OK, da hat es ganz viel Wasser, ich weiß. Trotzdem ist die Frage ernst gemeint. Ich fang mal vorne an: Im September möchten wir von Mals im Vinschgau die Etsch hinunter nach Venedig und anschließend an der Adriaküste entlang nach Ravenna. Zurück geht es mit dem Zug nach Mals.
Von Venedig nach Chioggia stelle ich es mir reizvoll vor, über den Lido zu fahren. Dazu müsste man von Mestre mit dem Vaporetto (nehme ich an) übersetzen. Allerdings habe ich die Dinger immer ziemlich überfüllt in Erinnerung. Weiß jemand, ob es möglich ist, mit Rädern auf den Lido überzusetzen und wie es mit den weiteren Fähren in Richtung Chioggia aussieht?

Außerdem: Wenn jemand noch Tipps bezüglich der Bahnfahrt oder der Unterkünfte (Zelt oder B+B) hat, immer her damit.

Hinweise zu GPS-Tracks habe ich schon in einigen anderen Diskussionen gefunden, aber vielleicht hat ja jemand noch ein ganz besonderes Schmankerl für diese Strecke. Also jetzt nicht "guck mal bei GPSies".

Ansonsten scheint die Etschtalroute ja stark befahren zu sein. Wir sehen uns dann sicher dort

Du kommst zu spät. Die alten 12 und 14 nahmen Fahrräder mit, auch nach der Umstellung auf »LN« und weiß der Geier, was man aus der 14 gemacht hat, war es noch möglich. In der letzten Zeit hatten wir hier aber öfter Berichte, dass Fahrgäste mit Fahrrädern geweigert wurden. Es gibt noch eine Kfz-Fährverbindung in Richtung Lido. Italienfahrer mit frischeren Erfahrungen werden sich sicher noch melden.

Durch Venedig mit dem Fahrrad, das geht durchaus. Nur muss man sich darüber im Klaren sein, dass es auf viel tragen rausläuft – und den Bereich zwischen San Marco und Rialto sollte man zumindest in der warmen Jahreszeit meiden.

Falk, SchwLAbt

Ich empfehle hierzu die von Dietmar ausgearbeitete Streckenführung in unserem Wiki:

Karte

Die Ortspunkte kannst du anklicken, um an weitere Informationen heranzukommen.

Gruß,
Jürgen.

Danke erst mal für die Fährtipps. Ich hatte es schon fast befürchtet.
Mit dem Rad nach Venedig werden wir uns wohl definitiv ersparen. Ich denke, da sind wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln besser dran

Hallo Peter,

durch Venedig kann man nicht mit dem Rad fahren. Das soll angeblich sogar verboten sein. Man kann von Mestre über die Ponte della Libertà zur Insel fahren:



Hinter der Brücke geht's unmittelbar nach rechts zur Fähre zum Lido (Ausschilderung "Ferryboat Lido"). Vom Lido geht's nach Norden über Punta Sabbioni nach Jesolo oder nach Süden über Pellestrina nach Chioggia, jeweils mit Autofähren oder Fahrgastschiffen, alles zum Tagesticket, weitere Infos beim ACTV.

Geradeaus kommt man zum Piazzale Roma oder zum Bahnhof Santa Lucia. Da soll's evtl. Abstellmöglichkeiten für Räder geben (habe ich noch nicht ausprobiert). Wenn man ein Hotel auf der Insel hat, muss man eben schieben und über die Brücken tragen, den selben Weg aber auch wieder zurück. Weiter geht's z.B. ab San Marco nicht. Die Vaporetti nehmen keine Räder mit.

Gruß Dietmar

[spielverderber][/spielverderber]

Was ist denn das für ein ulkiger Schlenker in der Mitte der Strecke?
Lohnt statt des Schlenkers wohl der Weg über Porto Tolle durch die ganze Seen? Googlemaps zeigt da Wege an.

Ulkig? Kommt dauf an, ob Du lieber Bundesstraße mit starkem Lkw-Verkehr oder landschaftlich attraktive Strecken mit ein paar km mehr fährst. Über Porto Tolle geht's auch. Die Strecke ist aber hochwasseranfällig, da es über den Po di Goro und Po di Gnocca nur über Pontonbrücken geht (Stand 2008).

Gruß Dietmar

Hallo,

Dietmar hat es bereits bestens beschrieben und ich kann es bestätigen: nach dem Ponte della Libertá gleich rechts auf die Park-Insel Tronchetto und von dort mit der Autofähre zum Lido funktioniert sehr gut. Die Radlerei dann nach Süden über Pellestrina bis Chioggia ist nett, aber weniger aufregend, als man es sich vielleicht vorstellt.

Eine interessante Rad-Strecke von Chioggia nach Ravenna knapp am Wasser wird hier vorgestellt. Wie gut sie tatsächlich ist, kann ich Ende April berichten.

Hans

Stimmt allerdings. Für mich eher enttäuschend.

Mit dem Zug von Mestre nach Venedig dürfte kein Problem darstellen. Vom Bahnhof Venedig zum Fähranlager ist nur eine flache Brücke zu überwinden. Danach kann man problemlos bis zur Fähre fahren.

Toni

Hallo,

ich würde mir die Fahrt über den Ponte della Libertá nicht nehmen lassen. Diese 4 km mit dem Blick auf die langsam näher kommende Lagunenstadt sind für mich immer etwas ganz besonderes, die ich nicht gegen eine schnöde Fahrt mit dem Zug eintauschen würde - trotz Verkehrslärm und Autofahrern, die offensichtlich meinen, hier das letzte aus ihrer Gurke heraus holen zu müssen, bevor sie auf langsame Fuß- und Wasserbeförderung umsteigen müssen.

Hans

Wir, meine Freundin und ich, sind letztes Jahr bei unserer Fahrt vom Bf Venedig nach Lido auf die Autofähre verwiesen worden. Mitnahme auf den linienbooten durch die Kanäle nur, wenn der Schiffsführer mitspielt, wurde uns gesagt. Das zuletzt Gesagte gilt im Übrigen auch für das Bötchen von Lido zum Flughafen.

Ich schätze aber immer noch besser, als um die Lagune herum, oder?

Eine andere Idee: Gar nicht mit vollem Gepäck nach Venedig (Übernachten ist da bestimmt eh schweineteuer) sondern gleich von Padua nach Chioggia. Von da aus könnte man die Sache dann ohne Gepäck andersrum machen. Kann man die Räder auf dem Lido wohl irgendwo sicher abstellen?

Um die Bucht herum könnte schneller gehen, da man nicht auf die Bootsverbindungen angewiesen ist. Gefahren bin ich das aber noch nicht. Räder abstellen ist glaube ich immer ein Spiel mit Restrisiko. Ich hab mal das Rad sichtbar an einem Zaun rechts unterhalb der großen Treppe vor dem Bahnhof angeschlossen. Es war abends - noch da . Auf dem Lido tickt zwar alles eine Stufe gelassener und im Bootsanlegerbereich stehen x Räder, manche wohl zu Korrosionstestzwecken. Ob ich ein hochwertiges Rad dort abstellen würde, weiß ich dennoch nicht. Vielleicht eher in der Ortschaft anschließen.

Gerade auf einer Radreise, wo man ja drauf angewiesen ist, lasse ich das Rad nicht gerne lange stehen. Zumal im Umfeld von großen Städten. Das spricht natürlich eher dafür, auch da zu wohnen, wo man hin will. Also wohl doch eher erst Venedig und dann Chioggia.

Bin gerade dabei, die Alternativroute um die Lagune auszutüffteln. Mal schauen...

Wir haben letztes Jahr 2x auf Lido übernachtet (1x Hotel Helvetia). In beiden Hotels war die Unterbringung der Fahrräder kein Problem. Und so teuer ist das über die entsprechenden Portale auch nicht. Und Lido mit seinem Strand und seinem Stadtbild hat mir eigentlich besser gefallen als das mit Touristen überfüllte Venedig (Juni 2007, Juni 2010).
www.booking.com
www.initalia.it.
www.expedia.de
Wir hatten uns für die Fahrt über die Inseln nach Chioggia entschieden. Man fährt zwar auf der letzten Insel westlich des Deichs unten lang, aber dafür hält sich der Verkehr in Grenzen. Die Bootfahrt nach und die Radfahrt durch Chioggia hat sich touristisch gesehen gelohnt. Kann leider hier keine Bilder einstellen.

Ja, auf jeden Fall besser als außen herum. Ich kenne die Strecke von Mestre nach Malcontenta, die war die reinste Verkehrshölle. Möglicherweise gibt es auch ruhigere Alternativen, aber immerhin hatten wir damals vor einigen Jahren diese Etappe aus dem Bikeline Radführer Veneto.

Und die Fahrt über den Lido und Pellestrina hat ja durchaus ihren Reiz, aber man sieht das Meer fast nie, und auch sonst könnte man sie als eher kontemplative Kilometer bezeichnen.

In zwei Wochen werden wir in einem größeren Bogen an Venedig vorbei nach Chioggia radeln; mal sehen, wie es uns dieses Mal ergehen wird.

Hans

Damit ist ja schon klar, dass man doch besser über den Lido fährt. Venedig auslassen ist schließlich auch keine Alternative

Hey,

falls es irgendwen interessiert: Das mit den Autofähren von Tronchetto zum Lido, weiter nach Pellestrina und Chioggia funktioniert immernoch ganz wunderbar. Der Spaß kostet etwa 20€ je Person inkl. Rädern.

Es ist tatsächlich etwas weniger aufregend als von mir erwartet (man sieht selten das Meer beidseitig), aber immernoch echt top, wenn man auch mal zum Baden anhält - gefühlt sind es tatsächlich nur 500 Meter (real sicherlich meist doppelt so viel^^) o.ä. von Meerseite zu Meerseite.