Hallo,
nachdem ich in den letzten Jahren nur wochenweise auf Tour gehen konnte, steht im nächsten Jahr mal wieder eine mehrmonatige Tour an: Mitte Mai bis Mitte Oktober 2010 möchte ich erstmals über den grossen See hinüber nach USA/Candada gehen: Flug bis Vancouver, Fähre bis Prince Rupert und weiter Richtung Lake Louse - zurück nach Vancouver und dann der Küste entlang hinunter nach San Diego, dann ev. mit Bike oder Bus ins Landesinnere Richtung Rocky Mountains.
Ich weiss dass viele von Euch schon Erfahrungen gesammelt haben drüben, aber das Durchstöbern von "Tausend"-Seiten Berichten ist doch sehr anstrengend, deshalb meine Bitte: Wer kennt diese Route und kann mir ev. ein paar Tipps geben? Welche unerwarteten Erfahrungen habt ihr gemacht? Welche Routen, Camps, NP oder Sachen würdet ihr unbedingt weiterempfehlen? Tipps zum campen, tolle Routen, Finanzen? Highlights?.

Vom Zeitlichen planen wir (meine Frau und ich) etwa 10 Wochen in Canada und 10 Wochen USA.
Danke für Eure Tipps!

Betreffend Finanzen, Unterkunft und Tips kann ich dir warmshowers empfehlen. Gerade in den USA ist das sehr weit verbreitet.

Marisa

Hallo!

Starke Tour, die Du da vorhast. Fuer die Route die Kueste runter kauf Dir die Bibel (Bicycling the Pacific Coast). Darin sind alle Fragen diesbezueglich beantwortet. Ich fand die Strecke teils recht verkehrsreich. Hiker-Biker-Campsites sind cool.

Unerwartet war fuer mich, dass es von Lake Louise zurueck nach Vancouver auf dem Crownest Highway zwischen Cranbrook und Hope jeden Tag mindestens eine Passhoehe von deutlich ueber 1000 m zu bewaeltigen gab, die hoeher waren als der Yellowhead Pass in den Rockies. Nicht, dass ich es nicht gepackt haette, aber ganz so arg hatte ich es nicht erwartet. Kettle Valley kam wegen gerissener Felge damals fuer nicht in Frage.

Highlights? Geh am Mount Robson den Berg Lake Trail. Bis zum ersten Camp am See sind es 20 km und 800 Hoehenmeter. Ich war zweimal dort (einen Tag rauf, einen Tag runter). Besser ist es, wenn Du Dir oben noch Zeit fuer eine Tagestour nimmst.

Ferner hat mir Yoho gefallen (Iceline Trail!).

Trotzdem solltest Du Dir die Zeit nehmen und Dir Berichte ansehen. Die Leute hier haben sich ebenfalls meist die Rosinen rausgepickt und Du merkst nach Einsichtnahme von 3 Berichten bereits, dass die gleichen Ecken besichtigt wurden. Vieles erklaert sich dann von selbst und Du kannst Dir ueberlegen, was Du ansehen willst und was auslassen willst.

Gruss

Bernie

Hallo Thomas,
die von Dir anvisierte Route durch Kanada entspricht meiner letzten Tour durch Kanada. Vielleicht können Dir meine Notizen einige brauchbare Hinweise geben.

Von Vancouver entlang der Westcoast Richtung Süden bin ich vor längerer Zeit bis San Francisco gefahren. Auch hierzu gibt's einige Notizen auf meiner homepage.

mfg

- horst -

Wie ich gelesen habe, überquert der Crowsnest Highway (3) zwischen Lake-Louise und Vancouver fünf Gebirgszüge auf Pässen, welche bis zu 1.774 m.ü.M. erreichen... Eigentlich liebe ich ja die Berge... Aber, ich bin wirklich noch unschlüssig, welche Route denn von Lake Louise/Banff die empfehlenswerteste ist um nach Vancouver zu kommen. Möglich wären ja meines Wissens a) Lake Louise - Kicking Horse Pass - Rogers Pass - Revelstoke etc, oder b) Lake Louise - Radium Hot Springs, Cranbrook und dann auf den Crowsnet Highway oder c) Lake Louise - Canmore (Richtung Calgary), und auf der (40) oder (22) südlich über den Crownest Pass... Wer kennt ev. die verschiedenen Routen zurück nach Vancouver?

Danke für die bisherigen Infos.

Hallo!

Wie ich bereits erwaehnt habe, ist der Crownest Highway etwas huegelig, aber trotzdem natuerlich machbar, besonders wenn Du eh Berge magst. Mich hat es damals nur etwas ueberrascht. Zudem ist die Durchfahrt die den Manning Provincial Park (kurz vor Hope) schon toll, nicht zu vergessen die Abfahrt nach Osoyoos.

Ueber den Rogers Pass und Revelstoke zu fahren wollte ich nicht. Da bist Du auf dem Trans Canada Highway, wo der ganze West-Ost-Lkwverkehr entlang donnert. Ich muss zwar einraeumen, diese Strecke (Lake Louise-Kamploops) mit dem Pkw gefahren zu sein, aber dort habe ich mein Rad nicht wirklich vermisst. Bis Golden wird man auf dieser Strecke allerdings durch die Landschaft des Yoho National Parks belohnt. Wie schon gesagt, mein Favorit.

Von Canmore aus durchs Kananskis Country (Highway 40) ist ebenfalls ein richtiger Leckerbissen. Da musst Du aber den Highwood Pass (2240 m) ueberqueren. Der ist aber nicht so superwild, da Du bis dahin gut im Training sein wirst. Der Highway 22 verlaeuft durch die Foothills der Rockies, geht lang gerade und huegelig. Dann hast Du hinter dem Crownest Pass ab Cranbrook aber wieder die eingangs beschriebenen Buckel vor Dir.

Eine Variante, die mir noch einfaellt, waere ab Creston nach Norden ueber Boswell, Kootenay Bay, Faehre nach Balfour, Kaslo, Nakusp, Vernon. Diese Stecke kenne ich zwar nicht, aber ein Kamerad hat in den hoechsten Toenen davon geschwaermt.

Wenn Du Schotter magst, bietet sich noch die verkehrsfreie Strecke ueber den Kettle Valley Railway Trail an. Darueber wurde hier schon oefter geschrieben. Ich kann aber nicht darueber berichten.

Gruss

Bernie

Hallo,
sehr detaillierte Tipps gibt es hier:
Go South! (Taschenbuch)von Thomas Schröder.
Es enthält fast jeden Campground und fast jede Einkaufsmöglichkeit entlang der Fernradler-Ikonen Highway 1 und 101.
Die Webseite:
http://www.bikeamerica.de/
ich hatte mein Exemplar dort bestellt, da es bei amazon ausverkauft war.
Einfach mal bei Thomas Schröder anfragen.
Gruss Roland

Mir kam gestern spontan die Möglichkeit in den Sinn, die Canada-Route auch umgekehrt zu fahren. Von Vancouver zunächst Richtung Osten zum Jasper und von dort via Prince Rupert - Vancouver Island nach Vancouver. Gibt es dazu irgendwelche pro oder contras? (Start am 8.Mai). Wäre ev. ein PRO, dass Landschaften so stetig schöner werden bzw. sich die Highlights so etwas mehr hinauszögern (Banff, Jasper Vancouver Island..)? Oder welche Ueberlegungen dazu kommen dir in den Sinn? Ich stelle mir vor, dass die südliche Route zwischen Banff und Vancouver (nähe der Grenze zur USA) landschaftlich etwas erblasst im Gegensatz zu den Strecken Prince Rupert bis Banff (oder irre ich mich)?

Hi
Ich möchte auch meinen Senf dazu geben. Auch von anderer Art, ich war dieses Jahr Calgary - Montana nur so zur info was merkwürdiger weise in keinen Reisebericht erwähnt wird ( macht sich auch nicht so gut ) von Calgary bis Woyoming ist der Wald in den Rocky Mountian TOT
Waldbrand ( Jeder Ami muss naturlich ein Feuer in NP machen Way of Live ) und der Borkenkäfer macht den Rest die Fläche ist bis jetzt was ich gelesen habe so gross wie Danemark. Ich liebe die Natur als ich das gesehen habe war ich sehr traurig. Da ich schon einiges in der Welt gesehen habe kann, denke ich beurteilen.Da liebe ich doch Australien
Gruss Uwe

Bin letzten Sommer auf dem Crowsnest Highway (also der immer grob der Grenze entlang) in umgekehrter Reihenfolge gefahren, zwar bin ich vom Galcier NP in USA gekommen und nicht vom Banff, sollte aber sonst kein großer Unterschied sein.
Und von diesen ganz grob 1000 km fand ich nur den Beginn - also den Ostrand der Rockies landschaftlich richtig toll, der Rest war zwar meist ganz nett, aber auf jeden fall für mich jetzt nix besonderes mehr. Die Berge dort sind meist eben nicht mehr schroff, felsig und majestätisch, sondern eher rundlich und von oben bis unten bewaldet.
Noch dazu musst du bedenken, dass des auf diesen ca. 1000 km doch ein paar Pässe zu bewähltigen gibt, dafür aber auch die wärmsten Seen Kanadas zum entspannen einladen.

In etwa die Hälfte der Strecke könnte noch auf der ehemaligen Kettle Valley Railroad gefahren werden, das heißt auf einer Stillgelegten Bahnlinie durch viele Tunnels, über Brücken und abseits von Straßen richtig durch die Wildnis hindurch. Allerdings ist diese Strecke nicht aspaltiert, hat eher brauchbaren Feldwegcharakter - da kommts dann eben drauf an wie schnell man vorwärts kommen möchte.
War einen Tag mit vollgepackten Reiserad auf dieser unterwegs und bin schon soweit gut durchgekommen, trotzdem muss diese mit einem MTB viel mehr Spaß machen.

Ich würde von Lake Louise einen 2-Tagesabstecher in den Yoho machen und auf jeden Fall den Iceline Trail wandern, einer der besten Trails in Kanada. Ich würde aber nicht den ganzen Trail wandern (insgesamt glaube ich 18 kilometer) sondern über den Celeste Lake absteigen. Ich habe dann anschließend im Hostel an den Takakkaw Falls, ein richtig tolles Hostel mit tollem Ausblick.



Über den Roger Pass zu fahren fand ich sehr interessant, zumal dort die Aussicht toll ist. Den revelstoke fand ich nicht so toll. Wobei Du recht hast, der Verkehr auf dem TransCanada Highway ist sehr nervig. Ich würde nicht nochmal die Strecke von Kamloops nach Golden fahren, der Revelstoke NP find ich ja wie schon erwähnt wenigeraufregend. Verpassen würde man halt den Clacier NP.

Auf keinen Fall würde ich aber den Kootenay NP auslassen, den fand ich auf der Strecke von Radium Hot Springs nach Banff (bzw. bis zur Kreuzung auf die 93) z.B. um einiges besser wie den Bow Valley Highyway von Banff nach lake Louise. Ein toller Campground ist dort am Marble Canyon.

Ich sehe schon, der Thomas hat die gleichen Probleme wie ich auch. Wie bekommt man alle NP in den Rockies unter einem Hut (Revelstoke, Glacier, Kootenay NP, Banff NP, Jasper NP).



Bis auf die ersten 3km der Duffy Lake Road fand ich alle anderen Pässe in Kanada sehr moderat, nicht zu vergleichen mit einem Alpenpass.


Gruss
thomas

Ich würde die Duffy Lake Road radeln und dann von Whistler auf dem Sea to Sky Highway zurück nach Vancouver. Am Joffre Lake würde ich unbedingt die Wanderung zum Upper Joffre Lake machen, glaub mir es lohnt sich. Und in umgehrter Reihenfolge ist die Duffy Lake Road auch nicht so anstregend.
Ab dem Joffre Lake brauchst Du aber gute Bremsen, Du kannst es dann 15km rollen lassen.

Und man sollte ja nicht davon ausgehen, dass in der gegend um Lillooet jedes Jahr Waldbrände ausbrechen und dort Temperaturen um 50°C herrschen.

Gruss
Thomas