Wenn die Frage, ob es zum Trinken gut sei, bejaht wid, kann man es wagen. Wo Heilige stehen und ein schmales Wässerlein sprudelt, darf man sich auch laben (meist im Gebirge). Einfach aus irgendwelchen Straßenbrunnen trinken ist recht gewagt. Die meisten sind Zierbrunnen mit Umwälzpumpe. Viel Spaß im Belpaese und vergiß nicht, deine EC-KIarte einzustecken.
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#732614 - 06/19/11 08:28 AM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: gerold]
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Wasser ist überhaupt kein Problem - das Leitungswasser ist trinkbar (auch wenn es nicht immer gut schmeckt), du bekommst wirklich überall Wasser zu kaufen und wirst in den Bergen unterwegs immer wieder auf gefasste Quellen treffen - erkennbar auch an den vielen Italienern die sie per Auto anfahren um dort ein dutzend oder mehr Flaschen anzufüllen.
Zusätzlich stehen gerne mal Tankwagen oder Wassertanks herum, denn nicht alle Häuser sind ans Wassernetz angeschlossen. Zum Campen: Stell ich mir auch schwierig vor, wobei ich erst 2 mal in Italia war. Wenn man noch etwas Italienisch kann mags klappen, ansonsten gibts recht wenig freien Platz. Als low-Budget Reise im Sommer ist Italien nicht soo berühmt.
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#732619 - 06/19/11 08:46 AM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: DmiT]
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Italien ist ein angenehmes Land zum Radfahren, finde ich.
Es gibt ein paar Dinge, die man nicht ändern kann:
1. Im Winterhalbjahr regnet es dort sehr viel und im Sommerhalbjahr ist es sehr heiß. Aber das weiß ja wohl jeder.
2. Italien ist ziemlich bergig, also ist der Rest des Landes entsprechend dicht besiedelt und entsprechend sind die Straßen auch verkehrsreich.
3. Es gibt in Italien viele Tunnel. Mich stört das nicht, vor allem, wenn sie keine Fahrradverbote haben, aber ich weiß, daß hier im Forum viele nicht gerne durch Tunnel fahren.
4. Es gibt kaum benutzungspflichtige straßenbegleitende Radwege, was ich als sehr großen Vorteil ansehe. Solche Velorouten unabhängig von Straßen verlaufenden gibt es aber schon auch ein paar. Wie in anderern Ländern nicht immer asphaltiert, nicht immer gut asphaltiert, mit vielen Umwegen u.s.w., aber wenn man sich dafür etwas Zeit nehmen kann, oft eine schöne Alternative zur Nationalstraße ("SS <nummer>").
5. Es gibt auch in Italien zu viele Fahrradverbote, aber ich denke, daß im Vergleich mit Ländern nördlich der Alpen die Verhältnisse doch ein Stück weit besser sind.
6. Soweit ich weiß, ist das Befahren von Einbahnstraßen in Gegenrichtung generell für Radfahrer toleriert.
Insgesamt würde ich sagen, daß von den "alten" EU-Ländern Italien und Belgien am fahrradfreundlichsten sind. Das ergibt sich natürlich aus meiner legitimen Ablehnung von Radwegen und Fahrradverboten. Diejenigen, die Fahrradverbote und Radwege lieben, finden Dänemark und die Niederlande am fahrradfreundlichsten.
Länder wie Litauen, die keine Fahrradverbote auf Autobahnen kennen, sind natürlich in Punkto Fahrradfreundlichkeit noch einmal in einer ganz anderen Liga als Italien und Belgien. Ich denke, daß Litauen ein guter Kandidat als fahrradfreundlichstes Land in Europa ist.
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#732653 - 06/19/11 09:39 AM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: DmiT]
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Hallo Tim!
Ich habe in Italien schon oft wild gecampt, anfangs v.a. aus finanziellen Gründen auch in touristischen Bereichen (damals haben das auch italienische Familien gemacht), jetzt nur mehr dort, wo ich keinen Campingplatz finde. Praktische Erfahrung: uneinsehbare Plätze fürs Zelt sind in vielen Teilen Italiens nicht oder nur sehr schwer zu finden. Deshalb habe ich auch immer wieder mehr oder weniger öffentlich gecampt, bisher hat sich niemand bei mir aufgeregt. Das war aber nie in Reichweite eines Campingplatzes, da würde ich das definitiv nicht machen. Wasser: ist ohne großem Tamtam immer zu bekommen. Fürs wild Campen wirst du herausfinden müssen, wieviel du brauchst. Früher haben mir die beiden Radflaschen (zusammen 1,5l) für Abend und Morgen gereicht, inzwischen nehme ich noch den 2l-Wassersack mit, dann kann ich abends auch köcheln und Geschirr abwaschen. Aber eine normale Wasserflasche, am Wasserhahn nachgefüllt, tuts auch und kostet nichts.
Zur Reiseroute: Bis Venedig ist, denke ich alles klar, von Venedig ist sicher die schönste Route über den Lido und Pellestrina nach Chioggia, dann weiter durch Po-Delta, da gibt es einige schöne Ecken. Der SS irgendwas, die dort durchzieht (weiß die Nummer nicht auswendig) würde ich nur im Notfall folgen, trotz Seitenstreifen ist das Radeln dort ausgesprochen unangenehm. Etwas weiter kannst du aber auch noch schön ruihg den Valli di Comacchio entlangradeln. Etwa ab der Höhe Cesena oder Rimini würde ich mir überlegen, vielleicht von der Küste abzubiegen. Die Ostküste ich nicht besonders interessant, da bietet sich die Überlegung an, weiter in den Apennin hinein zu zielen und vielleicht ein paar km/Tag weniger zu schaffen, das dafür aber in weit schönerer und interessanterer Umgebung.
Deinen Ansatz, alles nicht zu eng zu sehen, und einfach zu schauen, was dabei auf dich zukommt, kann ich nur unterstützen. Günstig wäre es, dich über die unterschiedlichen Möglichkeiten, interessante Regionen zu finden, schon vor der Abfahrt schlau zu machen. Ich würde dabei zB. in Umbrien und der Toscana sicher einige finden, die eine Reise wert sind.
lg! georg
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#732670 - 06/19/11 10:38 AM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: DmiT]
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@DmiT: Wann willst Du den losfahren?
Ich plane Ähnliches, allerdings erst im kommenden Jahr (2012, im Mai) - und da will ich nach Sizilien fliegen und ab da heimfahren. Von daher würde ich mich freuen, wenn Du nach Deiner Tour einen Bericht hier reinstellen könntest - Dir eine schöne Planung, eine tolle Reise, eine gesunde Rückkehr und uns einen schönen Bericht darüber
lytze
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Wer schnell fährt, kann auch schnell schreiben... | |
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#732691 - 06/19/11 12:17 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: DmiT]
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Echtes Wildzelten auf Strassenradtour ist in Italien generell eher schwierig bis unmöglich, mal abgesehen von manchen Gebirgsregionen. Als ich mal von Brindisi in die Schweiz hochfuhr hatte ich kein Zelt dabei, habe aber sehr oft irgendwo draussen geschlafen ohne Zelt, was ziemlich gut ging.
6 Wochen sollten reichen wenn du gerne weit fährst. Ich hatte damals 10 Tage von Brindisi bis Como, und bin wo es ging im Inland über Berge gefahren.
Kleine verkehrsarme Strassen findet man selber auf der Karte, ich hatte damals die ganz brauchbaren Michelin-Karten im Massstab 1:400'000. Je nach Strecke kann es aber schon verkehrreich werden. Einmal musste ich mangels Alternative ein kurzes Stück auf der Autobahn fahren was so schlimm nicht war, wenn einen die Polizei aber sieht wird man vermutlich gebüsst.
Wasser habe ich fast Alles von der Leitung getrunken was zu bekommen war und hatte dabei nie Probleme, dies kann aber sicherlich teilweise ein kleines Risiko sein.
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Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann. | |
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#732713 - 06/19/11 01:42 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: DmiT]
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Hallo Tim,
du schreibst nicht, zu welcher Jahreszeit du reisen willst. Ich kenne das nur im Juli/August/September.
Radwege: Die VCA bin ich nicht auf dem Radweg gefahren. Ab Trento nicht, weil mangels gescheitem Weg mit dem Zug gefahren, oben ab Levico nicht, weil es wenig Verkehr hatte und ich abends bis Bassano kommen wollte ohne irgendwelche Schlenker zu fahren. Weiter unten, wo das Tal eng und wildromantisch wird, erst recht nicht, denn den Radweg bevölkerten Schaaren von WE-Touris mit Kind und Kegel. Flußradwege meide ich ebenfalls meistens, weil mir das, obschon sehr schön, einfach zu langsam geht. Das Verkehrsaufkommen ist definitiv nicht proportional zu den Farben der Straßen auf der Karte. Im Gegenteil kann es zu unangenehmen Situationen führen, wenn auf schmalen Sträßchen fette Laster fahren, was oft genug der Fall ist. Ich ziehe breitere und meinetwegen auch überschaubar befahrene Landstraßen bei weitem vor.
Der beschriebene Weg von Venezia südwärts ist nett, wahrscheinlich schöner als um die Lagune rum, aber ich fand es jetzt landschaftlich nicht die Offenbarung. Ab Ravenna südwärts wird es kurzfristig schwierig, weil die Straße für Radler ca 5 km lang gesperrt ist.
Ab Cervia bis Gabbice Mare wirst du die Strecke vor allem dann genießen können, wenn du einen gewissen masochistisch-karnevalistischen Sinn fürs Absurde hast. Die Küste rund um Rimini ist vor allem in der Hochsaison kraß. Allein Rimini hat 3000 Hotels....Danach wird es bis Ancona etwas ruhiger, wenngleich kaum landschaftlich übermäßig reizvoll. Südlich Ancona geht es wiederum gerade so weiter bis Termoli. Eine Sommerfrische nach der anderen.
Zwischendurch hat es immerhin einzelne schöne Stellen: die Hügel zwische Gabbice und Pesaro, der Monte Conero, noch zwei Stellen bei Ortona und Vasto. Den Gargano bin ich nicht abgefahren, der ist eher ein eigenes Reiseziel. Die Küste südlich davon über Bari bis Otranto bringt eher Auflockerung und Entspannung, die Lebensverhältnisse werden spürbar einfacher, landschaftlich kommt mit Ausnahme einiger schöner Felsenküsten nicht viel Neues.
In Oberitalien ist jedes Fleckchen Land verplant und eingezäunt. Die landwirtschaftlichen Anwesen zB in der Poebene gleichen oftmals Festungen. Wo man dort zelten könnte, erschließt sich mir nicht. Landeinwärts und südlicher sieht das vielleicht etwas besser aus.
Mehr als für zwei Stunden Wasser mitzuschlappen ist tatsächlich unsinnig, auch am Sonntag. Das Mineralwasser in Bars ist allerdings zugegebenrmaßen unverschämt teuer.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (06/19/11 01:45 PM) |
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#732817 - 06/19/11 07:21 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: iassu]
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Ich hab in I in den Bars noch nie Wasser gekauft - die Bitte, die Trinkflasche aufzufüllen, wird mit normalem Leitungswasser erfüllt. Auch in Privathäusern oder feinerern Restaurants bin ich noch nie abgewiesen worden - viele Italiener fahren selbst (Renn)Rad und wissen um die Bedürfnisse der Radler.
Zusammengefasst ist I eines der angenehmsten und problemlosesten Länder zum Radfahren - nicht umsonst fahre ich mehrmals pro Jahr dort herum...
Gruß Gerold
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#732839 - 06/19/11 08:01 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: gerold]
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... Zusammengefasst ist I eines der angenehmsten und problemlosesten Länder zum Radfahren ... 100 % Zustimmung! - In den Bars trinke ich auch lieber un caffè. Wasser in Flaschen ist mindestens doppelt bis dreifach so teuer wie im supermercato. Außer den genannten Möglichkeiten gibts oft auch Brunnen am Straßenrand mit trinkbarem Wasser (wenn nichts gegenteiliges draufsteht). Gruß Dietmar
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#732842 - 06/19/11 08:06 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Machinist]
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Ich möchte mich hier gern mal einklinken. Auch wir (2 Leute) haben im Sommer ein Strecke durch Italien vor. So grob in drei Etappen:
München - Brenner - Meran - Gardasee Gardasee - Passo delle Radici - Lucca - Siena Siena - Westküste - Roma Fiumicino
Die Strecke ist grob geplant, aber wir wollen das nicht so eng sehen und planen auch vor Ort gern um.
Was mir jetzt noch am meisten zu schaffen macht: Übernachtung. Zelt nehmen wir mit, die Zeltfrage wurde ja hier schon diskutiert. Wie ist denn die Dichte an Campingplätzen? Was gibts denn sonst noch so für Möglichkeiten unterwegs? Im Gasthof fragen? Hier waren doch schon so einige Leutre in Italien, ich habe auch einige Berichte gelesen. Leider stand da wenig zu den Übernachtungen.
Ich habe jetzt echt Angst, dass die Tour ein Flop wird...
Über ein paar Tipps wäre ich dankbar!
Gruß
Thoralf
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#732855 - 06/19/11 08:32 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Toxxi]
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Hallo Thoralf, wenn Du mit Sommer Juli/August meinst, dann wird's tatsächlich eng mit Hotels, Pensionen, B&B und Fewos. In Italien konzentriert sich eben alles auf die beiden Ferienmonate. Anfang Juni waren wir oft die einzigen Gäste im Hotel. Ebenso steigen die Preise im Sommer oft auf das Doppelte gegenüber der Vorsaison. In manchen Hotels am Meer gibt es Zimmer mitunter nur mit Vollpension. Mit CP kenne ich mich kaum aus, kann mir aber vorstellen, dass es dort ähnlich ist. Wildzelten kann ich mir auch schwierig vorstellen. Manchmal findet man unterwegs kaum einen Platz zum Picknick, da alles bis zur Straße umzäunt oder als proprietà privato gekennzeichnet ist. Von den Küsten würde ich mich eher fernhalten, Du möchtest ja ohnehin Höhenmeter sammeln. Wenn die Strecke klar ist, würde ich mir vorab ein paar Hotels raussuchen, einfach googeln. Unterwegs kommt man in den Hotels auch oft ins Netz, so dass man ggf. für den nächsten Tag was organisieren kann. Unterwegs in der Bar etwas trinken und sich das Telefonbuch geben lassen und unter Hotel und Albergo nachsehen. In letzter Zeit findet man immer öfter Schilder am Straßenrand mit B&B und Tel.-Nr., in der Toskana eher Agriturismos. Gruß Dietmar
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#732863 - 06/19/11 09:00 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Dietmar]
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Servus!
War gerade 3 Wochen in und um die Alpen herum unterwegs und davon auch große Stücke in Italien.
Der erste Italienteil war über den Malojapass zum Lago di Como wo ich hinterhalb von Como einen kleinen Campingplatz aufgrund eines Fahrradunfalles besuchen musste. Am nächsten Tag mit dem Zug von Mailand nach Turin und irgendwo hinter Turin auf einem Fußballplatz mein Zelt aufgeschlagen. ohne Probleme. Dann weiter über den Col d'Agnello nach F.
Das nächste Mal wieder 20 km vor Genova in einem Park direkt am Meer das Zelt aufgeschlagen. Wieder ohne Probleme.
Mit dem Zug nach Verona und hinterhalb direkt neben einem Weinfeld mein Zelt aufgeschlagen.
In Venedig habe ich mir den Campingplatz in Fusina genommen (17 €) nachdem ich irrtümlicherweise schon auf der Schnellstraße direkt nach Venedig gelandet bin. Irgendwo ist laut meiner Karte auch in Venedig ein Campingplatz, weiß jemand ob es den wirklich gibt?
Von dort aus dann nach Anduins (NW von Udine) dort für 5 Tage auf Campingplatz mit Freunden getroffen. Habe dort aber sehr viele Möglichkeiten zum Wildcampen gesehen und denke, dass das da oben eher weniger das Problem ist.
Habe bis jetzt nirgendwo Probleme gehabt mit Wildcampen und egal wo immer etwas gefunden. Macht euch also keinen Kopf. Da geht schon was her.
Bin übrigens über Plöckenpass und Großglocknerstraße dann wieder heimgefahren. Wenn man die beiden Pässe zu später Stund fährt ist da auch nicht sooo viel Verkehr. Vielleicht noch eine Idee.
Trinkwasser gab es oft Hähne in der Nähe der Kirchen oder ich habe irgendwo gefragt ob sie mir die Flaschen auffüllen können. Habe keine Flasche Wasser in Italien gekauft ohne es darauf angelegt zu haben.
Fahrradwege findet man immer mal wieder. Jedoch ist Italien nach meinen Erfahrungen jetzt sehr innerhalb der Ortschaften organisiert, es gibt also nicht so wirklich zusammenhängende Organisationen, so dass das eine Dorf einen super Radweg hat, der aber genau an der Grenze zum nächsten aufhört. Irgendein Radwegenetz gibt es auch. Da war ich vor dem Lago di Como für 20 km drauf. Ausgeschildert mit extra Schildern, nahezu neu und perfekt von jeder Straße weg. Davon habe ich immer mal wieder was zufällig gefunden. Sonst auf kleinen Straßen. An der Ligurischen Küste gibt es noch solche verwandelten Bahntrassen, da da die Bahn nach oben versetzt wurde. Wahnsinnig schön. Weiss aber nicht, wie das bei deiner Strecke aussieht.
Julian
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Edited by MexKan (06/19/11 09:06 PM) |
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#732883 - 06/19/11 09:43 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Kasperl]
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Das stimmt mich zuversichtlich, wo ich auch keine Probleme ohne Zelt zu schlafen, allerdings hab ich auch schon gelesen dass in I gezielt nach Wildcamper gesucht wird und mit saftigen Geldstrafen geahndet wird. Naja, Irgendwas ergibt sich immer.
Ach ja, ich will ende Juli los, also genau in die Haupsession. So wird man aufjedenfall nicht vereinsamen.
Wassertechnisch werde ich mich jetzt auch nur auf 2 Trinkflaschen und eine kleine Notreserve/Kochwasser beschränken.
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#732895 - 06/19/11 10:24 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Kasperl]
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Solange man sich verstecken kann und nicht entdeckt wird ist Wildzelten sicherlich okay. M.W. wird es aber in Italien teilweise ziemlich streng gehandhabt. Ein Freund von mir (Italiener) wurde mal gebüsst weil er irgendwo an einem Strand ohne Zelt schlief.
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Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann. | |
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#732924 - 06/20/11 05:08 AM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: DmiT]
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Hallo Tim, und herzlich willkommen im Forum. Für allgemeine Informationen über It hilft Dir sicher diese Webseite des italienischen Tourismus. Sie ist auch auf deutsch und enthält ein nicht vollständiges und nicht immer aktualisiertes Hotelverzeichnis. Gruß Jens
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Wer sein Ziel kennt, findet den Weg. Laotse | |
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#732927 - 06/20/11 05:40 AM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Kasperl]
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Die Aussagen zum Wildzelten sind ja ziemlich unterschiedlich... Na, gut das heißt wohl offenbar: Einfach auf sich zukommen lassen. Sich mit der Isomette in die Pampa zu legen, finde ich prinzipiell prima. Im Chianti soll es übrigens Vipern geben. Und auf jeden Fall eine Liste mit Campingplätzen und ein paar Hotels dabei haben. Und 'ne Kreditkarte. Gruß Thoralf
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#732929 - 06/20/11 05:43 AM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Dietmar]
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Von den Küsten würde ich mich eher fernhalten, Du möchtest ja ohnehin Höhenmeter sammeln. Na klar, deshalb habe ich die Strecke ja extra auch über den Jaufenpass gelegt. Sonst wäre ja der toskanisch-emilianische Appennin höher als die Alpen, das geht gar nicht. Mal sehen, ob meine Mitreisende da nicht schon anfängt zu streiken... In der südlichen Toskana bzw. im nördlichen Latium wäre ein Stück Meer eigentlich mal nicht schlecht.
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Edited by Toxxi (06/20/11 05:44 AM) |
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#732935 - 06/20/11 05:52 AM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Kasperl]
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Hallo!
Für ein kleines Berg- oder Radzelt rechne ich eigentlich immer mit einem (wenn auch fallweise schon sehr beschränkten) Platzerl auf einem Campingplatz. Rausgeschmissen wegen Überbelegung hat mich mit dem Radl noch niemand, mit Familie und dem großen Zeug schon. Wild campen ist wirklich in den meisten Regionen Italien nicht unproblematisch. Auf meiner Fahrt von Neapel nach Hause habe ich so auf Campingplätzen geschlafen, wo möglich, sonst einmal am Rand eines Sportplatzes (Campingplatz war aufgegeben), auf einem Fleckerl Ödland außerhalb einer Kehre (mit dem Licht der Scheinwerfer am Zelt), in einem besseren Gestrüpp in der Toscana (dafür ungestört), in einer Obstplantage, etc. Ideal dabei war eigentlich nur der letzte italienische Übernachtungsplatz im Friaul. Aber ich habe immer ein Platzerl gefunden und habe auch nie Ärger bekommen. Und Italien bietet RadlfahrerInnen als Ausgleich dafür viel anderes!
In Venedig selbst gibt es übrigens sicher keinen Campingplatz, für den Besuch Venedigs ist der Platz in Fuzina sicher eine sehr gute Lösung, da gleich nebenan das Vaporetto anlegt. Vielleicht hat jemand den Parkplatz nahe des Fährenanlegers nach griechenland gemeint, auf dem Mit Wohnmobil oder Wohnwagen auch übernachtet werden darf. Aber zelten ist dort sicher nicht erlaubt.
lg! georg
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#732936 - 06/20/11 05:54 AM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Toxxi]
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HalloThoralf!
Die Vipern gibt es übrigens in vielen Teilen Europas! Wenn du ihnen nicht grade aufs Schwanzerl steigst, sind sie aber friedlich.
lg! georg
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#732989 - 06/20/11 10:24 AM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Toxxi]
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Die Aussagen zum Wildzelten sind ja ziemlich unterschiedlich... Na, gut das heißt wohl offenbar: Einfach auf sich zukommen lassen. Sich mit der Isomette in die Pampa zu legen, finde ich prinzipiell prima. Im Chianti soll es übrigens Vipern geben. Hallo, ein wesentliches Thema ist meines Erachtens die dichte Besiedlung weiter Landstriche Italiens. Da ist es gelegentlich schon schwierig, irgendwo einen ruhigen ungestörten Jausenplatz zu finden. Vipern gibt es nicht nur im Chianti, sondern Giftschlangen in den meisten Regionen des ganzen Landes. Hans
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#733021 - 06/20/11 11:18 AM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Hansflo]
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Vipern gibt es nicht nur im Chianti, sondern Giftschlangen in den meisten Regionen des ganzen Landes * Das wird ja immer bunter Im Abruzzo gibt es auch Bären und überall übrigens die Hunderln, die traun sich schon eher raus wie die Bären. Wau wau. Auch gibt es im ganzen Land vigili (communale e del fuoco), das corpo forestale, polizia ecologica (ganz was neues), polizia statale, guardia di finanza, carabinieri, pronto soccorso und die alle. Das ganze Land ist voll von denen und deren Gegenparte, bloß ein unbewachten Fleck, den find man schwer. Passt auf, daß ihr die Schlangen nicht mit dem Radl entzwei schneidet, oft findet man sie spät. *danke für den Einsatz
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#733046 - 06/20/11 12:07 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Barfußschlumpf]
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jep, fast so schwer wie Sinn und Informationsgehalt deines Postings; das bringt einen wirklich ins Grübeln. ;-) Hans
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#733133 - 06/20/11 04:36 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Hansflo]
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... Vipern gibt es nicht nur im Chianti, sondern Giftschlangen in den meisten Regionen des ganzen Landes. ... Die begegnen einem fast auf jedem Kilometer (wenn's nach meiner Frau geht). Ich sah nur eine in Sizilien: Gruß Dietmar
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#733148 - 06/20/11 05:03 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: irg]
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... von Venedig ist sicher die schönste Route über den Lido und Pellestrina nach Chioggia, dann weiter durch Po-Delta, da gibt es einige schöne Ecken. Der SS irgendwas, die dort durchzieht (weiß die Nummer nicht auswendig) würde ich nur im Notfall folgen, trotz Seitenstreifen ist das Radeln dort ausgesprochen unangenehm. Etwas weiter kannst du aber auch noch schön ruihg den Valli di Comacchio entlangradeln. ... Würde ich auch so machen. Habe im Radreise-Wiki eine Strecke von Venedig nach Ravenna beschrieben, die ohne die SS309 (Romea Nuova) auskommt und die Valli di Comacchio und ein bisschen Po-Delta "mitnimmt". Gruß Dietmar
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#733234 - 06/20/11 07:12 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Barfußschlumpf]
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Die schlimmsten Tiere in Italien sind (wie in vielen anderen Ländern auch) die Hunde. Mit Schlangen wird man meist keine Probleme haben. Ich schlief des öfteren irgendwo im Freien ohne Zelt, eine Schlange hat mich nie belästigt.
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Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann. | |
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#733344 - 06/20/11 09:38 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: DmiT]
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Ich hab mal vor Jahrzehnten in der Küste bei Pisa gepennt. Da sind wir in der Nacht von Carabinieri mit MP im Anschlag geweckt worden. Sie schauten sich unsere Pässe an und dann sollten wir schnell verschwinden. So schnell hatte ich noch nie ein Zelt angebaut und die damalige Freundin beruhigt. Die bekam sich gar nicht mehr ein, das man es wagte sie mit einer MP zu bedrohen.
Andern Tag sagte mir einer,das wir wohl vor einer Villa eines Regierungsmenschen unser Zelt aufgeschlagen haben. Damals waren die RB noch unterwegs.
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#733793 - 06/22/11 06:41 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: Oldmarty]
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Das ist aufjedenfall nicht die schönste Art geweckt zu werden
Aber noch eine Frage:
Wie sind denn im Sommer die Temperaturen auf den Passstraßen von Via Clauda Augusto. Liegt da neben der Straße noch Schnee oder muss man aufpassen dass man keinen Hitzekoller bekommt?
Tim
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#733804 - 06/22/11 07:32 PM
Re: Grundsätzliches zur Italienreise
[Re: DmiT]
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Ganz einfach. Sie liegen ganz genau zwischen 0° und 30°. Und das auf jedem Paß und jeden Sommer. Scherz beiseite: man kann eine solche Aussage nicht treffen. Es kann wirklich Neuschnee geben und brüllheiß sein. Wobei ich das erstere beim Reschen eher mal für sehr unwahrscheinlich halten würde, gegeben hats das aber allemal.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (06/22/11 07:33 PM) |
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