Posted by: veloträumer
Re: Viren bei Wasseraufbereitung - 01/26/11 08:56 PM
In Antwort auf: zaher ahmad
Klar kann man heutzutage fast überall irgendwelches Wasser kaufen, meist in Plastikflaschen. Zum einen geht das mitunter ganz schön ins Geld, zum anderen halte ich den dadurch produzierten Müllberg für problematisch. Neben der Energieverschwendung bei Herstellung und Transport kann man gerade als Radler in Entwicklungsländern sehr schön am Straßenrand sehen, was mit den Flaschen nach Gebrauch passiert. Und all das nur, weil eine Minderheit unbedingt Wasser trinken muss, das vom anderen Ende des Landes (oder der Welt) hergekarrt wird.
Tja, leider wollen die Leute aus Entwicklungsländern auch Wasser trinken, am liebsten keimfreies. Plastikflaschen sind da zumindest heute in den meisten Ländern unverzichtbar. Wasser in Plastikflaschen ist in Ländern mit unsicheren Wasserquellen (einschließllich Leitungen) eine Überlebensfrage. Glasflaschen sind für die Nicht-Motorisierten zu schwer.
Deine Sichtweise ist eine Luxusperspektive aus Europa heraus. Beispiel dazu: Bei der Rallye Paris-Dakar, damals noch in Afrika stattfindend, wurden in einer Ökoninitiative bei den letzten Touren Räumkommandos zum Aufsammeln der PET-Falschen losgeschickt. Diese mussten dann mit der einheimischen Bevölkerung streiten, die die PET-Flaschen als praktische Lebenshilfe zum Wassertransport vom Brunnen empfanden. Die Rallye-Leitung hatte aber die verpflichtende Parole ausgegeben, dass die PET-Flaschen einem geordneten Recycling in Europa zugeführt werden müssen. Es kam teils zu massiven Handgreiflichkeiten. Man sieht hier, wie verschiedene Welten zusammenprallen, die verschieden funktionieren. Entweder man bleibt ganz zu Hause oder man akzeptiert, dass die Welt woanders von der unserigen teils sehr verschieden ist.