Ein kurzer Bericht und ein paar Bilder von unserer heurigen Ostertour: von Bozen nach Bologna.

Vorweg grob die Routenführung:


- Erster Tag: von Sigmundskron bei Bozen hinauf ins Überetsch, vorbei am Kalterersee und der Etsch entlang nach Trient und weiter bis Rovereto.
- Zweiter Tag: weiter der Etsch entlang bis Rivoli Veronese und dann durch die Hügel zum Gardasee hinüber und am Mincio entlang bis Mantua.
- Dritter Tag: an Mincio und Po entlang bis Ferrara
- Vierter Tag: von Ferrara nach Bologna

Eigentlich wollten wir von Sillian/Osttirol nach Bologna radeln, aber die Wetterlage ist uns für eine Fahrt durch die Dolomiten zu unsicher. Außerdem ist der schöne Radweg auf der alten Dolomitenbahn noch tief verschneit und wir entscheiden uns für den frühlingshafteren Startpunkt Bozen/Sigmundskron.

Die Tour beginnt also mit einem schönen Anstieg ins Überetsch; durch alte Eisenbahntunnel und schöne frühlingshafte Weingärten:





Vorbei am Kalterersee rauschen wir wieder hinunter ins Tal der Etsch:



und weiter durch die ausgedehnten Wein- und Obstkulturen von Südtirol und Trentino


Kurze Kaffeepause an der Piazza del Duomo in Trient:


Der Radweg verläuft streckenweise unmittelbar an der Autobahn


aber auch wunderschön quer durch die Weingärten


Am zweiten Tag werden wir durch eine technische Panne in Rovereto aufgehalten und legen daher die ersten 25 km mit der Bahn zurück, bevor wir uns wieder auf die Räder werfen.



Italien an einem Sonntag vormittag:




Vor Rivoli Veronese ein steiler Anstieg auf neuem Radweg:



und durch die Hügel hinüber zum Gardasee





Von Peschiera bis Mantua folgen wir dem Mincio





Mantua am Morgen des dritten Tages:


Die große Ebene erwartet uns:



Schöne Flüsse sehen anders aus - erste Blicke auf den Po



Der Radweg ist angenehm zu fahren und nicht gerade überlaufen




Auch über kräftezehrende Anstiege können wir heute nicht klagen





Ferrara, Castello Estense:


Vierter Tag: Ferrara im Morgenlicht


Ein trüber Tag, aber es bleibt bis zum Abend trocken:







Die letzten Kilometer vor Bologna werden noch einmal spannend, aber wir vertrauen dem Navi und dem Track von Ferrarabike.com



Einfahrt Bologna



Unser Zielpunkt: Fontana del Nettuno



Bologna an einem Gewitterabend:


und am nächsten Tag





Hans

Danke schön. genau so etwas möchte man im Frühling sehen (und fahren)
Gruß vom Oberrhein Nat

Hallo!

Sehr schöne Bilder

Hallo Hans,

dieser Radweg zum Gardasee wirft mich glatt aus den Planungen zu unserer Pfingsttour, die ohnehin stark von Eurer Tour letztes Jahr inspiriert war.
Kannst Du genauere Angaben über den Weg Rivoli-Peschiera machen?
Wart ihr diesmal ohne Kinder unterwegs? DIe Entfernungen wären sonst sehr sportlich!

Vielen Dank für den Bericht und die tollen Bilder!

vg

edwin

Hallo Edwin,

wir waren dieses Mal zu dritt: ich mit meiner Frau und unserem 15-jährigen Sohn. Die ersten drei Tagesetappen waren jeweils ziemlich genau 100 km; am zweiten Tag haben wir nach einem zeitaufwändigerem technischen Problem die ersten 25 km mit der Bahn zurück gelegt, um den geplanten Etappenort Mantua nicht zu gefährden. 125/130 km wären uns an dem Tag dann zu viel geworden.

Für die gesamte Bozen-Bologna-Tour haben wir die Tracks von Ferrarabike.com (mit einigen Änderungen) verwendet. Es war unsere erste Tour mit Navi; falls du ebenfalls bereits in die Welt von Garmin und co. eingestiegen bist, sende ich dir gerne die Tracks zu.

Wenn nicht, dann könnte ich dir die Route auf andere Art und Weise halbwegs zusammenstellen oder auf Gpsies übertragen.

Soviel vorweg: von Rivoli nach Peschiera gibt es keinen durchgehenden beschilderten Radweg, sondern man fährt auf Nebenstraßen und teilweise Radwegen durch die (sehr schöne) Landschaft; es ist ein ziemliches Auf und Ab, bis man das erste Mal (etwa auf der Höhe Lazise) den See erblickt. Dann fährt man einige hundert Meter vom Ufer entfernt halbwegs eben nach Süden und die letzten paar hundert Meter unmittelbar am See bis Pesciera.

Melde dich noch einmal kurz und ich schicke dir die Route.

ABER: deine geplante Tour ist vom Reschenpass nach Venedig. Da würde ich nicht über den Gardasee und die Po-Ebene fahren, sondern die landschaftlich insgesamt wesentlich reizvollere Route durch das Valsugana nehmen. Also von Bozen nach Trient, mit Zug oder Bus zum Caldonazzosee hinauf, durch das Valsugana nach Bassano del Grappa und weiter über Padua nach Venedig.

Hans

Hallo Hans,

erstaunlich, was man in ein paar Tagen alles schaffen kann! Schöne Frühlingstour, toll fotografiert! Viele Motive sind mir bekannt, erscheinen aber in dieser frühen Jahreszeit doch etwas anders. Ist der Weg entlang des Mincio jetzt durchgängig asphaltiert? Wir sind 2003 mal von Peschiera aus ca. 15 km am Mincio entlang da gab's noch sandgeschlämmten Schotter. Die Italiener, die tun was!

Danke und Gruß von Dietmar

Hallo Dietmar,

danke; ja, es war eine schöne Frühlingstour, auch wenn die Kilometer in der Po-Ebene landschaftlich nicht wirklich seufzerlösend sind. Aber das weißt du ja selber. Vielen Dank auch nochmals für deine Unterstützung bei der Planung.

Hmm, am Mincio entlang? Ich denke, dass gerade die ersten 10 oder 20 Kilometer unmittelbar nach Peschiera durchgehend asphaltiert sind; danach folgen wohl auch ein paar Schotterpassagen, aber der Großteil bis Mantua hat eine perfekte Oberfläche.

Schöne Grüße aus dem Salzburger Land,

Hans

Hallo Hans!
Du hast da eine tolle Reise gemacht, sie interessiert uns sehr und ich würde die Route gerne einmal fahren. Könntest Du mir die Garmindaten zukommen lassen.
Ich bin nach wenig in Italien mit dem Rad herumgekommen, obwohl ich dieses Land sicherlich schon mehr als 20mal besucht habe.
Vielen Dank für Deinen netten Beitrag!
Viele Grüße aus der Nähe von Aachen,
Siegbert

Hallo Siegbert,

ich hatte mir die Tracks für die ganze Strecke von Bozen nach Bologna von Ferrarabike heruntergeladen. Das hat sehr gut funktioniert und ich denke, das ist auch für dich am einfachsten. So hast du alles im Original und ist nichts verfälscht mit Wegpunkten, Umwegen oder Abkürzungen, die wir uns selber gemacht haben.

Die ersten paar Dutzend Kilometer sind wir abweichend vom Etschradweg gefahren. Da wir diese (schöne) Rad-Autobahn von Bozen nach Trient in den letzten Jahren schon ein paar Mal gefahren sind, haben wir uns dieses Mal für den kleinen Umweg ins Überetsch (Eppan-Kaltern-Kalterer See) entschieden und sind dann erst nach der Provinzgrenze wieder auf den Etschradweg gestoßen. Diesen selbsterstellten Track sende ich dir gerne zu, wenn du mir per PN deine Emailadresse sagst.

Es war tatsächlich eine sehr schöne Tour für uns und sie hat uns gut gefallen, aber die zweite Hälfte ist landschaftlich keine seufzerlösende Offenbarung mehr. Da gäbe es sicher aufregendere Alternativen in Norditalien. Kennst du mein Foto-Album schon? Da könntest du bei Interesse auch noch andere sehr schöne Touren in Italien finden. Ich denke dabei auch ein wenig an die Jahreszeit. Jetzt im Mai und Anfang Juni ist Bozen - Bologna noch sehr schön, aber im Juli und August ist die Po-Ebene erdrückend heiß und schwül, da würde ich nicht mehr fahren wollen.

Schöne Grüße aus dem Salzburger Land,

Hans

Hallo Hans,

eine schöne Reise habt Ihr da gemacht. Offensichtlich gefällt uns beiden Norditalien gut ;-)

Auch im Juli und August gibt es Tage an denen man Touren fahren kann. Als Beispiel dafür gibts hier einen Reisebericht von einer Fahrt von Brixen/Südtirol nach Bologna am 6.August. Wir haben wohl nicht so viel gesehen wie Ihr, es war aber trotzdem ein toller Tag mit vielen Eindrücken.

Thomas

Hallo Thomas,

ja, da gibt es eine schöne Gemeinsamkeit. Für unsere letztjährige Sommertour (Etsch und Valsugana) haben wir übrigens in Punkto Valsugana auf Informationen in deinem Blog zurück gegriffen.

330 km an einem einzigen Tag, da kann unsereiner nur vor Neid erblassen. Auch deine weiteren Touren im Blog sind beachtenswert und sehr schön festgehalten.

Hans

Die Bilder sind wirklich total schön. Das war sicher eine super Reise. Ich finde Oberitalien ist einfach nur wunderschön. Das zeigen ja auch die Bilder wieder eindrucksvoll. Leider habe ich es bis jetzt noch nie geschafft dort eine Radtour zu machen, aber das ist definitiv eines meiner Ziele die ich für die nächste Zeit habe. Mich würde es ja auch interessieren in der Toskana eine Tour zu machen.

freut mich wenns geholfen hat Die Idee für die Fahrt nach Bologna ist auch ein wenig von diesem Posting gekommen


na ja - sowas geht nicht oft. mit Rückenwind auf komplett flacher Strecke ists nicht so weit wie es klingt. Eigentlich war es auch ein bischen schade so zu hetzen, es hätte sehr viel mehr zu sehen bzw. zu fotografieren gegeben. Aber das geht auch ein anderes Mal

Thomas

Hallo Kornip,

in meinem Fotoalbum kannst du noch einige weitere Mehrtages-Touren in Oberitalien zu sehen bekommen.
Es gibt hier im Forum einige echte Italienspezialisten, auch mit Toskana-Erfahrung, mit schönen Reiseberichten.

Hans

Hallo Thomas,

auch wenn die Bedingungen ideal sind, nötigt mir diese Entfernung Respekt ab; es wäre weit außerhalb meiner eigenen Reichweite. Mein Sohn und ich fahren jedes Jahr eine Zweihunderter und sind danach jedes Mal wieder der Meinung: MEHR muss nicht sein. Vor zwei Wochen waren wir ebenfalls unterwegs.

Unsere nächstjährige Ostertour wird übrigens von Sillian nach Ravenna gehen. Ostern ist spät im April und die anfängliche Dolomitenetappe sollte machbar sein.

Schöne Grüße aus dem Salzburger Land,

Hans

Wenn ich das richtige sehe über 200 km auf MTB mit Stollen-Reifen. Beachtliche Leistung ...

Das macht hiernach

http://www.rennradtraining.de/kreuzotter/deutsch/speed.htm

gegenüber einem Rennrad ca. - 2 km/h aus. Ich denke das ist noch untertrieben. Allein die Montage von Slick-Reifen würde einen großen Unterschied machen.

Gruß
Peter

Hallo Peter,

ich fahre Reifen mit glatter Lauffläche, aber mein Sohn will sich von seinen geliebten Stollenreifen nicht trennen; Slicks auf dem MTB sind für ihn und seine Freunde eher, ääähm, etwas für Warmduscher und Beckenrandschwimmer.

Aber du hast recht, da kommt von der Energie einiges nicht in den Vortrieb.

Aus seinem Rennrad ist er leider heraus gewachsen und bevor wir ein neues anschaffen, muss er zu wachsen aufhören.

Hans