Hallo,

ich würde gern mal wissen, wie Ihr Eure Zeltplätze raussucht oder findet.
Jedesmal, wenn bei uns der Radlurlaub ansteht, geht meistens die Suche im Internet los. Aber meistens werden die großen Stellplätze wie Eurocamp usw. angezeigt. Dabei sind die kleinen familiären, alternativen Zeltplätze am schönsten, da wir auch mit kleinem Kind unterwegs sind. Doch diese findet man meist erst unterwegs und viel zu selten. Wäre doch schön, wenn man sie vor der Tour gleich mit einplanen könnte.Auf unserer letzten Tour (Unstrutradweg) hatten wir einige Male auf dem Gelände von Bootsvereinen und auf einem Bedarfszeltplatz gecampt. Da war es herrlich ruhig und es waren nur wenige Zelter mit da.
Also, was habt Ihr für Methoden oder welche Quellen könntet Ihr weiter empfehlen ?

Schönen Gruß von Ilka

wir fahren soweit wie wir lust haben. und suchen dann einen campingplatz oder eine stelle zum wildzelten.
Da die übliche tagesleistung zw. 100 und 130km liegt, fangen wir so ca ab km 100 an nach schönen stellen und plätzen zu suchen.
Eine vorherige Planung ist kaum möglich, da die strecke des nächsten tages erst am abend vorher grob geplant wird.

Vorraussetzung ist natürlich aktuelles Kartenmaterial, egal ob auf Papier, oder elektronisch.

job

Hallo,
ich brauche nur die Camping-Suche an meinem Navi zu aktivieren, schon bekomme ich eine Liste mit Campingplätzen, deren Entfernung und die Richtung in der sie liegen angezeigt. Das hat bisher immer sehr gut funktioniert.


Gruß,
Bodo

Hallo
Bisher hab ich es immer so gemacht, dass ich die Strecke sehr detailiert vorgeplant hab. Da gehörte dann auch der Zeltplatz zur Route. Wo die Zeltplätze entlang meiner geplanten Strecke liegen entnehme ich Archies Datensammlung. Stehen mehrere Plätze zur Auswahl wird die Homepage der Plätze ergoogelt und danach entschieden. Entscheident ist hier für mich der Preis.

Ob nun Dauercampingplatz oder Freibad mit kleiner Zeltwiese ist mir im Prinzip egal, wobei so ein Freibad natürlich den Vorzug bekommen würde...
Viel mehr als Zelt aufbauen, essen kochen, schlafen, frühstücken und Zelt wieder abbauen mache ich da eh nicht.

Hallo Ilka,
die Suche ist ähnlich verschieden wie Campingplätze letztlich selber auch sind. Soweit in Straßenkarten Campingplätze eingetragen sind, ist das schon mal eine Grundlage. Je nach Land/Region lohnt sich das Nachrecherchieren - z.B. wenn man große Preisunterschiede erwarten muss oder komplizierte Anfahrtswege nahe liegen.

Je nach Land findet man auch unterschiedlich gute Campinglisten im Internet. In vielen Fällen gibt es aber alternative Listen, die mehr als die großen Standard-Campings ausweisen. Grundsätzlich ist das mehr eine Frage, wie gut ich die Suche im Internet beherrsche. Wenn nicht in Verzeichnisse, hilft oft Camping + Ortsname (oder Region) in der Suchmaschine einzugeben. Die Gemeindeseiten oder Regionalseiten anklicken - dort gibt es auch meist Verweise auf Tourismus/Unterkünfte. Man bekommt manchmal auch indirekte Hinweise - z.B. aus Reiseforen (Radreiseforum! ) etc. -, dass an bestimmten Orten ein Camping existiert, der über keine Website verfügt. Zudem gibt es Broschüren - ich sammle da auch immer auf der Tourismusbörse Unterlagen zu meinen denkbaren Reisezielen.

Einige von dir angesteuerten Bedarfscampingplätze findet man vielleicht über die entsprechenden Vereine. Da gibt es zuweilen auch Verzeichnisse. Einige Plätze sind aber nicht mehr als ein Wildcampingplatz, weil keine Infrastruktur gewährleistet wird (nur bei Anwesenheit oder Veranstaltung der Vereine). Das sehe ich dann aber nicht als Campingplatz an.

In Frankreich kann man auch mal ohne große Planung loslegen, denn vielfach gibt es in überschaubaren Abständen immer wieder Campings, insbesondere zahlreiche kleine Camping Municipal lassen sich auch nur schwer vorab herausfinden.

Generell: Insbesondere in kritischen Fällen notiere ich mir die recherchierten Campingplätze und/oder auch Gasthofadressen in meinem Tourplan oder mache ein Zeichen in die Karte.

Hallo Ilka,
meine Radurlaube waren vorher meist nur rudimentär geplant. Meist gucke ich mir am Morgen oder am Abend vor der jeweiligen Etappe an, wo man zum Abend ankommen will (eine grobe Planung im Hinterkopf).
Es kommt aber natürlich ein bisschen drauf an, wo man sich befindet. In Dänemark gibt es die Naturlejeplädse (wie bildet man im Deutschen die Mehrzahl von dänischen Wörtern...?), die waren in keiner Karte eingezeichnet, die wir mit hatten, und sonst stellenweise wenig Zenltplatzmöglichkeiten. Ich find wichtig: sich nicht zu heiß machen. Wir haben letzten sommer auch einmal ohne Vorwarnung am Strand geschlafen, das war auch sehr schön...

Viele Grüße,Konrad (nur Dräsdner hier, hä?)

Hallo Ilka,
für Dänemark empfehle ich diese: http://www.teltpladser.dk/tysk.htm
und für die Niederlande diese: http://www.natuurkampeerterreinen.nl/
Gruß
Anja

Hallo Leute,

vielen Dank für Eure Antworten und die Tips !
Ich bin ja auch schon seit vielen Jahren mit dem Fahrrad auf Reisen unterwegs und habe es mit der Übernachtung so gemacht, wie die meisten von Euch. Am liebsten wildes campen, dann die Einheimischen fragen, obs auf deren Grund und Boden für eine Nacht erlaubt ist oder einfach überraschen lassen, was am Ende des Tages kommt. Aber weil wir mit kleinem Kind neuerdings unterwegs sind (bald sind es 2) und wir dann doch mal ein paar Tage an einem Ort bleiben, wäre es doch gut, vorher ein paar Plätze zu wissen, wo man es gut aushalten kann.Und mit diesen riesigen, komfortablen Plätzen haben wir keine guten Erfahrungen gemacht.
Aber gut zu wissen, daß es hier so ein prima aktives Forum gibt !

Grüße von Ilka

Eine genau vorgeplante Strecke abfahren, das wäre für mich furchtbar. Das Nächste wären Flussradwege mit Gepäcktransport.
Ich gucke mir nur vorher, beispielsweise in einem Handbuch, an, ob es überhaupt Zeltwiesen gibt. Mehr Aktivitäten passieren nur, wenn es in eine zeltfeindliche Umgebung geht. Inseln sind dabei leider typisch. Zimmervermieter und Hotelbetreiber sind oft ein lokaler Machtfaktor, der Zeltplätze wirkungsvoll verhindert. Schlechte Beispiele sind Ródos oder Samos.
ansonsten ist die Planung schon dadurch erschwert, dass auf viele Informationsquellen kein Verlass ist. Handbücher sind schnellverderbliche Ware, allzuoft sind erwähnte Plätze zeitweise oder für immer geschlossen - oder der Autor ist einer Falschmeldung aufgesessen und es gab nie einen Zeltplatz.
Lästig sind Hinweisschilder mit Entfernungsangaben jenseits von gut und böse. Auf Sardinien sind mir mal mehrere begegnet, die auf Plätze in Entfernungen von mehr als 50 Kilometern hinwiesen. Solche reinen Werbetafeln sollte man echt steckenlassen.

Falk, SchwLAbt

Um nicht extra einen Thread aufmachen zu müssen: Bei den meisten Campingplätzen ist es doch üblich für den Zeltplatz am Eingang zu bezahlen. Was ist aber wenn man erst Abends um 21:00 oder so aufkreuzt? Dann dürfte wohl kaum jemand mehr am „Schalter” sitzen. Schlägt man dann trotzdem einfach sein Zelt auf und – falls man ein lieber und netter Mensch ist – bezahlt einfach am nächsten Morgen beim Verlassen?

ja klar. Wie sonst?

Und wenn man Glück hat, ist das ein Platz auf dem die Dusche frei zugänglich ist, man also keine Duschmarken o.ä. braucht. Und wenn man dann am nächsten Morgen noch früh genug wieder abhaut...

Nicht dass ich diese Art der "Erschleichung von Leistungen" regelmäßig nutzen würde, dafür bin ich eine zu ehrliche Haut.

Für Frankreich: Dieser
Auf der rechten Homepage Seite kann man eine Vorauswahl der Plätze machen.

Olivier

Das ist die vielfach geduldete Praxis. Tatsächlich schließen viele Campingplatzordnungen ein Zeltaufstellen nach Büroschluss aus - in einigen Fällen ist das Limit die Zeit der Nachtruhe. Manche Betreiber wollen nicht, das andere (Stamm-)Gäste vom Geklepper von Zeltstangen gestört werden. Ich bin auch schon von Aufsichtspersonen am Camping des Nachts vertrieben worden. In Koversada/Kroatien wollten sie mich gegen Mitternacht nicht reinlassen - ich habe dann protestierend angefangen mein Zelt vor der Schranke aufzubauen - dann hatten Campokraten doch ein Einsehen.

Bei einigen Campings besteht bei verspäteter Ankunft die Pflicht, per Telefon darüber zu informieren. Als Non-Mobile ignoriere ich das allerdings zwangsläufig. Oft komme ich auch in die von Jonas beschriebene Situation - weil spät eintreffend und früh aufbrechend. Da bin ich Egoist - mein Tourplan hat Priorität. Das "Erschleichen" von Zugangscodes für die Sanitäranlagen funktioniert übrigens nicht immer - im letzten Jahr habe ich das Frankreich erlebt, dass mir zwei Campinggäste die Auskunft verweigerten. Vielfach ist auch zu wenig Publikum da, um den Code zu erfragen.

Anderseits bestehen aber auch oft Probleme, dass trotz Anmeldung zu später Stunde Sanitäranlagen (teils) geschlossen werden. Die somit vorenthaltene Dusche wäre ja auch ein Grund, Rückforderungen zu stellen. In diesen Fällen verzichte ich aber auch auf ausgiebige Diskussionen, weil auch dann mein Tourplan Priorität hat. Besonders unverschämt war mal ein Österreicher in Lienz, der mir auch noch wissentlich die Duschmarke verkaufte, obwohl er wusste, dass ich nicht mehr zum Duschen kommen würde. Ähnlich war es letztes Jahr nahe Briancon. Manchen ist dabei auch nicht klar, dass es für mich als Radler nur Sinn macht, abends zu duschen.

ich hatte auch schon mal einen cp, da wurde nach 22:00 das licht und die duschen abgestellt. ich hab dann mitm topf ausm waschbecken warmes wasser geschöpft und so geduscht. Stirnlampe ist da ganz hilfreich. sollte man nur beim Haarewaschen abnehmen.

job

Das hast du falsch verstanden. Meine Aussage bezog sich auf die (leider immer seltener werdenden) Campingplätze, auf denen die Dusche im Preis inbegriffen ist und die Sanitäranlagen rund um die Uhr frei zugänglich sind. In der Realität hab ich das bis jetzt zweimal (mit schlechtem Gewissen) gemacht. Normalerweise bin ich so ehrlich und zeitlich flexibel, morgens etwas länger zu frühstücken und zu warten, bis ich meinen Obulus entrichten kann.
Wenn ich spät auf einen CP komme und alles inclusive Duschen schon verrammelt ist, ziehe ich weiter und suche mir einen Platz zum Wildzelten. Die Dusche ist das einzige was ich an einem CP schätze, wenn es die nicht gibt, kann ich auf den sonstigen "Komfort" gerne verzichten...

Das habe ich jetzt in dieser expliziten Form noch nie erlebt, manchmal läuft es allerdings de facto darauf hinaus. Unzugängliche Sanitäranlangen und kalte Duschen sind für mich nämlich ebenfalls ein Grund woanders zu übernachten.

Die häufigste Variante war bisher aber entweder ein Zettel mit der Aufforderung, sich irgendwo niederzulassen, irgendwann kämme dann schon jemand zum kassieren oder eine Telefonnummer, die man anrufen sollte.

Ach ja und als notorische Langschläfer waren wir bisher noch nie früher weg als die Rezeption geöffnet hat...

Martina

Das Duschen ab einer gewissen Uhrzeit nicht mehr betrieben werden, habe ich an eigener Haut erlebt.
In Italien am Grand Paradiso wollte ich um acht Uhr abends duschen. Nach dem Einseifen kam kein Wasser mehr. Kein warmes und auch kein kaltes. Ich habe mich am Waschbecken entschäumt.
Wenn da mich jemand gesehen hatte
Da kann ich gleich in den nächsten Gebirgsbach hupfen und vom ersparten Obolus für den Campingplatz gehe ich lieber Essen.
Mille

Ich hab schon CPs erlebt, da musste ich für's Klo und die Dusche einen Schlüsselpfand hinterlegen, zw. 20 und 50 Euronen. Wenn ich dann morgens nach Sonnenaufgang aufbrechen wollte, war natürlich noch keiner in der Rezeption... Das gab dann immer Diskussion am Vorabend, mit heiligem Versprechen, den Schlüssel in den Briefkasten zu werfen.
Oder bei Lienz wollte man mir den Perso über Nacht behalten, mit der Aussage, ja morgen um 6 Uhr ist jemand in der Rezeption... War natürlich keiner...

Gruß Dieter

Was das Abgeben von Perso betrifft:
In Atomske Teplice hatte man meinen Reisepass einbehalten, weil am Abend zwar noch jemand an der Anmeldung war, aber die Kasse schon geschlossen war.
Am nächsten Morgen, leider erst um 8 Uhr habe ich dann erst bezahlen können und bin weitergefahren. Am Abend nach 140 km in Ljubljana angekommen, wollte ich mich anmelden: Pass weg. Nachdem ich alle Möglichkeiten überdacht hatte, blieb die einzige Möglichkeit, den Pass in Atomské Teplice gelassen zu haben.
Dort angerufen, und dort war er auch. Der Pass wurde mir dann mit der Post nachgeschickt. Das hat mich 3 Tage ungeplanten Aufenthalt in Ljubljana gekostet. Eigentlich waren die Touren nach Skofja Loka, Bled und Kamin nicht eingeplant gewesen-so habe ich wenigstens noch etwas vom Land gesehen.
Zu allem Überfluss konnte ich mit meiner ungarischen Bankkarte (war damals noch Visa electron) in Ljuljana kein Bargeld abheben, ich musste also extrem sparsam sein, ich hatte nur wenig Kleingeld bei mir.
400 DM (gab es damals noch) hatte ich im Umschlag des Reisepasses versteckt und dussligerweise mit an der Rezeption abgegeben. Nach 3 Tagen kam der Pass, das Geld war auch drin, alle Hochachtung den Slowenen.

Ansonsten habe ich eigentlich fast immer Glück gehabt oft hat mir schon ein netter Wohnwagenbesitzer seinen Schlüssel zu den Sanitäranlagen gegeben.
Es ist aber auch schon vorgekommen dass ein kurzes Schwimmen im See die Dusche ersetzen musste- die Rezeptionistin, die ich telefonisch verständigt hatte kam erst gegen 21.30 um abzukassieren. Aber es war ja Sommer und somit ok.
Martin

Hallo Ilka,

im Gegensatz zu manch Anderem plane ich meine Gesamttour zuhause grob vor. Die einzelnen Etappen können da natürlich variieren und werden täglich angepasst (Laune, Wetter, Interessantes am Wegesrand ...)
Nachdem dies abgeschlossen ist suche ich mir aus verschiedenen Angeboten von Archie über dieses Radforum bis hin zum DCC-Campingführer (gibt es auch in der Stadtbücherei) alle möglichen akzeptablen Campingplätze am Wegesrand raus. Ich bin nun mal nicht der Typ zum Wildcampen; ich glaube das ist das Alter .
Diese kommen als Waypoints bei mir ins GPS-Gerät; geht natürlich auch auf Papier.
So bin ich die letzten Jahre immer ganz gut durchgekommen.
Sollte einmal kein akzeptabler CP in der Nähe sein scheue ich mich auch nicht in Ausnahmefällen ein billiges Zimmer zu nehmen.

Hallo Ilka,

na, mit Kind sollte man schon in etwa vorplanen, was? Ich schaue immer, was so in der Nähe sein wird und habe dann meine Liste (Navi, was ist das?). Wenn es mir aber irgendwo gefällt, frage ich einfach auch mal bei der Bevölkerung nach, was sie empfehlen würden. So bin ich schon auf viel besseren Plätzen gelandet, als ich vorgesehen hatte.

Auf jeden Fall viel Spaß bei Eurer Tour!

LG,
Juliane

hallo Ilka,
ich bin immer wieder mal auch mit Kanu oder Kajak unterwegs. Zahlreiche Ruder-oder Kanuvereine bieten Gelegenheit zum Zelten und Zugang zu sanitären Anlagen. Oft sehr preisgünstig, meistens ziemlich einfach und garantiert ohne Dauercamper oder Wohnwagenburgen.In der Regel ist es kein Problem, da auch als Fahrradfahrer unterzukommen. Bei Touren an Flüßen oder Seen lohnt sich eine Recherche im Internet. Einfach mal bei google z. B.das Stichwort "Wasserwanderrastplatz" eingeben.
Ansonsten bei der örtlichen Touri-Info nachhaken. Dort kennt man auch die Alternativen zu den Eurocamps, wenn es sie denn gibt.Häufig muss man nur gezielt danach fragen und eine extra Anfahrtskizze wie beim Eurocamp gibt es natürlich auch nicht...
Grüße
Harald

Hallo Harald,
mit den Zeltmöglichkeiten bei Kanuvereinen haben wir bis jetzt zwar wenig, aber dafür gute Erfahrungen gemacht. Solche Plätze sind ideal. Wir haben sie damals durch Zufall gefunden. Ich war jetzt auch mal bei uns in DD im Globetrotter - Laden und habe mir Wasserwanderkarten angesehen. Da sind ja alle Plätze gut aufgeführt. Mit diesen Karten werden wir wohl unsere nächste Radltour planen. Danke auch für Deine Hinweise !

Grüße von Ilka

Sind solche Plätze auch entlang der Donau vorhanden? Oder brauche ich mir die Mühe danach zu suchen gleich garnicht antun?