Hallo und frohe Ostern,

verzeiht meine naive Frage. Aber der Radhändler meines Vertrauens hat mich etwas verunsichert was die Schaltung betrifft.
Ich habe ein 24-Gänge-Rad und mir wurde (nach zigtausend Kilometern) gesagt, dass man auf dem kleinen Kettenblatt vorne nur in den ersten drei Gängen hinten fahren soll. Auf dem zweiten vorne nur die mittleren und auf dem größten Blatt nur die großen Gänge hinten. Ist das richtig? Bisher habe ich tausende von Kilometern einfach hin und her geschaltet, wie es mir gerade passte. Allerdings klingt seine Erklärung ziemlich logisch: So, wie ich bisher geschaltet habe läuft die Kette nicht gerade in der Spur (oder so) sondern mehr schräg. Und das ganze wäre nicht gerade ideal.
Und dann hat er mich darüber aufgeklärt, dass die Kette alle 2.000 Kilometer gewechselt werden müsse, damit der Zahnkranz hinten auch wirklich 10.000 Kilometer hält.
Stimmt das?
Unabhängig davon, wie wechselt man überhaupt eine Kette? Kann mir das auch jemand verraten? Wer weiß eigentlich, ob und wo es Seminare oder Reparaturkurse gibt? Auf der Seite des AFDC habe ich nichts dergleichen gefunden.

Danke schon mal

Evi

Hi, Evi,
viele Fragen, hier meine Antworten:
ad 1 (Kette): das stimmt so, ist zwar nicht immer hundertprozentig praktikabel, aber Dein Erklärungsansatz ist goldrichtig.
ad 2 (Verschleiß): eine Philosophiefrage, hier auch schon mehrfach diskutiert. Variante 1: ich fahre solange Kette, Kranz, Kettenblätter, Schaltwerkrädchen, bis alles hinüber ist (bei ausreichender Pflege, wenig Belastung und wenig Schmutz bis 10000 km möglich). Variante 2: ich wechsle alle 1000 -1500 km die Kette, arbeite mit 3/4 Exemplaren und komme genau so weit ;-). Variante 3: ich wechsle nach Gefühl und irgandwann ist es zu spät zum Wechseln, dann rutscht die Kette durch. Die Kette wechselt man je nach Fabrikat. Manche haben ein Schloß, das man manuell schließen und öffnen kann. Die meisten haben Nietstifte, wovon einige beliebig zu wechseln sind, andere (theoretusch) nur an bestimmten Stellen aufzutrennen sind.
ad 3 (Seminar): der ADFC ist schon eine gute Adresse, hier in Hamburg gibt´s im April und Mai Kurse entsprechender coleur.

Gruß,

Jan

Eigentlich hat Jan alles gesagt zu diesem Thema!
Vernünftige Schaltung (also keine extreme Schrägzüge) und Pflege sind alles für die Lebensdauer von Kette und Ritzel.
Meines Erachtens lohnt es sich, selbst Hand anzulegen. Man sollte einfach etwas das Gespür für die Mechanik haben und ev. einmal die Möglichkeit haben, dem Fachmann über die Schultern zu schauen. Für Newcomer mag es immer wieder irritierend sein, dass einerseits fast Hightech am Fahrrad zu finden ist und andererseits Steinzeit-Mechanik. Ganz spassig ist es, dass wir an unserem Lieblingsspielzeug Rechts- und Linksgewinde finden.
Ob Seminare oder Reparaturkurse sinnnvoll sind, kann ich nicht beurteilen, ebenso wichtig ist die Anschaffung geeigneten Werkzeuges.