Hi,

im nächsten Sommer plane ich, mit dem Fahrrad die Länder Österreich, Schweiz, Frankreich und Spanien zu durchfahren. Es gibt einige offene Punkte, die ich gerne im Voraus klären möchte. Es wäre nett, wenn Ihr mir vielleicht kurz einen Tip geben könnt (evtl. auch Seiten im Internet mit den gewünschten Infos).

1) Auf welchen Straßen darf in den o.g. Ländern mit dem Fahrrad gefahren werden? In Deutschland ist das Fahren per Fahrrad auf Bundesstraßen (soweit es sich nicht um Schnellstraßen oder Autostraßen handelt) in Ausnahmefällen erlaubt. Ausnahmefälle sind laut Angaben der Polizei die Umstände, daß es keinen geeigneten Radweg neben der Straße gibt. Nebenstraßen dürfen in Deutschland bekanntlich meistens befahren werden, Autobahnen dagegen gar nicht.

2) Während meinen Radreisen innerhalb Deutschland hatte ich stets die Möglichkeit, kurzfristig eine Übernachtungsmöglichkeit zu erhalten, indem ich am Fremdenverkehrsamt Informationen (z.B. Zimmernachweis) erhielt. Wie verhält sich dies in den o.g. Ländern? Gibt es dort auch Fremdenverkehrsämter? Wie kann ein Zimmer am Wochenende gefunden werden, wenn keine Ämter geöffnet sind?

3) Gibt es im Internet eine Übersicht über Campingplätze in Europa? Da ich mit Zelt unterwegs bin, möchte ich gerne Campen und meine Route ein bißchen danach ausrichten.


Besten Dank schon mal,

Hannes

hallo hannes,
zu frage drei kann ich dir in bezug auf frankreich "entwarnung" geben. wir sind vor zwei jahren von strasbourg nach bordeaux geradelt, auch mit zelt. eine liste von campingplätzen hatten wir keine, aber auch keine probleme, dennoch welche zu finden. sind in frankreich eigentlich überall welche anzutreffen, wir haben auch immer einen platz bekommen. ab und zu haben wir auch wild gezeltet, war auch kein problem. ich finde, wenn man sich vorher campingplätze raussucht, ist man viel zu fixiert. ich finde es spannender, einfach draufloszufahren. wir sind jeden tag an mindestens zwei bis drei plätzen vorbeigefahren und konnten uns teilweise sogar aussuchen, wo wir bleiben. selbst in touristisch weniger erschlossenen regionen.
viel spaß auf deiner tour,
ludwig

Hier findest Du u.a. Europatour 2002 und 2003

http://www.cs.unca.edu/~boyd/touring/tour02/tour.htm


Weitere Möglichkeit :
Du kannst die Länder Deiner Wahl hier unter SUCHE eingeben.Du wirst viele Tipps finden......und Zeit zum Lesen brauchen

Grüße,Chris

Hallo!


Das verhält sich auch in den anderen Ländern wie in Deutschland. Kleine Korrektur: In Deutschland ist das Fahren per Fahrrad auf Bundesstraßen (soweit es sich nicht um Autostraßen handelt, es nicht explizit durch Beschilderung verboten ist und es keinen parallelen Radweg gibt) immer erlaubt.


Auch so wie hierzulande. Leider schliessen - wie auch in Deutschland - die Fremdenverkehrsämter meist schon gegen 18 Uhr.

Gruss
Uli

Hallo Hannes,

1) der ADFC bietet Reiseinformationen zu den meisten europäischen Ländern. Die Warnung vor den routes nationales in F würde ich nicht überbewerten, es gibt auch welche mit relativ wenig Verkehr.
In Spanien bin ich 1998 ca. 500 km auf den autovias gefahren, das ging bei meiner Route gar nicht anders. Mit Ausnahme der Costa del Sol, die Du besser meiden solltest, war das auch verkehrsmäßig kein Problem.

2) keine Ahnung, hab ich nie in Anspruch genommen, immer auf gut Glück was preiswertes gefunden. Touristinfos sollte es aber inzwischen EU-weit geben.

3) durch die besagten Länder bin ich mit der jeweiligen Generalkarte ("Alpenländer", "Frankreich", "Spanien/Portugal") gefahren und hab mich gut zurechtgefunden. Die meisten Campingplätze waren in diesen Karten eingezeichnet. Nur für Spanien hab ich übers Indernetz zusätzlich Adressen rausgesucht (die Seite weiß ich nicht mehr, ist schon ewig her) von Hand in die Karte eingetragen. Letztlich war das aber auch nicht nötig, denn in F und E kann man prima auf Bauernhöfen oder bei/in kleinen Dörfern zelten, wenn man vorher nett um Erlaubnis fragt. Die Route würde ich eher von Landschaft und Kultur abhängig machen, schlafen kann man fast überall.

Wo in Spanien soll's denn hingehen? Für eine Ost-West-Alpendurchquerung und Spanien Nord-Süd hätte ich einen schönen Routenvorschlag.

Daniel

Die Telefonnummern von Tourist-Informationen stehen normalerweise in Reiseführern. Man muss nur, wie schon erwähnt, an die Öffnungszeiten denken. In der Hauptsaison (Juli/August) und am Wochenende kann es sinnvoll sein, ein paar Tage vorauszuplanen.
Hilfreich ist auch, ein Jugendherbergsverzeichnis dabeizuhaben. Deutsche Handys funktionieren auch im Ausland, bei längerem Aufenthalt lohnt es sich, eine Prepaid-Karte im Land zu kaufen.

Ich lege mir immer ein grobe Route fest und suche dann die Orte oder Regionen im Internet, da findet man in der Regel alle wichtigen Informationen und Adressen, auch zu Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen, Freizeitmöglichkeiten etc. Dann kaufe ich nur noch einen dünnen Reiseführer dazu, falls man mal die Route ändert.

Sich gut vorher informieren und dann total spontan sein ist für mich die schönste Art zu reisen

Viel Spaß beim Planen und beim Radeln!

Hallo Hannes!
In Frankreich radelt es sich am besten auf kleinen Landstraßen: Du siehst was von Land und Leuten, entdecktst Sehenswürdigkeiten fernab der normalen Touri-Routen und hast meistens sehr wenig Autoverkehr.
In Frankreich habe ich bislang recht wenig Radwege gesehen-
dat is allerdings auch kein Problem, da die Franzosen fast immer viel Rücksicht auf Radfahrer nehmen.

In Spanien habe ich dagegen vorallem mit LKW-Fahrern auf Bergstraßen weniger tolle Erfahrungen gesammelt: Rücksicht scheint ein unbekanntes Fremdwort zu sein - d.h. teilweise hätten wir uns überholende LKWs per Hand berühren können.

Ansonsten haben wir in Spanien auch mal den Randstreifen von Schnellstraßen genutzt, wenn eine Fahrt auf Landstraßen ein sehr großer Umweg gewesen wäre. Die Polizei hat uns dabei zugelächelt - scheint damit also kein Problem zu haben.

Übernachten in Frankreich: Freunde von mir sind letztes Jahr einfach drauf los gefahren und haben sich am Spätnachmittag immer an die Hinweisschilder von Zeltplätzen orientiert und haben dabei immer ne vernünftige Schlafgelegenheit gefunden.

es grüßt

Hallo Hannes,

da du nich in exotische Länder reisen möchtest, sondern in Mitteleuropa bleibst, kannst du das alles recht entspannt angehen. Mit Spanien habe ich keine Erfahrungen, aber in den anderen Ländern gilt das Gleiche wie hier: Autobahnen und Kraftfahrstraßen, die mit den bekannten Schildern gekennzeichnet sind, sind tabu Vorhandene Radwege müssen meines Wissens in allen Ländern benutzt werden, aber es wird sich nicht unbedingt daran gehalten.

Touristeninformationen gibt es wie in Deutschland überwiegend in touristisch frequentierten Gebieten und größeren Städten, vermeintlich uninteressante Mittelstädte haben sowas eher nicht. Trotzdem haben wir bisher immer was zum Übernachten gefunden, entweder wir sind sowieso vorbeigekommen bzw. wir haben Wegweiser gesehen oder wir haben jemanden gefragt (letzteres war vor allem in der Schweiz öfter notwendig, ist allerdings auch schon wieder 10 Jahre her).

Vollständige Übernachtungsverzeichnisse, egal ob Hotels oder Camping gibt es wenn überhaupt nur von bestimmten Regionen. Ich persönlich besorge mir immer auf der CMT (Touristikmesse ) alles was halbwegs nach Übernachtungsverzeichnis aussieht sowie einen allgemeinen Länderprospekt, der in der Regel genügend Adressen und Internetlinks enthält, bei denen man weiteres Material bekommt.. Oder ich suche gleich im Internet das Fremdenverkehrsamt des betreffenden Landes .

Gruß Martina

Hallo Hannes,

zum Camping in Frankreich, Spanien und der Schweiz (woanders fehlen mir die Erfahrungen):

Frankreich: jede Menge kommunale Campingplätze (im Sommer), alle Orte mit einem solchen sind in den sowieso empfehlenswerten gelben Michelin-Karten (1:200000) eingetragen. Anhand dieser Karten sind wir seinerzeit 2500km durch ganz F ohne Zeltplatzprobleme gekommen.
Evtl. auch noch: http://www.camping.fr/ .

Schweiz: http://www.camping.ch/ oder vorher mal im Buchladen in den ADAC-Campingführer reinschauen. Wir haben dieses Jahr keine Zeltplätze gefunden, die es außer dieser Liste noch gegeben hätte.

Spanien: Auch hier scheinen die Einträge im ADAC-Campingführer relativ komplett. Andere Campings haben wir zwar gefunden, die hatten aber ausschließlich fürs Zelten ungeeignete WoMo-Stellplätze (Dauercamper). Diese Erfahrungen stammen vom letzten Jahr.

Gruss, Matthias

http://www.argus.or.at/aktuell/spanien.html
stimmt das was hier auf dieser Seite steht?

Hallo,

die Seite ist anscheinend von 1999, als tatsächlich ein "anti-Radfahrer-Gesetz" beschlossen wurde. Nach heftigen Protesten wurde das Gesetz aber weitgehend entschärft, genaueres steht in den Reiseinfos des ADFC.

Daniel

Hallo,

ich dank Euch für Eure zahlreichen Antworten. Am besten find ich die ADFC-Seite, keine Ahnung warum ich da nicht selbst drauf gekommen bin...
Falls es jemanden interessiert: Ich habe mich noch ein bißchen umgesehen und finde auch folgende Seiten hilfreich:

Auswärtiges Amt
Fremdenverkehrsamt

Bis bald,
Hannes

Hallo,
auch wenn ich schon etwas spät dran bin, möchte auch ich noch meinen Senf dazu geben ;o)

Das meiste ist bereits gesagt. In Spanien (waren dort 2001) konnte man auch auf autobahnähnlichen Schnellstraßen fahren, auf den Autobahnen selbst jedoch nicht (Unterschied Autopista/Autovia war kaum zu erkennen, leider weiß ich nicht, was was ist...). Offiziell ist eigentlich beides verboten, aber bei Fragen nach dem Weg wurden wir ständig auf die fette Piste verwiesen. Uns war anfangs recht mulmig, aber gestört hat das niemanden (keine einzige Hupe!).

Campen in FRA nur zu empfehlen, in ESP aber vorwiegend in Touri-Gebieten, d.h. am Meer. Abseits vom Meer ist es dann schon sehr dünn gesät.

Mehr auf unserer Homepage (Bayern-Gibraltar )
ciao
Bernd