Hallo,

ein Trekkingrad für meine Frau ist gesucht. Einsatzort Stadt, ab und zu leichte Touren. Fahrleistung ca. 2000 km / p.a., in der Stadt häufiger Anhängerbetrieb, auch mit Steigungen. Die Kettenschaltung findet meine Frau gut ("fährt sich so leicht" - bisher fuhr sie 'ne SRAM-7). Federgabel wird auch als angenehm empfunden.

Als nicht ganz einfach erweist sich die Klärung, ob eine Weber Kupplung EH am Ausfallende montierbar ist.

Weber Kupplung EH - Hebie Ständerbefestigung 40 mm

Problem ist, dass das Ausfallende am Bergamont außen gewölbt ist, es ist jetzt die Frage, ob die von Weber gelieferten Distanzhülsen (Durchmesser 11 mm) in die Sacklochbohrung des Ausfallendes (Durchmesser 10,5 mm) passen... Supernett von Weber ist, dass sie dem Produktmanager von Bergamont schnell und unbürokratisch ein Muster zum ausprobieren geschickt haben :-)

Fallen Euch irgendwelche eklatanten Schwachpunkte an dem folgenden Modell auf (außer dem Scheinwerfer...), welche mich vom Kauf abhalten sollten. Preis liegt bei 900 Euro.


BERGAMONT 700C Trekking Alloy 6061 Ultra Lite Tubing, Hydroformed, 3D forged Dropouts, Trekking-Geometrie
Rahmenhöhe: Lady: 48
Farbe: Shiny Dark Silver
Gabel: RST Vita TNL, 60mm, TNL Lockout
Dämpfer: -
Steuersatz: TATTOO SI-919, Semi Integrated, Cartridge Bearing
Lenker: TATTOO Riserbar OS
Vorbau: TATTOO Pro Vario Stem
Sattel: SELLE ROYAL 5058 DRC für Lady und 5058 HRC für Gent
Stütze: TATTOO Comp
Schaltwerk: SHIMANO Deore XT
Umwerfer: SHIMANO Deore LX
Schalthebel: SHIMANO Deore
Bremsen: MAGURA HS11, Hydraulische Felgenbremse
Naben: SHIMANO DH-3N71 Nabendynamo / Deore
Kassette: SRAM PG-950, 11-32Z
Felgen: ALEX TA-19
Reifen: Schwalbe Marathon Cross, 40-622, Reflex Seitenwand
Kurbel: SHIMANO FC-M521-S, 48/36/26Z
Innenlager: SHIMANO BB-ES25-AK
Pedale: WELLGO C-33
Extras: CN Edelstahlspeichen, KMC CN-HG53 Kette, Gepäckträger: RACKTIME Fold-it, Beleuchtung: B&M v / h Lumotec Fly-N / Selectra Plus, Standlichtfunktion hinten, Schutzbleche: TATTOO SP-45A*3
Gewicht: ca. 15,1kg

Bergamont Horizon 6.0


Dank+Gruss
Jens

Nö

Hallo,

für Anhängerbetrieb mit Steigung würde mich die Federgabel auf Dauer stören. Zu schwer, und der Lockout wird meist vergessen und das Ding vernichtet ganz schön Energie am Berg. Gerade mit Last (Anhänger) dürfte Wiegetritt am Berg angesagt sein, und dann immer den Lockout aktivieren...?
Gepäckträger mit 2.Strebe würde bei Oberbeladung, z.B. mit Zelt, das seitliche Einhängen der Taschen erleichtern. Eine Nabenschaltung (Alfine oder so) fände ich persönlich indizierter. Kettenschaltung bringt ab und an Einstellarbeit mit sich. Ist aber Religion. Wäre eine Alfine nicht auch im Stand schaltbar? Das fände ich im Hängerbetrieb in der Stadt auch sehr vorteilhaft, da oft Stopandgo, viel Gewicht und daher kleiner Gang.

Gruß, Marco

Ein unschlagbares Argument für die Dose, sprich Nabenschaltung. Aber bitte ohne Rücktrittbremse

Schau Dir doch dann mal das Vitess N-8 SL an. Listenpreis 699 Euro. Welche Weberkupplung da passt, keine Ahnung. Mir persönlich sind die Reifen einen Tick zu schmal, 42-622 sind ohne Federung besser. Ein kulanter Händler ist beim Tausch neu gegen neu behilflich.

Ich fahre zwar "nur" ein Vitess 4.8, bin vom Rahmen aber sehr positiv überrascht. Und das PL-Verhältnis ist spitze, habe es ja auch im Winter 120 Euro unterm Listenpreis bekommen.

Gruß
Jürgen

Gibt es einen echten Grund für »Lady« (was wohl einen Rahmen mit Durchstieg beschreibt)? Wenn Deine Frau nicht mit Rock fahren will, ist ein Diamantrahmen die bessere, weil steifere Alternative. »Es war schon immer so und ist so üblich« ist nur ein schwaches Argument.
So einen Rahmen hatte ich auch mal, es war eine kostenlose Gelegenheit. Innige Liebe ist trotz mehrerer Reisen nicht entstanden.

Falk, SchwLAbt

Ach Q....
Mal abgesehen, das Federgabeln in dem Preissegment meist nicht so das wahre sind, trifft nicht eine Deiner Annahmen zu.
Wer mit nem beladenen Anhänger im Wiegetritt nen Berg hochschnauft, macht definitiv was falsch.

Für den Anhängebetrieb empfielt sich eher einen sehr leichten Berggang zu verbauen. Zudem ist meine Erfahrung, das sich Schaltungen, welche im stand schaltbar sind, da ebenfalls sehr positiv bemerkbar machen.
Gegenüber einer 7-g-Sram-Nabe kann man sich aber fast nur noch verbessern.

job

Vielleicht hängt das damit zusammen, daß Marco eine Nabenschaltung empfiehlt ("Alfine oder so"). Da wird es mit dem sehr leichten Berggang nichts, es sei denn, man kann sich die Rohloff leisten.

Ich könnte natürlich mein T-400 entrohloffizieren, und dann die abgelegte Rohloff im näheren Familienkreis verbauen. Macht ja so mancher hier im Forum... :-)

Aber Scherz beiseite: es soll tatsächlich eine Kettenschaltung werden, dann braucht's auch keinen Wiegetritt am Berg. Und auf einen Rahmen mit hohem Oberrohr hat die Dame nun mal keine Lust...

Entscheidend wird nun, ob die Bergamont'schen Sacklöcher im Ausfallende für neuzeitliche Kupplungsbefestigung ausreichend sind oder ggfls. passend gemacht werden können....

Gruss
Jens

Kein Wiegetritt, weil Kettenschaltung? Mit dieser Begründung komme ich nicht mit.

Falk, SchwLAbt (keine Kettenschaltung [mehr], trotzdem kaum Wiegetritt)

Pro Dose dachte ich da eher an das Argument von Globetrottel, mit Anhänger im Stand schalten zu können. Das ist nun wirklich nicht von der Hand zu weisen. Wie oft stand ich schon an der Ampel und hatte einen zu großen Gang drin, aber "gottseidank" keinen Anhänger hinten dran.

Das bessere Übersetzungsverhältnis, dass man mit einer Kettenschaltung hinbekommen kann, verhindert nicht dass das oben Beschriebene passiert

...könntest Du Dich etwas präzisieren, um dem Eindruck der zwanghaften Opposition etwas vorzubeugen?

Danke.

Ich find dieser "im Stand schalten bei Lasten"-Wahnsinn ist etwas überbewertet. Wie oft musste ich schon eine Notstehung vollbringen aus dem zügigen Fuhrbetrieb (48-13 zB) und rumpelte dann gemütlich mit Kraft wieder an. Die heutigen Kettenschaltungen würgen doch ruckzuck vorne schonmal aufs mittlere Blatt und ist das vollbracht sind hinten 4-6 Gänge leichter auch keine Sache mehr. Das zieht sich auf 5m hin und ist vollbracht. Im absoluten Notfall, kann man ja grade bei Hängerbetrieb und dem seltenen Fall von spontanen Notbremsen einer Abfahrt im Übergang zu einer Auffahrt, ja das HR kurz entlasten und so schalten.
Aber selbst dieser Fall ist auch mit einem echten Lastenrad zu machen, wo auf dem HR 80kg lasten - ohne Fahrer...

Jetzt nur wegen dem Standschaltargument bei einem günstigen Rad für eine Rohloff zu plädieren, halte ich für maßlos übertrieben.

Claudius

eben, eine Rohlauf pro Haushalt ist genug - so toll ist die teure Kaffeemühle nun auch wieder nicht...

Im Stadtverkehr ist "im Stand schalten" Gold wert. Fällt mir immer dann auf, wenn ich mit dem Kettenschaltungsdienstrad unterwegs bin. Ich bins aber auch einfach gewohnt nur dann zu schalten, wenn ich das will und nicht schon vorrausblickend (was eh nicht immer geht)

Erst mal muss man die Anhängerkupplung überhaupt befestigen können.
Das Ganze gestaltet sich zur Odyssee.
Hat bei der Rahmenentwicklung bis dato keine Rolle gespielt, so heute morgen der Produktmanager, Kupplungsbefestigung sei im Lastenheft nicht enthalten.
Die Musterkupplung von Weber sei noch nicht eingetroffen.
Notfalls könne man ja die Distanzhülsen von Weber etwas abfeilen.
(HAHA! Die müssen aufgrund der saudämlichen Außenwölbung der Ausfallenden die gesamten Anpresskräfte der Kupplungsbefstigung aufnehmen, dürften also zusammen mit den Schrauben das am stärksten belastete Teil sein.)
Bin wahrscheinlich der einzige Kunde in Deutschland, der an ein Bergamont Trekkingrad eine Weberkupplung montieren will...
mann-oh-mann...

Ersteinmal, hast Du Dir ausgerechnet eines der wenigen Bergamont-Modelle ausgesucht, dass einen Hinterbauständer mit dieser speziellen Befestigung hat. Da hat eine Weberkupplung vielleicht noch keine Rolle gespielt.

Zweitens, es gibt hunderte von Alternativen!!! Stevens z. B., oder Fahrradmanufaktur. Bei den VSF-Läden spielt ein Fahrradanhänger mit Sicherheit eine große Rolle. Deshalb bieten die keine Bergamont aber dafür Fahrradmanufaktur und Patria an.

nö, die Bergamont in dieser Liga haben alle die gleichen Ausfallenden...

ja, wird nun evtl. ein Stevens werden... die haben Pletscher Hinterbauständer und verbauen Suntour

Fahrradfraktur find ich in diesem Fall nicht so prickelnd, T300 ist entweder ungefedert oder sackschwer

Klar gibt es hier Dutzende Alternativen. Ist schließlich "Brot-und-Butter-Klasse"

Gruss Jens

Also Weber-Kupplung EH lt. Bergamont montierbar. Es müssen nur die Unterlegscheiben etwas befeilt werden.

So weit so gut, nur hat nun der Händler das eigentlich reservierte Rad inzwischen verkauft... Nun warte ich wieder, diesmal auf eine Lieferauskunft von Bergamont....

Gruss
Jens

... und einen Tag später wurde das Rad im Lager, dem Bike-Lager sozusagen, wieder gefunden... "da bin ich gestern drei Mal dran vorbeigelaufen", so die Erklärung...
nun denn...

Naja Job hat schon recht,

1) Wenn Du eine FG mit LO hast, dann vergisst Du den an einem steilen Anstieg garantiert nicht.

2) Ich fand Wiegetritt und Anhänger nicht so toll, es bringt recht viel Unruhe in die Kupplung, fühlte sich sehr "materialmordend" an. Ich habe im Zweifelsfall geschoben. Lieber 1/2h am Berg "schiebend" geschuftet, als danach Zeit und Nerven zu verlieren, weil's Material zerlegt hat.

Ich würde den Lockout vergessen bzw. mir wäre es zu nervig, ihn immer zu aktivieren und deaktivieren. Mir wäre eine Federgabel zu schwer, besonders im unteren 28 Zoll Preissegement und eine ungelockte Federgabel kostet nunmal Energie am Berg. Darauf zu antworten "Trifft nicht eine Deiner Annahmen zu" finde ich ...seltsam.

Gruß

oh mann...

Wieso sollte die Federgabel den Vortriebsenergie fressen?
Das tut sie nur dann, wenn man im falsch verstandenen Ehrgeiz wie ein Berserker im Wiegetritt und im großen Gang einen Berg hochstampft.
Fährt man mit rundem Tritt, hoher Trittfrequenz gibts keine Einflüsse.

job

Nicht jeder fährt ausschließlich in jeder Situation mit rundem Tritt und hoher Frequenz. Ich bevorzuge diese Art zwar auch, aber dennoch kann die Situation des Wiegetritts vorkommen - sei es zur Entlastung, den verpassten Schaltvorgang, den letzten Meter am Hügel, das Anfahren im hohen Gang, der Endspurt bei "gerade noch grün". Hängt auch vom eigenen Fahrstil ab.

Diese und andere als störend empfundene Nachteile führen dazu, das Federgabeln selbst im Nachhinein in Starrgabeln getauscht werden - von Denen, die es auch so sehen, und die gibt es. Soll jeder selbst entscheiden, und alles hat seine Vor - und Nachteile. Mir gefällt nur nicht der leicht abschätzige Beigeschmack von Formulierungen wie "trifft nicht eine Deiner Annahmen zu" oder "oh mann". In einem Forum geht es immer, wie Du weißt, um unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen. Was für mich war ist weißt Du nicht, und was für den Fragesteller war ist weiß ich auch nicht.
Ich gebe meine Erfahrung, Du gibst Deine Erfahrung. Der Fragesteller zieht die persönliche Bilanz daraus. Entwertung des Andersdenkenden sieht mein Niveau zumindest nicht vor.

MfG

Danke für Eure Tips, Rad ist geordert, es muss noch die Weber-Kupplung montiert werden.

VG
Jens

Dir viel Spaß mit dem neuen Hobel. Und entschuldige, das wir Deinen Faden strapaziert haben.

Gruß