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#682391 - 01/09/11 07:52 PM
Viren bei Wasseraufbereitung
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StephanZ
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Hallo,
ich stöbere gerade Wasseraufbereitungsgeräte durch und stelle fest, dass ziemlich viele keine Viren herausfiltern.
Deswegen stellt sich mir die Frage, ist das so, weil technisch zu aufwendig, die mit Filtern herauszuholen oder weil Viren ein geringes Risiko darstellen?
Viele Grüße Stephan
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Edited by Uli (01/09/11 09:15 PM) Edit Reason: Betreff korrigiert |
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#682396 - 01/09/11 08:01 PM
Re: Viren bei Wasserauereitung
[Re: ]
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#682402 - 01/09/11 08:18 PM
Re: Viren bei Wasserauereitung
[Re: ]
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Underway in Switzerland
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Hallo, bei Katadyn in den FAQs wundern sie sich auch über ihre Effektivität, obwohl doch Viren durch den Filter gehen sollten. aaO findet man eine Angabe, dass Viren lebendige Organismen brauchen um sich zu Verbreiten. Diese Träger werden aber herausgefiltert. Evtl kann das ja ein Biologe hier noch weiter ausführen. Grüsse Christian
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#682413 - 01/09/11 08:45 PM
Re: Viren bei Wasserauereitung
[Re: veloträumer]
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StephanZ
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Man könnte fast meinen, Du hast etwas gegen mich. Siehe Ende des Links und dann will ich eigentlich auch noch nach Lappland. Und Du weißt doch, man muss Kilometer strampeln. Die Methode dauert ca. 6 Stunden. Siehe http://www.sodis.chViele Grüße Stephan
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#682416 - 01/09/11 08:56 PM
Re: Viren bei Wasserauereitung
[Re: dcjf]
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StephanZ
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bei Katadyn in den FAQs wundern sie Ich habe zwar keine FAQ gefunden, sondern http://www.katadyn.com/fileadmin/user_up...ter_DE_Web.pdf. Da steht auch eine Erklärung. Viren sind meist an Partikel gebunden und kommen deswegen nicht durch. Aber was bedeutet das Wort "weitgehend" in diesem Zusammenhang? Viele Grüße Stephan
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#682418 - 01/09/11 09:04 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: ]
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dann will ich eigentlich auch noch nach Lappland. Was willst du denn in Lappland mit Wasseraufbereitung? (Ich nehme an, dass das komische Wort im Betreff das bedeuten soll)
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Edited by Uli (01/09/11 09:15 PM) Edit Reason: Betreff korrigiert |
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#682423 - 01/09/11 09:25 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: atk]
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StephanZ
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dann will ich eigentlich auch noch nach Lappland. Was willst du denn in Lappland mit Wasseraufbereitung? (Ich nehme an, dass das komische Wort im Betreff das bedeuten soll) Ich kenne diese Geschichten, dass man dort problemlos das Wasser entnehmen kann. Aber es bleibt ein Unbehagen. Ich trinke hier teilweise auch in Deutschland aus Quellen oder quellnah, weil überschaubar. Was ich jetzt auf der Landkarte so sehe, werde ich wenig quellähnliches finden. Soll heißen, ich traue mir nicht zu, die Grenze zum vielleicht gefährlichen zu erkennen. Viele Grüße Stephan
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#682427 - 01/09/11 09:33 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: ]
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Das meine ich ja gar nicht. Man kann doch dort in jedem Ort was zu trinken besorgen. Und durch Orte kommt man immer wieder mal, jedenfalls oft genug, dass man nicht verdurstet (es herrscht ja nicht gerade Wüstenklima). Also ich wäre ja nicht im Traum auf die Idee gekommen, mir in der Gegend um Wasserversorgung Gedanken zu machen (und auch nicht darauf, aus einem Bach zu trinken).
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#682438 - 01/09/11 10:04 PM
Re: Viren bei Wasserauereitung
[Re: veloträumer]
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Servus,
also ich habe schon öfters Wasser aus sonnenbeschienenen PET-Flaschen getrunken. Nach stundenlanger Bestrahlung. Gehört schon ein bischen Leidensfähigkeit dazu, oder ein Saudurst, daß man so eine Plörre noch runterkriegt. Ob da durch die Temperatur nicht mehr heranwächst, als durch UV abgetötet wird?
jomo
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#682445 - 01/09/11 10:27 PM
Re: Viren bei Wasserauereitung
[Re: JoMo]
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Servus,
also ich habe schon öfters Wasser aus sonnenbeschienenen PET-Flaschen getrunken. Nach stundenlanger Bestrahlung. Gehört schon ein bischen Leidensfähigkeit dazu, oder ein Saudurst, daß man so eine Plörre noch runterkriegt. Ob da durch die Temperatur nicht mehr heranwächst, als durch UV abgetötet wird?
jomo Och UV tötet recht gut die Keime ab. Das Trinkwasser von NYC wird aufbereitet. Könnte mal ja unsere Entwickler fragen ob die nicht einen UV-Strahler für SIGG-Flaschen bauen können, betrieben über Nady und Lader
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#682460 - 01/09/11 11:28 PM
Re: Viren bei Wasserauereitung
[Re: Oldmarty]
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Kleine, handliche UV-Geräte zumindest für klares Wasser gibt's ja schon recht günmstig zu kaufen. SteriPEN heißt z.B. ein Anbieter. lG Matthias PS.: wer mühsames Durchpumpen durch die klassischen, kugelsicheren Katadyn-Filter oder ähnliche Systeme gewohnt war, hat aber evtl. zumindest ein psychologisches Problem, eine Minute lang sein Trinkwasser mit einem "komischen Leuchtteilchen" umzurühren und das soll's dann schon gewesen sein..... sicher etwas gewöhnungsbedürftig
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#682482 - 01/10/11 08:19 AM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: atk]
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StephanZ
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Das meine ich ja gar nicht. Man kann doch dort in jedem Ort was zu trinken besorgen. Und durch Orte kommt man immer wieder mal, jedenfalls oft genug, dass man nicht verdurstet (es herrscht ja nicht gerade Wüstenklima). Also ich wäre ja nicht im Traum auf die Idee gekommen, mir in der Gegend um Wasserversorgung Gedanken zu machen (und auch nicht darauf, aus einem Bach zu trinken). Die Überlegung ist dadurch entstanden, dass mir die Entfernung zwischen den einzelnen Campingplätzen zu groß und damit die Etappen zu lange. Heißt ich werde ziemlich häufig in der Pampa übernachten. Und ich trinke so einiges weg abends vor oder im Zelt. Kochen kommt dazu. Das alles mitschleifen und sich kümmern müssen, wo ist der Wasserhahn oder Laden, stelle ich mir als Dauereinrichtung nervig vor. Viele Grüße Stephan
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#682503 - 01/10/11 09:52 AM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: ]
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Hej Stephan, auch wenn es überall heisst, man könne in Lappland (bzw. im Fjäll) aus den Bächen trinken, für die Gewässer entlang fahrradgeeigneter Straßen gilt das sicher nicht uneingeschränkt. Da hast Du schon Recht, und Quellen findet man wirklich nicht so viel, meist sickert es einfach irgendwo aus dem Wald. Solange Du aber nicht direkt unterhalb einer menschlichen Siedlung Deinen Durst stillst können Dir eigentlich vor allem irgendwelche tierischen Fäkalkeime (Bakterien oder Einzeller) Probleme verursachen (das Restrisiko bleibt bei jedem Bach, außer man schlürft direkt aus der Tiefenquelle). Und die sollte so ein Filter wohl schaffen. Und die chemische Lösung wählen nicht einmal die öffentlichen Wasserwerke in Nordschweden, obwohl die vielerorts Oberflächenwasser nehmen. Ein viel größeres Problem als Keime ist in Lappland eher der Geschmack und die Farbe vieler Bäche. Schadet nicht, aber erfrischend schmeckt das nicht immer. Bei der UV-Filterung hätte ich in Lappland mehr Bedenken, die UV-Strahlung ist dort nicht mehr so hoch und was die Wärme dann anrichtet... Und ich trinke so einiges weg abends vor oder im Zelt. Kochen kommt dazu. Das alles mitschleifen und sich kümmern müssen, wo ist der Wasserhahn oder Laden, stelle ich mir als Dauereinrichtung nervig vor.
Du hast aber doch nicht vor, Dein Nudelkochwasser vorher durch einen teuren und langsamen Filter zu schicken? Gruß Benjamin
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#682510 - 01/10/11 10:37 AM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: Fjosok]
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StephanZ
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[zitat=Fjosok Ein viel größeres Problem als Keime ist in Lappland eher der Geschmack und die Farbe vieler Bäche. Schadet nicht, aber erfrischend schmeckt das nicht immer. .....
Du hast aber doch nicht vor, Dein Nudelkochwasser vorher durch einen teuren und langsamen Filter zu schicken? [/zitat] So weit ich die Technik bisher verstanden habe, könnte ich aus obengenannten Grund schon mal machen. Die Antwort ist jetzt halbernst.
Es ist zwar eher psychologisch bedingt, aber das Wasser am Rande eines stehendes Gewässers hat per se etwas unappetitliches für mich.
Viele Grüße Stephan
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#687341 - 01/25/11 04:54 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: ]
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... gegen schlechten Geschmack hilft dann wieder Aktivkohle, ein Bestandteil einiger Filtersysteme. Viren stellen eher in wärmeren Ländern (z. B. Indien) eine Schwierigkeit dar, der man durch Abkochen oder Chemie begegnen kann. Gruß, Arnulf P.S. In dicht besiedelten, industrialisierten oder stark (modern) landwirtschaftlich genutzten Gebieten würden mich übrigens die Viren weniger schrecken. Hier sind Chemikalien das Problem. Wenn ich an China denke und die Schaumseen, die ich dort z. B. auf Flüssen in der Nähe von Industrieanlagen gesehen habe, würde ich Filter und PET-Flasche gleich wieder wegpacken. Auch hier gibt es zwar einen SODIS-Ansatz (Beschichtung der Flaschen (von innen) mit TiO_2 als Photokatalysator (für Freunde einer gepflegten Abendlektüre http://www.scribd.com/doc/25673821/SOLAR...-BINDING-AGENTS), aber auch dem würde ich nicht trauen. Z. B. in den Nationalparks der USA oder ähnlichen Naturgebieten sollten aber weder Chemikalien noch Viren eine Gefahr darstellen.
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Gruß, Arnulf
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#687383 - 01/25/11 07:00 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: Keine Ahnung]
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Z. B. in den Nationalparks der USA oder ähnlichen Naturgebieten sollten aber weder Chemikalien noch Viren eine Gefahr darstellen. Dafür die Giardia lamblia. (In ganz Amerika)
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#687386 - 01/25/11 07:08 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: MANTIS]
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Die kann man mit einem Keramikfilter ausfiltern. Ich habe das in Neuseeland (selbes Problem) erfolgreich praktiziert.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#687405 - 01/25/11 07:57 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: HyS]
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... genau - ich wollte nicht zum Verzicht auf den Filter aufrufen, sondern lediglich das Problem Viren und Chemikalien ansprechen. Bakterien und größeres Ungeziefer wird durch Keramikfilter gut beseitigt. Das haben wir in den USA oder Hawaii auch so praktiziert.
Gruß,
Arnulf
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Gruß, Arnulf
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#687480 - 01/26/11 06:18 AM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: Keine Ahnung]
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Hallo!
Eine Anekdote zu Wasser in Lappland: Wir haben einmal bei den Leuten, die etwas abseits unseres "Privatzeltplatzes" gewohnt haben, um Wasser gebeten. Die haben gefragt, ob wir die wären, die da oben zelten. Danach haben sie festgestellt: "Ihr könnt gerne unser Wasser haben. Aber das nächste Mal holt ihr es besser gleich aus dem See, unsere Leitung kommt auch von dort." Dieses Leitungswasser war weder gefiltert noch sonstwas.
Ich denke also, mit einem bisschen an überlegtem Wassertanken sind auch Bäche und Seen durchaus eine gute Quelle. Auch zu Hause in Österreich trinken wir beim Bergsteigen regelmäßig (wenn auch nicht als allen!) Bächen, ohne Schaden zu nehmen.
lg! georg
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#687490 - 01/26/11 07:52 AM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: ]
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Aber es bleibt ein Unbehagen.
Hallo, ich war auch erst sehr kritisch als ich das erste Mal, dem Vorbild meiner Lappland-erfahrenden Tante folgend, direkt aus einem Bach in Lappland Wasser getrunken habe. Inzwischen, nach etlichen weiteren Selbstversuchen , habe ich absolut keine Bedenken mehr. Wenn Du da anfängst, irgendwelche Filterungsanlagen aufzubauen, lachen Dich die Leute aus! Also: Wasser aus fliessendem Gewässer und nicht direkt neben ´ner Hauptstraße kannst Du trinken. vG Thomas
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#687498 - 01/26/11 08:31 AM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: nöffö]
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Als ich in den 80ern auf einer meiner ersten Rucksacktouren in Lappland unterwegs war, erzählten mir mal Einheimische, sie würden Deutsche auch dann gleich als solche erkennen, wenn sie komplett mit schwedischen Outdoorklamotten, sprich Fjällräven und Tretorns bzw. Lundhags, herumliefen, und zwar an den bei deutschen Touristen damals üblichen roten Sigg-Flaschen. Ich habe danach nie mehr eine Getränkeflasche oder einen Behälter zum Transport von Wasser auf meinen Toure dabei gehabt, sondern mir bei Bedarf das Wasser aus dem nächsten Bächlein oder auch Tümpel geholt.
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Edited by rayno (01/26/11 08:32 AM) |
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#687548 - 01/26/11 11:59 AM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: rayno]
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ch habe danach nie mehr eine Getränkeflasche oder einen Behälter zum Transport von Wasser auf meinen Toure dabei gehabt, sondern mir bei Bedarf das Wasser aus dem nächsten Bächlein oder auch Tümpel geholt. Hallo Lothar, einen Wasserfilter wäre das letzte was ich auf eine Radreise mitnehmen würde. Ich habe bislang noch nie Probleme mit der Wasserversorgung gehabt. Notfalls kann man das Wasser ja abkochen. Übrigens schmeckte das Wasser in Lappland aus Bächen oder Flüßen besser wie das Wasser aus der gekauften Plastikbuddel. Gruss Thomas
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#687596 - 01/26/11 03:13 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: Thomas1976]
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Hallo Thomas,
ich glaube, so pauschal darf man das nicht sagen. Über Lappland weiß ich persönlich nichts - es mag dort durchaus sein, dass das Wasser überall trinkbar ist. Abkochen ist - so glaube ich - keine gute Alternative. Die Menge an Wasser, die man bei einer Fahrradtour konsumiert, würde zum einen sehr viel Zeit und zum anderen auch sehr viel Brennstoff und damit Gewicht benötigen. Falls man also in Regionen, wo Viren kaum ein Problem sind (das würde ich für Lappland annehmen), auch bei klarem Wasser auf Nummer Sicher gehen will, so ist ein Filter eine feine Sache. Mit meinem Filter sind die Flaschen schnell gefüllt und wiegen tut er auch nicht die Welt. Allerdings macht die Mitnahme wirklich nur Sinn, wenn auf der Route keine Geschäfte anzusteuern sind. Für mich war der Filter eher bei Wanderungen interessant, wo ich so schnell keinen Abstecher zur nächsten Ansiedlung machen konnte.
Gruß,
Arnulf
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Gruß, Arnulf
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#687604 - 01/26/11 03:42 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: Thomas1976]
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Hallo Thomas,
in den Tropen braucht man bspw. viel Wasser, was dann doch eine ganze Zeit braucht zum Abkochen. Außerdem möchte man in sochen Gegenden in der Regel kein warmes oder gar heißes Wasser trinken. Du warst ja eben erst in Tanzania, weißt also was ich meine. Klar kann man heutzutage fast überall irgendwelches Wasser kaufen, meist in Plastikflaschen. Zum einen geht das mitunter ganz schön ins Geld, zum anderen halte ich den dadurch produzierten Müllberg für problematisch. Neben der Energieverschwendung bei Herstellung und Transport kann man gerade als Radler in Entwicklungsländern sehr schön am Straßenrand sehen, was mit den Flaschen nach Gebrauch passiert. Und all das nur, weil eine Minderheit unbedingt Wasser trinken muss, das vom anderen Ende des Landes (oder der Welt) hergekarrt wird.
Gefiltertes frisches Brunnenwasser ist da eine sehr einfache Alternative, auch und gerade in Afrika.
[OT: Ich finde das im übrigen auch hierzulande fragwürdig, wo das Leitungswasser teilweise bessere Qualität hat als sog. "Tafelwasser"=abgefülltes Leitungswasser von irgendwo anders]
In Skandinavien hingegen würde diese Diskussion bestenfalls für Heiterkeit sorgen. Dort ist man saubere Umgebung gewohnt und geht davon aus, dass Wasser aus freier Natur unbedenklich ist. So ist ja auch der Naturzustand. Nur wir Mitteleuropäer haben das verdrängt, da wir in einer verschmutzten Umwelt groß werden und kontaminiertes Wasser für den Normalfall halten.
Grüße
zaher
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#687669 - 01/26/11 07:11 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: zaher ahmad]
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Moderator
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Hallo Zaher,
... Vorsicht! - auch in den U.S.A. sollte man in den unbewohnten, naturbelassenen Nationalparks von einwandfreiem Wasser ausgehen können. Das ist aber nicht der Fall. Du kannst Dir dort einen schlimmen Durchfall zuziehen, den ich auf einer Radtour (und auch sonst) keinem gönnen möchte. Es sind häufig Verunreinigungen durch Wild, welches die natürlichen Wasserläufe (was sonst) als Tränke verwendet. Hierbei gelangen z. B. auch Ausscheidungen der Tiere ins Wasser. Wenn in einem Gebiet (z. B. in Skandinavien) die Qualität des Wassers bekanntermaßen gut ist, so kann man wohl auf Vorsichtsmaßnahmen verzichten. Ansonsten filtere ich lieber einmal zuviel ...
Gruß,
Arnulf
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Gruß, Arnulf
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Edited by Keine Ahnung (01/26/11 07:11 PM) |
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#687685 - 01/26/11 07:46 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: rayno]
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IngmarE
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Wenn man Wasser trinkt, wo man sich nicht sicher ist, dann kleine Schlucke nehmen, und die Magensäure nicht zu stark verdünnen.
Genauso das Essen, wo man sich nicht sicher ist, kleine Bissen, und gut durchkauen.
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#687715 - 01/26/11 08:56 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: zaher ahmad]
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Klar kann man heutzutage fast überall irgendwelches Wasser kaufen, meist in Plastikflaschen. Zum einen geht das mitunter ganz schön ins Geld, zum anderen halte ich den dadurch produzierten Müllberg für problematisch. Neben der Energieverschwendung bei Herstellung und Transport kann man gerade als Radler in Entwicklungsländern sehr schön am Straßenrand sehen, was mit den Flaschen nach Gebrauch passiert. Und all das nur, weil eine Minderheit unbedingt Wasser trinken muss, das vom anderen Ende des Landes (oder der Welt) hergekarrt wird. Tja, leider wollen die Leute aus Entwicklungsländern auch Wasser trinken, am liebsten keimfreies. Plastikflaschen sind da zumindest heute in den meisten Ländern unverzichtbar. Wasser in Plastikflaschen ist in Ländern mit unsicheren Wasserquellen (einschließllich Leitungen) eine Überlebensfrage. Glasflaschen sind für die Nicht-Motorisierten zu schwer. Deine Sichtweise ist eine Luxusperspektive aus Europa heraus. Beispiel dazu: Bei der Rallye Paris-Dakar, damals noch in Afrika stattfindend, wurden in einer Ökoninitiative bei den letzten Touren Räumkommandos zum Aufsammeln der PET-Falschen losgeschickt. Diese mussten dann mit der einheimischen Bevölkerung streiten, die die PET-Flaschen als praktische Lebenshilfe zum Wassertransport vom Brunnen empfanden. Die Rallye-Leitung hatte aber die verpflichtende Parole ausgegeben, dass die PET-Flaschen einem geordneten Recycling in Europa zugeführt werden müssen. Es kam teils zu massiven Handgreiflichkeiten. Man sieht hier, wie verschiedene Welten zusammenprallen, die verschieden funktionieren. Entweder man bleibt ganz zu Hause oder man akzeptiert, dass die Welt woanders von der unserigen teils sehr verschieden ist.
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#687724 - 01/26/11 09:04 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: veloträumer]
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IngmarE
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PET-Flaschen nehmen, in Wassersack umfüllen, PET gleich im Laden lassen. Jetzt kann der Ladenbesitzer neues Leitungswasser in die PET-Flaschen einfüllen und der Wertstoffkreislauf schließt sich.
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#687725 - 01/26/11 09:09 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: ]
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PET-Flaschen nehmen, in Wassersack umfüllen, PET gleich im Laden lassen. Jetzt kann der Ladenbesitzer neues Leitungswasser in die PET-Flaschen einfüllen und der Wertstoffkreislauf schließt sich. Och, ich habe immer gerne 1-2 leere Wasserflachen aus PET bei mir. Die kann man für alles benötigen. Z.B. um 0,33l Colaflaschen aus Glas umzufüllen, weil es Cola nicht in großen PET Flaschen gibt. Und Cola aus dem Wassersack schmeckt nicht Der Wassersack kommt eigentlich erst dann zum Einsatz, wenn ich größere Mengen an Wasser benötige, z.B. zum Kochen oder zum Waschen. Gruss Thomas
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#687796 - 01/27/11 09:44 AM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: veloträumer]
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Natürlich müssen die Leute in Entwicklungsländern auch was trinken. Für die ganz große Mehrheit ist abgefülltes und sauberes Flaschenwasser aber unerschwinglich. Diese Leute holen es vom nächsten Brunnen oder öffentlichen Wasserhahn, dabei sind mitunter lange Fußwege zurückzulegen. In ärmeren Dörfern wirst Du daher auch vergeblich Wasser im Laden suchen. Flaschenwasser ist demnach ein Wohlstandsproblem, aber nicht aus europäischer Perspektive, sondern generell. Vernünftiger wäre es, der lokalen Bevölkerung sicheres Wasser *vor Ort* zur Verfügung zustellen, so wie das in besser entwickelten Gegenden Standard ist. Das passiert jedoch nicht, weil diejenigen, die mehr Einfluss und Geld haben, sich mit Flaschenwasser behelfen. Der ärmeren Bevölkerungsmehrheit erweist man damit einen Bärendienst. Die darf damit vorlieb nehmen, den Wohlstandsüberschuss in Form leerer Flaschen zu nutzen. Ich weiß, dass in Afrika bisher ein Großteil des Verpackungsmülls, der noch zu irgendwas zu gebrauchen ist, von irgendwem weiterverwendet wird. Aber das wird nicht ewig so gehen, und in Ländern mit etwas höherem Lebensstandard sieht man die Folgen in Form unkontrollierter flächendeckender Vermüllung. Dazu muss ich nicht auch noch beitragen. Aber das entscheidet jeder selbst; ich würde mir lediglich mehr *bewusste* Entscheidungen von denen wünschen, die dazu in der Lage sind. Und Touristen (mit und ohne Rad) sollten dazugehören, sonst blieben sie besser zu Hause.
Grüße
zaher
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#687819 - 01/27/11 12:30 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: zaher ahmad]
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Natürlich müssen die Leute in Entwicklungsländern auch was trinken. Für die ganz große Mehrheit ist abgefülltes und sauberes Flaschenwasser aber unerschwinglich. Diese Leute holen es vom nächsten Brunnen oder öffentlichen Wasserhahn, dabei sind mitunter lange Fußwege zurückzulegen. In ärmeren Dörfern wirst Du daher auch vergeblich Wasser im Laden suchen. Messen wir nicht nur in Evian-Einheiten, man kann auch lokales Brunnenwasser abfüllen und verkaufen. Für die afrikanischen Dörfer vermute ich, hast du vollkommen Recht. Bereits in afrikanischen Städten auch der ärmeren Länder dürfte das aber nicht mehr so zwingend zutreffen. Vielleicht posten hier mal Afrika-erfahrene Reiseradler, wie das Wasser- und Trinksortiment in den ärmeren Ländern aussieht. Immerhin trinken die auch Cola oder Bier aus Dosen oder Flaschen (?) Verlässt man den afrikanischen Kontinent, glaube ich nicht, das Wasser in Plastikflaschen ein wirklicher Luxus ist. In Brasilien gibt es sogar Recycling-Beschäftigungsprojekte, wo für weggeschmissene Plastikflaschen ein kleiner Betrag bezahlt wird (Curitiba). Es gibt also Plastikflaschen im Überfluss. Die Stadt genießt international ein vorbildhaften Ruf für zukunfsfähige Stadtgestaltung (hauptsächlich wegen des Verkehrssystems).
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#687823 - 01/27/11 12:41 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: veloträumer]
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Vielleicht posten hier mal Afrika-erfahrene Reiseradler, wie das Wasser- und Trinksortiment in den ärmeren Ländern aussieht. Immerhin trinken die auch Cola oder Bier aus Dosen oder Flaschen (?) In jedem noch so kleinem Dorf gab es Wasser aus Flaschen, Coca-Cola in Glasflaschen (Pfand auf den Glasflaschen), Bier und andere Soft Getränke. Versorgung mit Getränken war eigentlich kein Problem, es konnte aber schon mal sein, dass die Cola warm war (denn eher hatten wir keinen Strom, aber Getränke haben wir immer bekommen, notfalls warm). Selbst auf Kuba hatte ich keine Probleme mit dem Getränkenachschub. Und dort war es um einiges schwieriger an Getränke zu kommen, in Tansania überhaupt kein Problem. Ein Wasserfilter brauchte ich bisher noch nie und werde ich auch in Zukunft nicht mitnehmen. Gruss Thomas
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#687835 - 01/27/11 01:37 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: veloträumer]
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wie das Wasser- und Trinksortiment in den ärmeren Ländern aussieht. Immerhin trinken die auch Cola oder Bier aus Dosen oder Flaschen (?) In den Städten bekommst Du meist alles, wobei Dosen oft sehr teuer sind. Also meist Pfandflaschen aus Glas für Bier und Softdrinks. Wasser in Plastikflaschen, Einweg. Auf dem Land gibt es oft nur Softdrinks, "Bier" wird selbst gebraut und Wasser gibt es wie gesagt am Brunnen. Sobald Industrie, NGOs, Tourismus gehäuft auftreten, schaffen diese sich ein breiteres Angebot, das jedoch von den finanziellen Möglichkeiten der meisten Einwohner völlig losgelöst ist. Grüße zaher
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#687839 - 01/27/11 01:55 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: zaher ahmad]
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Auf dem Land gibt es oft nur Softdrinks, "Bier" wird selbst gebraut und Wasser gibt es wie gesagt am Brunnen. Na ja, haben wir komplett anders erlebt. Selbst im noch so kleinsten Dorf, abseits von Touristenstrecken, gab es immer "normales" Bier und Wasser aus Flaschen. Da wir sowieso kaum Wasser getrunken haben (1,5 Liter in 5 Tagen), war uns die Versorgung von Cola sowieso wichtiger. Gruss Thomas
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#687845 - 01/27/11 02:12 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: Thomas1976]
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Hallo Thomas! Ein Wasserfilter brauchte ich bisher noch nie und werde ich auch in Zukunft nicht mitnehmen. [...] Da wir sowieso kaum Wasser getrunken haben (1,5 Liter in 5 Tagen), war uns die Versorgung von Cola sowieso wichtiger.
In deinem Fall scheint ein Wasserfilter in der Tat sinnlos zu sein... ;-) Gruß LUTZ
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#687850 - 01/27/11 02:48 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: zaher ahmad]
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"Bier" wird selbst gebraut... Das heißt noch nicht, dass es nicht auch abgefüllt wird. Offenbar sind bei lokalen Biersorten Tetrapacks beliebt: Bier in Afrika (engl.). Sobald Industrie, NGOs, Tourismus gehäuft auftreten, schaffen diese sich ein breiteres Angebot, das jedoch von den finanziellen Möglichkeiten der meisten Einwohner völlig losgelöst ist. Das ist eine konstruierte Wirklichkeit, die teils nicht zutrifft und teils überbewertet wird. Wie soll Entwicklung aussehen, wenn nicht auch reicher werdende Arme sich zunehmend aus der Produktpalette auch jenseits der eigenen Grenzen bedienen können? Mancher Arme wird sich übrigens "westliche" Luxusprodukte eher leisten, ehe er sich und seine Familie ausreichend mit den Basisartikeln versorgen kann bzw. will. Hier steckt ein Denkfehler der sog. Maslowschen Bedürfnispyramide drin. Designuhren und Marken-T-Shirts wird sich ein brasilianischer, jugendlicher Favela-Bewohner selbst dann besorgen, wenn er noch seinen Hunger aus der Klebetüte überdeckt. Ein anderer Denkfehler ist, dass ausländische Produkte unerschwinglich für die Einwohner sind. Eine Reihe landwirtschaftlicher Produkte aus Europa (Agrarsubventionen, Hilfspakete) sorgen z.B. dafür, dass einheimische Produktion unrentabel wird - d.h. einheimische Produkte sind teuer. Mittlerweile gilt das sogar für Souvenirs. Billige China-Importe von nachgemachten Brauchtumssouvenir unterbietet die heimisch gehandwerkelten Sachen. Darüberhinaus gibt es auch reiche Inländer. Ein alter Studienfreund (Tansanier) von mir ist Jura-Prof in Daressalem. Anfangs hat er bei mir Afrika-Musik auf Kassetten kopiert, später hat er bei mir CDs im Versand in Deutschland bestellt, weil er in Tansania dazu keine Gelgenheit hatte. Wäre es nicht besser, er würde vor Ort CDs über einen lokalen Händler bestellen können, der dann auch daran mitverdient? Der dritte Denkfehler: Luxusprodukte für Ausländer stehen in Konkurrenz zu den heimischen Produkten für Arme und verknappen das Angebot für die heimische Bevölkerung. Tatsächlich bleibt der Markt der "Armen" ja erhalten. Natürlich wächst Neid und Gier auf die anderen Produkte, das ist aber bei uns auch so und zuweilen ein Motor dafür, sich mehr anzustrengen. Die ausländischen Luxusprodukte sind aber auch eine Einkommensquelle. Sofern ein Markt dafür da ist, fallen ja für die Händler entsprechend Gewinne ab und das schafft Einkommen. Es ist ja nicht moralisch verwerflich, mit Touristen Geschäfte zu machen. Umgekehrt sollte ich mich als Tourist auch nicht dafür schämen. Wer Probleme mit dieser Art von Austausch hat, muss zu Hause bleiben. (Ich selber bleibe übrigens auf meinen Reisen weitgehend in Ländern auf mit Deutschland annähernd vergleichbaren Wirtschaftsniveaus.) Denn der selbstversorgende Rucksacktourist mit Wasserfilter und vielleicht noch Aldi-Nudeln im Gepäck ist für die armen Länder sicherlich nicht die bessere Wahl gegenüber einem "Luxustouristen". Das ist längst überholte Backpacker-Romantik und wird in einigen "Entwicklungsländern" gar nicht gerne gesehen.
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#687881 - 01/27/11 05:14 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: veloträumer]
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Vielleicht posten hier mal Afrika-erfahrene Reiseradler, wie das Wasser- und Trinksortiment in den ärmeren Ländern aussieht. In Marokko gibt es in jedem noch so kleinen Dorf Wasser in Plastikflaschen und Fanta in Glasflaschen und das können sich auch Einheimische leisten. Auch in Bolivien bekommt man überall Limonade und Wasser in Plastikflaschen.
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#687997 - 01/28/11 10:28 AM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: veloträumer]
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Mit "Bier meinte ich übrigens sowas: http://de.wikipedia.org/wiki/Merisa, http://de.wikipedia.org/wiki/PombeDas gibt es in der Regel direkt aus dem Krug oder Eimer und nicht in Flaschen. Das ist eine konstruierte Wirklichkeit, die teils nicht zutrifft und teils überbewertet wird. Wir schreiben aneinander vorbei. Offenbar warst Du noch nie in einer Gegend, in der industriell produzierte und abgepackte Dinge so gut wie gar nicht vorkommen und kannst Dir das auch nicht vorstellen. Unter "ärmeren" Ländern verstand ich solche, die relativ zum afrikanischen Durchschnitt ärmer sind, z.B. Äthiopien. Da kannst Du das von mir beschriebene in weiten Teilen vorfinden und von dort lebenden Leuten bestätigt bekommen. In manch "reicheren" afrikanischen Ländern, und dazu würde ich auch Marokko zählen, ist das nicht der Fall. Aber um die ging es mir nicht, da Du ja nach ärmeren Ländern gefragt hattest. Mir geht es auch nicht darum, dass ich es den Leuten nicht gönnen würde, sich was zu leisten, und sei es aus meiner Sicht auch noch so wenig oder unnütz. Ich bin auch weit davon entfernt, irgendwem vorschreiben zu wollen, was er sich denn nun Kaufen soll und was nicht. Jeder hat seine eigenen Prioritäten. Ich bitte lediglich diejenigen, die es können (und wissen) etwas über den Tellerrand hinauszublicken und "Entwicklung" nicht nur materiell zu verstehen und dabei Aspekte wie Nachhaltigkeit völlig außer acht zu lassen. Das wäre mein Wunsch an Reisende, auch und gerade weil sie eine sehr große Vorbildfunktion haben. Ansonsten Glückwunsch, dass Du Deine Denkfehler erkannt hast, auch wenn ich nicht alle Schlussfolgerungen teile. Grüße zaher
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#688000 - 01/28/11 10:40 AM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: zaher ahmad]
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Flaschenwasser ist demnach ein Wohlstandsproblem, aber nicht aus europäischer Perspektive, sondern generell.
...und für die die es noch nicht kennen: The Story of Bottled Water http://www.youtube.com/watch?v=Se12y9hSOM0
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#688035 - 01/28/11 03:30 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: Fjosok]
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Wenigstens einer, der verstanden hat um was es mir geht. Danke für den Link, kannte ich nicht.
Grüße
zaher
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#688046 - 01/28/11 04:28 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: Fjosok]
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Danke für diesen tollen Link !!! (das Marketing-Schema paßt nicht nur für Wasser.....)
Viele Grüße / Micha
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#688062 - 01/28/11 05:45 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: Fjosok]
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Die Story ist recht gut, geht aber völlig an der Praxis beim Radeln in armen Ländern vorbei. Natürlich wäre eine gute Wasserversorgung sinnvoll und wir können uns glücklich schätzen, das wir sie haben. (und sollten sie auch keinesfalls Privatisieren) Wenn man aber selbst in solchen Ländern reist, dann hilft das wenig und es ergibt sich auch keine "Vorbildfunktion", da die Leute wohl kaum verstehen, warum man mühsam nach einer Wasserquelle ohne Flasche sucht. (bestenfalls wird man für skurril gehalten) In den Alpen finde ich in jedem Dorf einen Brunnen mit bestem Trinkwasser und kaufe dort deshalb kein Flaschenwasser. In Bolivien ist das doch ganz erheblich schwieriger. Dort wurden auch einige Pumpen installiert, aber die Qualität und Sicherheit kann nicht geprüft werden. Was ich nur feststellen konnte, das Wasser war oft versalzen und allenfalls für Suppe genießbar.
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#688065 - 01/28/11 05:58 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: Fjosok]
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Der Film bezieht sich auf Länder mit funktionierenden, sauberen Wasserleitungssystemen. Er kritisiert ausdrücklich den Wohlstandsmüll von Plastikflaschen, wo sie nicht nötig sind. Und da ist vornehmlich die "erste Welt" angesprochen. Hier ging es aber darum, inwieweit in armen Ländern sauberes Wasser zugänglich ist. Dort gibt es weitgehend keine sauber funktionierenden Leitungssysteme und eine oft nicht ausreichende Dichte an lokalen Brunnen oder Meerwasserentsalzungsanlagen etc. Wasser dort in Plastikflaschen abzufüllen, über gewisse Distanzen zu transportieren und dieses auch dort anzubieten, wo es nicht ausreichend verfügbar ist (z.B. an Landstraßen für Truckfahrer), ist Teil des Überlebenskampfes. Natürlich kann man auch Tonkrüge benutzen. Plastikflaschen haben aber gewisse Vorteile.
Wer von den Vorschreibern genügend Geld und Engagement mitbringt, die Wasserinfrastruktur in Afrika so zu verbessern, dass auch lokaler Wassertransport in Flaschen nicht mehr nötig ist, kann das gerne tun. Ich würde mich freuen.
Ich habe ausdrücklich geschrieben, den Evian-Typus auszublenden. Das scheint nicht gelungen. Sofern es um hiesiges Wasser geht: Ich bin radikaler Leitungswassertrinker. Ich brauche auch keine Sprudelwässer. Nicht zuletzt ist ja Wasser in Glasflaschen abgefüllt auch nicht der ökologische Bringer. (Solide Vergleiche von Plastik zu Glas gibt es leider nicht, das meiste sind Milchmädchenrechnungen.) Auf Reisen in Europa trinke ich fast auschließlich aus Brunnen und Leitungen, soweit möglich und soweit ich das in den Restaurants auch bekomme. In Andalusien war das aber nicht flächendeckend möglich (sehr wohl aber in Süditalien), also wird es in anderen Teilen der Welt auch solche Lücken geben. Ich würde auch in wasserbedenklichen Ländern lieber einmal mehr eine "sichere" Wasserflasche kaufen, als eine Darminfektion zu riskieren. Ich kann trotzdem nicht gerade sagen, dass ich ein Wasserflaschenfanatiker bin - egal ob Glas oder Plaste.
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Edited by veloträumer (01/28/11 06:01 PM) Edit Reason: okay, da hat jetzt HvS das Gleiche zur selben Zeit gedacht - Telepathie? |
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#688862 - 01/31/11 02:13 PM
Re: Viren bei Wasseraufbereitung
[Re: veloträumer]
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Hier ging es aber darum, inwieweit in armen Ländern sauberes Wasser zugänglich ist. Dort gibt es weitgehend keine sauber funktionierenden Leitungssysteme und eine oft nicht ausreichende Dichte an lokalen Brunnen oder Meerwasserentsalzungsanlagen etc. Wasser dort in Plastikflaschen abzufüllen, über gewisse Distanzen zu transportieren und dieses auch dort anzubieten, wo es nicht ausreichend verfügbar ist (z.B. an Landstraßen für Truckfahrer), ist Teil des Überlebenskampfes. Natürlich kann man auch Tonkrüge benutzen. Plastikflaschen haben aber gewisse Vorteile.
Wer von den Vorschreibern genügend Geld und Engagement mitbringt, die Wasserinfrastruktur in Afrika so zu verbessern, dass auch lokaler Wassertransport in Flaschen nicht mehr nötig ist, kann das gerne tun. Ich würde mich freuen. Damit schließt sich dann der Kreis, zumindest für mich, vgl. hier: Vernünftiger wäre es, der lokalen Bevölkerung sicheres Wasser *vor Ort* zur Verfügung zustellen, so wie das in besser entwickelten Gegenden Standard ist. Das passiert jedoch nicht, weil diejenigen, die mehr Einfluss und Geld haben, sich mit Flaschenwasser behelfen. Natürlich könnten wir jetzt wieder von vorne anfangen. Dazu habe ich aber keine Lust. Grüße zaher
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