Hallo,

ich starte eine Radtour mit Zelt Anfang/Mitte Mai für 6 Wochen durch Norwegen.

Ich habe ein paar Fragen. Vielleicht kann mir ja jmd ein paar Tipps geben. Vielen Dank im voraus.

Tourenidee: Oslo über Rallavregen (Hadangervidda) nach Bergen. Dann weiter der Küste entlang bis Trondheim und weiter zu den Lofoten (Ziel). Auf die Lofoten möchte ich in jedem Fall. Zur Not starte ich gleich in Bergen, wenn jemand das empfiehlt oder ich nehme auch mal eine längere Fähre.

Ist es eventuell zu früh, Anfang/Mitte Mai den Rallavregen (Oslo-Bergen) zu fahren?

Sind Abstecher an der Geirangerfjord mit Trollstigen lohnenswert oder ist eh alles toll?

Habt Ihr einen tollen Routentipp?

Über Tipps oder Links würde ich mich sehr freuen.

Trifft man eigentlich unterwegs mehrere Radler oder eher selten?

Viele Grüße

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Herzlich willkommen im Forum.
Mai ist auf der Hardangervidda die beste Zeit. Aber nicht für Radtouren, sondern für Skiwanderungen. Vor Mitte Juli wird es schweer den Rallarvegen zu befahren.

Hier ein Foto vom See Prestestein am Sognefjellsvegen vom 09.07.2007 (liegt mit ca. 1.400m ähnlich hoch):




Oder vom Sommerskic​enter am Gamle Strynefjel​lsvegen (ca. 1.200m hoch, vom 07.07.2007)







Viele Grüsse
Winfried

Hallo Wolfgang,

der Rallarvegen ist definitiv zu früh, es sei denn du willst Dein Fahrrad lange lange tragen und Dir bei Stürzen die Beine brechen.

Nördlich von Trondheim bis Bodö ist es ganz einfach. Du fährst den RV17, den Kistryksveien. Du solltest Dir in Trondheim den kleinen Flyer dazu besorgen. Dort sind alle Campingplätze etc. verzeichnet.

Im Süden Norwegens gibt es so viel schöne Routen. Fahre eine und in den nächsten Jahren die anderen. Geiranger, Trollstigen sind natürlich super.

Ich denke, daß Mai/Juni eine gute Zeit ist, weil es da weniger regnet als im August. Aber wie einige hier geschrieben haben, kannst Du den Rallarvegen definitiv um die Zeit vergessen. Vielleicht ist die N7 über das Hardangervidda eine Alternative.

Ich bin das 1989 gefahren.

Trondheim - Bodø auf der N17 (kystriksvegen) ist eine wunderschöne Strecke. Geiranger und Trollstigen fand ich besonders schön, aber es gibt natürlich wie immer viele interessante Dinge.

Du findest auf Norwegen einige Radtourenberichte, denen Du vielleicht entnehmen kannst, was andere Leute schön fanden.

Hallo,

vielen Dank Euch für die Tipps, die extra Bilder und das Abraten von einer Mai-Tour in der Hallangervidda. Ich dachte mir schon, dass es kritisch werden kann. Darum habe ich nachgefragt, aber so hätte ich es mir nicht vorgestellt.

Ok, dann werde ich mal Bergen starten.

Habt ihr noch besondere Erfahrungen mit Flieger gemacht? Interessant wäre ein Gabelflug. Fluggesellschaften? Biketransport?

Falls Ihr einen tollen Tips zu Patagonien mit dem Rad braucht, ich revanchiere mich gerne.

Wer sonst noch Tipps für die Strecke zwischen Bergen, Lofoten und Nordkap hat, da freue ich mich natürlich.

Vielen Dank.

Viele Grüße

Wolfgang

Hallo Wolfgang!

Die Trollstigen würde ich nicht auslassen, wenn nur halbwegs möglich, Geiranger auch nicht. (Wie du sie genießen kannst, hängt dann u.a. auch vom Wetter ab.)

Da du Berge/Pässe magst, ein Denkanreiz für dich:
Bei meiner Radtour, etwas später im Jahr wie die deine, bin ich von Oslo (Gardermoen Flughafen) an Jevnaker und Hönefoss vorbei durch das Hemsedal nach Laerdal (an der Borgund Stavkirke vorbei, die ist sehenswert!), dann dem Lustrafjorden entlang und über das Sognefjell und das Ottadalen nach Geiranger. Weiter über die Trollstigen.
Ich bin dann zeitbedingt durch das Romsdalen wieder nach Osten geradelt, du wirst dich eher nach Norden halten. Ein Abstecher durch das untere Romsdalen lohnt sich aber, mit imposanten Ausblicken und Gletscherschliffen an senkrechten Felswänden in Kirchturmhöhe über dir.
Diese Route hat mir ausnehmend gut gefallen, aber auch das Radeln über die Valdresflya, eine Nummer weiter im Osten ist etwas ganz Besonderes.

Wegen des Rallarvegens ist es schade, dass du doch recht früh unterwegs bist. Da wird es wahrscheinlich auch dann noch zu früh sein, wenn du deine Route umdrehst und im Norden anfängst, um auf dem Weg nach Süden den Rallarvegen mit zu nehmen. Aber da kennen sich andere besser aus wie ich.

Allgemein würde ich an deiner Stelle die Planung möglichst flexibel gestalten, d.h., dir Strecken, die du fahren willst, natürlich vornehmen und die entsprechenden Überlegungen, wie du diese möglichst lukrativ zusammenhängen kannst, das Weitere aber den Umständen wie dem Wetter zu überlassen und notfalls kurzfristig und zu disponieren.

lg! georg

Du solltest dich VOR der Planung erstmal darüber informieren, wann die Passstraßen freigegeben werden. Wenn ich mich recht erinnere werden zwei erst im Juni geöffnet. Wenn du das dann erst vor Ort feststellst, stehst du meist vor einem langen Umweg, weil das Straßennetz recht dünn ist. Außerdem solltest du mit den Tunneln aufpassen. Es gibt da einige, die nicht mit dem Rad befahren werden dürfen. Manche von diesen haben eine Umfahrung, die in der Regel nicht geräumt werden. Zu den Tunneln findest du einige Infos im Radreise-Wiki.

Unter Trondheim-Nordkap hab ich einige Links eingefügt, wo man sich Broschüren von Norwegen herunterladen kann. Diese liegen auch vor Ort an den TouristInformationen aus.

Für den Rallarvegen gibts aber eine Umfahrung von Osten kommend: in Hagavoss auf die Rv50. Die geht mehr oder weniger sanft hoch auf ~1000m und dann vor Aurland mächtig steil bergab. Von Aurland bis Flam gibts einen Radweg. In Flam kannst du dann mit der Fähre (~250kr) weiter nach Gudvangen. Dann bleibt allerdings nur noch E16 bis Bergen. Bis Gudvangen bin ich die Strecke selber geradelt und fand sie sehr sehenswert.

Wobei zu den Tunnels hier oft geschrieben wurde, daß viele Radfahrer da trotz Verbot durchfahren. Sogar Polizisten auf dem Weg zur Arbeit.

Fakt ist erstmal, dass es verboten ist.

Ich bin jedenfalls schon einige 100 km in norwegischen Tunnels gefahren und habe dabei noch nie Streß mit der Polizei gehabt.

Einige Tunnel lassen sich praktisch ohne zusätzliche Höhenmeter und ohne Umwege asphaltiert umfahren, manchmal sind das schöne Strecken mit Blick auf See oder Fjord.

Einige Tunnel lassen sich zumindest im Sommer über einen Paß umfahren. Wenn man genug Zeit hat, sind das oft sehr schöne Strecken. Wenn sie nicht geräumt sind oder wenn man es eilig hat, spricht nichts dagegen, durch den Tunnel zu fahren.

Einige Tunnel lassen sich nur mit ca. 100 km Umweg umfahren.

Einige Tunnel lassen sich nur mit Fähren umfahren, die im Gegensatz zum Tunnel Geld kosten und nur wenige Male am Tag fahren.

Einige Tunnel lassen sich mit Linienbussen durchqueren, die meist nur wenige Male am Tag fahren. Wie man da ein Tandem mit Anhänger reinrollt, habe ich nie probiert.

Was würden Autofahrer sagen, wenn sie regelmäßig solche 100 km Umweg fahren müßten oder einen halben Tag warten müßten oder ihr ganzes Gepäck ausladen müßten?

Diese Fahrradverbote sind diskriminierend und gehören abeschafft.