eigentlich wollte ich dieses jahr ja wieder einmal nach irland fahren.

bei den planungen (reiseberichte lesen etc.) bin ich über england gestolpert und habe beschlossen - warum eigentlich nicht - einmal wieder etwas neues zu versuchen.

ab mitte mai (ankunft gatwick) habe ich 3 wochen zeit.

bisher hab ich mich hauptsächlich mit dem südwesten befaßt, devon, cornwall. landschaftlich und kulturell sicher sehr lohnenswert, wahrscheinlich aber auch viel verkehr und viel los. ich fahre gern auf verkehrsarmen nebenstraßen, die sollen im südwesten aber recht mühsam sein (hecken und mauern die die aussicht versperren und viele sehr steile kurze anstiege).

deshalb überlege ich auch noch andere teile (nord-)englands oder wales zu bereisen.

über tips und erfahrungen zu england und wales würde ich mich freuen,

grüße, gerhard

Die kurzen und steilen Anstiege sowie die Hecken gibts auch in Nordengland. Mich haben aber zumindest erstere nicht gestört, ich schaue lieber auf eine grüne Hecke als auf einen flurbereinigten Acker. Und aufgrund der Anstiege hast du noch genügend Ausblicke.

Zu den Landschaften: mir hat Northumerbland und Yorkshire sehr gefallen, ob und wenn ja wie oft man quer zu den Tälern fährt, muss man sich aber gut überlegen. Deutlich flacher ist es wohl nur in East Anglia. Den Verkehr haben wir nur in den Städten als spürbar empfunden.

Wir haben jedenfalls vor, dieses Jahr im Juni den Süden in Augenschein zu nehmen (falls wir die Anreise gebacken kriegen), die ist nämlich weiter nördlich einfacher.

Martina

northumberland und yorkshire mit entsprechenden nationalparks sind mir bei den vorbereitungen auch schon aufgefallen, allerdings nur mittels längerer bahnfahrten vom süden aus zu erreichen. dürften sehr einsame, landschaftlich schöne regionen sein.

was meinst du mit "anreise gebacken kriegen"?
und warum ist der norden leichter zu erreichen als der süden?
wir planen von gatwich aus direkt loszuradeln, einfacher gehts gar nicht und mit fähre calais dover sollte der süden ebenfalls gut erreichbar sein.

grüße,
gerhard

Hallo Gerhard,

für uns ist der Norden problemlos via Nachtzug Amsterdam und Fähre Ijmuiden-Newcastle zu erreichen. Die Fähre Calais-Dover hat dagegen keinen sicher mit dem Tandem benutzbaren Zuganschluss. Und fliegen mit einem Tandem ist auch nicht trivial.

Martina

hallo martina,

wie geht eigentlich das fahren sehr steiler anstiege mit tandem? in der ebene ist das tandem gegenüber dem einzelrad ja im vorteil (luftwiderstand).
(du siehst, die steilen kurzen anstiege stressen mich, einen alpenpass für einige stunden hochzufahren macht mir weniger als ständig steile rampen rauf und runterzufahren und nicht weiterzukommen)

wohin plant ihr eure südenglandreise?
kennst du ein brauchbares radreise buch?

gerhard

Hallo Gerhard,

ich denke, je steiler es wird, desto mehr schwindet der Vorteil des Tandems und bei extrem steilen Rampen ist es wahrscheinlich benachteiligt. Ich fand die Rampen in den Yorkshire Dales auch grenzwertig und einmal sind wir sogar abgestiegen, als ein eh schon steiler und diesmal auch nicht kurzer Anstieg nach oben hin immer steiler wurde. Dass uns das ganze auch nicht wirklich liegt, merkt man auch daran, dass unsere Tagesetappen eher unterdurchschnittlich waren, was aber nicht nur an den Rampen, sondern auch an dem in diesem Urlaub überdurchschnittlich häufigen und starken Gegenwind lag. Ach ja und bei Gegenwind lernt man auch die Hecken und Mauern schätzen.

Nach der Reise hat uns auch unser Freilauf deutlich mitgeteilt, dass er einige Rampen zu steil fand, er hat jedenfalls äußerst unwillige Geräusche von sich gegeben.

Planen tun wir die Reise wahrscheinlich recht spontan, das geht in England sehr gut. Es gibt viele kleine lokale Sehenswürdigkeiten, die sehr gut ausgeschildert und beworben werden. In jeder Kneipe liegen Prospekte aus, die Touristen-Infos sind sehr gut sortiert und hilfsbereit und auch die Ausschilderung ist so, dass man mal spontan einen Abstecher macht und etwas anschaut. Außerdem gibts jede Menge Cafes, die dafür sorgen, dass der Radler bei Kräften bleibt und die nächste Rampe schafft. Eine ähnliche Dichte an Möglichkeiten zur Kalorienaufnahme habe ich bisher nur in Österreich erlebt.

Radreisebuch: wir haben vor kurzem Cycling Great Britain gekauft. Ob es gut ist, muss erst die Praxis zeigen...

Martina

Verkehrsarme Nebenstraßen sind in den schönen Gegenden von GB immer anstrengend und steil. Die Hecken finde ich nicht so schlimm, weil es überall Durchblicke gibt. Im Gegenteil halten sie den Wind ab, der sonst sehr nervig werden kann.
In Wales gibt es weniger kurze und steile, dafür aber mehr lange und steile Anstiege.
Da das Land fast komplett in Privatbesitz ist, muss Land für den Straßenbau teuer gekauft werden. Das ist ein Grund warum die Straßen in GB oft so steil sind. Es geht halt immer den kürzesten Weg von A nach B, egal was gerade im Weg ist

Ich weiß nicht, wie ihr übernachten wollt, aber Quartiere vorbuchen würde ich nicht wenn man diese Topografie nicht einschätzen kann. Campingplätze und B&Bs gibt es überall und im Mai ist noch Vorsaison und nichts ist schlimmer als sich in dieser Topografie abhetzen zu müssen oder gar auf flachere Hauptstraße auszuweichen um das vorgebuchte Ziel noch zu erreichen.
Plant eine einfach zu schaffende Reiseroute für die drei Wochen und ein paar Schlenker ein (oder eine große Runde mit Abkürzungsmöglichkeiten), so dass ihr auf jeden Fall rechtzeitig am Flughafen sein könnt. Wenn Ihr doch noch bahnfahren müsst: am Vortag buchen spart eine Menge Geld. Je früher desto besser. In manche Züge passen nur 2 Räder rein, deshalb unbedingt Stellplätze reservieren, und fast alle Verbindungen gehen über London.

Viele Grüße,
Katja

Viel Spaß und eine gute Reise.

Btte lass einen guten Eindurck bei den Tommys zurück