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#681178 - 01/05/11 11:34 AM Große Radreise nach dem Studium?!
Tobi aus Franken
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Hallo,

habe seit einiger Zeit schon gesucht aber noch nicht so wirklich Erfahrungen aus erster Hand gelesen und hoffe doch, dass mir bei euch der ein oder andere weiterhelfen kann.

Im nächsten Jahr werde ich mein Studium der Elektrotechnik als Dipl.-Ing. abschließen und frage mich, was danach kommen soll. Mein Traum ist es, danach endlich eine wirklich große und lange Radreise zu machen... ein halbes, vielleicht ein Jahr, je nachdem wie viel Geld ich bis dahin angespart haben werde.

Die Frage die mich nun beschäftigt ist, wie schaut sowas im Lebenslauf aus? Hat jemand von euch etwas ähnliches gemacht und kann mir sagen was für Erfahrungen sie oder er danach auf der Jobsuche hatte? Meine Eltern sind schon eifrig dabei den Teufel an die Wand zu malen :-p und ich habe absolut keine Ahnung, als wie gravierend ich so eine Auszeit im Lebenslauf nach dem Studium einstufen soll. Oder ist es wohl besser erstmal ein oder zwei Jahre zu malochen und dann abzuhauen? Länger warten wäre wohl kaum möglich, denn ich denke mir, je länger ich warte, desto mehr andere Verpflichtungen kommen auf mich zu (Familie etc.) und dann wird es wohl im Endeffekt die nächsten 20 Jahre oder so nichts mehr mit solchen Plänen... und was bis dahin ist, wer weiß das schon ;-)

Wäre schön, wenn ihr mir mal eure Meinung dazu sagen könntet, am Besten wäre natürlich, wenn jemand antworten könnte der Erfahrungen mit dieser Situation hat...
Gruß,
Tobi
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#681180 - 01/05/11 12:06 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
Joese
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Ich habe nach dem Studium knappe drei Jahre gearbeitet, habe dann gekündigt um mir einen Traum zu erfüllen, nämlich eine längere Rucksackreise.
Ich war dann 4 Monate unterwegs, in Amerika und Afrika.
In meinen Lebenslauf habe ich dann immer „Auslandsaufenthalt“ geschrieben, was ja auch den Tatsachen entspricht.
Bei Rückfragen war ich ehrlich, d.h. ich habe gesagt, dass ich mir einen Traum erfüllt habe und das ich zur damaligen Zeit noch nicht verheiratet war und noch keine Kinder hatte und das dieses Vorhaben deshalb noch möglich war.
Wie das letztendlich angekommen ist, weiß ich nicht. Dumme Kommentare habe ich jedenfalls bei Vorstellungsgesprächen keine bekommen, ich hatte auch nicht das Gefühl, daß es negativ rübergekommen ist. Da “Personaler“ auch nur Menschen sind, gibt es darauf auch keine allgemeine Antwort. Der Eine möchte stromlinienförmige Angestellte und der Andere eben nicht.

Mittlerweile denke ich, das ist auch gar nicht die eigentliche Frage.
Falls Du das Reisegen in dir hast und an Reisefieber leidest, dann wird sich diese “Krankheit“ auch in den nächsten Jahren nicht bessern. Und falls Du irgendwann verheiratet sein und Kinder haben solltest, oder krank sein oder jemanden zu pflegen hast, kurz: wenn sich die Umstände irgendwann erschweren sollten, dann wirst Du dieser Gelegenheit ewig nachtrauern, und ein makelloser Lebenslauf wird nur ein sehr schwacher Trost sein.
Ich denke, du weist, was ich damit sagen will.

Gruß Jörg
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#681181 - 01/05/11 12:09 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: ]
Tobi aus Franken
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Underway in Belgium

Ja, klar, natürlich hast du recht... bloß: Sowas direkt nach dem Studium machen oder doch erstmal versuchen irgendwie den Berufseinstieg zu packen und dann losziehen?
Gruß,
Tobi
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#681183 - 01/05/11 12:12 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
Joese
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Also ich würde erstmal arbeiten. Ganz einfach deshalb, weil ich dann die Freiheit wieder zu schätzen weiß ( und natürlich auch deshalb, weil dann mehr Geld vorhanden sein dürfte)
Aber das ist eine sehr individuelle Sache. Für manch einen mag es besser sein, das Ganze direkt nach dem Studium zu machen, weil man sonst keinen Absprung mehr schafft.

Edited by Joese (01/05/11 12:13 PM)
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#681184 - 01/05/11 12:14 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
veloträumer
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Wenn du den Mut hast, eine solche Auszeit zu nehmen, solltest du das tun. Dagegen spricht immer alles, was mehr Sicherheit verspricht. Das kann man nicht wirklich abwägen, sondern man muss sich grundsätzlich entscheiden. Die Variante, erstmal zwei Jahre Geld verdienen und dann die Auszeit geht in viel Fällen nicht auf. Du weißt ja nicht, in welche Arbeitswelten du hineingerätst (private Welten natürlich auch). Personalentscheider gibt es viele und ebenso viele Ansichten, wie gut oder schlecht so eine Auszeit nach dem Studium im Lebenslauf wirkt. Mehr als ein Jahr Auszeit würde ich aber nicht raten, dann wird angezweifelt, ob du noch die erworbene Qualifaktion mitbringst. Älter als 28 Jahre solltest du bei der erstmaligen Jobsuche auch nicht sein - für FH-Ing. ist das sogar schon kritisch. Wir leben ja immer noch im Jugendwahn - trotz zunehmender "Überalterung".
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#681185 - 01/05/11 12:20 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
Joese
Unregistered
Was natürlich noch zu sagen ist: Ich war dann nach der Rückkehr 6 Monate arbeitslos und bin dann über eine Zeitarbeitsfirma wieder in geregelte Arbeit gekommen.
Das war 1993, und damals war der Arbeitsmarkt auch nicht wirklich gut, deutlich schlechter jedenfalls als drei Jahre vorher.

Was ich damit sagen will: Du musst bereit sein Konsequenzen dieser Art zu tragen.
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#681186 - 01/05/11 12:37 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: ]
Zwigges
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Tja, schwere Frage,

ich wollte es, nachdem ich mit der Schule fertig war so machen, also mindestens ein paar Monate weg.

Da ist meine Mutter fast ausgeflippt und es kamen die Sprüche á la "solange Du Deine Füße unter meinem Tisch...."

Tja, also bin ich brav geblieben, habe noch zwei Jahre Schule draufgepackt, Ausbildung, Arbeiten, Fortbildung, Arbeiten, Häuschen, Familie und "plötzlich" sind 20 jahre rum.

Tja, also ich werde wohl in diesem Leben keine mehrmonatige Tour mehr machen und trauere der damaligen Gelgenheit ab und an nach.

Gruß
Zwigges
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#681187 - 01/05/11 12:40 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
ro-77654
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Beim Lebenslauf ist es so, das die Wirkung von dem abhängt, der es liest.
Mit andren Worten: Der eine Personaler denkt womöglich "Der hat keine Lust zu arbeiten", der andere: "Das ist jemand zielorientiert, leistungsfähig, kann mit ungewohnten Problemen umgehen ud sie lösen, kommt mit Menschen anderen Kulturen zurecht" etc. Tendenz geht zu letzterem.

Eventuell kannst Du die Reise auch mit einem Praktikum verrbinden., z.B. zwei Monate bei einer Siemens-Niderlasesung in China oder so.
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih

Edited by robert-77654 (01/05/11 12:40 PM)
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#681189 - 01/05/11 12:47 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
naero
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Hey,

Ich habe gerade eine Reise hinter mir, und zwar mitten im Studium.
Ich habe das immer so begründet: Stell dir vor, du wirst nach deinem practicum (internship?) oder Masterthesis von der Firma gefragt, wofür du gearbeitet hast. Wenn du dann nein sagst kommt das ziemlich blöde. (Kann aber sein dass das bei dir anders ist, hier in Holland ist es ja schon Bachelor und Mastersystem.

Abgesehen von der taktischen Seite, würde ich sagen: manche Träume sollten gelebt werden. Die Reise die ich jetzt gemacht habe, kann mir keiner mehr nehmen. Ich hab' auch immer gesagt: Irgendwann in meinem Leben will ich so eine Reise machen, und das muss möglich sein. warum dann nicht jetzt, wo ich keine Hunde und Kinder füttern muss.

Grüsse,
Benno
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#681192 - 01/05/11 12:56 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
JohnyW
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Hi,

Rückblickend ich würde es während des Studiums machen. 1 Jahr vor dem Abschluß. Ansonsten nach dem Abschluß. Nach 2-3 Jahren war "plötzlich" ganz tief in Projekten eingebunden, die ich lebenslauftechnisch zu ende bringen sollte.

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#681194 - 01/05/11 01:03 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: JohnyW]
Tobi aus Franken
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Underway in Belgium

In Antwort auf: JohnyW
Hi,

Rückblickend ich würde es während des Studiums machen. 1 Jahr vor dem Abschluß. Ansonsten nach dem Abschluß. Nach 2-3 Jahren war "plötzlich" ganz tief in Projekten eingebunden, die ich lebenslauftechnisch zu ende bringen sollte.

Gruß
Thomas


hm... das wäre dann so... JETZT schmunzel Da mangelts bloß noch nen bisschen am finanziellen und danach dann wieder an die Uni und irgendwie 7 Jahre Studium oder so im Lebenslauf stehen habe?! Zumal ich garnicht weiß, ob ich mich von der Uni für sowas beurlauben lassen kann oder die mir irgendwann auf die Füße treten werden, warum ich immer noch keine Diplomarbeit angemeldet hab...
Gruß,
Tobi
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#681195 - 01/05/11 01:06 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: ]
corse
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mach die Reise. Spießer kann man hinterher immer noch werden. grins
Gruß
Chris

Edited by corse (01/05/11 01:07 PM)
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#681198 - 01/05/11 01:16 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Zwigges]
BeBor
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In Antwort auf: Zwigges

Tja, also bin ich brav geblieben, habe noch zwei Jahre Schule draufgepackt, Ausbildung, Arbeiten, Fortbildung, Arbeiten, Häuschen, Familie und "plötzlich" sind 20 jahre rum.

Tja, also ich werde wohl in diesem Leben keine mehrmonatige Tour mehr machen und trauere der damaligen Gelgenheit ab und an nach.

War bei mir nicht unähnlich, viereinhalb Wochen Kanada/USA-Westküste (Vancouver - LA, plus Hinterland Kalifornien, Arizona, Nevada) habe ich aber dann doch noch geschafft. Damals aber mit Bus, Zug und eine Woche Leihwagen. Auch von so einer Reise kann man lange zehren.

Den Gedanken von der längeren Radtour habe ich mir aber immer noch nicht abgeschminkt. Vorletztes Jahr bin ich ein paar Tage mit einem fünfundsechzigjährigen Österreicher zusammen gefahren, den ich zufällig in Frankreich getroffen habe. Der war schon über zwei Monate unterwegs. Italien bis zur Stiefelspitze, dann Sizilien, Sardinien, Korsika, per Fähre nach Marseille, Südfrankreich, Alpen). Und fürs Folgejahr hatte er sich wohl was in Richtung Indien vorgenommen. Was draus geworden ist, weiß ich aber nicht. Auf jeden Fall hatte er wegen seinem Solotrip kein Problem mit seiner Frau oder seiner übrigen Sozialumgebung.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)

Edited by BeBor (01/05/11 01:18 PM)
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#681204 - 01/05/11 01:46 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
Happy Birthday! aighes
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Das müsstest du dann mit dem Prüfungsamt klären bzw. in der Prüfungsordnung nachlesen. Bei uns gibt es lediglich die Pflicht, die Abschlussarbeit in einem Zeitraum nach dem Anmelden abzugeben. Wann man Anmeldet, macht man mit dem Prof aus und wann man das macht ist dem Studenten überlassen. Ich hab meine "lange" Reise zwischen Bachelor und Master gemacht, weil ich da etwas Zeit hatte.

Deine Entscheidung ist nicht leicht. beides hat Vor- und Nachteile. Am enifachsten ist es natürlich, wenn du einen Arbeitgeber findest, der dir längere Zeit unbezahlten Urlaub genehmigt. Ansonsten würde ich es einfach von der Jobsituation abhängig machen. Ein Einstieg in einem Boom ist immer einfacher als in der Kriese und wenn man einmal drin ist und man sich bewährt hat denke ich, dass die Chancen auf eine Weiterbeschäftigung nach eienr Reise nicht gering sind.
Viele Grüße,
Henning
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Off-topic #681205 - 01/05/11 01:53 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
JohnyW
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Hi,

kann ich was dafür, dass Du die Frage ein paar Jahre zu spät stellst? grins

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#681232 - 01/05/11 03:43 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
globetrottel
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Hallo,

eher jetzt als später. Wenn Du Pflichten hast und diese aufgibst, mußt Du vor Dir und dem Umfeld dem Aussteigerstatus argumentativ entgegenwirken. Und zwar an innerer Haltung, nicht nur in Worten. Das wollen und schaffen dann viele nicht mehr, wenn einmal das Biographie-Rad seine Wurzeln geschlagen hat. (Wenn es das noch nicht hat, könntest Du noch eine zweite Reise machen.)
Aber es wird wahrscheinlich keine flüggere und moralisch legitimere Zeit geben, als die jetzt oder demnächst.

Wenn Du jetzt gehst, bist Du mutig.
Wenn Du irgendwann in besten Jahren gehst, aber dafür was aufgibst, steigst Du aus. Notgedrungen oder freiwillig.
Wenn Du noch später (Richtung Rente) gehst, willst Du "nochmal was erleben", hast aber das Alter und evtl. noch andere Verhinderungen (Gesundheit, Frau etc.).

Für mich wäre die Antwort klar. Nie verlierst Du weniger als nach (oder in oder vor) dem Studium.

Vieleicht trifft ja für Dich zu, was für Viele zutrifft: Wenn Du es jetzt nicht machst, machst Du es möglicherweise nie mehr.

Gruß
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#681251 - 01/05/11 04:47 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
HyS
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In Antwort auf: Tobi aus Franken
Ja, klar, natürlich hast du recht... bloß: Sowas direkt nach dem Studium machen oder doch erstmal versuchen irgendwie den Berufseinstieg zu packen und dann losziehen?

Nach dem Studium ist wohl die beste Zeit. Je später desto schwieriger, da man immer mehr Verpflichtungen bekommt (beruflich und privat). Z.B. könnte es später einen Karriereknick geben weil deine Kollegen an dir vorbeiziehen, während du weg bist. (Auch ein Grund warum Frauen die Babypause fürchten) Die meisten sind nie mehr in ihrem Leben so flexibel wie direkt nach dem Studium.

Ich selbst bin mit drei Jahren Berufserfahrung auf lange Radreise gegangen. (Auszeit fast 2 Jahre) Hat den großen Vorteil das man Geld ansparen kann. Mit einem guten Zeugnis in der Tasche findet man auch gut wieder einen Einstieg und eine Radreise findet auch Anerkennung (im Gegensatz zu 2 Jahren rumhängen, oder Sinnsuche nach Hippiart z.B.) Allerdings habe ich einen Arbeitsplatz nicht mehr dort gefunden, wo ich vorher gearbeitet hatte. So bin ich nach Österreich gekommen und das war eigentlich auch mal ganz prima. Das muss man halt einkalkulieren, alles geht nicht und die Wirtschaftslage kann sich auch immer ändern. Aber deshalb ist nach dem Studium auch gut, da hat man sich noch nicht so fixiert.
*****************
Freundliche Grüße
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#681289 - 01/05/11 07:01 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
wattkopfradler
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Hallo Tobi,
ich denke auch daß nach dem Studium die beste Zeit dafür ist. Und wenn du die Reise tatsächlich nur ein halbes Jahr gehen sollte, dann kommen deine Bewerbungen ja nicht soooo spät.
Wenn du mal im Berufsleben stehst, kommt eine Auszeit von einem halben Jahr oder gar einem Jahr einem Ausstieg gleich und der Wiedereinstieg wird noch deutlich schwieriger werden.
Meine Erfahrung ist die, daß ich immer mehr die Dinge bereut habe die ich nicht gemacht habe und seltener Dinge die ich gemacht habe.
Viele Grüße
Armin
__________________________________________________
Freund der leisen Fortbewegung
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#681306 - 01/05/11 07:42 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
mgabri
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In Antwort auf: Tobi aus Franken
hm... das wäre dann so... JETZT schmunzel Da mangelts bloß noch nen bisschen am finanziellen und danach dann wieder an die Uni und irgendwie 7 Jahre Studium oder so im Lebenslauf stehen habe?! Zumal ich garnicht weiß, ob ich mich von der Uni für sowas beurlauben lassen kann oder die mir irgendwann auf die Füße treten werden, warum ich immer noch keine Diplomarbeit angemeldet hab...

Nach der DA bist du Arbeitssuchend und darfst vor der Arge den kotau üben. Glaubst du ernsthaft daß die sich für eine einjährige Fernreise begeistern lassen? Außerdem darfst du dich privat Versichern, obwohl du keine Einkünfte bekommst.
Nee, ernsthaft Herr cand. ing. el, jetzt. Urlaubssemester sollten 2 keine Probleme sein, und denn dussligen Personalvertretern mußt du eine blumige Geschichte auftischen.

Gruß vom Dipl-Ing mgabri
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#681315 - 01/05/11 07:51 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
Rennrädle
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Hallo Tobi,

wir waren 1 Jahr weg. Allerdings hatten wir unsere Ausbildung/ den Techniker schon lange fertig und hatten einige Jahre Berufstätigkeit auf dem Buckel.

Mir wurde dies damals bei einem Bewerbungsgespräch vom Gefühl eher Positiv angerechnet. Wenn die merken, dass man als Überqualifizierter z.B. auch mal im kleinen Supermarkt geschafft hat, dann ist es auch ein Zeichen, dass man sich durchbeißen kann und für nichts zu schade ist.

Bloß nichts vertuschen wollen sondern ganz offen und selbstbewußt darüber sprechen.

Viele Grüße Renata
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#681353 - 01/05/11 08:38 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Rennrädle]
veloträumer
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In Antwort auf: Rennrädle
Wenn die merken, dass man als Überqualifizierter z.B. auch mal im kleinen Supermarkt geschafft hat, dann ist es auch ein Zeichen, dass man sich durchbeißen kann und für nichts zu schade ist.

Das will ich nicht leugnen, dass es so was gibt. Meiner Erfahrung nach ist das aber die Ausnahme. Ich halte diese Sicht sogar für eine verbreitete, verlogene Worthülse, die gerne von Verbandsfunktionären der Wirtschaft und deren politischer Gefolgschaft gebetsmühlenartig propagiert wird, aber nicht der realen Einstellungspraktik standhält. Arbeitsmarktexperten haben jüngst sogar nachgewiesen, dass minderwertig Beschäftigte weniger gute Einstellungschancen haben als Vollarbeitslose. Das war für mich leider keine neue Erkenntnis.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#681383 - 01/05/11 09:36 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
Stocki
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In Antwort auf: Tobi aus Franken
Die Frage die mich nun beschäftigt ist, wie schaut sowas im Lebenslauf aus? Hat jemand von euch etwas ähnliches gemacht und kann mir sagen was für Erfahrungen sie oder er danach auf der Jobsuche hatte?

Also ich hatte mich auch mal mit diesem Thema beschäftigt und es hieß meist, dass es bei Ingenieurberufen ab einem Jahr Auszeit langsam schwierig wird. Wenn du bei einem großen Konzern hoch einsteigen willst, sind wohl schon 6 Monate zuviel.
Grundsätzlich gilt: Je früher desto einfacher ist es! Als Student hat man noch Narrenfreiheit...
Ich habe mir vor der Diplomarbeit 6 Monate Südamerika gegönnt und bereue nix! Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass es bei der Jobsuche größeren Einfluss hatte.
Das einzige Problem bei so einer Reise: Wenn man erst einmal von der verbotenen Frucht genascht hat... grins
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#681398 - 01/05/11 10:10 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Stocki]
xasso
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Wisst ihr, wieviel Tausende Ingenieure derzeit auf dem deutschen Arbeitsmarkt gesucht werden? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass in Zeiten des Fachkräftemangels eine halb- oder einjährige Auszeit ein Ko-Kriterium für die Jobsuche darstellt..

Gut ausgebildete Leute, die arbeiten wollen, finden (nach einer gewissen Zeit) immer Arbeit!

Gruß, ein "Personaler"
Null Ahnung von Technik!
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#681403 - 01/05/11 10:23 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: xasso]
Stocki
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ja, es sieht jetzt wieder besser aus, aber noch im Sommer (wo auch schon in den Medien Stimmung gemacht wurde à la "es fehlen zig tausende Ingenieure bla bla bla") hieße es am Ende meist: Ohne berufserfahrung? ...ähh, dann lieber doch nicht... wirr
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#681422 - 01/06/11 12:32 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
hans-albert
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Bei der Bewerbung zum ersten Job können die Personaler nur aus den Daten lesen. Da ist eine überdurchschnittlich kurze Studienzeit bei einigen von Vorteil. Wenn Du mit Deiner aktuellen Studienleistung bei den schnellen bist, würde ich wohl das Diplom zuerst machen (Ausstellungsdatum/Datum der letzten Prüfung). Eventuell kannst Du durch geschickte Auswahl eines (zusätzlichen) Wahlfaches den Studentenstatus noch eine Weile nach dem eigentlichen Studienabschluss aufrecht erhalten, was kranken- und rentenversicherungsmäßig relevant sein könnte. Wenn Du bei den "normalen" bist, hast Du diesen Vorteil eh nicht. Dann musst Du "nur" aufpassen, dass Du nicht zu den langsamen kommst. Die Erfahrung aus der Reise wird meiner Einschätzung nach immer positiv gewertet. Besonders, wenn Du auf der Reise auch mal berufsbezogen Arbeit findest.

Ich würde empfehlen, Deine Frage nicht nur bei denen zu stellen, die reisen wollen, sondern auch dort, wo eingestellt oder kopfgejagt wird. Einige Fachzeitschriften haben auch eine Karriereberatung (siehe Bibliothek Deiner Uni oder Deines Lehrstuhles). Dort bekommst Du die interessanteren Antworten.

Meine ganz private Einschätzung ist: Jetzt oder nie. Ob besser (buchungstechnisch, nicht faktisch) während oder nach dem Studium hängt von vielen Faktoren ab.

Grüße
hans-albert
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#681425 - 01/06/11 01:47 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
luckyloser
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Hej Tobi,

bei mir ist das das gleiche Thema. Dieses Jahr Studium fertig und unbedingt nochmal etwas Großes machen. Geplant war erst mal 4 Wochen Norwegen, dann wurde eine Nordcaptour daraus, dann folge die Überlegung einen Abstecker nach Russland und Finnland großzügig mit zu nehmen und jetzt bin schon bei grob 3 Monaten angelangt.

Da ich vor dem Studium fast 10Jahre berufstätig war weis ich es zu schätzen mehr als 30Tage am Stück Urlaub nehmen zu können. Trotz allem waren die 4 Jahre Studium so umfangreich, das ich kaum Zeit hatte richtig lange unterwegs zu sein.

In den Beruf einzusteigen um dann ein Jahr später wieder zu pausieren halte ich für nicht gut.
Aktuell überleg ich folgende zwei Möglichkeiten;
1. DA abgeben, verteidigen und Abmarsch in die Welt mit Angabe "Auslandsaufenthalt"
oder
2. verlängerte DA-Bearbeitungszeit beantragen oder Diplomsemesterstart verschieben oder Urlaubssemster einreichen (bei uns gehen 3Stück maximal). So kannst du deine Tour in der Studienzeit "verstecken"

Ich "feilsche" aktuell mit einem Prof. das ich zwischen Abgabe DA und Verteidigung einfach für 3-4 Monate verschwinden kann.

Da die FH´s je nach Bundesland unterschiedliche Fristen haben musst du dich mal schlau machen wie es bei deiner aussieht.
Viele Grüße vom nordsüchtigen Holger

Edited by Holger W. (01/06/11 01:49 AM)
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#681427 - 01/06/11 07:22 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
Hobo61
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Grüß Dich,

mit meinen Worten würde ich Deine Situation so zusammenfassen: Du hast jetzt mehr Lebenschancen, als Du gleichzeitig verwerten kannst. Deshalb darfst Du wählen. zwinker

Wenn Du eine Radreise wirklich machen willst und Du dazu in der Lage bist, dann mach das genau jetzt!

Wer weiß, ob du später einmal noch kannst: ziemlich sicher bekommst Du Pflichten, die Dich unflexibel machen (Pflege von Angehörigen, eigene Familie, beruflicher Anwesenheitszwang, Geld- oder Gesundheitsprobleme...)

Was Deine Vita betrifft, könntest Du drüber nachdenken, ob Du Dein Leben danach ausrichten willst: den Lebenslauf für Deine künftigen Bewerbungen zu optimieren, oder lieber so zu leben, wie es Dir Freude macht. Berufsbezogen ist wohl ersteres zielführender...

Ein Bewerbungsgespräch ist nix anderes als ein äußerst wichtiges Verkaufsgespräch. Alle Fragen stehen bereits vorher fest; das bedeutet, man kann sich vorbereiten. Entscheidend beim Personaler dürfte sein, daß der Lebenslauf möglichst wenig Fragen aufwirft und wenn, daß Du diese dann plausibel beantworten kannst.

Aber wie gesagt, mich würds ankotzen so zu leben, wie es die Personaler dieser Welt gern hätten. Evtl. wirst Du ja mal berufl. selbständig und dieser Aspekt fällt völlig weg.

LG,
Werner
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#681486 - 01/06/11 11:13 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
uwee
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Hallo Tobi,
ich war 1981 am Ende des Studiums 9 Monate in Asien und Australien unterwegs. Hatte jeweils 6 Wochen in Sri Lanka und in Australien ein Praktikum gemacht. Im Lebenslauf hiess es dann zu der Zeit nur Praktikum in........
Hat mir nie geschadet- eher genützt.
Und ausserdem war das vielleicht die intensivste Zeit meines Lebens.
So eine Reise prägt.
Geh das kleine Risiko ein.
Später ist es nicht unmöglich, wird aber alles schwieriger.
Arbeitsstelle aufgeben, Wohnung kündigen, Möbel wohin und sind dann erst Kinder da wartest Du bis diese aus dem Haus sind oder Du in Rente.
Ich würde versuchen bei irgendeiner Firma im Ausland für eine gewisse Zeit eine Praktikumsstelle zu bekommen.
Das sollte nicht zu schwierig werden für den Dipl. Ing.
Gute Aussichten z. B.in Hongkong, Singapur und Shanghai.
Da lernst Du dann ein Land besonders intensiv kennen.
Und dann lebe Deinen Traum!
Uwe
hier nur privat, (gewerblich wg. 2 Radreisebüchern)
www.velo-traumreise.de
www.velo-traumreise.blogspot.com
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#681493 - 01/06/11 11:36 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: hans-albert]
Tobi aus Franken
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Underway in Belgium

Ja, also zu den Schnellen gehöre ich ganz sicher nicht :-p
Habe während des Studiums einfach zu viel andere Dinge gemacht... Nebenbei immer gearbeitet und vor allem halt noch italienisch gelernt, wovon ich kaum Kurse nutzen konnte, es also für die Geschwindigkeit des Studiums "Zeitverschwendung" war... Dazu dann noch ein Erasmussemester in Palermo, wo mir das richtige lernen der Sprache auch wichtiger war als viele Unikurse zu besuchen, naja, zu den Schnellen gehöre ich ganz sicherlich nicht ;-)

Und ja, andere Leute wie z.B. meinen jetzigen Chef will ich auf jeden Fall auch mal nach seiner Meinung fragen...
Gruß,
Tobi

Edited by Tobi aus Franken (01/06/11 11:37 AM)
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#681496 - 01/06/11 11:45 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
polytropos
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Hallo Tobi,

vor Jahren war ich mal nebenberuflich Hochschullehrer und habe damals (>7 Jahre her) viele Student/innen betreut, die möglichst schnell durchs Studium gehechelt sind und auch noch wahnsinnig stolz darauf waren.

Meine Sorge war immer, daß sie als Ziel lediglich den Studienabschluß vor Augen haben - jedoch nicht die Qualifikationen für eine erfolgreiche Berufstätigkeit. Kurz: diese Student/innen, übrigens mehrheitlich junge Damen, haben schlicht das Leben verpaßt.

Deine Reise würde ich also so bald wie möglich machen und dabei immer das Persönlichkeitswachstum fokussieren, konkret: Sozialkompetenz, (Selbst)Organisationsfähigkeiten, Sprachen, interkulturelle Erfahrung usw.

Noch eine andere Frage: Wenn Du in einem Jahr abschließen könntest, wirst Du vermutlich in der Phase der Abschlußarbeit und der Prüfungen weniger arbeiten können, d.h. groß Geldverdienen und auch noch Rücklagen bilden ist ein ehrgeiziges Vorhaben.

Trotz allem bravo bravo bravo
Gruß Jens
Wer sein Ziel kennt, findet den Weg. Laotse
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#681497 - 01/06/11 11:47 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
StephanZ
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Ich komme aus einer anderen Ecke, da stellt sich die Frage grundsätzlich nicht. Aber ich habe in Schweden jemanden getroffen, der plötzlich vier Monate Freizeit durch einen Jobwechsel hatte. Meine daraus resultierende Idee, vielleicht geht der Wechsel nicht nahtlos und Du kannst diesen daraus entstehenden Freiraum nutzen. Aber das dürfte auch branchenspezifisch sein.

Viele Grüße
Stephan
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#681610 - 01/06/11 06:58 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
Juergen
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Antwort 1
Hi Toby, als Elektrotechniker hast Du jetzt große Chancen auf einen gut bezahlten Job.

Antwort 2
Hi Toby, als Elektrotechniker hast Du ein halbes Jahr später große Chancen auf einen gut bezahlten Job; und ne schöne Zeit dazu.




° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +

Edited by Jürgen015 (01/06/11 06:58 PM)
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Off-topic #681624 - 01/06/11 07:44 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Juergen]
BeBor
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In Antwort auf: Jürgen015
als Elektrotechniker hast Du ein halbes Jahr später große Chancen auf einen gut bezahlten Job;

hmmm..

War selbst lange in diesem (möglicherweise sehr speziellen) Umfeld tätig. Ein halbes Jahr zwischen "Ende Studium" und "Anfang Job" war (damals, erste Hälfe der Neunziger) nicht gesund.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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Off-topic #681648 - 01/06/11 08:50 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: BeBor]
hans-albert
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Zu diesem Zeitpunkt hatten auch wirklich alle großen Arbeitgeber Einstellungsstop für Ingenieure. Was da aus den Bewerbungen vom Sekretariat vorselektiert wurde, ohne überhaupt gelesen worden zu sein, das möchte ich nicht wissen...

Als ich mich damals zur "Weiterbildung" entschlossen hatte, da hiess es noch "Mit unseren Betriebswirtschafts-Bewerbern machen wir einen Einstellungstest, mit den Ingenieuren gehen wir essen." Nachdem ich fertig war sah das leider gaaaaanz anders aus. Das hat mir noch ein weiteres halbes Jahr Berufserfahrung als Geselle eingebracht. Zum Glück konnte ich darauf zurückgreifen, sonst hätte ich dumm dagestanden.

@Tobi
ein überdurchschnittlich schnelles Studium kann ein Vorteil sein (bessere Einstellingschancen, Bafög-Nachlass), muss es aber nicht. Ein überdurchschnittlich langes könnte einen Nachteil bedeuten. Muss es aber nicht. Von mir kam ja schon der Hinweis, dass eine berufsbezogene Tätigkeit im Ausland auch sehr förderlich sein kann, von Anderen auch schon der Hinweis auf ein Praktikum (sowas gab es zu meiner Zeit noch nicht), und meiner Einschätzung nach wird Auslandserfahrung, die nicht in einem Pauschalurlaub gewonnen wird, immer positiv gewertet.

Je kreativer der Job ist, den Du anstrebst, um so wichtiger ist dafür Deine Kreativität. Wenn Du eine längere Radreise machen möchtest, dann sagt das etwas über Deinen Charakter aus. Wenn Du einen Job suchst, der zu Deinem Charakter passt, dann ist auch die Radreise hilfreich dabei. Wenn der Arbeitsmarkt hingegen momentan eher eng ist, dann ist es hilfreich, die Radreise "verstecken" zu können, da waren ja auch schon Anregungen dabei.

Zur Klarstellung. Das ist meine persönliche Meinung. Ich bin kein Personaler.

Grüße
hans-albert
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#682008 - 01/08/11 02:13 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
Raphsen
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Ich denke das ist eine grundsätzliche Frage der Lebenseinstellung. Die kann dir niemand abnehmen.

a) Bestimmst du über dein Lebenslauf und nicht umgekehrt, dann lebe dein Leben und mach was du gerne tust.

b) Bist du der Typ der dein Leben nach dem Lebenslauf ausrichtet, dann verzichte auf die Reise.


Ich habe nach dem Studium 1 Jahr gearbeitet (Forschung) dann 9 Monate Radreise. 3 Monate später war ich wieder am arbeiten (nach 1 Vorstellungsgespräch, PhD Position). Leider ist die Lust nach einer grossen Radreise dadurch nicht geringer geworden, im Gegenteil. Aber falls es mit einer zweiten Reise nichts wird, dann wäre das keine Tragödie für mich, da ich die Erfahrung ja bereits gemacht habe.

PS: Bei einer Firma die mich wegen einer halb-jährigen Radreise nicht mehr einstellen will würde ich sowieso nicht arbeiten wollen.......
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#682023 - 01/08/11 02:49 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Raphsen]
HyS
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In Antwort auf: Raphsen

b) Bist du der Typ der dein Leben nach dem Lebenslauf ausrichtet, dann verzichte auf die Reise.

Selbst das würde ich in Frage stellen.
Eine selbstorganisierte Radreise in ferne Länder ist kein Makel im Lebenslauf und man muss das auch nicht irgendwie tarnen oder vestecken. Bei mir stand klipp und klar drin "2003-2004 Weltreise mit dem Fahrrad."
Das hat weder den Personaler gestört, noch irgendein Mitglied im Gemeinderatsausschuss, vor dem ich mich für meinen derzeitigen Job vorstellen musste.
Bei meinem Job direkt nach der Reise war es sogar noch besser, der Chef war selbst längere Zeit in Patagonien und auf der Ruta 40 unterwegs und so gab es sogar ein gutes Gesprächsthema außerhalb des fachlichen.
Mit einer solchen Reise kann man eine gewisse Sozialkompetenz und das Zurechtfinden in unbekannten Situationen nachweisen. Durch das sportliche Radeln auch einen gewissen Biss und zudem hat der Bewerber dann mal über den Tellerrand geschaut.
*****************
Freundliche Grüße
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#682294 - 01/09/11 03:01 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: HyS]
Tobi aus Franken
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Hallo,

hast du deine Reise damals direkt nach dem Studium gemacht oder zwischen zwei Jobs?
Gruß,
Tobi
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#682296 - 01/09/11 03:15 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
HyS
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Hallo,
zwischen zwei Jobs, siehe weiter vorne.
*****************
Freundliche Grüße
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#682731 - 01/10/11 10:22 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
StarBonn
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Hallo Tobi,

ich arbeite selbst im Personalbereich und kann mir daher ein Urteil darüber bilden, wie Personalentscheider ticken:

Ein Kollege von mir beendet die meisten Einstellungsgespräche mit der Frage: "Welche waren die drei größten Highlights in ihrem Leben?". Wenn der Kandidat darauf antwortet mit "1. Schulabschluss, 2. Studiumsabschuss, 3. Mein erster Job", stehen seine Chancen für die Stelle nicht besonders gut.

Ich hoffe, du verstehst, was ich mit der Anekdote sagen will...

Ich selbst habe übrigens damals den richtigen Zeitpunkt für eine Auszeit verpasst und musste nun mühsam um zwei freie Monate im Sommer kämpfen (Link).

Viel Glück!
Christian
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#682743 - 01/10/11 11:07 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: StarBonn]
flameingo
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In Antwort auf: StarBonn
Hallo Tobi,

"Welche waren die drei größten Highlights in ihrem Leben?". Wenn der Kandidat darauf antwortet mit "1. Schulabschluss, 2. Studiumsabschuss, 3. Mein erster Job", stehen seine Chancen für die Stelle nicht besonders gut.




Das finde ich interessant. Es bringt einen dazu, über das eigene Leben zu sinnieren und zu fragen, ob man damit zufrieden ist. Und es bestärkt mich darin, alles zu versuchen, um im Spätsommer/Herbst nach meinem Abschluss auch eine lange Reise zu machen. Danke !
"Wer weniger besitzt, wird weniger besessen." F. Nietzsche
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#682744 - 01/10/11 11:08 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: StarBonn]
veloträumer
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In Antwort auf: StarBonn
Ein Kollege von mir beendet die meisten Einstellungsgespräche mit der Frage: "Welche waren die drei größten Highlights in ihrem Leben?". Wenn der Kandidat darauf antwortet mit "1. Schulabschluss, 2. Studiumsabschuss, 3. Mein erster Job", stehen seine Chancen für die Stelle nicht besonders gut.

Ich hoffe, du verstehst, was ich mit der Anekdote sagen will...

Wenn der Bewerber antworten würde mit "1. Meine erste Jeans, 2. Meine erste HiFi-Anlage, 3. Meine erste Radreise" - was glaubst du, wieviel besser seine Chancen auf eine Einstellung stehen würden?

Ich hoffe, du verstehst, was nicht nur ich damit sagen will... unsicher unschuldig
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#683153 - 01/12/11 11:56 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: veloträumer]
asfriendsrust
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auch wenns schon gesagt wurde: ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass ein jahr radreise negativ rüberkommt. mir fallen zu jemandem, der sowas macht ausschließlich positive charaktereigenschaften ein, kein einziger negativer.

wieso die radreise verstecken wollen? wer bewirbt sich denn bei der firma? man selbst, oder ein gelecktes abziehbildchen?
wobei da sicherlich auch der abschluss ne rolle spielt. je besser, desto mehr wahl hat man.

Edited by asfriendsrust (01/12/11 11:56 AM)
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#683165 - 01/12/11 12:39 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: asfriendsrust]
Tobi aus Franken
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Hallo,

verstecken will ich die Reise auch kaum, glaube nach sowas wäre ich da selbst zu stolz drüber ;-)

Was ich mich halt Frage ist, in wie weit wird man danach als potenzieller Aussteiger und Arbeitsscheu eingeschätzt und vor allem: Wie viel von der an der Uni erworbenen Qualifikation hat man danach wieder vergessen bzw. wird gedacht man habe vergessen?
Gruß,
Tobi
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#683168 - 01/12/11 12:46 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
Peter2
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Hallo Tobi,

wie mit allem im Leben: ein paar werden es interessant finden und es wird deine Chancen steigen lassen, andere nicht.
Für mein Studium hab ich statt der 5 Jahre leider auch 6 1/2 gebraucht ( nicht ein- oder zweiundsechzig zwinker. Hab mich davon nicht abhalten lassen eine halbjährige Radtour dranzuhängen. Wieder zurück November 2009 sah es generell sehr beschissen mit der Joblage aus und Freunde die fast mit mir fertig wurden mit dem Studium suchten immer noch. Eigentlich wollte ich in die Wirtschaft aber als nach einem halben Jahr suchen immer noch nichts in Aussicht stand entschied ich mich noch den Doktor dranzuhängen was dann auch sofort geklappt hat (im Lebenslauf schrieb ich immer direkt Datum und dahinter mehr oder weniger: Radreise ans Nordkapp und zurück durch Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Polen. Teilweise hatte ich das unter "weitere Interessen" stehen oder auch als eigenen Pubkt.). In der Zeit bevor ich die Stelle antrat konnte ich nochmal für einen Monat radeln. Als ich wieder zurück kam mehrten sich die BErichte hier von der verbesserten wirtschaftlichen Lage. Was anderes habe ich dann doch nicht mehr versucht da ich mit der Doktorandenstelle recht zufrieden bin.

Im Endeffekt: es kommt oft anders als man denkt und solltest du in einer Wachstumszeit losfahren nimmst du immer das Risiko mit in einer schlechteren zurückzukommen. Allerdings wenn es sowieso auch am Anfang schlecht aussieht... Rückblickend hätte ich statt dem halben Jahr Jobsuchen lieber ein ganzes Jahr radeln sollen und erst jetzt zur "überwundenen" Krise anfangen sollen zu suchen... Je nachdem wie es läuft muss man hinterher auch ein paar Kompromisse eingehen (können) um wieder zu starten und solange du keine Verpflichtungen wie Familie hast ist das natürlich viel leichter.

Ansonsten zu dem Erlebnis der langen Radtour: schmunzel
Es gab zwar durchfrorene anstrengende Zeiten in denen ich den Sinn der Unternehmung in Frage stellte und mir selbst auf die Frage ob ich es nochmal machen würde mit "Nein" antwortete, trotzdem bin ich unglaublich froh nie in den Zug gestiegen zu sein um nach Hause zu fahren. Die schönen Erlebnisse überwiegten und die schlechteren verwandeln sich rückblickend in kleine Abenteuer schmunzel und wie ich schon schrieb, bei der nächsten Gelegenheit verschwand ich ja gleich wieder für einen Monat mit dem Rad.

Wobei du dir aber sicher sein solltest: Du wirst vermutlich nicht allzu oft die Möglichkeit haben ein halbes oder ein Jahr zu tun was du willst. Ist es sicher eine solche Radtour was du machen willst?
Auf dem Weg ans Nordkap traf ich jemanden der ein Jahr Auszeit genommen hatte und einfach so mal entschieden hatte ans Nordkap zu radeln. In Deutschland verabredeten wir uns in Norwegen zu treffen da wir noch BEsuche machen wollten. Als wir uns in Südnorwegen trafen erzählte er mir das er ohne die Aussicht mit mir weiterzuradeln wahrscheinlich abgebrochen hätte. Einen Monat lang radelten wir bis auf die Lofoten und im Prinzip war er für solche Touren prädestiniert: schnell & anspruchlos (am liebsten 2 mal am Tag Nudeln). Trotzdem konnte er der ganzen Unternehmung nicht wirklich viel Spass entlocken und obwohl es anders gedacht war nahm er am Kap den Flieger "Das ganze wird mir zu stressig"
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#683292 - 01/12/11 06:26 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
HyS
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In Antwort auf: Tobi aus Franken

Was ich mich halt Frage ist, in wie weit wird man danach als potenzieller Aussteiger und Arbeitsscheu eingeschätzt und vor allem: Wie viel von der an der Uni erworbenen Qualifikation hat man danach wieder vergessen bzw. wird gedacht man habe vergessen?

Als Aussteiger wird man sicher nicht angesehen, wenn man nach dem Studium eine lange Reise macht. In vielen Ländern ist das sogar recht häufig.
Arbeitsscheu auch nicht. Wenn allerdings das Studium extrem verbummelt ist, nach dem Abi auch lange Fehlzeiten sind und halt der ganze Lebenslauf etwas nach Fauhlheit und Mittelmäßigkeit riecht, dann wird es vielleicht ungünstig.

Die an der Uni erworbenen Fähigkeiten sind eher prinzipiell. Was du wirklich können musst für deinen Job lernst du am Arbeitsplatz. Da ist es egal, ob noch ein Jahr dazwischen ist oder nicht.

Aber:
Ich bin nicht so ganz sicher, ob du die Reise überhaupt wirklich willst. Es bringt auch nichts, so etwas zu machen, wenn man es nur halbherzig möchte und vielleicht an die verpasste Chance denkt.
Bei solchen Reisen geht es nicht nur um Material, Lebensplanung und Kosten, sondern vor allem um die mentale Bereitschaft und den Willen dazu. Wenn der nicht voll da ist, wirst du ständig von Zweifeln geplagt und gibst du beim ersten Problem auf. Wenn er voll da ist, dann ist alles andere nebensächlich. (nicht falsch verstehen, nebensächlich heißt schon, das man alles mal durchdenkt, aber wenn man eine 100%ige Garantie will, dann ist das ein falsches Projekt)
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Freundliche Grüße
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#683400 - 01/12/11 11:52 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: HyS]
Tobi aus Franken
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Hm, ich glaube mein Problem ist, dass es noch so lange hin ist bis ich fertig bin und deswegen so viel Zeit habe alles abzuwegen und hin und her zu denken ;-)
Und am Ende ist es ja doch so: Wer weiß was in nem Jahr sein wird?

Trotzdem möchte ich einfach mal nen bisschen abwegen, welche Folgen welche Entscheidung hätte...
Den Plan von der großen Reise schleppe ich nun mehr oder weniger schon seit 3 Jahren oder noch länger mit mir rum, bin seitdem dabei Geld dafür zu sparen usw...
Machen bzw. versuchen will ich es auf jeden Fall, ich weiß halt einfach nur nicht, wann der richtige Zeitpunkt dafür wäre (und wüsste es gern, auch wenn es DEN perfekten Zeitpunkt natürlich nicht gibt...)

Und was den Lebenslauf angeht: Fehlzeiten sind keine drin, halt im Juni 2005 Abi gemacht, dann im Oktober mit dem Studium begonnen, aber halt immer noch dabei... Zwischendrin Auslandssemester gehabt, nebenbei Italienisch gelernt, meistens 2 Jobs nebenher gehabt... Ist natürlich auch alles nicht schlecht, so habe ich immerhin schon genug praktische Erfahrungen gesammelt, aber nen Preis für Schnelligkeit im Studium bekomme ich nicht mehr... Und irgendwie macht es mir einfach bedenken, dass ich zur Zeit von so vielen Seiten eingeredet bekomme, endlich mal fertig werden zu müssen, nicht ewig an der Uni hängen kann und insbesondere meine Eltern halt überhaupt nicht gut zu sprechen sind auf derartige Pläne und meinen ich würde mir damit mein Leben versauen :-/

und was die Sache mit der vertanen Chance angeht: Vermutlich ist das Risiko einer vertanen Chance hinterherzutrauern größer, wenn ich mich gegen die Reise entscheiden sollte... Wenn ich nach 2 Monaten keinen Bock mehr drauf hab, kann ich ja immernoch wieder zurück fliegen und mich auf Jobsuche machen...
Gruß,
Tobi

Edited by Tobi aus Franken (01/12/11 11:57 PM)
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#683404 - 01/13/11 12:19 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
veloträumer
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In Antwort auf: Tobi aus Franken
Und irgendwie macht es mir einfach bedenken, dass ich zur Zeit von so vielen Seiten eingeredet bekomme, endlich mal fertig werden zu müssen, nicht ewig an der Uni hängen kann und insbesondere meine Eltern halt überhaupt nicht gut zu sprechen sind auf derartige Pläne und meinen ich würde mir damit mein Leben versauen :-/

Um meine Studienkarriere zu überbieten, musst du aber noch ein paar Jährchen drauf packen. zwinker Ich bin allerdings kein Erfolgsmodell - eher das Gegenteil.
Wie das schon HvS gesagt hat, so spricht auch aus dieser Aussage nicht unbedingt DEIN Wille - du hängst noch zuviel am alten/fremden Muff. Das muss nicht schlecht sein - evtl. gibt es auch gute Gründe dafür. Aber für eine so eigenwillige Sache wie lange Auszeit mit Fahrrad ist das keine gute Voraussetzung.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#683408 - 01/13/11 01:23 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: veloträumer]
Tobi aus Franken
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Wie lang ist eigentlich "lang" und wo hört Urlaub an und wo fängt Auszeit an?

Einfach zu sagen "ok ich bin jetzt weg und 3 Jahre unterwegs", das wäre mit definitv zu lang und ich wüsste auch nicht, womit ich das finanzieren sollte...

Worüber ich nachdenke sind eher 6 Monate, allerhöchstens ein Jahr...
Gruß,
Tobi
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#683419 - 01/13/11 05:59 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
:-)
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Hallo Tobi,

“Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.” (ist von Mark Twain)

Was willst du eigentlich mit dieser Frage hier herausbekommen. Es gibt - auch hier - keine aussagekräftige Statistik darüber wann eine grosse Radreise für deinen Lebenslauf vermutlich am besten ist. Und viel wichtiger wann eine solche Reise für dein Leben am besten ist kannst eh nur du allein entscheiden. Es kann sein, dass du nach 6 Monaten Reise zurückkommst und sofort einen Job bekommst. Es kann sein, dass du nach der Reise erst mal lange keine Arbeit in deinem Bereich findest (ob das was mit der Reise zu tun hat, wirst du auch dannn nicht herausbekommen) Es kann aber auch sein, dass du sofort nach dem Studium fleißig Bewerbungen schreibst und für 12 Monate zu hause sitzt und ebenfalls keinen Job findest (sowas soll vorkommen). Vielleicht - je nach dem wie du unterwegs bist - findest du sogar unterwegs einen Job im Ausland und bleibst da, Vielleicht fängst du hier einen Job nach dem Studium an und ziehst mit einem Mädchen zusammen, die Kinder folgen und die Reise gibt es für dich frühestens im Rentenalter. Vielleicht findest du hier auch einen Job und ein Mädchen das deinen Traum teilt und nach 5 Jahren arbeit startet ihr zusammen zu einer zweijährigen Reise um die Welt (mit reichlich angespartem Geld), was dann zusammen vielleicht noch viel schöner ist als jetzt alleine 6 Monate zu radeln.

Über die Zukunft kann keiner was sagen und wenn du nicht zu den Leuten gehörst die sich jetzt schon (bzw. tatsächlich immer noch) auf ihre Rente freuen und schon genau planen was sie dann machen wollen, die genau planen nach 5 Jahren Arbeit eine Doppelhaushälfte zu finanzieren usw.. Dann hör auf dein Herz, wenn es dich lostreibt (und du das Geld für die Reise hast + kleines polster für danach) Dann fahr. Wenn du vermutest, dass du unterwegs die ganze Zeit an deine Bewerbungen denkst, die du nach deiner Rückkehr schreibst und dir während der Tour ständig Gedanken und Sorgen über deine Zukunft machst.... dann geh vielleicht erstmal arbeiten und verschieb die Reise auf einen Zeitpunkt zu dem du dann mit ganzem Herzen auf Tour gehen kannst und dann voll bei der Sache bist. Letzten Endes ist das eine reine Kopfsache.

Ach so, eine Zeitlang, sagen wir mindestens drei Monate auf sich allein gestellt zu Reisen ist meiner Meinung nach eine prägende Erfahrung und auch eine persönliche Weiterentwicklung die ich jedem nur empfehlen kann.


Edited by JoergonTour (01/13/11 06:02 AM)
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#683428 - 01/13/11 07:06 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: :-)]
Joese
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In Antwort auf: JoergonTour
Was willst du eigentlich mit dieser Frage hier herausbekommen?



Das frage ich mich auch.
Und wie HvS frage ich mich auch, ob er die Reise wirklich will.
Wer so sehr auf die Meinungen anderer Wert legt und so sehr auf Sicherheit bedacht ist und sich bloß keinen Makel in seinem Lebenslauf einhandeln möchte und das Problem zehnmal hin- und her wendet.....

der sollte vielleicht besser zuhause bleiben.

Gruß Jörg
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#683439 - 01/13/11 07:38 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: ]
Tobi aus Franken
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Was ich hiermit herausbekommen möchte? Gute Frage :-D
Das mir niemand hier eine verbindliche Empfehlung geben kann und das letzten Endes meine Sache ist, dass ist mir schon klar...
Dennoch ist es doch nicht verkehrt, wissen zu wollen was andere denken und vor allem wie und wann andere sowas gemacht haben, oder? Klar ist es im Endeffekt so wie JoergonTour gesagt hat, es kann sich so viel ändern in einem Jahr, was jetzt noch absolut nicht absehbar ist, dass es wohl wenig Sinn macht sich da jetzt verbindlich festzulegen, das gleiche gilt für die Sache mit dem Job finden...
Aber nachdem ich bislang nur die Meinungen meiner Eltern und einiger Freunde dazu gehört habe (von denen niemand auch nur ansatzweise selber eine derartige Erfahrung gemacht hat) wollte ich einfach mal hören, wie ihr das Ganze so seht...
Klar bin ich jetzt nicht schlauer ob nun oder in ein paar Jahren der bessere Zeitpunkt ist, aber ist es verkehrt einfach mal von anderen hören zu wollen, ob ihr so was gemacht habt und wenn ja wie und wann?
Gruß,
Tobi
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#683442 - 01/13/11 07:41 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
thum
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In Antwort auf: Tobi aus Franken

Und am Ende ist es ja doch so: Wer weiß was in nem Jahr sein wird?

Tue es, und Du wirst es bereuen, tue es nicht,und Du wirst es nicht minder bereuen. Ob Du nun fährst oder nicht, bereuen wirst Du es in jedem Fall. Dies ist die Summe aller Lebensweisheit. (abgewandelt von Christine Orban / Oliver Orban "Planspiele einer Liebe")

Wo soll es eigentlich hingehen?
Vielleicht reichen ja auch die Semesterferien?
Oder geht es Dir eher um die "Zeit"?
Wenn der Weg das Ziel ist, ist Ankommen Sch***.
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#683448 - 01/13/11 07:58 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
Hobo61
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Zitat:
Aber nachdem ich bislang nur die Meinungen meiner Eltern und einiger Freunde dazu gehört habe (von denen niemand auch nur ansatzweise selber eine derartige Erfahrung gemacht hat) wollte ich einfach mal hören, wie ihr das Ganze so seht...


.. und wie ist nun Deine eigene Meinung? Laß mal konkret hören.

Hallo nochmal,

gemäß Deinem Profil hast Du mit dem Fahrrad einen deutlich weiteren Radius als ich - welchen Tip könnt ich Dir da schon geben? Vielleicht diese:

- evtl. hast Du keine Schwierigkeit, etwas umzusetzen sondern nur, überhaupt selbständig eine Entscheidung zu treffen.
- Bedenken tragen ist wie eine Krankheit, entscheide Dich für ein Ding und dann zieh es durch: wenns gut läuft - ok, wenns schlecht läuft - dann steh dazu. Du hast zuviel Angst um Dich selbst.

wenn Du mit einer Entscheidung extreme Schwierigkeiten hast, dann würfle einfach.
Oder mach die Salamistrategie: 1 Jahr unterwegssein traust Du Dir nicht zu? Dann mach das doch 2 oder 3 Monate - das ist immer noch ein ganz schönes Pfund!

LG,
Wernersens
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#683466 - 01/13/11 08:41 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: veloträumer]
KUHmax
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Hallo beieinander,

In Antwort auf: veloträumer
Wie das schon HvS gesagt hat, so spricht auch aus dieser Aussage nicht unbedingt DEIN Wille - du hängst noch zuviel am alten/fremden Muff. Das muss nicht schlecht sein - evtl. gibt es auch gute Gründe dafür. Aber für eine so eigenwillige Sache wie lange Auszeit mit Fahrrad ist das keine gute Voraussetzung.


Ich verstehe überhaupt nicht, warum ihr das so negativ einschätzt, dass Tobi seinen Eltern zuhört. Ich kenne ähnliches, allerdings ohne lange Radreise (habe erst 10 Jahre nach dem Abitur das Studieren angefangen und war während des Studiums schon alleinerziehende Mutter). Meine Mutter konnte mir auch manchmal das Leben schwer machen bis hin zu der Gefahr, das Studium hinzuschmeißen. Hätte ich jetzt deswegen nicht anfangen sollen zu studieren, weil ich auf meine Umwelt und ihre Bedenken auch geachtet habe? Oder ist das doch "soviel normaler", dass es da nicht so stark zum Tragen kommt.

Gruß, Karin
------------
Radlergrüße, Karin
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#683477 - 01/13/11 09:12 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: HyS]
:-)
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In Antwort auf: HVS

...
Bei solchen Reisen geht es nicht nur um Material, Lebensplanung und Kosten, sondern vor allem um die mentale Bereitschaft und den Willen dazu. Wenn der nicht voll da ist, wirst du ständig von Zweifeln geplagt und gibst du beim ersten Problem auf. Wenn er voll da ist, dann ist alles andere nebensächlich. (nicht falsch verstehen, nebensächlich heißt schon, das man alles mal durchdenkt, aber wenn man eine 100%ige Garantie will, dann ist das ein falsches Projekt)


Genau!
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Off-topic #683479 - 01/13/11 09:21 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: KUHmax]
thum
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Vesteh ich jetzt nicht so ganz.

Erinnert aber an:
-Hätte ich mal auf meine Mutter gehört...
-Wieso, was hat sie denn gesagt?
-Weiß ich nicht, ich hab doch nicht zugehört.
Wenn der Weg das Ziel ist, ist Ankommen Sch***.

Edited by thum (01/13/11 09:22 AM)
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#683488 - 01/13/11 09:40 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: HyS]
StephanZ
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In Antwort auf: HvS

Eine selbstorganisierte Radreise in ferne Länder ist kein Makel im Lebenslauf und man muss das auch nicht irgendwie tarnen oder vestecken. Bei mir stand klipp und klar drin "2003-2004 Weltreise mit dem Fahrrad."
Das hat weder den Personaler gestört, noch irgendein Mitglied im Gemeinderatsausschuss, vor dem ich mich für meinen derzeitigen Job vorstellen musste.

Du bist irgendetwas mit Verkehrsplanung, wenn ich es richtig mitbekommen habe. Da finde ich diese Bewertung in gewisser Weise die erwartbare, aber nicht unbedingt übertragbar.

Viele Grüße
Stephan
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#683527 - 01/13/11 12:30 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
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In Antwort auf: Tobi aus Franken
... aber ist es verkehrt einfach mal von anderen hören zu wollen, ob ihr so was gemacht habt und wenn ja wie und wann?


Nein, das ist ganz sicher nicht verkehrt und es ist auch nicht verkehrt sich mit seinen Eltern und/oder Freunden darüber zu unterhalten und Erfahrungsberichte von anderen Langzeitreisenden sind sicherlich auch immer interessant.

Nur deine Eingangsfrage kann dir keiner beantworten und die Erfahrungen anderer sind auch nicht einfach so auf dich übertragbar. Für mich wäre der Zeitpunkt direkt nach dem Studium völlig verkehrt bzw. fast unmöglich gewesen. Zum einen musste ich nach meinem Studium dringend Geld verdienen, sonst hätte ich meine Miete nicht mehr bezahlen können und Überlegungen wie "Wohnung kündigen" und überhaupt die Vorstellung länger ohne mein gewohntes soziales Umfeld zu sein, wären für mich damals nur schwer vorstellbar gewesen. Nach ca. acht Jahren Arbeit war die Situation für mich eine andere und es war dann völlig klar, dass ich jetzt losfahre. Das ist jetzt fast vier Jahre her und bisher habe die Entscheidung nicht bereut. Auch habe ich nicht bereut erst mal eine zeitlang gearbeitet zu haben.
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#683544 - 01/13/11 01:06 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
polytropos
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Hallo Tobi,

Deine Gedanken in Ehren. So eine Reise mit dem Fahrrad muß sicher gut abgewogen werden, und es ist hochberechtigt, wenn Du rechtzeitig vorher Deine Familie, Deine Freund/innen und Bekannte mal nach deren Meinung fragst. Ja, das Forum darf sich glücklich schätzen, wenn ein potentieller Langzeit-Reisender auch hier mal rumhört.

Das Forum hat Dir vielfältige Argumente geliefert für Deine Entscheidung. Die meisten Antworten klingen nach "Los! Mach es! So schnell kommt die Gelegenheit nicht wieder." Von einem Radreise-Forum wird man auch kaum andere Ratschläge erwarten können.
So langsam ist es Zeit für ein Posting Deinerseits etwa so: "Vielen Dank an das Forum. Ihr habt mir viele gute Argumente genannt, warum ich die Tour unternehmen sollte/ nicht unternehmen sollte. Gebt mir noch eine paar Nächte zum Drüberschlafen."

Ehrlich gesagt, wenn Du permanent von Selbstzweifeln geplagt bist, eher Bedenken vorträgst oder Dich gerne auf persönliche Sicherheit fokussierst, solltest Du die Tour nicht gleich nach dem Studium unternehmen.

Gruß Jens
Wer sein Ziel kennt, findet den Weg. Laotse
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Off-topic #683718 - 01/14/11 08:43 AM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: thum]
KUHmax
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Hallo thum,
In Antwort auf: thum
Vesteh ich jetzt nicht so ganz.
-Hätte ich mal auf meine Mutter gehört...
-Wieso, was hat sie denn gesagt?
-Weiß ich nicht, ich hab doch nicht zugehört.


nee, eben anders rum: Hätte ich auf meine Mutter gehört, dann hätte ich nicht einen Beruf, den ich interessant finde, und den ich gerne auch bis zum vom Gesetzgeber vorgesehenen Alter ausüben mag.

Aber so wie hier die Argumente klingen, ist schon Zuhören und drüber Nachdenken von Übel.

Gruß, Karin
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Radlergrüße, Karin
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#687872 - 01/27/11 04:43 PM Re: Große Radreise nach dem Studium?! [Re: Tobi aus Franken]
kaatiin
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Underway in Iceland

Hallo Tobi,
JA, mach das!!!
Ich war nach dem Studium 5 Monate in Australien und Neuseeland! Es gibt nichts besseres als eine tolle Radreise, bevor man sich in den Beruf stürzt.
Ich würde es in jedem Leben wieder so machen!!!
Viele Grüße,
Katrin
Unser Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann. - Francis Picabia
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