Ich bin vor zwei Jahren von Luleå nach Haparanda auf der E4 gefahren. (Und weiter nach Kemi; übrigens auch mit dem Anliegen, einen Ausgangspunkt für die Rückreise zu erreichen: ich war in Luleå und wollte einen geeigneten Bahnhof anfahren - Rad im Zug ist wohl kaum irgendwo so problemlos wie in Finnland, das nur nebenbei).
Auf der E4 ist nördlich von Luleå nicht mehr allzuviel Verkehr. Allerdings ist der Zustand der Straße wohl mittlerweile so, dass ich sie mit dem Rad nicht mehr befahren würde. Damals war nur der Abschnitt von Luleå bis Råneå als
2+1-Straße ausgebaut. 2+1 bedeutet, man hat wechselweise 2 Fahrspuren in die eine Richtung und eine Fahrspur in die andere. Dazu eine Absperrung zwischen den Fahrtrichtungen und keinen Seitenstreifen. Die Abschnitte mit einer Fahrspur sind i.d.R. so schmal, dass ein LKW einen Radfahrer, der auf der Fahrbahnbegrenzung fährt, nur in Zentimeterabstand überholen kann. Ich habe das ein paarmal für kurze Abschnitte gemacht und war jedesmal heilfroh, es überlebt zu haben. Die LKWs fahren mit unverminderter Geschwindigkeit (ca. 100 km/h) vorbei (sie können ja auch nicht überholt werden), und zwar so dicht, dass man fast schon die Ellenbogen anlegt, damit sie einen nicht streifen. Ich habe da immer fast ausschließlich in den Rückspiegel geschaut, um darauf gefasst zu sein, wenn wieder einer vorbeibraust und der Luftstoß einen fast umwirft.
Damals war der Abschnitt von Råneå bis Töre im Ausbau auf 2+1, es fehlten nur noch Fahrbahnmarkierungen und die Absperrung in der Mitte. Mittlerweile ist das sicher längst fertiggestellt.
Von Töre bis Sangis war die Straße in dem Zustand, wie ich sie von sechs Jahren vorher kannte: Normale zweispurige Straße mit breiten Seitenstreifen. Ideal zu befahren. Ein kurzes Stück hinter Sangis zweispurig ohne Seitenstreifen. Immer noch besser als 2+1, weil man mit ordentlichem Abstand überholt werden kann (keine Absperrung in der Mitte).
Das letzte Stück bis Haparanda war dann wieder 2+1, aber hier ohne die Absperrung in der Mitte. LKWs konnten dort also auch auf den einspurigen Abschnitten mit ausreichendem Abstand überholen, weil sie auf die linke Spur der Gegenfahrbahn ausweichen können.
Ich weiß nicht, inwieweit die Straße mittlerweile auch zwischen Töre und Haparanda unbrauchbar gemacht worden ist, aber zwischen Töre und Luleå würde ich sie definitiv nicht mehr benutzen. Ich würde vorschlagen, von Morjärv bis Boden auf der 356 zu fahren und dann am südlichen Flussufer entlang nach Luleå.