Hallo,

ich möchte kommendes Frühjahr mit dem Fahrrad über den Landweg nach Griechenland fahren. Da ich sehr gerne die Blütezeit im Süden erleben möchte, würde ich bereits sehr früh los müssen. Ich rechne von hier aus mit etwa einem Monat nach Thessaloniki, ist das realistisch?
Meine ungefähre Route ist jetzt von hier (nördlicher Bodensee) irgendwie durch die Alpen nach Italien, dann Kroatien und weiter an der Küste entlang (Montenegro, Albanien) nach Nordgriechenland.
Nun ist die Frage wie komme ich so früh am besten durch die Alpen? Ich bin bereits im Sommer durch die normalen Alpenquerungsrouten (Bodensee-Mailand über Splügen/St.Bernadino) gefahren. Meine einzige Idee wäre jetzt bis zum Bernardino zu fahren und dort mit dem Postauto durch den Tunnel.
Es ist mir klar, dass natürlich auch im Rheintal noch Schnee liegen kann, ist aber für micht nicht so schlimm im Tal unten.
Weiss jemand noch andere Frühjahrs taugliche Routen durch die Alpen, vielleicht in Österreich? Außenherum geht aufgrund der Zeitspanne eher nicht.

Falls jemand sonst noch Tipps hat zu meiner Route z.B. Verkehr auf Kroatischer Küstenstraße im April...immer her damit.

Viele Grüsse
Dominik

Hallo,
du kannst ganz einfach über den Julier ins Engadin und weiter über den Ofenpass nach Südtirol fahren. Die Pässe sind auch im Winter offen.
Es kann natürlich zu dieser Jahreszeit bei entsprechendem Wetter kräftig schneien und auch kurze Sperrungen sind möglich. Sobald es aufhört, sind die Pässe sehr schnell wieder frei.

Machbar, weil freigehalten, wäre auch die Route Julier - Bernina. Am Julier ist mir mal Ende Januar ein vollbepackter Reiseradler entgegengekommen... Kann natürlich noch sehr kalt sein und auch schneebedeckt.
Simplon ist auch offen im Winter, eventuell auch der Lukmanier. Dürften aber nicht so viel nutzen, Simplon zu weit westlich, Lukmanier ziemlicher Umweg, da der Oberalp gesperrt ist.

In Österreich kenne ich mich nicht so aus, Reschenpass ist nicht so hoch, aber da musst Du auch erstmal hinkommen. Brenner natürlich.

Gruß
Holger

Vielen Dank für die guten Antworten, das ging ja flott. Ich schätze so werde ichs machen, Julier und dann über einen der beiden Pässe weiter nach Südtirol. Ich wusste garnicht dass es Pässe gibt die man im Winter befahren kann, so ist mir das aber natürlich lieber, dann kann ich die Strecke auch aus eigener Kraft bewältigen, man hat ja auch seinen sportlichen Ehrgeiz .
Da ich nicht direkt an die Zeit gebunden bin kann ich abwarten bis eine wärmere Woche kommt und dann einfach losfahren, ich denke aus meiner Fahrerfahrung ich bin so in 2 Tagen am Pass von hier aus.
Nochmals vielen Dank.

Viele Grüsse
Dominik

Na, wie sollen denn sonst die Skifahrer in die Skigebiete kommen? Für den Julier daher noch der Tipp, das WOchenende zu meiden. Denn er ist die Hauptverbindung ins Oberengadin, und dementsprechend sind da einige mit Skiern auf dem Dach unterwegs. Der Ofenpass wird wohl freigehalten, weil sonst das Schweizer Münstertal vom Rest des Landes abgeschnitten wäre.

EIne Möglichkeit ist natürlich noch, vom Julier über den Maloja an den Comer See. Da gilt am Wochenende aber das Gleiche wie für den Julier, nur sind es hier die Mailänder Skifahrer...

Ich würde mir an seiner Stelle aber wirklich überlegen, ob das Engadin die beste Alternative im Winter ist. Es geht schon verdammt weit hoch.
Fernpass und Reschenpass sind wohl eher wintertauglich, da wird's nicht ganz so grimmig.

Ist ja nicht mehr Winter

Aber stimmt schon, da würde ich vorher auch mal nachschauen, wie kalt es ist. Ende März war ich schon mal im T-Shirt langlaufen im Engadin, allerdings habe ich auch schonmal tagsüber ordentlichen Frost erlebt.

Hallo,
hänge mich gleich mal dran.
Wir wollen Anfang Februar von München über die Alpen.
Wie sind denn die Erfahrungen auf der alten Brennerstraße?
Wie ist der Verkehr in der Woche dort?
Wird die Straße ordentlich geräumt auch wenn nebenan gleich die Autobahn verläuft?
Wenn man Glück hat mit dem Schnee (bzw. ohne Schnee)ist ein Teil des Radweges ja eventuell noch befahrbar.
Liebe Grüße
Uwe

Bei sonnigem Wetter ist es im Engadin bereits im März tatgsüber sehr angenehm. Da kann man gut radeln. Problem ist eher, das man nur auf den Hauptstraßen fahren kann. Die Radwanderwege sind sicher noch nicht befahrbar. Zumindest bis Zernez ist auch ordentlich Verkehr.

Wenn Du Pech hast mit den Alpenpässen, daß sie zu sind oder das Wetter zu schlecht ist, kannst Du natürlich mit dem Zug ein Stück fahren. Ich vermute aber, daß Du nach Möglichkeit die ganze Strecke selber fahren willst.

Ein kleiner Nachteil ist die Kleidung, da Du dann für ein paar Tage in den Alpen auf der ganzen Tour relativ warme Kleidung mitschleppen mußt. Das spricht eventuell für niedrigere Alpenquerungen.

Im März ist im Engadin eher noch Skilanglauf angesagt:

http://www.engadin-skimarathon.ch/sites/index_esm.php?IDt=esm_kurzinformation


Gruß LUTZ

Servus Uwe,

ich bin um die Zeit schon ein paar mal dort unterwegs gewesen, ja, die Brenner(Bundes-)strasse wird immer recht gut geräumt. Die alte Strasse über Ellbögen etc. ist nicht soviel schöner zu fahren als daß ich dort rumrutschen würde. Bei sonnigem Wetter ist die Fahrt auch um diese Jahreszeit über den Brenner keine große Sache, bei Schneeregen oder so ist es natürlich hässlich. Wenn man einfach schnell "Land gewinnen" will auf dem Weg gen Süden würde ich um diese Jahreszeit klar den Brenner empfehlen.

Grüße von Andi

Weiß ich doch, ich war selbst schon im März langlaufen. Nachts -20° und tagsüber relativ warm. Kam jetzt vielleicht falsch rüber aber mit angenehm meinte ich halt, das es trotz viel Schnee in der Sonne sehr angenehm ist. Die Sonne hat dort oben eine unglaubliche Kraft und wird durch den Schnee verstärkt. Ende März, Anfang April hätte ich bei gutem Wetter keine Probleme dort zu radeln. Richtig Frühling wird es erst irgendwann im Mai.

Vom Bodensee aus wäre bei weniger guten Bedingungen im Oberengadin und auf den hohen Pässen evtl. noch die Variante Vereinatunnel (Bahn) - Unterengadin - Norbertshöhe/Reschenpass interessant. Damit solltest Du die Zeitdauer der Alpendurchquerung minimieren können und den hoffentlich warmen Süden schnell erreichen.

Grüße

zaher

Hallo!

Die Auswahl an Schweizer Alpenpässen ist unerschöpflich. Wenn ich schnell in den Süden will, um eine deutsche Jahreszeit zu überspringen, nehme ich die Bahn. Alpenpässe inmitten stinkiger Automobile hasse ich. Wenn mich der sportliche Ehrgeiz packt, fahre ich wie heuer im Frühjahr Lindau - Chur- Dissentis - Lukmanier - Bellinzona.

Na das sind doch wirklich mal Infos, danke auch an die weiteren Tippgeber. Ich denke ich werde also kurzfristig entscheiden. Jedes Jahr ist ja bekanntlich anders, vor einigen Jahren war ich auch schon im Februar bei 20°C und Sonnenschein auf der Schwäbischen Alb unterwegs, weiss man vorher nie.
Wenn es schön wird werde ich wohl auf jeden Fall die höheren Pässe fahren, ist einfach nochmal eine ganz andere Atmosphäre so weit oben.
Weitere Tipps sind aber natürlich weiterhin willkommen.

Gruß Dominik

Danke Andi,
zum Glück fährt ja auch die Bahn gleich nebenan.
Aber anfangen will man eigentlich nicht gleich so.
Schaun wir mal.
Bis bald
Uwe

Gefahren bin ich den Brenner-Pass mal gegen Ende März (ebenso Passo dell'Aprica). Ich kann solche Touren nicht wirklich empfehlen. Es geht dabei nicht nur um das Wetter, sondern auch um die Landschaften. Diese sind in den Wintermonaten unattraktiv. Die Vegetation ist ja im Winterschlaf. Reizvoll sind eher Hochgebirgsregionen, sofern man Schneelandschaften mag. Die liegen aber jenseits von Brennerpass & Co.

Übrigens hatte ich nach ein kurzen Warmfront zuvor dann auf der Brennerroute kalten Nordwind als Gegenwind, Schneegestöber am Brenner und Schneeverwehungen im Inntal (!).

Die Brennerstraße wird ebenfalls geräumt, es befinden sich ja auch etliche Orte dort. Der Verkehr ist eher mäßig gemessen am Landstraßenverkehr in dichter bewohnten Gegenden in Deutschland. (Bin viermal ganz oder teilweise auf der Brennerroute gefahren, alle Male ziemlich entspannt bis ruhig.) Über Schneeräumung auf dem Radweg kann ich nichts sagen.

Grüss Dich Matthias,
das soll keine Alpentour, sondern wirklich nur eine Alpenquerung werden- der Beginn einer längeren Tour. Da muss es nicht ganz hübsch, aber einigermaßen sicher sein.
Man will dann nicht direkt vor der Haustüre in den Zug steigen- wenn man es umgehen bzw. umfahren kann. Aber lieber noch als kaputtes Rad oder kaputte Knochen.
Schönen Abend
Uwe

ja, schon, natürlich. Aber das mit dem Freihalten der Paßstraßen ist ebenso natürlich (im wahren Wortsinne) eine relative Angelegenheit. Der Winter in den Alpen ist kein Spielzeug. Eine freigehaltene Paßstraße auf >2000 m Höhe beinhaltet u.U. auch gerade für Radler wenig attraktive Beigaben wie Eisplatten an den Rändern und in Kurven, rasch wechselnde unterschiedliche Ergebnisse von Tauwetter, sehr enge Fahrbahn usw. Also man kann Glück haben, zweifellos...

Nachtrag.

Mich hat´s mal auf der Südseite der Paßhöhe im Januar mit dem Auto schier ins Jenseits befördert als ich, von Norden kommend, einigermaßen befahrbare Bedingungen gewöhnt war und dann eine sagen wir mal leicht unangepaßte Geschwindigkeit innehatte. Nur mit einigermaßen brutalem Einsatz des Schutzengels kam ich mit der völlig vereisten Kurvenlandschaft zurecht...

Und ja, es war der Julier.

Meiner Erfahrung nach die sicherste (und einfachste Verbindung) ist der Inntalradweg.
So etwa :
Lermoos, Fernpass, Nassereith, Imst, Landeck, Pfunds, Martina (Schweiz), Norbertshöhe, Etschtalradweg am Reschensee vorbei, Vinschgau, Meran, Bozen, Gardasee.
Ob der sehr gut ausgebaute und meist asphaltierte Radweg vom Schnee geräumt wird, weiß ich nicht.

Nach Griechenland kommt man auch über Italien etwa mit der Fähre ab Brindisi; wäre dann nicht die Balkanroute.
Viel Spaß noch beim planen

Diese Seite Alpenpässe benütze ich regelmäßig, um mich über Straßenzustand, Wintersperre, etc. zu informieren.
Der link auf die entsprechenden lokalen Seiten ist bis dato aktuell.
Der Frühling kann kommen !