Hallo liebe Fahrradfreunde
hat schon jemand von Euch Erfahrungen gesammelt von der Schweiz aus nach Italien mit dem Fahrrad? Ich plane für nächstes Jahr eine komplette Stiefeldurchquerung an der Adriaküste.
Meine immaginäre Route könnte so aussehen: 1. Aarau - Flüelen hier mit dem Zug durch den Gotthard, da meine Beine nicht so mitmachen, muss ich diese Höhenmeter auslassen.
Dann das Tessin, Mailand, Piacenza, Parma, Bologna, San Marino... mit Abstecher ins Grandcasino:D, Senigallia, Porto S. Giorgio, Pescara, Termoli, Cerignola, Bari, Brindisi, Miggiano, meine Heimatstadt. Dann noch einen Ausflug nach S. Maria di Leuca, den letzten Zipfel des Absatzes. Es sind ca. 1560 km bis dahin. Ich plane, täglich 70 - 120 km zu fahren mit 2 Tagen Rast in ca 16 Tagen am Ziel anzukommen. Wer kann mir sagen ob das realistisch ist? Hat jemand Tipps, um schwere Steigungen zu umfahren? (Abruzzen) Danke für alle Hinweise.

Hallo Loredana,
willkommen im Forum.
Solche Stiefeldurchquerungen haben schon viele gemacht. Streckenvorschläge brauchst du kaum noch, da du ja schon eine Route ausgedacht hast. Die Abruzzen umfährst du automatisch, wenn du an der Küste bleibst. Einer der schönsten Abschnitte an der Adria liegt bei Ancona/Sirolo. Südlicher bei Gargano - kenne ich aber noch nicht. Südlich von Cosenza finde ich auch noch ganz passabel.

Alpentransversale: Da du mit dem Zug durch die Berge fahren willst, erübrigt sich auch diese Frage. Ich selbst bin in 33 Tagen von Lindau über Davos, Flüela, Ofen, Umbrail, Gavia, Tonale, Campo Carlo Magno, Gardasee, Rovereto, Pian delle Fugazze, Vicenza Chioggia, dann ziemlich viel Zickzack durch den Apennin, meist mitten durch, aber auch einige Küstenstrecken bis Mélito di Porto Salvo in Kalabrien, noch weiter über Ätna (Rif. Sapienza) nach Catania. Das waren insgesamt über 3700 km. Allerdings habe ich noch nie an Höhenmetern gespart. Eine reine Ostküstentour wäre mir zu langweilig.

Deine Leistung solltest du lernen selbst einzuschätzen, das können andere nicht für dich. Die Pässe aus der Po-Ebene über den Apennin sind i.d.R. recht leicht zu fahren (geringe Steigung, meist aber sehr lange gestreckt) und landschaftlich ziemlich ähnlich (viel Mischwald, viele Singvögel). Die meisten sind sogar verkehrsarm, wenn man sich nicht gerade auf die Haupttransversale zwischen Bologna und Firenze stürzt. San Marino ist zwar kurz, aber ein wenig anstrengend.

Mehr kann ich ggf. beitragen, wenn die Fragen konkreter sind.

Hi

Bin vor drei Wochen den umgekehrten (und kürzeren Weg gefahren). Ab Lecco am Comersee hast du einen schönen Radweg entlang der Adda bis Treviglio (leider gibt es zwei Stellen wo der Weg unterbrochen ist). Quer durch die Poebene bin ich mit viamichelin (nicht schlecht) gefahren bis Bologna. Ab Ancona nach Gargano sind wir vor vier Jahren einmal gefahren. Teilweise nicht gerade ein Hit da eigentlich fast alles auf der Küsten- (Haupt) Strasse.

Eine Alternative wäre: via Lago Maggiore entlang dem Ticino (Radweg) bis Pavia und von da an entlang dem Po (Radweg) bis Ferrara dann Ravenna und Ancona und weiter. Mach es etwas weniger schweg und nimm von Aarau bis Locarno den Zug! So hast Du in den ersten Tagen fast alles flach und kannst dich so locker einrollen! Und wieso möchtest du unbedingt über die Abruzzen?

Gruss André

Ich würde in Airolo aussteigen und bis Locarno mit dem Rad fahren.
Entlang des Lago Maggiore wird es wegen der vielen Autos etwas mühsam, von Sesto Calende (am Südende des Sees) bis Pavia ist die Strecke entlang des Ticino sehr idyllisch.
Der in der Nähe gelegene Flughafen Malpensa stört akustisch etwas.

Das dürfte wohl das kleinste Problem sein.... und von Airolo bis Locarno eher etwas für Unbedarfte! Mit Sesto Calende hast du recht, aber da würde ich bei Verbania die Fähre nehmen und auf der anderen Seeseite via Anghera nach Süden.

Oder vielleicht ganz auf der Ostseite des Lago Maggiore fahren. Auch im Norden ist dort weniger Vekehr als am Westufer. Weiterer Vorteil: Man fährt auf der seeseitigen Spur, am Westufer hingegen auf der seeabgewandten Spur. Für die Überfahrt braucht man übrigens nicht zwingend die Fähre, das geht auch mit den anderen Schiffchen. Bin mal vom Schweizer Ostufer nach Locarno (via Ascona) übergesetzt.

Ostseite ist ganz ok., das mit den anderen Schiffchen ist so eine Sache, wenn die Schiffsbesatzung nicht will..... habe ich dieses Jahr bei anderen Radlern auf dem Comersee gesehen, obwohl das Schiff halbleer war mussten sie am Pier zurückbleiben!


Gruss André

[/zitat]

und von Airolo bis Locarno eher etwas für Unbedarfte! [/zitat]

Was meinst du damit? Bin gerade am Überlegen im nächsten Sommer so etwas ähnliches in Gegenrichtug zu machen, irgendwie aus Norditalien duchs Tessin auf der Schweizer Veloroute 3 nach Norden, (und dabei Airolo-Göschenen mit dem Zug). Bin gerade dabei, mir eure Vorschläge auf der Karte anzuschauen. Eine Entscheidung Lago Como oder Lago Maggiore ist noch nicht gefällt worden.

VG aus Budapest
Martin

Wenn diese Städte nicht als Reiseziele "gesetzt" sind, würde ich aus Verkehrsgründen sowohl den Großraum Mailand als auch die Via Emilia (SS 9) meiden: also Mailand entweder östlich (z. B. Comer See) oder, wie André (Sensole) vorgeschlagen hat, westlich umfahren und dann über den Po-Radweg (den ich nicht kenne) oder Nebenstraßen zur Adria. Mit Mantua, Ferrara, Ravenna hättest du gleich drei lohnende Etappenziele im besichtigungsfreundlichen <100km-Abstand.

Viel Vergnügen beim Planen!

Heini

Diese Abfahrt (Airolo - Biasca) wird von den SBB als Event angeboten und entsprechend ist auch das "Publikum". Als Nordroute nicht schlecht, aber schaue dir doch einmal den Lukmanier (Biasca - Disentis) an! Routen findest Du übrigens im Internet unter Veloland Schweiz (interaktive Karte). Sicher ist die Comersee-Route interessant, Probleme bekommst du aber für die Weiterfahrt! Splüge ist sehr lang, Maloja eine Touripass mit viel Verkehr und die Variante Menaggio - Lugano auch nicht empfehlenswert (sehr viel Verkehr und einige unangenehme Tunnels).

Gruss André

Na ja, aber überfüllt ist sie deswegen auch nicht. Bin da schon häufiger gefahren, man kommt schon relativ ungestört runter
Es ist halt sehr verbaut im Tal, mit Autobahn, Straße, Eisenbahn etc.