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#617315 - 05/04/10 06:24 PM
Beirut-Jerusalem in 2 Wochen?
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Hallo zusammen,
ich habe vor Anfang Oktober von Beirut über Syrien, Jordanien bis Aqaba und Israel nach Jerusalem zu fahren, Rückflug sollte von Tel Aviv sein. Mein Terminplan lässt leider nur Zwei Wochen offen. Ich denke ich bin körperlich recht fit und schaffe auch im bergigen Terrain 100km/Tag.
Die Frage an Euch: Meint ihr es ist halbwegs relaxt machbar die Strecke in 13 Tage zu machen, wobei man noch nen bissl was sehen kann (Totes Meer, Petra, Wadi Rum) oder macht es Sinn ein Stück mit dem Bus zu fahren? Ich habe schon viele Berichte im Forum gelesen aber so richtig konnte ich mir meine Frage noch nicht beantworten.
Vielen Dank schonmal!
P.S. Hat vielleicht jemand Lust mitzukommen?
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Edited by farsibasti (05/04/10 06:29 PM) |
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#617395 - 05/05/10 03:12 AM
Re: Beirut-Jerusalem in 2 Wochen?
[Re: farsibasti]
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Ganz erschließt sich mir Dein Ansinnen nicht, in 2 Wochen durch den vorderen Orient zu "rasen". Allein für die anvisierten Ziele Petra und Wadi Rum sind mindestens 2 Tage jeweils anzusetzen, um sie entsprechend zu würdigen. Nur ein Bild zu haben nach dem Motto "Ich war auch schon mal dort", das bringt ehrlich nichts. Besonders im Orient, wo die "Langsamkeit" im Vordergrund steht. Ich würde zu der Jahreszeit mit dem Zeitfenster 2 Wochen eine Libanon/Westsyrien-Tour oder eine Israel/Jordanien-Tour machen. Im Forum gibt es genug Infos über diese Strecken.
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Der Umweg ist das Ziel und alle Berge im Durchschnitt flach ! | |
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#617468 - 05/05/10 11:25 AM
Re: Beirut-Jerusalem in 2 Wochen?
[Re: farsibasti]
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Von der Distanz her ist es machbar,die paar Wadis runter und rauf ist nicht so tragisch,aber ob du die Ruinen nach 150 km langen Touren so richtig zu würdigen weisst...
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#617474 - 05/05/10 11:31 AM
Re: Beirut-Jerusalem in 2 Wochen?
[Re: farsibasti]
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Hi, Beirut über Syrien, Jordanien bis Aqaba und Israel nach Jerusalem afaik ist das politisch nicht zu realisieren. Gruß Thomas
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#617479 - 05/05/10 11:41 AM
Re: Beirut-Jerusalem in 2 Wochen?
[Re: farsibasti]
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Machbar wär's, aber ob's allerdings so Spaß bringt, ist eine andere Frage:
Beirut-Damaskus: 1-2 Tage (geht erstmal ordentlich hoch, und die Grenze braucht Zeit, gerade für Exoten mit Rad, die die Jungs vom syrischen Muhabarat nicht alle Tage zu sehen bekommen), Damaskus-Amman: 2 Tage (flach, wenn man den direkten Weg fährt, aber wieder eine Grenze mit entsprechendem Zeitaufwand), Amman-Aqaba: 3-4 Tage (der Höhenunterschied vom Toten Meer wieder hoch ist nicht zu unterschätzen, ansonsten wellig. Wenn Du Dir die Sehenswürdigkeiten auf dem Weg wirklich angucken willst brauchst Du mindestens 2 Tage mehr), Aqaba-Tel Aviv 3-4 Tage je nach Route (auch hier gibt's wieder eine Grenze, und die Israelis sind durchaus verständlich Kontrollfreaks). Du kommst also schnell auf 9-10 Tage ohne groß Zeit zu haben, Dir mal etwas anzugucken. Dabei liegt viel Spannendes auf der Route, und etwas Anbseits gibt's auch interessante Orte, die eigentlich einen Schlenker lohnen würden (z.B. Busra in Südsyrien). Ich würde mir für diese Tour drei Wochen nehmen. Dann wird's kein stupides Gehetze.
Wenn Du die Tour machst, gib hinterher auf jeden Fall mal einen kurzen Bericht. Ich erwäge, im Herbst von Aleppo nach Kairo zu radeln, wobei ich in Südsyrien einen Schlenker zum Jebal ad-drus und nach Busra und in Jordanien auf jeden Fall auch den Schlenker zum Toten Meer machen wollte. Insofern wäre der Abschnitt Damaskus-Aqaba bei Deiner Tour für mich von Interesse.
Gruß
Jörn
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Edited by Gran Turismo (05/05/10 11:50 AM) |
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#617503 - 05/05/10 12:32 PM
Re: Beirut-Jerusalem in 2 Wochen?
[Re: Gran Turismo]
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Hallo,
ich war letztes Jahr in Jordanien und Israel. 100km sind meist kein Problem. Strassen sind super und meist leer. nach Wadi Rum und von da nach Aqaba fährt man auch problemlos Autobahn. Zwischen Karak und Wadi Dana gehts aber gut hoch und runter. Meistens hatten wir dann abends noch 4-5 Studen für Besichtigungen und relaxen Zeit. Aber wie schon von Anderen erklärt brauch man für Petra auf jeden Fall etwas mehr Zeit. Man muss von der Stadt erstmal in die Ruinen reinlaufen, das dauert schon. Mindestens einen Tag. Den Zweiten kann man sich sparen. Gibt zwar viel und Wunderbares zu sehen, aber nach einer Weile sieht alles ähnlich aus, Staub und Touristen reichen dann auch irgendwann. Wadi Rum ist eine ähnliche Geschichte. Um was zu sehen muss man mit Jeep oder Kamel erstmal reinfahren, sonst sieht man nix. Und vorallem, Jerusalem, da brauch man mindestens 2 Tage um es zu sehen. Aqaba und Eilat kann man sich sparen. Nicht besonders schön, ausser zum tauchen. Aber selbst da nicht so gut wie Ägypten... Grenzübergang Aqaba-Eilat ist problemlos und schnell. Dann kann man mit dem Bus von Eilat nach Jerusalem, die Wüste sparen.
Nur eine Meinung. Kommt immer auf die Interessen an.
Über den Rest kann ich nicht viel sagen.
Viel Spass.
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#617579 - 05/05/10 05:41 PM
Re: Beirut-Jerusalem in 2 Wochen?
[Re: farsibasti]
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Allgemein zum Zeitbudget ist genug gesagt. Meine Wenigkeit schliesst sich den Empfehlungen zur Langsamkeit an. JohnnyW's Beitrag moechte ich noch etwas betonen: die Einreise nach Israel mit arabischen Stempeln im Pass (ausser Jordanien und Aegypten) kann sehr, sehr zeitaufwendig sein. Je nach aktueller politischer Lage kannst Du von israelischen Soldaten bis auf die Knochen gefilzt und bis ins Intimste ausgefragt werden (einschliesslich Deiner Passwoerter fuer eMail, Handy usw). Wenn Du Dir diese Unannehmlichkeiten (gelinde formuliert) ersparen moechtest, solltest Du Palaestina und Israel gesondert (mit zweitem Pass und keinem Gepaeck, einschliesslich Fotos auf Chip oder Laptop, das auf arabische Laender deutet) bereisen bzw. nur mit Jordanien und/oder Aegypten kombinieren. Sorry wegen des Wassers im Wein. Gruss Jens
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Wer sein Ziel kennt, findet den Weg. Laotse |
Edited by polytropos (05/05/10 05:43 PM) |
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#617769 - 05/06/10 09:43 AM
Re: Beirut-Jerusalem in 2 Wochen?
[Re: polytropos]
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Posts: 207
Underway in Germany
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Vielen Dank erstmal für die ausführlichen Ratschläge! Nun ist es ja nicht so, dass ich nicht schonmal in der Ecke unterwegs war, gewisse Gepflogenheiten sind mir schon bekannt. Nach euren Einschätzungen macht es somit wohl Sinn die Strecke von Beirut nach Damaskus mit dem Bus zu fahren und dann loszuradeln. Zumal ich vorher 7 Wochen im Libanon bin und zumindest auf Wochenendtouren das Land erkunden kann. Syrien hatte ich, wie man auf meiner Website sehen kann, schon vor ein paar Jahren, allerdings MUSS ich da durch (ich würd mir die 40€ fürs Visum auch gern sparen. Sicherlich ist es ein bisschen knapp aber ich teile die Einschätzung von BIKEMIKE, dass man sich nicht ewig an den Stätten aufhalten muss. Mit gehts vorrangig um ein Gefühl für Land und Leute, die je weiter weg von Touristenattraktionen umso authentischer sind.
Eine Frage noch: Lohnt sich Amman, besonders viel Gutes habe ich bisher nicht gehört?
Um noch etwas Öl ins Feuer zu gießen will ich nicht unerwähnt lassen, dass die israelischen Grenzer sicherlich nicht uninteressierter werden, wenn sie auch noch meinen iranischen Stempel sehen - aber da muss man durch...
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#617773 - 05/06/10 09:53 AM
Re: Beirut-Jerusalem in 2 Wochen?
[Re: farsibasti]
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Hi,
bzgl. Amman: Es gibt ein paar sehenswerte Dinge, wie die schwarz/weiße, die blaue Moschee und die römischen Ruinen (Jerash ist aber eindrucksvoller) im Zentrum. Ansonsten ist der Mix aus Moderne / Orientalisch reizvoll. Allerdings geht in die Stadt schön bergab und da darfst Du anschließend wieder hoch. In einem Tag hat man alles wesentliche gesehen.
Empfehlung: bei engen Zeitplan lass es weg.
Gruß Thomas
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#617813 - 05/06/10 11:18 AM
Re: Beirut-Jerusalem in 2 Wochen?
[Re: JohnyW]
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PMB
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Zu Amman. Wenn du noch irgendwo Zeit sparen musst, dann hier. Ist zwar interessant, aber als Grosstadt im Mittleren Osten ein Moloch. Fahrradtechnisch mehr als unangenehm. Viel Verkehr und man verirrt sich sehr schnell.
Die grossen Sehenswürdigkeiten in Jordanien sind anderswo.
M.-
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#617872 - 05/06/10 03:16 PM
Re: Beirut-Jerusalem in 2 Wochen?
[Re: farsibasti]
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Nach euren Einschätzungen macht es somit wohl Sinn die Strecke von Beirut nach Damaskus mit dem Bus zu fahren und dann loszuradeln. Zumal ich vorher 7 Wochen im Libanon bin und zumindest auf Wochenendtouren das Land erkunden kann. Hallo, die Überquerung von Libanon- und Antilibanongebirge ist meiner Meinung nach einer der besonders attraktiven Teile Deiner geplanten Route. Man sollt nur nicht den Fehler machen und ab Beirut die Hauptstrasse Richtung Damaskus nehmen. Es gibt die Möglichkeit, sich über die Dörfer bis kurz hinter Sofar zu schlängeln um dann auf der Hauptstraße die letzten 100 Höhenmeter bis zum Pass zu fahren. Auf der anderen Seite runter geht das schon mit dem Verkehr, weil man da fast gleich schnell fährt wie die anderen. In der Bekaa-Ebene kann man dann wieder auf Nebenstrecken ausweichen. Viel interessanter ist jedoch die Strecke über den Chouf-Berg (mit den wunderschönen Zedernwäldern) weiter südlich. Man erreicht die Bekaa-Ebene dann in Kafraiya, von wo es nur noch ein Katzensprung nach Masnaa an der syrischen Grenze ist. Noch besser ist hingegen der Col des Cedres zwischen Bcharre im Qadicha-Tal und Ainata. Ausgangspunkt wäre Chekka oder Tripoli, die beide mit Bus von Beirut aus schnell erreichbar sind. Dann gehts allerdings bis auf gut 2500m hoch. Wunderschön und völlig einsam im oberen Teil. Ab Masnaa gibt es erstmal nur die Autobahn Richtung Damaskus, allerdings nun wesentlich weniger Verkehr ab der lib. Grenzstation, außerdem ist sie besser ausgebaut als auf libanesischer Seite. Du kannst die Autobahn bei der ersten Ausfahrt nach dem syrischen Grenzdorf wieder verlassen und auf der alten Strasse zunächst parallel und dann über Al Hidd direkt nach Damaskus runterrollen. Am Schluss geht es nochmal durch ein kühles Tal mit vielen Fischrestaurants direkt am Fluss. Ich würde mir das nicht nehmen lassen und auf den Bus verzichten (oder zur Not den Bus nur bis zum Pass nehmen und den Rest selber fahren). Empfiehlt sich auch schon allein deshalb, weil Libanon ein sehr kleinräumiges und abwechslungsreiches Land ist und man mit dem Bus z.B. die Bekaa-Ebene nicht wirklich erfahren kann (wo die Leute doch ganz anders ticken als auf der anderen Seite des Gebirgszugs oder gar an der Küste). Viel Spass! zaher
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