Liebe Magura-Profis,

Ich hab hier folgendes interessantes Phenomen an meiner HS33 (Beläge schon etwas abgefahren):

Man drehe die Nachstellschraube ganz zurück. Man betätigt den Bremshebel - beide Kolben bewegen sich exakt gleichmässig, einwandfrei. Auch bei nur leichter Betätigung kann ich keinen Unterschied zwischen den Kolben feststellen.

Man drehe dann die Nachstellschraube langsam fester, die Kolben beobachtend. Und siehe da: nur einer stellt sich nach. Der andere bleibt sitzen.

Das ganze ist natürlich etwas blöd - man kann die Bremse dadurch zwar nachstellen, aber nur einseitig. Die andere Seite bleibt sitzen, und der "Bremshebelweg" wird stetig länger. Suboptimal. Man kann natürlich, um diesen Effekt zu neutralisieren, das Rad stetig immer schräger im Rahmen montieren. Aber das ist ja wohl lächerlich.

Auch versucht habe ich: beim "funktionierenden" Kolben den Belag im Kolben halten und dabei die Nachstellschraube anziehen. Dann bewegt sich dann doch der lahme Belag irgendwann gemächlich aus seinem Kolben. Es scheint also irgendwie eine Seite weniger effizient als die andere - was man aber beim Bremsen nicht merkt.

Woran könnte es liegen? Was kann man da machen?

Hallo,
bin leider kein Magura-Profi. Weil das Nachstellen bei meinen HS33 auch nicht das wahre ist, (einseitige Kolbenbewegung) habe ich die Bremse so nah bei 0 Stellung der Schraube an die Felgen montiert wie möglich. Bei Verschleiss stelle ich nur einmal nach. Beim zweitenmal gehen die Bolzen schon unterschiedlich und schleift einseitig. Somit habe ich immer wieder noch eigentlich Gute Bremsklötze im Keller rumliegen weil ich neue draustecke. Das ganze ist nerflich und teuer

Moin Moin,

das ist ganz normal, da die Kolbenbewegung reibungsbehaftet ist. Und die Reibung ist nunmal nicht auf beiden Seiten gleich. Das ist eine Prinzipsache, auch wenn es Bremsen geben mag, bei denen es funktioniert.
Wirklich Abhilfe schafft nur, den Belagverschleiß durch Verschieben der Nehmerzylinder auszugleichen.
Einen ähnlichen Effekt kann es bei selbstnachstellenden Scheibenbremsen geben. Die ziehen dann auch nach einiger Zeit einseitig, obwohl sie anfangs mittig liefen. Da stellt sich dann eine Seite stärker nach. Auch hier ist das reibungsbedingt.

Viele Grüße,
Georg

bei mir bringt es was, alle paar Monate die Bremsbeläge rauszunehmen und die Kolben mal richtig sauber zu machen. Seit dem hab ich keine Probleme mehr...

Also laut Magura werden die Bremsen zurecht geschoben, weil die Felge den betreffenden Bremsblock verdrängt.

Bei mir ist es so, dass sich im Lauf der Zeit die ganze Bremse leicht verschiebt, weil ich die Bremse nicht wirklich festbekomme. Das heißt beim Zudrücken wird der EVO-Adapter zurecht geschoben.

Dieses mangelhafte Zurückgehen kann durch eine Reinigung der Bremse gelindert werden.

Viele Grüße
Stephan

Ist Dir hiermit geholfen?

Das Thema war zwar ein wenig anders, aber die Erklärung wäre so ziemlich die selbe.

Grüße
hans-albert

Hallo,
wenn reinigen und andere Tricks nicht helfen, kannst Du ab einem gewissen Nachstellweg auch unter den "lahmen" Belag ein paar Schichten Textilklebeband o.ä. befestigen. Ich habe mal aus einem Speichenrest eine entsprechend passende Klammer geformt.

Belag abclipsen, Klammer drunterlegen, Belag wieder drauf
Dann solltest Du wieder fast mittig bremsen.
Grüße Gereon

Danke für die Antworten bisher.

Hab jetzt mal die Bremse gereinigt, da war schon einiges an Dreck am Kolben. Jetzt bewegt sich beim Nachstellen der Kolben auch - wenn auch wesentlich weniger als der andere.

So ganz kann ich mir das noch immer nicht erklären, dass die beiden Kolben beim Betätigen der Bremse gleichmässig ausfahren, aber die Nachstellschraube so ungleich wirkt. In einem hydraulischen System verteilt sich der Druck ja gleichmässig, also sollten beide Kolben gleichmässig rausgedrückt werden - und etwaige unterschiede in der "Empfindlichkeit" der Kolben sollten sich ja auch beim Bremsen/Zurückziehen der Kolben zeigen. Zurück ziehen sich die Kolben ja beide problemlos...

Wird wohl eine Eigenheit der Magura sein.

Lass mal einfach eine der beiden Lösefedern etwas schwächer sein und/oder einen Kolben etwas schwergängiger. Nur im Neuzustand der sohlen lösen beide Kolben vollständig aus.
Das Problem hatten wir schon mehrfach, es ist wirklich systembedingt.

Das ist jetzt etwas Aufgeschnapptes, ich weiß nicht ob es stimmt. Wie fest die Befestigungsschrauben angezogen sind, soll ab und zu Einfluß auf die Bewegung haben. Wenn es stimmt, ich weiß nicht, ob dieser Quetscheffekt wieder rückgängig gemacht werden kann.

Viele Grüße
Stephan

Das hatte ich auch mal aufgeschnappt, erklärt jedoch nicht, wieso es mit der Zeit erst auftritt. Hatte es bereits an 2 Rädern, dass die Bremsen erst nach mehreen 1000 km dieses Problem zeigten. Die Lösung mit den Speichen ist die beste, meiner Meinung nach.

Bei mir hilft es auf alle Fälle (habs allerdings etwas dilletantisch mit nem Papprest gemacht. Festerschrauben der anderen Seite, bzw. lösen der betroffenen Seite hatte bei mir keinerlei Auswirkungen.